Matheformeln auswendig lernen

Verstehen ist gut, aber auswendig lernen ist in vielen Fällen auch wichtig für Ihr Kind.  Spätestens ab der fünften Klasse kommen Schülerinnen und Schüler bei mathematischen Formeln nicht darum herum. Viele müssen einfach auswendig gelernt werden.

Ob bei der Berechnung von Flächen oder dem Lösen von Gleichungen, eine Formel hilft. Den Schulkindern würden am liebsten alle Formeln im Schlaf lernen. Doch leider funktioniert das nicht.

Matheformeln besser auswendig lernen

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Um etwas auswendig zu lernen, muss der Lerninhalt verstanden, mehrfach wiederholt und im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. So sind die Matheformeln auch in den nächsten Schuljahren noch abrufbar. Ein stures Auswendiglernen der Formel ist zwar möglich, doch zur Anwendung sollte Ihr Kind sie auch verstehen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Ihr Kind Matheformeln besser versteht. Probieren Sie aus, was bei Ihrem Kind am besten funktioniert. 

  • Lassen Sie sich die Formel erklären – stellen Sie „dumme“ Fragen.
  • Sehen Sie sich gemeinsam verschiedene Erklärvideos zum Thema bei Youtube an.
  • Lesen Sie gemeinsam die Erklärungen im Mathebuch, Ihr Kind soll sie in eigenen Worten wiederholen.
  • Rechnen Sie mindestens zwei Testaufgaben aus dem Heft Ihres Kindes zusammen nach.

5 Tipps zum Auswendiglernen

Nicht jeder Schüler oder jede Schülerin lernt gleich. Je nach Lerntyp kommen die Informationen auf verschiedenen Wahrnehmungskanälen besser oder schlechter an. Das gilt auch beim Auswendiglernen.

Wenn Sie wissen, welcher Lernweg für Ihr Kind der Beste ist, können Sie gleich zum entsprechenden Tipp springen. Falls nicht, probieren Sie einfach alle 5 Tipps nach und nach aus. Eine Regel gilt jedoch immer beim Auswendiglernen: Ohne Wiederholungen wird das nichts!

1. Wiederholtes Anhören der Matheformel

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Benny (15 Jahre) ist ein sogenanntes „Ohrentier“., er merkt sich auditiven Input besonders gut, vielleicht weil er Gitarre spielt, seit er 10 Jahre alt ist. Dieses Hobby nutzt er auch zum Lernen.

Um sich Matheformeln besser zu merken, denkt er sich zu jeder Formel eine Melodie aus. Clever, denn so schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er widmet sich seinem Hobby und lernt Mathe. Natürlich nutzt er auch andere Möglichkeiten, wie das Aussprechen und Anhören auf seinem Smartphone oder die Videos im Internet.

2. Formel immer wieder ansehen

Hannah (13 Jahre) lernt am besten, indem sie sich etwas ansieht. Sie ist ein visueller Lerntyp, der es bunt und plakativ mag. Die Pythagoras Formel hat sie sich groß aufgemalt – in knalligen Farben. Das „Mathebild“ hängt jetzt über ihrem Schreibtisch, sodass sie die Formel automatisch immer wieder ansieht.

Hannah hatte noch eine gute Idee. Sie hat ihr Bild fotografiert und als Startbildschirm auf ihr Handy gelegt. Nun sieht sie viele Male am Tag dden Satz des Pythagoras, ob sie will oder nicht. Das prägt sich ein. So schnell wird Hannah diese Formeln nicht mehr vergessen.

3. Praktisches Einüben der Matheformel

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Leon (13 Jahre) muss immer etwas mit seinen eigenen Händen „erfassen“, um es zu verstehen. Er baut sich das rechtwinklige Dreieck einfach nach und überprüft am Objekt die Formel. Dazu nutzt er farbige Rechenstäbchen, die er zu einem Dreieck zusammenlegt.

Weil Leon auch ziemlich geschickt am Computer ist, versucht er sich selber an einem Erklärvideo. Er nimmt seine Darstellung der Matheformel mit dem Handy auf und spricht dann noch die Erklärung dazu. Das ganze Projekt lädt er auf Youtube hoch, sodass andere auch davon profitieren könne. Was für eine tolle Motivation, wenn erste positive Kommentare kommen!

4. Immer in Bewegung

Anna-Sophie ist nicht so angetan vom Internet, sie bewegt sich lieber. Die 14jährige reitet für ihr Leben gerne und geht einmal in der Woche mit Hunden aus dem Tierheim spazieren. Bei diesen Tätigkeiten sagt sie sich die Matheformeln im Rhythmus der Bewegung vor. Nach einem Ausritt kann sie meist eine neue Formel sehr gut auswendig

5. Austausch mit anderen

Tim (13 Jahre) ist eine „Quasselstrippe“, ständig muss er sich mitteilen. Alleine vor einem Mathebuch kann er sich überhaupt nicht zum Lernen motivieren. Deshalb hat Tim eine Lerngruppe, mit der er fast jeden Tag nach der Schule die Hausaufgaben macht. Hier diskutiert er auch die Matheformeln.

Am liebsten erklärt er sie seinem Freund Sebastian, dabei lernt er fast nebenbei und ganz spielerisch. Immer öfter fragt ihn auch sein Vater, wie denn eigentlich dies oder jedes in Mathe berechnet wird. Tim ist dann sehr stolz, wenn er den Rechenvorgang erklären kann.

Überblick der besten Tipps zum Auswendiglernen

  • auditiver Lerntyp: sich selber vorlesen, vorlesen lassen, Handy abhören
  • visueller Lerntyp: Lernvideo, Buch, Bild aufhängen und ansehen
  • motorischer Lerntyp: etwas aufmalen, zeichnen, basteln
  • kommunikativer Lerntyp: Wissen erklären, Diskussion, Rollenspiel
Methoden kombinieren

Die meisten Kinder und Jugendlichen gehören nicht ausschließlich einen Lerntyp an, sondern kommen mit der Kombination von verschiedenen Methoden am besten zurecht. Das ist natürlich auch so beim Auswendiglernen. Lassen Sie Ihr Kind auf jeden Fall selber herausfinden, wie es am besten lernt.

Stellen Sie ihm ruhig die verschiedenen Methoden vor und fragen Sie nach, womit es gut zurecht kommt. Bestimmt hat Ihr Kind selber noch eine tolle Idee wie es am besten auswendig lernt. Diese sollten Sie unbedingt übernehmen. Je mehr Ihr Kind selber zum Lernen beiträgt, desto besser wird es sich die Inhalte merken können.

Je persönlicher, desto besser

Umso etwas Theoretisches wie den Satz des Pythagoras auswendig zu lernen, hilft auf jeden Fall auch ein persönlicher Bezug. Ganz bestimmt findet Ihr Teenager in seinem Zimmer oder in seinem Ranzen einen dreieckigen Gegenstand, der einen rechten Winkel hat.

Das muss nicht immer das Geodreieck sein, sondern vielleicht eine Kaugummiverpackung, eine Kosmetikdose oder eine ausgefallene Postkarte. Mit diesen“ realen“ rechtwinkligen Dreiecken lässt sich der Satz des Pythagoras viel besser merken.

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