Die Pubertät geistert als Schreckgespenst im Entwicklungsprozess durch die Medien. Jugendliche werden als Monster oder Kakteen bezeichnet, es gibt den Überlebensbrief für Eltern und Szenarien von Schulversagen, Drogenexperimenten und kriminellen Ausflügen werden beschworen. Die Angst vor der Pubertät ist groß und wird kräftig geschürt. Das funktioniert, weil deutsche Eltern immer weniger Erfahrung in der Erziehung von Kindern haben, schließlich sinkt die Geburtenrate seit langem.
Konflikte und Diskussionen müssen sein
Natürlich bringt der Lebensabschnitt Pubertät viele Veränderungen mit sich. Und längst nicht alle sind angenehm. Die Kinder werden verschlossen, interessieren sich nur noch für bestimmte Themen, sind dauermüde und dauergenervt. Alles, was die Eltern vorleben, wird in Frage gestellt. Nervig, aber normal. Schließlich müssen sich die „lieben Kleinen“ irgendwann abnabeln und ihren eigenen Weg finden. Zu diesem Prozess gehören Konflikte und Diskussionen.
Die Pubertät bringt Eltern oft zur Verzweiflung
„Noch rede ich mit Engelszungen auf unsere Tochter ein, auch wenn ich innerlich koche. Lange halte ich das aber nicht mehr durch. Beim Lernen schaltet sie öfters das Hirn ab und diskutiert dann mit mir, warum 7x+3x nicht ausgerechnet werden kann. Lt. Schulpsychologin hat sie den Grips für die Schule, aber wenn sie nichts tut, im Unterricht kein Interesse zeigt, dann fehlt ihr unheimlich viel Stoff, den wir derzeit (noch) zu Hause nacharbeiten – mal mehr mal minder erfolgreich. Nervlich sind mein Mann und ich am Ende.
Wir müssen lernen, sie auflaufen zu lassen. Das haben wir auch bereits, aber auch mehrere 5en stören sie nicht. Also noch mehr auflaufen lassen bis zum Sitzenbleiben oder Schulwechsel. Das fällt uns echt sehr sehr schwer.“