Kleine Autoren üben das Freie Schreiben bereits in der Grundschule. Freies Schreiben in der Grundschule ist deshalb so wichtig, weil es die Motivation der Schülerinnen und Schüler fördert. Wenn Kinder Texte selber verfassen dürfen, und dabei ihre eigenen Ideen und Gedanken zu Papier bringen, macht ihnen das meistens großen Spaß.
Dabei ist die Rechtschreibung dann zweitrangig, auch wenn sie natürlich nicht vernachlässigt werden darf. Schlagen Sie also bitte nicht die Hände über dem Kopf zusammen, wenn Ihr Kind anfangs Texte voller Fehler verfasst. Es lernt schon noch, gute Sätze zu bauen. Das ist völlig normal. Es hat ja noch viele Jahre Zeit, die komplizierte Rechtschreibung zu lernen.
Freies Schreiben in der Grundschule fördert die Schreiblust
Die Lust am Schreiben entsteht dann, wenn die Kinder merken, was sie mit den ganzen Buchstaben anfangen können. Je früher sie erste eigene Texte verfassen, desto besser. Wichtig ist dabei nur, dass der Inhalt einigermaßen verständlich ist. Und selbst gezeichnete Illustrationen gehören in den meisten Fällen auch dazu.
Natürlich sollten die Texte viel Lob und Anerkennung von den Eltern erfahren, damit die Motivation der Kinder hoch bleibt. So ein selbst erstellter Brief, eine Merkliste oder eine erste Postkarte darf ruhig auch den Freunden oder den Verwandten stolz gezeigt werden. Auch das Kind bekommt mit, dass diese Schreibergebnisse wertvoll sind.
Am Ende der 1. Klasse entstehen schon erstaunliche Texte
Auch wenn sie noch vor Fehlern wimmeln, sind doch die ersten Texte von Grundschülern ein wahrer Augenschmaus. Sie zeigen, dass das Prinzip des Schreibens verinnerlicht und die Funktion von Buchstaben, Wörtern und Sätzen verstanden wurde.
Und natürlich sind diese ersten Texte beim Freien Schreiben auch einfach nur wahnsinnig süß. Es ist schon toll festzustellen, dass das eigene Kind, eben erst dem Kindergarten entwachsen, jetzt bereits selber etwas schreiben kann. Wie bei dieser Checkliste von Simon Holl, der am Ende der ersten Klasse bereits genau weiß, wie er die Schriftsprache nutzbringend einsetzen kann.
Mit dieser Reise-Checkliste kann er sicher sein, nichts für den Urlaub zu vergessen.
Was steht in Simons Checkliste? Ich bin sicher, Sie können es lesen
- Unterhosen
- Socken
- T-Shirts
- Pulli
- kurze Hosen
- lange Hosen
- Jacke
- Schuhe
- Sandalen usw.
Wie mit den Fehlern umgehen?
Rechtschreibfehler immer korrigieren?
Viele Eltern fragen sich, ob sie ihr Kind auf die Rechtschreibfehler aufmerksam machen sollen. Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Zum einen sollte das Kind nicht in dem Glauben gelassen werden, dass es bereits fehlerfrei schreiben kann. Zum anderen müssen seine Anstrengung und seine Leistung unbedingt hervorgehoben werden.
Eine Möglichkeit für Eltern auf das freie Schreiben zu reagieren wäre beispielsweise: „Ich finde es richtig klasse, dass du jetzt schon einen eigenen Brief geschrieben hast. Du gehst erst so kurz in die Schule und hast schon so viel gelernt. In den nächsten Jahren wirst du noch viel mehr lernen, deine Texte werden länger werden und irgendwann machst du auch keinen Fehler mehr. Du bist auf einem super guten Weg. Ich bin echt stolz auf dich.“
Freies Schreiben – Dokumente für´s Leben
Legen Sie eine Sammlung an, unbedingt
Heben Sie die ersten Texte Ihres Kindes unbedingt auf, denn schon in wenigen Jahren werden sie zu einem wertvollen Dokument seiner Kindheit. Vielleicht ist so ein Text ein schönes Geschenk zum achtzehnten Geburtstag, eventuell als Teil eines Fotobuches oder auch als gerahmtes Bild.
Nicht nur in der 1. Klasse, sondern auch in späteren Jahren sollten Sie immer wieder ausgewählte Texte Ihrer Kinder aufheben. Sie können daran wunderbar erkennen, welche großen Fortschritte sie machen. Und auch für die Kinder ist es eindrucksvoll, die alten Texte und Briefchen zu sehen und ihre Entwicklung zu erkennen.
Auf jeden Fall ist das freie Schreiben in der Grundschule eine ganz tolle Möglichkeit, die Lust am Schreiben zu wecken und Kinder zum Schreiben zu motivieren.