Hat dein Kind schon einmal eine Gegenstandsbeschreibung verfasst? Als Textsorte ist dieses Thema beliebt im Deutschunterricht. Bei der Gegenstandsbeschreibung als Aufsatzthema geht es darum, einen Gegenstand so gut und detailliert zu beschreiben, dass ein anderer ihn erkennt, ohne ihn zu sehen. Es geht also um Genauigkeit. Dein Kind muss sich den Gegenstand exakt anschauen und nicht nur auf vordergründige Punkte, sondern auch auf Details achten.
Gegenstandsbeschreibung: Das wird von deinem Kind erwartet
Nicht alle wichtigen Punkte eines Gegenstandes sind sofort auf den ersten Blick zu erkennen. Trotzdem können solche Details wichtig sein. Die Kunst der Gegenstandsbeschreibung liegt in der Fähigkeit, durch geschickte Wortwahl und präzise Formulierungen ein lebendiges Bild im Geist des Lesers zu erschaffen. Eine gelungene Beschreibung geht über die bloße Auflistung von Merkmalen hinaus; sie weckt Emotionen, regt die Fantasie an und vermittelt ein tiefes Verständnis für den betrachteten Gegenstand. Durch die gekonnte Ansprache des Lesers lässt dein Kind eine Verbindung zwischen Worten und Vorstellungskraft entstehen, sodass der beschriebene Gegenstand vor dem inneren Auge des Lesers lebendig wird. Ein gelungener Text vermittelt nicht nur äußere Merkmale, sondern auch eine Atmosphäre, die den Leser in die Welt des Beschriebenen entführt.
Schritt 1: Den Gegenstand sorgfältig und gründlich ansehen
Stelle dir vor, dein Kind soll ein altes Schnurtelefon beschreiben, wie es früher in jedem Haushalt stand. Die Gegenstandsbeschreibung soll so exakt sein, dass ein anderes Kind sich dieses Schnurtelefon vorstellen kann, es vor seinem inneren Auge sieht und sogar zeichnen kann.
Dabei muss dein Kind darauf achten, dass
- es den Gegenstand sachlich und genau beschreibt und keine wichtigen Details vergisst.
- es die Gegenstandsbeschreibung in der Gegenwart, also im Präsens verfasst.
- es kann beispielsweise von oben nach unten, von rechts nach links oder von außen nach innen beschreiben.
Mein Tipp: Diese Gegenstände eignen sich für eine Gegenstandsbeschreibung
- ein alter Stuhl
- ein rostiges Fahrrad
- eine seltene Münze
- ein Bild aus dem Museum
- eine spezielle Blume oder Pflanze
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Das gehört zu einer Gegenstandsbeschreibung
- alle Teile des Gegenstands
- Farbe und Material
- Zustand und Besonderheiten
- Funktionsweise
Schritt 2: Zunächst Stichwörter notieren
Wenn dein Kind sich einen Gegenstand ausgesucht hat, oder den vorgegebenen Gegenstand vor sich hat, sollte es zunächst einmal eine Reihenfolge der Betrachtung festlegen. Häufig beschreiben Schülerinnen und Schüler einen Gegenstand von oben nach unten oder von außen nach innen.
Nun notiert sich dein Kind Stichwörter, die ihm wichtig erscheinen. Am besten versucht es schon an diesem Punkt auch Adjektive zu notieren, die den Gegenstand genau beschreiben. Ein altes Telefon kann beispielsweise schwarz, grau oder rot sein. Für die Gegenstandsbeschreibung ist das sehr wichtig. Beispiel: Uta Reimann-Höhn
Schritt 3: Die Stichwörter werden zu einem Text
Anhand der Stichwörter kann dein Kind jetzt die Textsorte Gegenstandsbeschreibung verfassen. Dabei muss es darauf achten, immer in der Gegenwartsform zu schreiben.
Es beginnt auf jeden Fall mit einer Überschrift, die den Gegenstand schon benennt. Im Beispiel des roten Telefons kann das so aussehen.
Bewertung einer Gegenstandsbeschreibung: Checkliste
Wenn dein Kind eine Gegenstandsbeschreibung verfasst hat, wird diese auch bewertet werden. Im Vorfeld kannst die Beschreibung deines Kindes mit der folgenden Tabelle auf Fehler überprüfen. Je älter dein Kind ist, desto mehr sollte es diese Aufgabe selber übernehmen.
Frage zur Gegenstandsbeschreibung | Ja | Nein |
Hat dein Kind den richtigen Gegenstand beschrieben? | ||
Hat es die verschiedenen Teile des Gegenstandes erwähnt? | ||
Hat es die Farben des Gegenstandes richtig zugeordnet? | ||
Hat es etwas über das Material geschrieben? | ||
Sind die Konturen oder die Form beschrieben? | ||
Hat dein Kind sachlich, ohne Bewertung, geschrieben? | ||
Hat dein Kind abwechslungsreiche Satzanfänge verwendet? | ||
Hat dein Kind in ganzen, grammatikalisch einwandfreien Sätzen, geschrieben? | ||
Wurde die Gegenstandsbeschreibung im Präsens verfasst? | ||
Hat dein Kind eine sinnvolle Reihenfolge bei der Beschreibung gewählt? | ||
Hat es passende Adjektive gefunden? | ||
Hat es auch seine Sinneseindrücke beschrieben? |
In der Grundschule sollten Kinder bei einer Gegenstandsbeschreibung mehrere Aspekte beachten:
- Strukturierte Darstellung: Die Beschreibung sollte strukturiert sein und sich an einer klaren Reihenfolge orientieren. Dies könnte beispielsweise von allgemeinen zu spezifischen Merkmalen führen.
- Verwendung von Adjektiven: Kinder sollten lernen, ihren Wortschatz zu erweitern und verschiedene Adjektive zu verwenden, um den Gegenstand möglichst genau zu beschreiben. Dies fördert die Ausdrucksfähigkeit.
- Sinneswahrnehmungen einbeziehen: Die Beschreibung sollte nicht nur auf das Äußere beschränkt sein, sondern auch Sinneswahrnehmungen wie Geruch, Geschmack, Berührung oder Klang miteinbeziehen, falls dies relevant ist.
- Zielgruppenorientierung: Je nach Zielgruppe der Beschreibung (z.B. Klassenkameraden, Lehrer), sollten die Kinder darauf achten, die Informationen so zu präsentieren, dass die Leser ein klares Bild des Gegenstands bekommen.
- Verwendung von Vergleichen: Kinder können lernen, ihre Beschreibungen durch Vergleiche anschaulicher zu gestalten. Zum Beispiel, indem sie sagen, dass der Gegenstand so groß ist wie etwas anderes oder eine bestimmte Farbe wie etwas Bestimmtes hat.
- Korrekte Grammatik und Rechtschreibung: Ein wichtiger Punkt ist die Beachtung von Grammatik- und Rechtschreibregeln. Dies fördert nicht nur die sprachliche Entwicklung, sondern erleichtert auch das Verständnis für andere.
- Persönliche Meinung einfließen lassen: Kinder können auch ihre persönliche Meinung oder Gefühle zum Gegenstand einbringen, um ihre Beschreibung lebendiger zu gestalten. Dies fördert die Entwicklung der eigenen Ausdrucksfähigkeit.
So hilfst du deinem Kind bei der Gegenstandsbeschreibung
Für Eltern ist es von großer Bedeutung, ihre Kinder bei der Entwicklung ihrer sprachlichen Fähigkeiten zu unterstützen. Indem sie regelmäßig mit ihren Kindern über verschiedene Themen sprechen, ihre Fantasie anregen und sie dazu ermutigen, ihre Gedanken und Eindrücke zu teilen, können Eltern einen positiven Einfluss auf die Sprachentwicklung ihrer Kinder ausüben. Darüber hinaus ist es hilfreich, gemeinsam Bücher zu lesen, neue Wörter zu entdecken und kreative Schreibaktivitäten zu fördern. Indem Eltern eine unterstützende und ermutigende Umgebung schaffen, tragen sie dazu bei, dass ihre Kinder die Fähigkeit zur Gegenstandsbeschreibung und darüber hinaus eine vielseitige sprachliche Kompetenz entwickeln.