„Meine Tochter Svenja geht in die sechste Klasse und hat ein Problem mit der Freitagsdemo. Einerseits möchte sie natürlich gerne für die Klimaverbesserung kämpfen und sich an den Demonstrationen beteiligen. Andererseits möchte sie keinen Unterricht verpassen und legt Wert auf gute Noten. Sie steckt wirklich in einem Konflikt, den sie kaum lösen kann. Was soll ich ihr raten?“
Liebe Leserin,
die Entscheidung genau solcher Fragen wird in der Pubertät immer wichtiger. Sie zeigt den Jugendlichen, dass es darauf ankommt eine eigene Meinung zu entwickeln und Haltung zu zeigen. Letztlich ist es gar nicht so wichtig ob Ihre Tochter nun in die Schule geht oder mit den anderen demonstriert auf der Freitagsdemo. Viel wichtiger ist es, dass sie lernt eigene Entscheidungen zu treffen und dafür einzutreten.
Man kann es nicht allen recht machen
Damit verbunden sind immer positive und negative Erfahrungen. Natürlich kann es in der Schule Ärger geben, wenn Ihre Tochter den Unterricht versäumt. Und natürlich können die Freundinnen und Freunde Ihrer Tochter sauer sein, wenn Svenja nicht mitmacht. Man kann es eben nicht allen recht machen.
Nehmen Sie Ihrer Tochter die Entscheidung nicht ab, sondern begleiten Sie den Prozess mit Gesprächen, Fragen und eigenen Gedanken. Machen Sie Ihrer Tochter klar, dass es im Leben sehr häufig darum geht, schwierige Entscheidungen zu treffen. Bleiben Sie auf jeden Fall gesprächsbereit, denn selbstverständlich können Entscheidungen auch mal falsch sein und müssen revidiert werden. Dann braucht Ihre Tochter den Rückhalt der Familie.
So wird Resilienz aufgebaut
Auch wenn Svenja eine Entscheidung trifft, die sie als falsch einstuft, bringt sie das auf ihrem Weg zu einer Erwachsenen weiter. Ihre Rolle ist es, sie stark und resilient zu machen. das bedeutet auch, Fehlentscheidungen auszuhalten und daraus zu lernen.
Herzliche Grüße
Uta Reimann-Höhn