Jetzt ist es also soweit, die meisten Kinder werden in die vorgezogenen Osterferien geschickt und der Unterricht fällt aus. Doch wie sieht es mit dem Lernen trotz schulfrei aus? Schülerinnen und Schüler finden das cool, sie sind nicht so leicht zu „besorgen“ wie wir Erwachsenen. Ein paar freie Tage mehr, wie schön! Doch die Corona Quarantäne wirft viele Fragen auf. Neben der Betreuung und Versorgung der jüngeren Kinder, für viele arbeitende Eltern ein Riesenproblem, findet eben auch ein Lern-Ausfall statt.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang daran, dass wir in Deutschland einen gravierenden Lehrermangel haben und in den Schule sowieso schon nicht alle Stellen besetzt sind. In dieser „Notsituation“ kommt nun noch das Virus und seine Folgen hinzu. Es fällt immer mehr Unterricht aus. Wie gehen die Lehrerinnen und Lehrer mit dieser Situation um? Wie können die Eltern ihre Kinder sinnvoll beschäftigen und ganz nebenbei noch den Schulstoff erarbeiten? Mit den folgenden Anregungen kommen Familien mit Kindern über die schwierige Zeit.
So regeln Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland den Unterrichtsausfall
- Lesetagebuch oder Comic zu einem bestimmten Buch schreiben. Das Buch wird aus einer Liste ausgeählt, die die Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stellen. Wenn der Unterricht dann nach ostern wieder stattfindet, werden die Projekte vorgestellt.
- Viele Kinder werden mit der Anton App arbeiten und dort ihre Lesefortschritte eintragen.
- Lehrkräfte mit digitalem „Touch“ nutzen jetzt beispielsweise die snappet Plattform (digitales Schulbuch). Sie erstellen digitale Pinnwände, verschicken Unterrichtsmaterial per Mail und durch die Dropbox und kommunizieren mit den Eltern per SchoolFox (sicher).
- Viele Lehrerinnen und Lehrer haben für die Schulklasse eine Deutsch-, Mathe-, Lese- und Sachunterrichtsmappe vorbereitet, mit dem erlernten Stoff der letzten Wochen und einen Arbeitsplan dazu gemacht.
- Zu verschiedenen Themen sollen Lernvideos angesehen und dann dazu eine schriftliche Zusammenfassung geschrieben werden.
- Einige Schülerinnen und Schüler bekommen wöchentlich Aufgaben per Mail vom jeweiligen Lehrer. Andere haben Internetzugang zu Seiten, auf denen sie sich die Aufgaben runterladen können.
- Manche Schulen stellen ab sofort Tische mit Unterrichtsmaterial auf, von denen sich die Eltern dann bedienen können.
- Um für eine Framsprache zu lernen wird Duolingo empfohlen.
- Als Aufgabe für die unerwarteten Ferien sollen die Kinder einen Vortrag vorbereiten, ein Plakat dazu erstellen und einen Text schreiben. Das wird nach den Ferien vorgetragen und benotet.
- Verschiedene Internetseiten werden zum Lernen empfohlen, zum Beispiel orthopraphietrainer.net oder iderblog.eu
- Die Kinder sollen ihrer Lehrerin oder dem Lehrer jede Woche einen Brief schreiben und dabei auf die Rechtschreibung achten.
- Regelmäßiges Online-chatten mit den Lehrkräften morgens um acht, dann Verteilung von Tagesaufgaben und Kontrolle am nächsten Tag wieder online.
Auch beim Spielen lernen Kinder
Solange Ihr Kind nicht den ganzen Tag vor einem Bildschirm verbringt, sonder sich kreativ und interessiert beschäftigt, lernt es quasi nebenbei. Beim Lesen, Basteln, Kochen, Lego bauen, Skaten, Schreiben oder beim Versorgen des Haustieres. Sprechen Sie viel über die Situation, ohne Angst zu machen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie wichtig Ihnen seine Unterstützung und sein Verständnis ist. Werden Sie zu einem Team in der Krise, davon profitieren alle. Menschlich auf jeden Fall.
Mein Tipp: Vielleicht gibt es einen älteren Menschen in der Nähe, für den Ihr Kind etwas erledigen kann. Das macht stolz, stärkt das Selbstbewusstsein und formt die Persönlichkeit. Und das ist mindestens so wichtig wie eine korrekte Rechtschreibung.