Beim Aufwachen hatte ich die Corona-Krise beinahe vergessen, bis ich nach und nach realisierte, dass es tatsächlich Realität war: Die gesamte Welt kämpfte mit den Problemen einer Pandemie. Jeden Menschen in Deutschland betraf die Krise. Wenn nicht direkt selbst durch das Covid-19 Virus infiziert, spürte ein jeder die wirtschaftliche Krise oder zumindest die veränderte Arbeitsathmosphäre. Und wenn man tatsächlich normal weiterarbeiten konnte und weiterhin das gewohnte Gehalt bekam, dann spürte man die Corona-Krise auf jeden Fall im Supermarkt vor leeren Regalen, wenigen Menschen auf der Straße, die Abstand hielten oder einen komisch ansahen, wenn man aufgrund von Heuschnupfen niesen musste.
Aber jammern hilft ja nicht, wir brauchten Beschäftigungsideen für Zuhause. Tag 2 und 3 waren wunderschöne, sonnige Tage. Der Himmel war blau. Man konnte sich durchaus mit T-Shirt draußen aufhalten. Da ich einen Brief von meinem Fitnessstudio erhielt, in dem stand, dass es bis auf weiteres geschlossen hat, dachte ich, ich müsste mich irgendwie sportlich betätigen. Sportlich betätigen und gleichzeitig auf Emma aufpassen. Also mein Motto für die Tage: Sport mit Emma.
Sport mit Emma
Also habe ich Emma Frühstück gemacht und versucht schnellstmöglich mit ihr rauszugehen. Ich nahm eine transparente SAMLA-IKEA-Aufbewahrungs-Box und packte noch etwas Essen ein, genug Wasser, einen pinken „Peppa Wutz Ball“, ein Hüpfseil und Liegestütz-Griffe. Ich zog meine Sportsachen über und machte mich mit der Maus auf den Weg zur nächstgelegenen Wiese. Heisst: Treppe runter und hinter das Haus.
- Da jeder zweite Promi Liegestütz-Fotos mit Kind auf dem Rücken postet, habe ich das auch mal probiert. Das war sehr süß. Emma legte sich tatsächlich auf meinen Rücken und ich muss sagen, die paar Kilo mehr machten sich wirklich bemerkbar.
- Als nächstes machte ich Kniebeugen mit Emma auf den Schultern. Das kam enorm gut an. Sie lachte sich kaputt und das Trianing war sehr intensiv.
- Ich nahm das Hüpfseil und schwang es um mich herum. Doch leider kam Emma so nach heran, dass ich das Hüpfen beenden musste.
- Dann hatte ich die Idee, die IKEA-Box auszuleeren und Emma hineinzusetzen. Ich umhüllte sie zum Schutze mit meinem Pulli und hob die Kiste hoch. Dann schwang ich Emma hin und her, hoch und runter, immer wieder. Das ging zum einen stark auf die Pumpe, zum anderen auf zahlreiche Muskeln. Ich spürte Arme und Schultern, den oberen Rücken, ganz extrem: den unteren Rücken. Ich spürte die Beine, die beim Schwingen immer wieder in die Beuge ging. Und ich spürte die Unterarme, weil die Hände sich an den schmalen Griffen festkrallen mussten. Ich machte unzählige Sätze und für Emma war es das Größte überhaupt. Ihr Pferdeschwänzchen flog herum und sie lachte und lachte. Das war eine fantastische Win-Win-Situation.
Austrainieren mit einem Ball
Als ich einfach nicht mehr konnte und aufgab, nahmen wir den Papa-Wutz-Plastikball und spielten Fußball oder einfach nur werfen. So kann man die Zeit in der Sonne wunderbar verbringen. Und Emma war so müdegespielt, dass sie sehr schnell in ihr Mittags-Schläfchen fiel. Meine Frau übernahm die nächste Schicht und ich konnte zur Arbeit fahren.
Tag 2 und 3 mit Familie zu Hause waren damit gemeistert.