Bald geht die Schule wieder los und zu den 10 wichtigsten Schulproblemen sind neue hinzu gekommen. Viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Eltern und ihre Kinder fragen sich, ob die Schutzmaske Pflicht in der Schule wird.
Machen Schutzmasken überhaupt Sinn?
Bisher sind die Regelungen klar. In öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen wird das Tragen eines Mundschutzes empfohlen. Eine Pflicht dazu gibt es bisher jedoch nur in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
15.5.2020 Update: Zur Zeit ist das Tragen einer Maske in Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmittel fast überall Pflicht.
In vielen Schulen herrscht Unsicherheit
Wie das in der Schule in Zukunft aussehen wird, weiß noch niemand. Zurzeit arbeiten Lehrkräfte, Schulleitungen und die Kultusministerien an der Umsetzung der Sicherheitsbestimmungen. Ob die Schutzmaske Pflicht in der Schule wird ist unterschiedlich. Sobald sich jemand in der Klasse unsicher fühlt, kann er das Tragen der Masken verlangen.
Ein Mundschutz hat Vor- und Nachteile
Allerdings ist so ein Mundschutz auch gefährlich. Zunächst einmal gibt es gar nicht genug, um alle Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Eltern damit zu versorgen. Wer eine Schutzmaske trägt, fühlt sich damit sicher. Ist sie jedoch schon mit Viren beschmutzt, sitzt nicht gut oder ist zu dünn, wiegt er sich damit in falscher Sicherheit. Die Infektionsgefahr steigt.
So wird Ansteckung vermieden
Bei älteren Schülerinnen und Schülern ist es durchaus denkbar. Wird die Schutzmaske Pflicht in der Schule, erstreckt sich diese Pflicht vermutlich auf den Schulweg, den Pausenhof und die Zeit zwischen den Unterrichtsstunden. Wenn alle Schülerinnen und Schüler mit mindestens 1,5 m Abstand im Klassenraum sitzen, können sie die Maske dort absetzen. Am besten ist es, das Klassenzimmer ist zusätzlich gut durchlüftet. Jetzt im Frühling und im Sommer können die Fenster offen bleiben.
Maskenpflicht bald bundesweit (20.4.2020)
Ein Mundschutz hat folgende Vorteile:
- Der Träger schützt andere vor den Tröpfchen, die der beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft abgibt.
- Auch wenn er infiziert ist und es noch nicht weiß, verringert er damit die Ansteckungsgefahr.
- Besonders infizierte, die noch keine Symptome zeigen, schützen damit ihre Umwelt.
- Tröpfchen verbreiten sich weniger stark und weniger weit.
Für Kinder bis 6 Jahre sind Masken sehr gefährlich, da sie den CO2 Gehalt unter der Maske nicht kontrollieren können. Sie merken unter Umständen nicht, wenn sie zuwenig Luft bekommen. Außerdem können sich viel Feuchtigkeit und Luft unter der Maske sammelen und so erst recht gefährliche Keime in der Lunge landen. Bis zum Alter von 12 Jahren sind Masken mit größter Vorsicht zu behanden.
Ein Mundschutz hat folgende Nachteile:
- Nicht jeder weiß, dass der Mundschutz auch über die Nase gezogen werden muss. Ist er falsch angelegt, erhöhte er das Infektionsrisiko, weil sich der Träger in Sicherheit wiegt.
- Ein Mund- und Nasenschutz hält nicht alle Tröpfchen ab. Je dichter der Stoff gewebt ist, desto besser. Dünne Tücher sind fast nutzlos.
- Die Viren halten sich im Mundschutz recht lange. Die Schutzmaske muss also entweder täglich erneuert oder bei 60° gewaschen und am besten heißt gebügelt werden.
- Wenn die Schutzmaske nicht richtig sitzt, greift sich der Träger oft ins Gesicht, um sie zurecht zu rücken. Dabei kann er Viren in seinem eigenen Gesicht verteilen.
- Eine durchfeuchtete Schutzmaske kann die Virenkonzentration unter dem Mundschutz erhöhen. Werden diese tief in die Lunge eingeatmet, ist das Risiko für den Träger zu erkranken groß.
Brillenträger müssen diese Regel befolgen
Wenn die Schutzmaske Pflicht in der Schule wird, brauchen alle Beteiligten erst mal Zeit, sich daran zu gewöhnen. Am besten wäre es, Lehrkräfte und Schulklassen üben das Tragen gemeinsam. Dabei müssen sie auf den richtigen Sitz achten. Brillenträger setzen ihre Brille beispielsweise erst nach dem Anlegen des Mundschutzes auf. Der Brillenbügel sorg dann zusätzlich für sicheren Halt.
Wie sieht das bei jüngeren Kindern aus?
Wenn die Schutzmaske Pflicht in der Schule wird, betrifft das ganz besonders auch Grundschülerinnen und Grundschüler. Diese tun sich schwer damit, den notwendigen Abstand durchgängig einzuhalten. Besonders in der Pause oder auf dem Weg durch das Schulgebäude wird es immer wieder zu Kontakten kommen. Ein Mundschutz kann dabei helfen, diese sicherer zu machen.
Was halten Lehrkräfte davon, wenn die Schutzmaske Pflicht wird?
Viele Lehrerinnen und Lehrer sind besorgt darüber, dass sie dann womöglich das Tragen des Mundschutzes ständig kontrollieren müssen. Sie befürchten, zu einer Art Mundschutz-Polizei zu werden. Ihre eigentliche Aufgabe, nämlich die Wissensvermittlung, könnte darunter stark leiden. Viele Lehrerinnen und Lehrer stehen also der Schutzmaskenpflicht sehr skeptisch gegenüber.
In Zukunft wird die Schutzmaske Pflicht, oder doch nicht?
In asiatischen Ländern ist es schon lange selbstverständlich, andere durch den eigenen Mundschutz zu schützen. Besonders wenn die Grippesaison losgeht, also von Herbst bis Frühling, tragen fast alle Asiaten wie selbstverständlich einen Mundschutz. Das könnte auch bei uns zur Regel werden. Momentan fühlen sich die Träger einer Schutzmaske noch merkwürdig. Wir in Europa sind damit einfach nicht vertraut. Wenn sich allerdings durch das regelmäßige und richtige Tragen eines Mundschutzes die Infektionen stark verringern, werden wir uns daran gewöhnen.