Das Suchsel oder das Wort-Suchrätsel ist eine witzige und clevere Lernmethode, um einzelne Wörter zu lernen (beispielsweise für ein Diktat) oder sich spielerisch mit der Rechtschreibung auseinanderzusetzen. Es eignet sich auch für Vokabeln. Unter dem Begriff Suchsel ist ein Wortgitter gemeint, in dem im Buchstabenwirrwarr eine bestimmte Anzahl von Wörtern versteckt wird.
Suchsel – die Lernmethode mit Pfiff
Das Suchsel ist eine Rätselform, die in erster Linie in der Grundschule verwendet wird. Es handelt sich um ein Gitternetz, dessen Grundform in der Regel rechteckig oder quadratisch ist. Allerdings ist es durchaus auch möglich, dieses Gitternetz in einen Kreis oder ein oval zu zeichnen. Auch eine andere Form, beispielsweise eine Pflanze oder ein Tier, ist möglich.
In diesem Gitternetz werden jetzt Wörter oder Begriffe versteckt, die von den Schülerinnen und Schülern anschließend gefunden werden sollen. Manchmal werden Suchsel auch Buchstabensalat, Buchstabengitter oder Wordsuchrätsel genannt. In der Grundschule ist allerdings der Begriff such soll am meisten verbreitet und wird sowohl von Lehrerinnen und Lehrern als auch von Schülerinnen und Schüler und den Eltern erkannt.
Auf das Thema kommt es an
Um ein Suchsel zu erstellen, ist es sinnvoll zunächst einmal den Oberbegriff festzulegen. Hier sind der Fantasie überhaupt keine Grenzen gesetzt. Es kann sich um ein spezielles Thema handeln, um Vokabeln oder um Wortarten.
- Jahreszeiten
- Feiertage und Feste
- Wassertiere
- Vögel
- Kontinente
- Nationalitäten
- Wetterphänomene
- Automaten
- Buchtitel
Das ist nur eine Auswahl der vielen Einsatzbereiche, die sich für Suchsel eignen. Doch wie erstellen Sie so ein Rätsel am besten?
Suchsel erstellen Anleitung
Zuerst einmal muss also der Oberbegriff festgelegt werden. Dann sollten die Antworten gesammelt werden. Diese 10-20 Begriffe können in eine Liste aufgeschrieben und anschließend so lange hin und her geschoben werden, dass sie im Wortgitter waagerecht und senkrecht angeordnet werden können. Die einzelnen Begriffe sollen und werden sich an einigen Stellen überschneiden, das erhöht den Knobelfaktor.
Wo werden Suchsel genutzt?
Als Lernspiel für Schülerinnen und Schüler zur Festigung eines Lernprozesses werden Suchsel im pädagogischen Bereich, also in der Schule, von Lehrkräften angeboten. Sie erfüllen dabei mehrere Funktionen.
- Wie bei allen Rätselaufgaben wird auch hier die Konzentrationsfähigkeit genutzt und trainiert.
- Suchsel fördern die visuelle Wahrnehmung, denn die Schülerinnen und Schüler müssen ganz genau hinsehen, um die entsprechenden Wörter zu finden.
- Wortbilder müssen auf einen Blick erfasst werden können.
- Natürlich geht es auch um das Abspeichern von Vokabeln oder der Rechtschreibung bestimmter Wörter.
- Auch das Arbeitstempo beschleunigt sich beim regelmäßigen Lösen von Suchseln.
Hier werden Suchsel auch eingesetzt
Durch ihren spielerischen Charakter eignen sich Suchsel auch beim Erlernen einer Fremdsprache. Man kann also getrost sagen, nicht nur bei Grundschülerinnen und Grundschülern, sondern auch in der Erwachsenenbildung, macht diese Lernmethode sind.
Beispiel 1: Annalena lernt Spanisch
Anna Lena hat sich in ein Spanier verliebt. Im letzten Urlaub ist es passiert, und nun möchte sie endlich die Sprache lernen, die sie schon lange besonders mag. Spanisch. Dazu muss sie jede Menge Vokabeln lernen, wenn die sind der Grundstock der Sprache. Anna Lena schaut sich sehr gerne spanische Telenovela an, weil dort ein sehr einfaches Spanisch gesprochen wird. Das versteht sie schon ganz gut. Trotzdem fehlen ihr immer wieder Vokabeln. Sie beschließt, neben einer ganze Reihe von anderen Methoden, besonders schwierige Wörter über die Lernmethode Suchsel zu lernen. Dazu schreibt sie die Begriffe, die sie sich einfach nicht merken kann, in ein Wortgitter. Sie ordnet die Vokabeln nach verschiedenen Bereichen, sodass sie am Ende zehn verschiedene Wortgitter erstellt hat. Jeden Abend nimmt sie sich eines davon vor. Sie sucht die 10-15 spanischen Vokabeln, umkreist sie und schreibt die deutsche Übersetzung neben das Rätselbild. Auf diese Art und Weise fällt es ihr überhaupt nicht mehr schwer, sich auch besonders schwierige spanische Vokabeln zu merken. Schon bald kann Anna Lena mit ihrem spanischen Freund Nachrichten austauschen.
Die Schwierigkeitsgrade können angepasst werden
Je nachdem für welche Altersklasse das Wort Gitter erstellt worden ist, kann es leicht, mittelschwer oder auch schwierig sein. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen können durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden.
- Suchrichtung: Grundlegend müssen die Wörter in der entsprechenden Leserichtung der jeweiligen Sprache in der Horizontalen oder der Vertikalen gesucht werden. In den meisten Sprachen ist diese von links nach rechts. Darüber hinaus kann der Schwierigkeitsgrad dadurch erhöht werden, dass die Wörter auch in der Diagonalen oder entgegengesetzt der Leserichtung – zum Beispiel von rechts nach links gelesen – versteckt sein können.
- Größe des Suchfelds: Auch die Größe des Suchfelds kann zur Steigerung des Schwierigkeitsgrads genutzt werden. Je größer das Suchfeld, desto höher muss die Konzentration des Lösenden sein.
- Wortanzahl: Sehr eng mit der Größe des Suchfelds und dem Schwierigkeitsgrad ist auch die Anzahl der darin versteckten Wörter verknüpft. Je mehr Wörter in einem gleichbleibend großen Buchstabengitter versteckt sind, desto niedriger ist der Schwierigkeitsgrad. Betrachtet man beide Faktoren zusammen, so ist häufig auch von einer Wortdichte die Rede.
- Wortwahl: Auch über die Wortwahl kann die Schwierigkeit in Bezug auf den Einsatzbereich verändert werden. Werden eher für den Lösenden unbekannte Wörter verwendet, so muss sich dieser in höherem Maße konzentrieren, wodurch die Lernfähigkeit steigt. Werden eher bekannte Wörter versteckt, so dient dies im weiteren Sinne der Festigung des bereits Erlernten.
- Hinweise: Je nach Schwierigkeitsgrad sind oftmals verschiedene Hinweise gegeben. Beispielsweise kann die Anzahl der zu suchenden Wörter oder sogar eine Liste der versteckten Wörter angegeben sein.
Wortgitter sind beliebt
Diese Wörter gehören zu einem Schwerpunkt. In der Schule werden dafür gerne Rechtschreibphänomene hergenommen, beispielsweise Wörter mit Doppelvokal oder schwierigen Lautkombinationen wie dem -ch- . Es ist natürlich auch geeignet um schwierige Vokabeln zu lernen, einfach nur ein bisschen zu knobeln und sich die Zeit zu vertreiben oder die Konzentration zu schärfen.
Jahreszeiten Wortgitter
Besonders in der kälteren Jahreszeit, also im Herbst oder im Winter, hat diese Form des Lernens Konjunktur. Da die Kinder sich nicht so viel draußen beschäftigen können, brauchen sie sinnvolle Aufgaben. Die Beschäftigung mit solch einem Rätsel macht allen Schülerinnen und Schülern Spaß und fördert bestimmte Fähigkeiten.
- Genaues Hinsehen
- Konzentration
- Ausdauer
- Rechtschreibwissen
- sorgfältiges Arbeiten
- Arbeitstempo
- Lesetraining
Beispiel 2: Simon ist Legastheniker
In der zweiten Klasse ist Simons Eltern aufgefallen, dass ihr Sohn Wörter immer wieder falsch schreibt. Selbst einfache Wörter wie Artikel oder Konjunktion merkt er sich nicht. Sie suchen nach einer Methode, wie man die Schreibweise dieser Lernwörter auswendig lernen kann. Als sie es mit Suchseln probieren, ist ihr Sohn richtig motiviert. Das ist immerhin schon mal der erste Schritt zum Erfolg. Sie gehen ganz langsam vor und verstecken zunächst einmal fünf einfache Wörter im Wortgitter. Diese fünf Wörter findet sie man schnell, sodass er ein Erfolgserlebnis hat. Im nächsten Wortgitter tauchen die gleichen fünf Wörter wieder auf, dazu kommen aber noch fünf weitere. Simon freut sich, dass er auch hier fast alle Wörter findet. Er kreist sie ein und schreibt sie freiwillig ab. Die Beschäftigung mit den Lernwörtern führt früher oder später dazu, dass Simon sich die Schreibweise merken kann. Bei Legasthenikern kann das eine Weile dauern, aber auch sie sind in der Lage, mit Training und Übung immer mehr Wörter richtig zu schreiben
Suchsel als Wettbewerb
Bei mehreren Kindern eignet sich das Wörter-Suchrätsel auch als Wettbewerbsform. Einfach mehrfach ausdrucken, den Kindern zur Bearbeitung geben und dann die Zeit stoppen. Wer findet die vorgegebenen Wörter als erster? Um es etwas schwieriger zu machen, können die Wörter in der Wortwolkeund der Titel auch abgedeckt werden. Dann müssen die Kinder selber herausbekommen, um welche Wörter oder um welchen Oberbegriff es geht.
Suchsel selber machen
Zugegeben, die Methode ist nicht ganz unaufwendig. Wenn man aber erst mal eine Vorlage hat, müssen nur noch die entsprechenden Wörter eingetragen werden. Solche Vorlagen gibt es zum Beispiel kostenlos bei Canva oder bei https://www.suchsel.net. Einfach das Wortgitter erstellen, ausdrucken und loslegen.
Suchsel zu Pfingsten
Noch mehr Ideen
Natürlich können die Kinder ein Wortgitter auch selber erstellen. Das macht mindestens genauso viel Spaß wie das Lösen des Rätsels. Dabei setzen sie sich intensiv mit den einzelnen Wörtern auseinander und beherrschen deren Rechtschreibung im Anschluss an die Übung ganz bestimmt. Das gleiche gilt auch für Vokabeln. Damit das Rätsel korrekt angelegt wird, muss nämlich ein bisschen hin und her kombiniert werden. Dabei werden die Wörter immer wieder angesehen und neu geschrieben.
Mein Tipp: persönliches Suchsel
Ihr Kind freut sich bestimmt ganz besonders darüber, wenn es ein Suchsel zu seiner Person lösen soll. Sie können beispielsweise lauter Eigenschaften Ihres Kindes im Wortgitter verstecken, aber auch seine Hobbys, seine Lieblingsspielzeuge, die Namen seiner besten Freundinnen und Freunde oder seine Lieblingsmahlzeiten.