Hoergedächtnis trainieren

Kinder mit einem schlechten Hörgedächtnis können Schwierigkeiten beim Verstehen und Behalten gesprochener Anweisungen zeigen, und sie neigen dazu, Informationen schneller zu vergessen, insbesondere bei auditiven Lernaufgaben. Wenn Kinder sich von drei Aufträgen nur zwei merken, im Diktat immer den zweiten Teil des Satzes vergessen oder im Kopfrechnen versagen, kann eine auditive Merkschwäche die Ursache sein. In diesem Fall ist möglicherweise das Hörgedächtnis nicht gut entwickelt. Das Hörgedächtnis, auch als auditive Merkfähigkeit bekannt, spielt eine entscheidende Rolle in den grundlegenden Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern. Durch die Fähigkeit, Informationen akustisch aufzunehmen und zu behalten, können Schülerinnen und Schüler Lehrinhalte besser verstehen und verarbeiten.

Das Hörgedächtnis stützt die Aufmerksamkeit

Das Hörgedächtnis trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Indem sie in der Lage sind, den gesprochenen Unterrichtsinhalten zu folgen und sie zu speichern, können sie sich besser auf den Lehrstoff konzentrieren. Dies ist besonders wichtig, da eine effektive Aufmerksamkeit die Grundlage für erfolgreiches Lernen bildet.

Ohne gutes Hören keine gute Sprachentwicklung

Die auditive Merkfähigkeit spielt eine zentrale Rolle in der Sprachentwicklung. Schülerinnen und Schüler, die ein gut entwickeltes Hörgedächtnis besitzen, können gesprochene Sprache besser verstehen, was sich positiv auf ihre eigenen Kommunikationsfähigkeiten auswirkt. Ein starkes Hörgedächtnis fördert somit nicht nur das Verständnis, sondern auch die Fähigkeit, sich klar und präzise auszudrücken.

Auditive Lerntypen müssen gut Hören können

Einige Schülerinnen und Schüler bevorzugen das auditive Lernen, bei dem sie Informationen durch Zuhören und Sprechen aufnehmen. In solchen Fällen ist ein gut entwickeltes Hörgedächtnis von entscheidender Bedeutung, um den Lernprozess zu optimieren. Lehrerinnen und Lehrer können auch durch gezielte auditive Lehrmethoden die Merkfähigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler fördern.

Informationen werden über verschiedene Sinne aufgenommenem Lernen:

Die auditive Merkfähigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des multisensorischen Lernens. Schülerinnen und Schüler nehmen Informationen nicht nur visuell, sondern auch auditiv auf. Durch die Integration beider Sinneskanäle können sie einen ganzheitlichen Zugang zu den Lehrinhalten entwickeln, was das Verständnis und die Verankerung des Gelernten verbessert.

Gutes Hörgedächtnis = weniger Hausaufgaben und besser in Prüfungen

Ein gut trainiertes Hörgedächtnis kann Schülerinnen und Schülern auch dabei helfen, Prüfungen erfolgreich zu bewältigen. Indem sie sich während des Unterrichts auf das Zuhören und Merken konzentrieren, können sie die gelernten Informationen leichter im Gedächtnis abrufen, wenn es darauf ankommt.

Insgesamt ist das Hörgedächtnis für Schülerinnen und Schüler von großer Bedeutung, da es nicht nur den Lernprozess unterstützt, sondern auch fundamentale Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Sprachentwicklung und Kommunikationsfähigkeiten fördert. Daher ist es ratsam, gezielt an der Stärkung des Hörgedächtnisses im schulischen Umfeld zu arbeiten.

Das sind die 6 Nachteile eines schlechten Hörgedächtnisses

1. Eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten

Kinder mit einem schlechten Hörgedächtnis können Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und dem Verständnis gesprochener Sprache haben. Dies kann ihre Kommunikationsfähigkeiten beeinträchtigen, da komplexe Sätze möglicherweise nicht richtig verstanden werden und somit die Interaktion im schulischen und sozialen Kontext erschwert wird.

2. Herausforderungen im Lernprozess

Ein beeinträchtigtes Hörgedächtnis kann den Lernprozess der Kinder behindern. Die Fähigkeit, gesprochene Anweisungen oder Erklärungen im Unterricht zu verstehen und zu behalten, ist entscheidend für den schulischen Erfolg. Kinder mit eingeschränktem Hörgedächtnis könnten Schwierigkeiten haben, Informationen aufzunehmen, was zu Verzögerungen im Lernfortschritt führen kann.

3. Verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration

Kinder mit schlechtem Hörgedächtnis könnten auch Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit und Konzentration haben. Das Folgen von Lehrinhalten, insbesondere wenn sie hauptsächlich auditiv vermittelt werden, kann problematisch sein. Dies kann zu Unzufriedenheit im schulischen Umfeld führen und das Selbstvertrauen der Kinder beeinträchtigen.

4. Soziale Herausforderungen

Ein beeinträchtigtes Hörgedächtnis kann soziale Herausforderungen mit sich bringen. Kinder könnten Schwierigkeiten haben, Gesprächen in Gruppen zu folgen, was zu Isolation oder dem Gefühl der Ausgrenzung führen kann. Dies kann die soziale Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen und das Bilden von Freundschaften erschweren.

5. Probleme in der akademischen Leistung

Kinder mit einem schlechten Hörgedächtnis könnten Schwierigkeiten haben, mündliche Prüfungen zu bestehen oder wichtige Informationen während Tests zu erinnern. Dies kann zu Frustration und einem geringeren Selbstwertgefühl führen und sich direkt auf die schulischen Leistungen auswirken.

6. Verzögerungen in der Sprachentwicklung

Kinder mit beeinträchtigtem Hörgedächtnis könnten Probleme bei der Sprachentwicklung haben. Das Lernen neuer Wörter oder das Verstehen komplexer grammatikalischer Strukturen könnte herausfordernder sein, was langfristige Auswirkungen auf ihre Fähigkeiten in Lesen, Schreiben und verbalem Ausdruck haben kann. Es ist wichtig, Anzeichen eines beeinträchtigten Hörgedächtnisses frühzeitig zu erkennen und entsprechende Unterstützung anzubieten, um negative Auswirkungen zu minimieren.

Wo gut ist das Hörgedächtnis bei deinem Kind?

Gehe auf Nummer Sicher, um bei deinem Kind keine Fördermöglichkeit zu verpassen. Du kannst diese Merkfähigkeit bei deinem Kind ganz einfach testen – und ebenso einfach trainieren.

Test der auditiven Merkfähigkeit oder des Hörgedächtnisses

Sprich deinem Kind 5 Ziffern oder 5 Buchstaben vor, die es dann aus dem Gedächtnis wiederholen soll. Einem Schulkind sollte das gelingen (bei Erwachsenen sind es 7 bis 9 Ziffern). Mache das unbedingt unter verschiedenen Bedingungen, um zu sehen, wie groß sich äußere Ablenkung auf das Hörgedächtnis auswirkt.

Lasse mal Musik laufen, andere im Nachbarzimmer reden, teste bei einem Spaziergang oder während des Fernsehens. Merkt sich dein Kind jedes Mal nur wenige Ziffern, solltest du das Hörgedächtnis trainieren. Lässt sich dein Kind jedoch nur leicht ablenken, dann wäre eher eine generelle Förderung der Konzentrationsfähigkeit angesagt. Dazu kannst du hier einen Check machen.

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Training der auditiven Merkfähigkeit

Tägliches Üben dieser Fähigkeit, also dem Nachsprechen von 3, 4, 5 und später auch 6 Buchstaben oder Ziffern, erhöht die Merkfähigkeit innerhalb von 3 bis 6 Monaten deutlich. Ihr Kind lernt dabei, voneinander unabhängige Informationen besser aufzunehmen.

10 lockere Übungen für ein besseres Hörgedächtnis

1. Hörsequenzen rekonstruieren:

Schülerinnen und Schüler hören kurze Geschichten oder Sätze und müssen die Reihenfolge der Ereignisse oder Wörter in der korrekten Abfolge wiedergeben.

Beispiel: Die Lehrkraft erzählt eine kurze Geschichte mit drei Schlüsselereignissen, und die Schülerinnen und Schüler müssen dann die Reihenfolge dieser Ereignisse wiedergeben.

2. Hör-Memo-Spiel:

Ähnlich wie das visuelle Memory-Spiel, aber mit akustischen Elementen. Die Lehrkraft spielt verschiedene Klänge oder Wörter vor, und die Schülerinnen und Schüler müssen sich merken, welche Paare zusammengehören.

Beispiel: Tierlaute, Instrumentenklänge oder Wörter mit ähnlichem Klang.

3. Hör-Rätsel:

Die Lehrkraft präsentiert den Schülerinnen und Schülern akustische Rätsel oder Geräusche, die diese dann identifizieren müssen.

Beispiel: „Was hörst du? Ein Geräusch in der Küche. Was könnte das sein?“

4. Hör-Quiz:

Die Lehrkraft stellt den Schülerinnen und Schülern Fragen zum Gehörten, um sicherzustellen, dass sie die Informationen richtig verstanden haben.

Beispiel: Nachdem eine Passage vorgelesen wurde, könnten Fragen zu bestimmten Details gestellt werden.

5. Hör-Dialoge vervollständigen:

Die Lehrkraft präsentiert einen Teil eines Dialogs, und die Schülerinnen und Schüler müssen den fehlenden Teil ergänzen.

Beispiel: „Peter: ‚Guten Tag, wie geht es Ihnen?‘ Maria: ‚Mir geht es gut, danke. _______‘“

6. Hör-Bingo:

Die Schülerinnen und Schüler erhalten Bingo-Karten mit verschiedenen akustischen Elementen (Wörtern, Geräuschen). Die Lehrkraft spielt die Klänge vor, und die Schülerinnen und Schüler markieren die entsprechenden Elemente auf ihren Karten.

Beispiel: Bingo-Karten mit verschiedenen Tierlauten.

7. Hör-Geschichten zeichnen:

Die Schülerinnen und Schüler hören eine Geschichte und malen oder zeichnen dabei, was sie sich vorstellen. Dies fördert die Verknüpfung von akustischen und visuellen Eindrücken.

Beispiel: Eine Geschichte über einen Regentag, während die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig Regentropfen auf Papier malen.

8. Hör-Melodien merken:

Die Lehrkraft spielt kurze Melodien vor, und die Schülerinnen und Schüler müssen sich die Abfolge der Töne merken. Dies fördert das auditive Gedächtnis für Musik.

Beispiel: Einfache Melodien auf einem Klavier oder einem anderen Instrument.

9. Hör-Puzzle:

Die Lehrkraft präsentiert kurze Audio-Puzzleteile, und die Schülerinnen und Schüler müssen die Teile zu einem Gesamtbild zusammensetzen.

Beispiel: Ein Satz wird in mehrere Teile zerlegt, und die Schülerinnen und Schüler müssen die Teile in der richtigen Reihenfolge anordnen.

10. Hör-Feedback:

Schülerinnen und Schüler nehmen ihre eigenen Präsentationen oder Dialoge auf und hören sich diese an. Dies fördert nicht nur das Hörgedächtnis, sondern ermöglicht auch die Selbstreflexion.

Beispiel: Nach einer Gruppenaktivität nehmen die Schülerinnen und Schüler ihre Diskussionen auf und geben sich gegenseitig Feedback.

Diese abwechslungsreichen Übungen können dazu beitragen, das Hörgedächtnis der Schülerinnen und Schüler auf spielerische und effektive Weise zu fördern.

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