Im Laufe deiner Schulzeit ist es wahrscheinlich, dass du hin und wieder ein Gedicht zu einem Buch verfassen sollst. Meistens beginnt es in der Grundschule mit einem einfachen Elfchen oder einem Haiku, aber schon bald werden Anforderungen anspruchsvoller. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du beim Schreiben eines Gedichtes zu einem Buch am besten vorgehst. Ich zeige dir auch 2 Gedichte, die in der 6. und in der 12. Klasse entstanden sind.
Aber vielleicht findest du keinen Anfang und trödelst lieber ewig herum? Dann schau dir doch zunächst einmal diese Beispiele an und nutze die Vorlage für deine Ideen, Gedanken und Stichwörter.
Beispielaufgabe: Gedicht zu einem Buch schreiben (Junge ohne Namen)
In der 6. Klasse von Frau Schmidt steht ein neues Projekt an. Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Gedicht zu einem Buch schreiben, das sie im Unterricht gelesen haben. Alle sind aufgeregt und voller Ideen, denn in der Klasse gibt es viele begeisterte LeserInnen.
Zunächst besprechen sie gemeinsam die Handlung, die Charaktere und die Stimmung des Buches. Jeder soll eine eigene Interpretation und Sichtweise einbringen, um das Verständnis des Buches zu vertiefen. Dann geht es darum, die passenden Worte und Reime zu finden, um ein aussagekräftiges Gedicht zu schreiben. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen und helfen sich gegenseitig bei der Entwicklung ihrer Ideen.
Während des Schreibens ist es wichtig, dass jeder seine Gedanken und Emotionen in das Gedicht einfließen lässt. Denn ein Gedicht soll nicht nur den Inhalt des Buches widerspiegeln, sondern auch die eigene Meinung und Gefühlswelt ausdrücken. Die Schülerinnen und Schüler stellen fest, dass es gar nicht so einfach ist, die richtigen Worte zu finden und ihre Gedanken in eine strukturierte Form zu bringen.
Vorlage für dein Gedicht zu einem Buch
5 Dinge, auf die du achten musst
Wenn du ein Gedicht zu einem Buch schreiben möchtest, gibt es einige wichtige Dinge, auf die du achten solltest. Hier sind einige Tipps:
- Lies und verstehe das Buch:
Bevor du ein Gedicht schreibst, solltest du das Buch gründlich lesen und verstehen. Du solltest dich mit den Charakteren, der Handlung und der Thematik vertraut machen, um eine sinnvolle Verbindung zwischen dem Buch und dem Gedicht herstellen zu können.
- Wähle ein passendes Thema:
Das Thema des Gedichts sollte sich auf das Buch beziehen und mit dessen Inhalt übereinstimmen. Du kannst eine Idee oder eine Emotion aus dem Buch herausgreifen und diese in einer poetischen Form darstellen.
- Wähle die richtige Form:
Es gibt viele verschiedene Formen von Gedichten wie Sonette, Haikus oder freie Verse. Wähle eine Form, die gut zum Thema des Buches passt. Sie sollte die Emotionen und Gedanken ausdrücken kann, die du in dem Gedicht findest.
- Benutze Bilder und Metaphern:
Gedichte leben von der Sprache und der Verwendung von bildhaften Beschreibungen und Metaphern. Diese helfen dabei, die Stimmung und die Bedeutung des Gedichts zu verstärken.
- Achte auf die Klangfarbe:
Gedichte sollten musikalisch sein und einen angenehmen Klang haben. Du solltest auf die Klangfarbe und den Rhythmus des Gedichts achten, um die Emotionen und die Bedeutung des Gedichts zu verstärken.
Wenn du diese Tipps befolgst, kannst du ein wunderschönes Gedicht zu einem Buch schreiben, das die Essenz und die Stimmung des Buches perfekt einfängt.
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Nach einigen Tagen ist es dann soweit
Die Schülerinnen und Schüler tragen ihre Gedichte vor. Jeder ist gespannt, wie die anderen das Buch wahrgenommen und interpretiert haben. Die Gedichte sind sehr unterschiedlich und zeigen, wie vielfältig die Leser das Buch erlebt haben. Einige Gedichte sind melancholisch, andere wiederum fröhlich und optimistisch. Aber jedes Gedicht ist auf seine Art und Weise einzigartig und zeigt, wie tiefgründig sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Buch auseinandergesetzt haben.
Am Ende sind alle stolz auf ihre Gedichte und auf das, was sie im Unterricht gelernt haben. Sie haben nicht nur ihre Kreativität und ihr literarisches Verständnis verbessert, sondern auch ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zum Austausch von Ideen gestärkt.
Hier ist eines der Gedichte, das in der Schulklasse entstanden ist
Junge ohne Namen
Steve Tasane
Vielerorts gibt’s Krieg und Not,
kämpfen Menschen bis zum Tod.
Viele fliehen von Zuhaus´
wollen einfach nur noch raus.
Kinder zieh’n alleine los,
viele sind noch lang nicht groß.
Papa tot und Mama weg,
warten hat da keinen Zweck.
Auch im Lager ist es schwer,
alle laufen hin und her.
Suchen Essen, Wärme, Halt,
kriegsversehrt, im Herzen kalt.
Keiner will sie, ganz allein,
fühlen sie sich winzig klein.
Wenig Hoffnung und kein Geld,
Heimat, das ist nur ein Zelt.
Gedicht zu einem Buch in Klasse 12
Je älter die SchülerInnen sind, desto anspruchsvoller werden auch die Bücher, zu denen sie ein Gedicht verfassen sollen. In der 12. Klasse kann es sich bei der Lektüre beispielsweise um „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer handeln. Die SchülerInnen können selbst entscheiden, welche Form und welches Reimschema sie auswählen.
Anleitung Gedicht zum Buch Klasse 12
- Schritt: Buch lesen und Notizen machen
Lege zunächst das Buch „Gut gegen Nordwind“ vor dich und lies es gründlich durch. Mache dir dabei auf einem Blatt oder auf deinem Smartphone Notizen zu wichtigen Details wie der Handlung, den Charakteren und der Stimmung des Buches. Versuche auch, die wichtigsten Themen und Botschaften des Buches zu identifizieren.
Handlung: E-Mail-Verwechslung, Liebe, Entscheidung
Charaktere: Emma, Leo, Emmas Mann
Stimmung: aufgeregt, verstört, unentschlossen, enttäuscht
- Schritt: Gedanken und Emotionen aufschreiben
Nimm dir anschließend Zeit, um deine eigenen Gedanken und Emotionen zum Buch aufzuschreiben. Was hat dich besonders berührt oder beeindruckt? Welche Aspekte des Buches haben dich besonders angesprochen oder zum Nachdenken gebracht? Versuche, deine Gedanken in Worte zu fassen und notiere sie auf einem separaten Blatt Papier.
- Schritt: Struktur und Form des Gedichts festlegen
Überlege dir nun, welche Struktur und Form dein Gedicht haben soll. Möchtest du ein freies Gedicht ohne bestimmte Reim- oder Versform schreiben oder soll dein Gedicht sich an bestimmten Regeln orientieren? Entscheide dich für eine Form, die deinem Schreibstil entspricht und die Botschaft deines Gedichts am besten unterstützt. Natürlich solltest du eine Form und ein Reimschema nutzen, das du kennst und mit dem du gut arbeiten kannst.
- Schritt: Gedicht schreiben
Jetzt kannst du damit beginnen, dein Gedicht zu schreiben. Lasse deine Gedanken und Emotionen in deine Worte einfließen und versuche, eine Atmosphäre zu schaffen, die der Stimmung des Buches entspricht. Achte dabei auf die gewählte Struktur und Form und versuche, dein Gedicht in eine strukturierte und aussagekräftige Form zu bringen.
- Schritt: Überarbeiten und Feedback einholen
Wenn du dein Gedicht fertig geschrieben hast, lies es noch einmal gründlich durch und überarbeite es gegebenenfalls. Lass es auch von anderen Personen lesen und hol dir Feedback ein, um sicherzustellen, dass dein Gedicht verständlich und ansprechend ist.
Und hier ist das Gedicht zu einem Buch von Alexandra
Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer
Emma mag das Internet,
eines Tages, aus Versehen,
schreibt sie Leo, kann geschehen,
und sie findet Leo nett.
Emma mag das Internet,
eines Tages, aus Versehen,
schreibt sie Leo, kann geschehen,
und sie findet Leo nett.
Leo findet Emma toll,
schreibe immer mehr,
Gefühle fliegen hin und her,
Briefkasten ist immer voll.
Doch da gibt es Emmas Mann,
der das nicht mehr sehen kann.
Er hat Angst, sie zu verlieren,
ja, das geht ihm an die Nieren.
Emma, sagt er, trefft euch mal,
sonst wird unsre Ehe schal.
Zwischen uns musst du entscheiden,
Leo nehmen – oder bleiben.
Emma grübelt und denkt nach,
liegt ganz viele Nächte wach.
Endlich will sie Leo sehen
und an seiner Seite stehen.
Doch die E-Mail kommt zurück,
Leo hat sich still verdrückt.
Probleme beim Schreiben eines Gedichtes
Viele SchülerInnen wissen überhaupt nicht, wie sie ein Gedicht schreiben sollen. Sie haben kein Gefühl für die Reimstruktur, ihnen fällt inhaltlich wenig ein, sie sind unbeholfen beim Gebrauch der Sprache und finden Gedichte doof und peinlich. Das Schwierigste ist oft der erste Schritt, nämlich auf die Aufgabe einzulassen. Geht dir das auch so? Dann überwinde dich und probiere es doch einfach mal aus. Im Ernst, das macht Spaß.
Die häufigsten Fehler, die Schülerinnen beim Schreiben eines Gedichts zu einem Buch machen, sind:
- Fokus auf Zusammenfassung statt Interpretation:
Schülerinnen neigen dazu, sich auf die Zusammenfassung des Buches zu konzentrieren, anstatt ihre eigenen Interpretationen und Gedanken in das Gedicht einfließen zu lassen. Ein Gedicht sollte eine kreative und emotionale Reaktion auf das Buch sein und nicht nur eine Zusammenfassung der Handlung. - Fehlende Tiefe und Details:
Schülerinnen neigen dazu, Oberflächlichkeit im Gedicht zu schreiben und wichtige Details und Emotionen auszulassen. Ein gutes Gedicht sollte Details und Tiefgründigkeit enthalten, um eine tiefe emotionale Verbindung zu vermitteln. - Unklare oder unpassende Form:
Schülerinnen können Schwierigkeiten haben, eine passende Form für ihr Gedicht zu finden oder ihre Form nicht klar ausdrücken. Es ist wichtig, eine geeignete Form für das Gedicht zu wählen und diese Form klar und konsistent durch das Gedicht zu halten. - Fehlerhafte Grammatik und Rechtschreibung:
Schülerinnen können sich manchmal auf die Emotionen und den Inhalt des Gedichts konzentrieren und dabei die korrekte Grammatik und Rechtschreibung vernachlässigen. Ein Gedicht sollte jedoch immer korrekte Grammatik und Rechtschreibung aufweisen, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit zu gewährleisten.
Es ist wichtig, diese Fehlerquellen im Auge zu behalten, um dir dabei zu helfen, deine Gedichte zu überprüfen und um überarbeiten, um sicherzustellen, dass du deine Gedanken und Gefühle in einer klaren und effektiven Weise ausdrückst.
Vielleicht findest du ja Gefallen an dieser Form des Schreibens. Leider sind Gedichte ziemlich aus der Mode geraten und viele SchülerInnen merken, dass sie dafür überhaupt kein Gefühl haben. Altes Wissen zu verlieren, ist immer schlecht. Mache dich fit für alle Anforderungen der Zukunft und schrecke dabei auch nicht vor Dingen zurück, die dir altbacken und überholt vorkommen. Vielleicht kann dir dieses Wissen noch sehr hilfreich sein. Viel Spaß beim Lernen!