Prüfungen sind ein wichtiger Teil jeder Schullaufbahn. Schon in der Grundschule müssen Kinder ihre ersten Klassenarbeiten schreiben. Doch das gemeinsame Lernen artet oft in Streitigkeiten zwischen Eltern und Kindern aus. Andere Schülerinnen und Schüler leiden hingegen an akuter Prüfungsangst. Wir verraten dir, wie du dein Kind beim Lernen unterstützen kannst
Lernen in den Alltag einplanen
Wenn dein Kind gut vorbereitet ist und während des Schuljahrs stets mitgearbeitet hat, sollte bei einer anstehenden Klassenarbeit oder Prüfung keine Panik aufkommen. Eine kurze Auffrischung des Unterrichtsstoffs genügt in diesem Fall bereits. Vermittele deinem Kind deswegen möglichst früh, dass es das Lernen nicht bis zur nächsten Prüfung aufschieben sollte, sondern lieber häppchenweise auf einen längeren Zeitraum verteilt. Neben dem regelmäßigen Erledigen der Hausaufgaben kannst du zum Beispiel gemeinsam mit deinem Kind ein paar Minuten am Tag einplanen, in denen alter Stoff wiederholt wird. So festigt sich bereits Erlerntes und das Kind hat vor der Prüfung nicht das Gefühl, dass es alles wieder vergessen hat.
Selbstständiges Lernen fördern
Damit dein Kind lernt, wie es Schulstoff selber wiederholt, solltest du dich nicht zu sehr einmischen. Du kannst ihm bei der Planung der Lerneinheiten helfen und ihm einen zeitlichen Rahmen vorgeben. Das Lernen selbst kannst du ihm aber nicht abnehmen. Hilf ihm stattdessen, selbstständig zu lernen und schaffe eine entspannte und ruhige Umgebung. Störe es nicht ständig durch Nachfragen und sorge dafür, dass es möglichst ruhig im Haushalt ist. Biete aber deine Hilfe bei Fragen an und lass das Kind zu dir kommen, wenn es ein Problem hat. Wenn es das tut, solltest du ihm nie direkt die Lösung sagen. Lass dir stattdessen erklären, wo es hakt und gib ihm einen Tipp. Du kannst auch gezielt Fragen stellen, wenn dir auffällt, welchen Denkfehler dein Kind gemacht hat. So hilfst du ihm selbst auf die Lösung zu kommen.
Unterrichtsstoff in der Freizeit wieder aufgreifen
Natürlich braucht dein Kind die Freizeit als Ausgleich zur Schule. Dann darf es spielen, sich mit seinen Freunden treffen und seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen. Auf geschickte Art und Weise kannst du den Unterrichtsstoff deines Kindes aber dennoch in das Freizeitprogramm einfließen lassen. Du kannst zum Beispiel naturwissenschaftliche Museen mit ihm besuchen. In manchen davon gibt es Abteilungen, die speziell für Kinder ausgelegt sind und mit spannenden Experimenten oder interaktiven Stationen Begeisterung hervorrufen. Wenn es im Geschichtsunterricht gerade um das Mittelalter geht, schadet auch ein Besuch in einer alten Burg nicht. Kinder schlagen oft schnell die Brücke zwischen dem Erlernten in der Schule und solchen Erlebnissen.
Feuere dein Kind mit einer positiven Einstellung an
Gehe gut gelaunt an die Sache heran und begegne deinem Kind mit einer positiven Einstellung. Zeig ihm, dass du daran glaubst, dass es die Prüfung locker besteht, wenn es nur genügend lernt. Durch diese positive Affirmation glaubt dein Kind selbst mehr an sich und seine Fähigkeiten. Das gesteigerte Selbstbewusstsein sorgt im besten Fall dafür, dass ihm das Lernen deutlich leichter fällt und es mit weniger Zweifeln in die Prüfung geht. Zeige ihm außerdem Anerkennung, wenn es fleißig lernt und lobe es regelmäßig dafür. Wenn die Motivation dennoch fehlt, darfst du gerne ein wenig nachhelfen und deinem Kind eine Belohnung versprechen. Ein leckeres Eis, ein Ausflug ins Schwimmbad oder ein Besuch im Kino können eventuell dabei helfen, das eine oder andere Motivationsloch zu überwinden.
Tipps gegen Prüfungsangst
Nicht immer ist das Lernen das Problem. Manche Kinder beherrschen den Stoff zu Hause perfekt, haben aber riesige Angst vor der Prüfungssituation. Diese Angst kann so schlimm sein, dass sie dein Kind bei der Klassenarbeit geradezu lähmt, sodass es nicht auf sein Wissen zugreifen kann. Die schlechte Note, die darauf resultiert, kann dazu führen, dass es beim nächsten Mal eine noch größere Prüfungsangst durchlebt. So entsteht ein Teufelskreis, der unbedingt durchbrochen werden sollte.
Manchmal besteht ein Kind aus einem ungerechtfertigten Grund eine Prüfung nicht. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es im Raum während der Klassenarbeit viel zu laut war oder wenn die Temperaturen zu hoch waren. Dann kannst du das Ergebnis der Prüfung anfechten und so verhindern, dass das Kind die Schuld bei sich sucht und deswegen vielleicht erst eine Prüfungsangst entwickelt.
Außerdem können folgende Tipps dabei helfen, gegen die Angst anzukämpfen:
- Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes, indem du ihm zu Erfolgen verhilfst. Das kann über Hobbys, Sport oder andere Erlebnisse funktionieren. Dadurch wird dem Kind bewusst, was es alles schaffen kann.
- Übe keinen unnötigen Druck auf dein Kind aus und vermittele ihm, dass die Welt nicht untergeht, wenn es einmal eine schlechte Note schreibt. Dadurch sinkt die Angst vor dem Versagen.
- Sorge dafür, dass dein Kind rechtzeitig mit dem Lernen anfängt, damit keine zu großen Wissenslücken entstehen. So gerät es nicht in Panik, wenn es kurz vor der Klassenarbeit merkt, dass es den Stoff gar nicht beherrscht.
- Wenn du merkst, dass dein Kind vor der Prüfung sehr angespannt ist, dann zeig ihm, wie es sich entspannen kann. Atemübungen oder eine kleine meditative Reise sind gut geeignete Maßnahmen, die es später auch in der Prüfungssituation anwenden kann.