Temporale Präpositionen begegnen dir in sehr vielen Sätzen. Lerne in diesem Beitrag, wie du mit ihnen Ereignisse präzise in der Zeit verortest und deine Deutschkenntnisse auf das nächste Level hebst. Ob für den Alltag, das Studium oder den Beruf – die korrekte Verwendung dieser unscheinbaren Hilfswörter wird deine Schreibfähigkeiten signifikant verbessern.
Temporale Präpositionen sind wie kleine Zeitschiffe in der Grammatik, die uns helfen, durch verschiedene Zeitdimensionen zu navigieren. Aber was sind Präpositionen eigentlich genau, und warum gibt es so viele davon? In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Welt der temporalen Präpositionen ein, jene Wörter, die uns im Deutschen zeigen, wann etwas passiert.
Was sind Präpositionen überhaupt im Allgemeinen?
Bevor wir unsere Erklärung starten, sollten wir klären, was Präpositionen überhaupt sind. Präpositionen sind kleine Wörter, die andere Wörter in einem Satz miteinander verbinden und ihre Beziehung zueinander anzeigen. Sie können uns Orte beschreiben (lokale Präpositionen), uns Gründe erklären (kausale Präpositionen), uns in Beziehungen führen (relationale Präpositionen) oder uns durch die Zeit führen (temporale Präpositionen). Kurz gesagt, ohne Präpositionen würde unsere Sprache ziemlich holprig und unklar klingen.
Warum gibt es temporale Präpositionen?
Jetzt, wo du weißt, was Präpositionen sind, stellt sich die Frage: Warum brauchen wir speziell temporale Präpositionen? Ganz einfach: Sie helfen uns, Ereignisse in der Zeit einzuordnen. Ohne sie wäre es schwer zu sagen, wann etwas passiert, passiert ist oder passieren wird. Temporale Präpositionen geben unseren Sätzen Struktur und lassen unsere Zeitangaben präzise erscheinen. Stell dir vor, du planst eine Verabredung, ohne sagen zu können, „am Dienstag“ oder „um 15 Uhr“. Ziemlich schwierig, oder?
-
Das gute Noten Prinzip (E-Book)13,99 €
inkl. MwSt.
-
Richtig schreiben – 36 Übungen für rechtschreibschwache Kinder ab Klasse 29,90 €
inkl. MwSt.
Temporale Präpositionen schauen wir uns genau an
Jetzt weißt du, was Präpositionen sind und wozu du sie benötigst. Es kann also weitergehen, zu unserem eigentlichen Thema. Zu jeder temporalen Präposition gibt es drei Beispiele, die zeigen, wie vielseitig sie sein können. Und keine Sorge, wenn du nicht sofort alles verstehst – wir nehmen uns Zeit, die Dinge an Beispielen klarzumachen.
Präpositionen für bestimmte Tage, Tageszeiten oder besondere Anlässe
- an wird meist bei Tagen der Woche verwendet. Zum Beispiel: „Wir treffen uns an einem Sonntag.“ Oder: „An meinem Geburtstag gibt es Kuchen.“ Und: „An einem kalten Morgen…“
- am ist ein Allrounder für Tage, Daten und Tageszeiten: „Am Montag startet die Schule.“ „Am 24. Dezember ist Heiligabend.“ „Am Abend lese ich gerne.“
- zu signalisiert besondere Anlässe oder feste Zeiten: „Zu Ostern suchen wir Eier.“ „Zu Mittag essen wir gemeinsam.“ „Zum Jahreswechsel gibt es Feuerwerk.“
Präpositionen für Jahreszeiten, Monate oder Jahre
- im zeigt Monate, Jahreszeiten, Jahre: „Im Sommer fahren wir ans Meer.“ „Im Dezember wird es kalt.“ „Im Jahr 2023 werde ich 18.“
- innerhalb betont die Dauer innerhalb eines bestimmten Zeitraums: „Innerhalb einer Woche muss das Projekt fertig sein.“ „Innerhalb eines Tages änderte sich alles.“ „Innerhalb des Monats müssen wir umziehen.“
Präpositionen für verschieden lange zeitliche Perioden
- für gibt die Länge einer Zeitperiode an: „Ich verreise für drei Wochen.“ „Für einen Moment war alles still.“ „Ich habe das Auto für zwei Tage gemietet.“
- seit zeigt an, dass etwas von einem Punkt in der Vergangenheit bis jetzt andauert: „Seit Januar lerne ich Spanisch.“ „Seit meiner Kindheit liebe ich Fußball.“ „Wir kennen uns seit 2020.“
- bis definiert das Ende eines Zeitraums: „Ich arbeite bis 18 Uhr.“ „Bis zum Sommer muss ich sparen.“ „Bis nächste Woche brauche ich eine Antwort.“
- von … bis umfasst einen ganzen Zeitraum: „Von Montag bis Freitag bin ich in der Schule.“ „Von morgens bis abends war ich beschäftigt.“ „Von Januar bis März war es besonders kalt.“
Präpositionen für ungefähre und genaue Zeiten
- um ist perfekt für genaue Zeitangaben: „Um 12 Uhr gibt es Mittagessen.“ „Die Party beginnt um 20 Uhr.“ „Um Mitternacht wird es still.“
- gegen wird für ungefähre Zeiten genutzt: „Gegen Abend komme ich vorbei.“ „Gegen Mittag wurde es wärmer.“ „Wir treffen uns gegen 10 Uhr.“
Präpositionen für Anfangs – und Enddaten
- ab kennzeichnet den Beginn eines Zeitraums: „Ab nächster Woche bin ich im Urlaub.“ „Ab sofort ist das verboten.“ „Ab morgen wird alles anders.“
- bis zu zeigt, wie lange es maximal dauern kann: „Bis zu meinem Geburtstag sind es noch zwei Wochen.“ „Bis zur Prüfung lerne ich jeden Tag.“ „Bis zu den Ferien müssen alle Aufgaben erledigt sein.“
Präpositionen für für Wiederholungen und Regelmäßigkeiten
- jeden (zeigt eine Wiederholung): Jeden Montag schaue ich nach den Tomaten im Garten.
- alle (zeigt Regelmäßigkeit in längeren Abständen): Alle zwei Wochen reite ich mit dem Pferd von meiner Freundin aus.
Übung temporale Präpositionen
Übung 1: Lückentext mit temporalen Präpositionen
Fülle die Lücken mit der passenden temporalen Präposition aus. Wähle aus: an, im, um, seit, für, bis, von … bis, gegen.
- Wir fahren _______ Juli in den Urlaub.
- _______ Wochenende gehe ich immer wandern.
- Die Party beginnt _______ 20 Uhr.
- Ich lerne _______ 2015 Deutsch.
- _______ zwei Stunden täglich übe ich Klavier.
- Ich arbeite hier _______ März.
- Der Kurs dauert _______ Montag _______ Freitag.
- _______ Abend gehen wir ins Kino.
Lösungen zu Übung 1:
- im
- Am
- um
- seit
- Für
- seit
- von … bis
- Gegen
Übung 2: Satzbau mit temporalen Präpositionen
Bilde Sätze, indem du die temporalen Präpositionen korrekt einsetzt. Nutze die gegebenen Informationen, um vollständige Sätze zu formulieren.
- (innerhalb / drei Tage) – Projekt
- Das Projekt muss _______ _______ drei Tage abgeschlossen werden.
- (ab / nächste Woche) – Deutschkurs
- _______ _______ Woche beginnt mein Deutschkurs.
- (bis zu / fünf Stunden) – Wanderung
- Die Wanderung kann _______ _______ fünf Stunden dauern.
- (um / Mitternacht) – Feiern
- Wir feiern _______ Mitternacht Sylvester.
- (seit / Kindheit) – Fußball spielen
- Ich spiele _______ meiner Kindheit Fußball.
- (am / Sonntag) – Picknick
- _______ Sonntag machen wir ein Picknick im Park.
Lösungen zu Übung 2:
- Das Projekt muss innerhalb von drei Tagen abgeschlossen werden.
- Ab nächster Woche beginnt mein Deutschkurs.
- Die Wanderung kann bis zu fünf Stunden dauern.
- Wir feiern um Mitternacht Sylvester.
- Ich spiele seit meiner Kindheit Fußball.
- Am Sonntag machen wir ein Picknick im Park.
Besonderheiten und Stolpersteine
Jede Präposition hat ihre Eigenheiten und wird in bestimmten Kontexten verwendet. Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von „an“ und „am“, besonders bei Nicht-Muttersprachlern. Merke: „am“ ist eine Verschmelzung von „an dem“ und wird vor allem bei spezifischen Tagesangaben verwendet, während „an“ eher bei allgemeineren Zeitpunkten zum Einsatz kommt.
Häufige Fehler beim Gebrauch temporaler Präpositionen
Beim Navigieren durch die zeitlichen Gewässer der deutschen Sprache kann man leicht vom Kurs abkommen. Einige temporale Präpositionen ähneln sich stark in der Form oder Bedeutung, was zu Verwechslungen führen kann. Hier sind einige der häufigsten Stolpersteine und wie du sie elegant umschiffen kannst.
1. An vs. Am
- Fehler: Verwechslung von „an“ und „am“ wegen ähnlicher Anwendungsbereiche.
- Richtig: „Am“ ist eine Kombination aus „an dem“ und wird spezifisch für Wochentage, Daten und Tageszeiten verwendet („am Montag“, „am 3. Mai“, „am Morgen“). „An“ benutzt du bei bestimmten Anlässen („an einem sonnigen Tag“, „an meinem Geburtstag“).
2. Im vs. Innerhalb
- Fehler: Verwendung von „im“ anstelle von „innerhalb“ (und umgekehrt), was zu Missverständnissen über die Dauer und den Zeitpunkt führen kann.
- Richtig: „Im“ setzt du ein, um Monate, Jahreszeiten und Jahre anzugeben („im März“, „im Winter“, „im Jahr 2020“). „Innerhalb“ hingegen beschreibt einen Zeitraum, innerhalb dessen etwas geschieht, und betont die Dauer („innerhalb von zwei Wochen“).
3. Für vs. Seit
- Fehler: Verwechslung von „für“ mit „seit“ beim Beschreiben von Zeitspannen.
- Richtig: „Für“ beschreibt die Dauer einer Handlung („für zwei Stunden“), während „seit“ verwendet wird, um einen Zeitraum vom Vergangenheitspunkt bis jetzt zu beschreiben („seit 2010“).
4. Bis vs. Bis zu
- Fehler: „Bis“ und „bis zu“ werden manchmal falsch eingesetzt, besonders bei der Angabe von Zeitlimits.
- Richtig: „Bis“ markiert das Ende eines Zeitraums („bis Freitag“), „bis zu“ betont eine maximale Dauer oder Menge bis zu einem Punkt („bis zu zwei Wochen“).
5. Um vs. Gegen
- Fehler: Falscher Gebrauch von „um“ für genaue Zeitangaben und „gegen“ für ungefähre Angaben.
- Richtig: „Um“ nutzt du für exakte Zeitpunkte („um 15 Uhr“), „gegen“ gibt einen ungefähren Zeitpunkt an („gegen Abend“).
Wie du die Fallen vermeidest
Um diese Fehler zu vermeiden, hilft es, die spezifischen Kontexte und Bedeutungen jeder Präposition zu verstehen und sie in Sätzen bewusst anzuwenden. Übungen und Beispiele zu schreiben kann auch helfen, ein Gefühl für die richtige Verwendung zu entwickeln. Sprachtausch mit Muttersprachlern oder das Lesen von deutschen Texten kann ebenso nützlich sein, um zu sehen, wie und in welchem Kontext temporale Präpositionen korrekt verwendet werden.
Abschließende Gedanken
Temporale Präpositionen sind unverzichtbar, um Ereignisse in der Zeit richtig einzuordnen und über Vergangenes, Gegenwärtiges oder Zukünftiges zu sprechen. Die korrekte Verwendung temporaler Präpositionen ist essenziell für eine präzise und klare Kommunikation auf Deutsch. Obwohl die häufigen Fehler einschüchternd wirken können, ist es wichtig zu verstehen, dass jeder Fehler auch eine Lerngelegenheit ist. Mit Praxis und Geduld wirst du feststellen, dass die korrekte Anwendung temporaler Präpositionen immer natürlicher wird. Lass dich nicht entmutigen – die Zeit und die Sprache sind auf deiner Seite.