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Lernen gehört zum Leben – ob in der Schule, im Studium oder im Alltag. Doch obwohl das Thema so allgegenwärtig ist, ranken sich erstaunlich viele Lernmythen darum. Glaubst du, dass Kinder nur dann erfolgreich lernen, wenn sie Freude daran haben? Oder dass Multitasking ihnen hilft, effizienter zu arbeiten? Viele dieser Annahmen hören sich plausibel an, können aber genau das Gegenteil bewirken.
Die gute Nachricht: Du kannst dein Kind besser unterstützen, wenn du weißt, was wirklich hinter diesen Lernmythen steckt. In diesem Artikel decken wir sieben weitverbreitete Missverständnisse auf und zeigen dir anhand konkreter Beispiele, wie Lernen wirklich funktioniert. Du wirst überrascht sein, wie viele dieser vermeintlichen Wahrheiten du bislang für unumstößlich gehalten hast.
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Lernmythen enttarnen – los gehts!
Neugierig? Dann lass uns gemeinsam herausfinden, wie dein Kind effektiver lernen kann – ohne sich von Mythen in die Irre führen zu lassen. Viele Eltern und Schüler glauben, dass sie durch bestimmte Regeln und „Erfolgsrezepte“ automatisch besser lernen können. Doch manche dieser vermeintlichen Wahrheiten über das Lernen sind schlicht falsch – und können sogar kontraproduktiv sein. In diesem Artikel räumen wir mit sieben weit verbreiteten Lernmythen auf und erklären, wie du dein Kind tatsächlich unterstützen kannst.
Mythos 1: „Hochbegabte Kinder stehen überall auf Eins“
Hochbegabte Schüler schneiden nicht automatisch in allen Fächern hervorragend ab. Manche von ihnen langweilen sich im Unterricht, da sie den Stoff schneller verstehen als ihre Mitschüler. Andere wiederum haben Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen oder im Zeitmanagement, was ihre Leistungen beeinträchtigen kann.
Beispiel: Ein Kind mit einer hohen Begabung für Mathematik kann bei Hausaufgaben in Deutsch Schwierigkeiten haben, weil es sich mit kreativen Texten schwertut. Eltern sollten in solchen Fällen gezielt nach Fördermöglichkeiten suchen, ohne das Kind unter Druck zu setzen.
Was kannst du gegen diese Lernmythen tun?
Stärke die Stärken deines Kindes und unterstütze es in Bereichen, in denen es sich schwertut. Fördere nicht nur Fachwissen, sondern auch Soft Skills wie Organisation und Durchhaltevermögen.
Mythos 2: „Multitasking fördert die Effizienz beim Lernen“
Viele glauben, dass Kinder effektiver lernen, wenn sie gleichzeitig Musik hören oder auf ihrem Handy Nachrichten beantworten können. Doch das Gehirn ist nicht dafür ausgelegt, mehrere komplexe Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Multitasking führt oft dazu, dass keine der Aufgaben wirklich gründlich erledigt wird.
Beispiel: Ein Schüler, der während der Hausaufgaben auf Instagram scrollt, braucht oft doppelt so lange und macht mehr Fehler, als wenn er sich ausschließlich auf die Hausaufgaben konzentriert hätte.
Was kannst du tun?
Schaffe eine ablenkungsfreie Umgebung. Lasse dein Kind die Aufgaben nacheinander abarbeiten und plane danach eine Belohnungspause ein, in der es sich entspannen kann.
Mythos 3: „Lernen muss immer Spaß machen“
Lernen ist nicht immer spaßig – und das ist auch in Ordnung. Manchmal erfordert der Lernprozess Anstrengung, um wirklich tiefe und nachhaltige Fortschritte zu machen. Vergleichbar mit dem Training eines Sportlers ist es normal, dass es auch anstrengende Phasen gibt.
Beispiel: Ein Kind, das das kleine Einmaleins üben muss, wird möglicherweise keine große Begeisterung dafür entwickeln. Doch die Routine und der Fortschritt werden langfristig belohnt, wenn es die Rechenaufgaben später ohne Mühe lösen kann.
Was kannst du tun?
Erkläre deinem Kind, dass Anstrengung Teil des Lernens ist. Gleichzeitig kannst du mit kleinen Erfolgserlebnissen und Belohnungen die Motivation stärken.
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Mythos 4: „Je kleiner die Klasse, desto besser“
Eine kleinere Klassengröße wird oft als Garant für bessere Lernergebnisse angesehen. Doch die Größe der Klasse ist nicht immer entscheidend. Gute Lehrmethoden und motivierte Lehrer können auch in größeren Gruppen für hervorragende Ergebnisse sorgen.
Beispiel: Ein Schüler in einer Klasse mit 30 Mitschülern kann genauso gut lernen wie ein Kind in einer Gruppe von 15, wenn der Unterricht interaktiv gestaltet ist und auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird.
Was kannst du tun?
Unabhängig von der Klassengröße solltest du den Austausch mit den Lehrern suchen, um zu erfahren, wie dein Kind am besten gefördert werden kann.
Mythos 5: „Musik macht schlau“
Die Vorstellung, dass Kinder durch das Hören oder Spielen von Musik automatisch klüger werden, hält sich hartnäckig. Musik kann zwar die Stimmung verbessern und die Konzentration fördern, doch sie steigert nicht direkt die Intelligenz.
Beispiel: Ein Kind, das regelmäßig Klavier übt, lernt Geduld und Ausdauer. Diese Fähigkeiten können auch beim Lernen nützlich sein, aber sie ersetzen nicht das gezielte Üben von Schulthemen.
Was kannst du tun?
Nutze Musik, um eine positive Lernumgebung zu schaffen. Setze auf leise, beruhigende Musik ohne Gesang, um Ablenkungen zu vermeiden.
Mythos 6: „Es gibt feste Lerntypen (visuell, auditiv, kinästhetisch)“
Die Theorie, dass jeder Mensch nur auf eine bestimmte Weise lernen kann, wurde widerlegt. In Wirklichkeit lernen die meisten Menschen durch eine Kombination verschiedener Ansätze. Trotzdem kann einer der Lernkanäle stärker als ein anderer sein. Clever ist es, dieses Wissen zu nutzen. Prüfe deine Lernkanäle mit unserem großen Lerntyptest.
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Beispiel: Ein Schüler, der visuell gut lernt, kann trotzdem von kinästhetischen Übungen profitieren, wie etwa das Schreiben von Spickzetteln oder das Gestikulieren beim Vortragen.
Was kannst du tun?
Ermutige dein Kind, verschiedene Lernmethoden auszuprobieren. Unterstütze es dabei, herauszufinden, welche Kombination ihm am meisten liegt.
Mythos 7: „Fehler sind schlecht und sollten vermieden werden“
Fehler werden oft als negativ angesehen, doch in Wirklichkeit bieten sie wertvolle Lernchancen. Wenn Kinder lernen, Fehler als Teil des Prozesses zu akzeptieren, entwickeln sie eine stärkere Problemlösekompetenz.
Beispiel: Ein Kind, das in einem Diktat mehrere Fehler macht, kann diese analysieren und daraus lernen. Dadurch wird es sich beim nächsten Mal bewusster an die richtige Schreibweise erinnern.
Was kannst du tun?
Ermutige dein Kind, aus Fehlern zu lernen, anstatt sich davon entmutigen zu lassen. Betone, dass jeder Fehler eine Möglichkeit ist, besser zu werden.
Merke: Lernen ist individuell
Diese sieben Lernmythen zeigen, wie unterschiedlich Lernprozesse sein können. Es gibt keine Patentrezepte, die für jedes Kind gleichermaßen funktionieren. Viel wichtiger ist es, das Lernen individuell an die Bedürfnisse und Stärken deines Kindes anzupassen.
Weitere Tipps zu effektiven Lernmethoden und Mythen findest du auf lernfoerderung.de.