Zwischen fünf und sieben Prozent aller Schulkinder haben eine Legasthenie, so verlautet es aus verlässliche Quellen immer wieder. Auch wenn die Zahl der Legastheniker nicht genau feststellbar ist, so machen doch die betroffenen Schülerinnen und Schüler einen beträchtlichen Anteil an der Gesamtschülerschaft aus. Tipps für Legastheniker helfen.
Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Lösung. Welche 7 Tipps für Legastheniker, natürlich neben einer hochwertigen Förderung, einem legasthenen Kind am besten helfen, erfahren Sie bei uns.
Kinder brauchen Unterstützung
Wer zu einem Kind keinen Zugang findet, der kann die Lerntherapie auch gleich bleiben lassen. Nur mit einer positiven und offenen Lernhaltung werden sich Fortschritte und Verbesserungen erzielen lassen. Doch dazu gehören Zwei!
Ein Lerntherapeut, der nicht einfach Dienst nach Vorschrift macht, sondern sich auf die speziellen Bedürfnisse seines kleinen Klienten einlässt. Und ein Kind, dass die Hoffnung nicht aufgegeben hat und sich voller Vertrauen in die Hände des erfahrenen Pädagogen begibt.
Gemeinsam können sie an den Schwachstellen arbeiten und ein Erfolgserlebnis nach dem anderen hervorzaubern.
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1. Legasthenie-Tipp: Gelassenheit statt Aufregung üben
Die Legasthenie begleitet ein Kind meistens lebenslang. Aufregung führt lediglich dazu, noch mehr Fehler zu machen. Ruhe und Gelassenheit hingegen sind gute Begleiter auf dem Weg des Lernens.
Bevor das Kind eine Klassenarbeit schreibt, eine Aufgabe bearbeitet oder eine Antwort gibt, sollte es einmal tief durchatmen. Druck und Angst führen immer dazu, dass ein Kind seine Leistung nicht abrufen kann.
Eltern sollten alles daran setzen, dass ihr Kind entspannt und motiviert bleibt. Dabei helfen Lob, Anerkennung und viel Liebe.
2. Legasthenie-Tipp: Konsonanten auf die Hand sprechen
Beim Schreiben hilft ein einfacher Trick, harte (p, k, t) Konsonanten von weichen (b, g, d) zu unterscheiden. Einfach den Buchstaben auf die Handfläche sprechen.
Die harten Buchstaben (Plosivlaute) verursachen einen stärkeren Luftzug. Mit ein wenig Übung kann Ihr Kind diesen Trick bald ganz schnell anwenden. Es kostet kaum Zeit, ein Wort auf die Hand zu sprechen.
3. Legasthenie-Tipp: Erst lesen und verstehen, dann abschreiben
Legastheniker sind langsame Abschreiber, wenn sie alles richtig machen wollen. Oft kommen sie nicht mit und werden unruhig, weil es nicht so läuft wie gewünscht.
Dann machen sie immer mehr Fehler und haben letztlich gar nicht verstanden, worum es bei dem Text ging. Besser ist es, zunächst einmal den ganzen Text zu lesen (Tafel oder Buch) und ihn zu verstehen.
So wissen die Kinder, worum es geht. Erst danach können sie mit dem Abschreiben beginnen. Schaffen sie nicht alles, verpassen sie trotzdem keine Informationen.
4. Legasthenie-Tipp: Post-it statt Sauklaue
Tipps für Legastheniker: Auch farbige Marker, Bleistiftkreuzchen oder Stifte, die wegradierbar sind, haben sich bewährt. Hier geht es nicht um ordentliches Arbeiten oder ums Abschreiben, sondern um das richtige Merken der Aufgaben. Da ist alles erlaubt.
5. Legasthenie-Tipp: Druckschrift statt Schreibschrift
Legastheniker sollten es sich beim Schreiben so leicht wie möglich machen, um sich auf die Rechtschreibung konzentrieren zu können. Mit Druckschrift (oder der Grundschrift) gelingt das häufig viel besser als mit Schreibschrift.
Manche Legastheniker haben so große Probleme mit ihrer Handschrift, dass sie besser eine Tastatur benutzen. Es macht keinen Sinn, die Rechtschreibung zu erklären, wenn das Kind immer wieder mit dem Füller oder dem Stift zu kämpfen hat.
Um die Rechtschreibregeln zu lernen und die Geheimnisse der Sprache zu entschlüsseln, muss der Kopf frei sein. Stellen Sie sich doch einfach einmal selber vor: Sie machen jede Menge Rechtschreibfehler und haben vor jeder Deutschstunde große Bauchschmerzen. Dann holen Sie Ihr Heft aus dem Ranzen und schlagen es auf. Seiten voller durchgestrichener Wörter, überschriebene Linien und Markierungen von Fehlern blicken sie an.
Schon da ist von Motivation nicht mehr viel zu spüren. Nun kämpfen Sie mit dem widerspenstigen Füller, der doch nur Löcher ins Papier drückt und verschmiert. Wie wollen Sie sich da noch auf die Rechtschreibung konzentrieren?
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6. Legasthenie-Tipp: Silben leise mitsprechen
Fehler reduzieren sich, wenn Legastheniker die Silben der Wörter beim Schreiben leise mitsprechen. Das anfangs halblaute Mitsprechen verlagert sich mit der Zeit in ein innerliches Mitsprechen. Das hört niemand, dem Kind nutzt es allerdings sehr viel.
Leises Mitsprechen der Silben muss ein Kind im geschützten Rahmen üben dürfen. Dafür ist die Lerntherapie genau das Richtige. Hier kann es, ohne sich lächerlich zu machen, immer wieder daran üben, die Wörter in Silben auszusprechen.
Ein Lerntherapeut ist nicht ungeduldig und lacht das Kind nicht aus. Er bestärkt es vielmehr darin, seine Bemühungen zu intensivieren.
Er ermutigt es und verdeutlicht ihm seine Fortschritte.
Irgendwann hat das Kind das leise Mitsprechen so verinnerlicht, dass es diesen Trick auch im Unterricht anwenden kann, ohne dass die anderen es merken.
Es wird sehr lange dauern, bis dieses Vorgehen nicht mehr notwendig ist. Manche Legastheniker behalten es lebenslang bei. Allerdings bemerkt bei einem erwachsenen Legastheniker niemand mehr, dass er immer noch die Wörter beim Lesen und besonders beim Schreiben in ihre Silben aufgegliedert.
7. Legasthenie-Tipp: Gemeinsam Lesen macht Spaß
Legastheniker brauchen mehr und länger Unterstützung beim Lesen als Kinder ohne Legasthenie. Wechseln Sie sich beim Lesen ab, sodass jeder ein paar Minuten in seinem Tempo liest.
Achtung: Auch nach der Grundschule macht das gemeinsame Lesen noch Sinn! Die Mitschüler müssen das ja nicht wissen.
Lesen macht Spaß, aber Legastheniker wissen das nicht. So wie sich viele Menschen nicht zu tanzen trauen oder sich weigern, das Schwimmen zu lernen, so blockieren Legastheniker beim lauten Vorlesen.
Auch hier benötigen Sie einen geschützten Rahmen, der es ihnen erlaubt, einen kurzen Text oder eine Geschichte voller Lust vorzutragen. Das Vorlesen kann abwechselnd passieren, nach verschieden großen Stücken aufgeteilt werden und genauso lang sein, wie das Kind es möchte. Das Ziel ist, den Spaß am Lesen zu vermitteln.
Motivierendes Übungsmaterial macht Rechtschreibung transparent
Kinder benötigen unterschiedliche Zugangswege, um den Lernstoff effektiv aufzunehmen und dauerhaft zu behalten. Einmal erklären reicht nicht aus. Neben dem Unterricht hilft intelligentes Lernmaterial beim Verstehen.
Der Deutschunterricht in der Grundschule wird stetig komplexer, anspruchsvoller und schwieriger. Die Diktate werden umfangreicher, die Leistungsanforderungen ziehen an, und Grundschulkinder müssen sich immer mehr anstrengen, um gute Noten zu bekommen.
Die Tipps passen zu Hause, in der Schule und in der Förderung
Nicht jeder Tipp muss immer auch sofort umgesetzt werden. Für Legastheniker ist es ganz wichtig, dass das mühsame Lernen der Rechtschreibung und eventuell auch des Lesens mit Spaß verbunden ist. Alle Interventionen sind dazu gedacht, den Vorgang des Lernens zu vereinfachen.
Dazu gehört auch, sich dem Lerntempo des Kindes anzupassen und keinen Druck auszuüben. Viel wichtiger ist es Lob und Anerkennung auszusprechen, immer wieder Erfolgserlebnisse zu schaffen und sowohl die Lust am Lernen als auch die Motivation hochzuhalten.
Für Lerntherapeutin ist das Alltag, aber für Eltern ist es schwierig. Schließlich müssen sie nicht nur mit dem Kind lernen, sondern auch die ganzen anderen Anforderungen des Alltags bewältigen. Kein Wunder, dass Eltern gestresst, überfordert und Dauer müde sind.
Deshalb ist es sinnvoll und klug, für die Förderung des eigenen Kindes einen Fachmann hinzuzuziehen. Lerntherapeuten sind spezielle Pädagogen, die Kinder ganz individuell fördern und das Beste aus ihnen herausholen.