Ob ungeübt, angekündigt oder spontan – klassische Diktate zu bestimmten Rechtschreibphänomenen oder -schwerpunkten sind in der Grundschule, aber auch in Klasse 5 und 6 noch immer bei vielen Lehrkräften beliebt.
Diktat Grundschule richtig vorbereiten
Nicht selten werden die ungeliebten Prüfungen mit hohem Fehlerpotenzial als Disziplinierungsmaßnahme, also als Strafe, eingesetzt. Manche Lehrer sind aber auch überzeugt vom Sinn der Diktate. Egal welche Absicht dahinter steht, Diktate sind noch immer Standard in Deutschland.
Viele Kinder sehen einem Diktat, angekündigt oder nicht, mit Bauchweh entgegen. Trotz Übens machen sie oft noch viele Fehler und bringen schlechte Noten nach Hause.
Für die Textmenge in Diktaten gibt es Richtlinien
In der ersten Klasse lernen die Kinder die Buchstaben und es wird weitgehend auf Diktate verzichtet. Von der zweiten Klasse an werden dann regelmäßig Diktate geschrieben. Die Zahl der Wörter erhöht sich im Laufe der Jahre.
Die Anzahl sowie die Länge der Diktate ist in den meisten Bundesländern vorgeschrieben.
Wörterzahl Diktate in der Grundschule
Ende Klasse 2 | etwas 40 Wörter | |
Ende Klasse 3 | etwas 80 Wörter | |
Ende Klasse 4 | etwas 120 Wörter |
Diktate sind oft fehlerorientiert
Der Sinn des Diktatschreibens ist bei Eltern, Kindern und auch bei einigen Pädagogen umstritten, zu viel kann schief gehen. Diese Form der Lernkontrolle ist außerdem oft fehlerorientiert und wird im Unterricht nicht richtig vorbereitet.
Oder die Kinder konzentrieren sich auf ein Rechtschreibphänomen und machen an anderer Stelle massenhaft Fehler. Für Schülerinnen und Schüler beinhalten Diktate deswegen nicht selten ein hohes Angstpotenzial.
In den schriftlichen Prüfungen wird nicht nur das Rechtschreibwissen, sondern auch das Arbeitstempo, die Konzentration, die Stressresistenz und die auditive Wahrnehmungsfähigkeit mitbewertet.
7 Tipps für das Diktat schreiben
Auch wenn der Sinn von Diktaten umstritten ist, in vielen Familien wird eifrig dafür gelernt. Schließlich wirkt sich eine Diktatnote auf die Gesamtbewertung und auf das Zeugnis aus. Wir haben die wichtigsten Tipps zum Üben von Diktaten zusammengefasst, damit Sie und Ihr Kind so wenig Stress wie möglich damit haben.
1. Legen Sie eine Übungszeit fest
Das Üben für Diktate kostet Zeit und verlängert oft die sowieso schon ungeliebte Hausaufgabensituation. Eine klare zeitliche Vereinbarung nimmt diesen Druck und macht den Kopf frei fürs Üben. Diktat schreiben muss auf jeden Fall geübt werden, aber in Maßen.
2. Diktieren Sie die Texte genauso die Lehrkraft
In der Schule werden Diktate nach einem einheitlichen Schema geübt, diktiert und geschrieben. Wenden Sie Zuhause keine andere Methode an, um Ihr Kind nicht zu verwirren.
3. Beginnen Sie rechtzeitig zu üben
Je anspruchsvoller und länger die Diktat-Texte werden, desto geschickter muss auch das Üben aufgebaut sein. Wenn Sie zu spät mit dem Üben beginnen, bekommt Ihr Kind bei einem schwierigen Text das Gefühl, nicht gut genug vorbereitet zu sein. Es kann dann kein gutes Diktat schreiben.
4. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit für sein Hobby
Das Diktatüben und auch das Diktat schreiben sollen nicht als Strafe empfunden werden. Zeit für das Hobby muss bleiben. Damit Ihr Kind gegenüber der Übungssituation nicht negativ eingestellt wird und eine innere Abwehr aufbaut, sollte das Üben begrenzt werden.
Das beugt Lernblockaden vor. Üben Sie nicht länger als 15 Minuten am Tag für ein Diktat.
5. Verknüpfen Sie das Üben mit Humor und Spaß
Wiederkehrende Übungsmarathons langweilen Eltern und Kinder gleichermaßen. Deshalb ist es gerade zuhause sinnvoll, verschiedene Methoden abzuwechseln. Außerdem wird so die Schreibweise von Wörtern auf unterschiedliche Art und Weise trainiert.
Auch Humor sollte ein zentrales Element beim gemeinsamen Üben sein, denn Spaß beim Lernen steckt an. Diktat schreiben kann auch Spaß machen, wenn die Stimmung und die Texte stimmen.
6. Loben, loben, loben Sie vor und nach dem Diktat schreiben
Kinder brauchen viel Anerkennung für ihren Übungswillen. „Du wirst jeden Tag sicherer“ oder „Toll, wie du dich konzentrierst und arbeitest!“ können sinnvolle Worte sein, auch wenn Ihr Kind Fehler macht. Bedenken Sie, wie schwierig die Rechtschreibung ist und wie lange es dauert, keine Fehler mehr zu machen. Wer für Diktate übt und sie schreibt, darf belohnt werden.
7. Sprechen Sie regelmäßig über die Rechtschreibung
Üben Sie häufig die Schreibweise von Wörtern und sprechen Sie über Rechtschreibregeln. Das hilft beim Diktat schreiben. Je mehr sich Ihr Kind spielerisch mit der richtigen Schreibweise beschäftigt, und nicht nur im Vorfeld eines Diktats, desto leichter fällt es ihm, wenig Fehler zu machen.
Mein Tipp: Witze
Machen Sie doch mal zu Beginn der Übung einen Diktat-Witz, um die Stimmung aufzulockern. Vielleicht diesen:
Fritzchen schreibt im Diktat das Wort „Tiger“ klein. Seufzt die Lehrerin: „Ich habe euch doch schon hundertmal erklärt: Alles, was man anfassen kann wird großgeschrieben!“Wundert sich Fritzchen: „Na, dann versuchen sie doch mal einen Tiger anzufassen.“