Signalwörter oder Schlüsselwörter helfen dabei, Inhalte schneller zu verstehen und besser zu erkennen. Je nach Art der Aufgabe gibt es unterschiedlich wichtige Schlüsselwörter. In Textaufgaben helfen sie dabei, die geforderten Rechenvorgänge zu entschlüsseln. Signalwörter in Textaufgaben sind wichtig, da sie Hinweise darauf geben, welche Art von mathematischen Operationen oder Funktionen in der Aufgabe verwendet werden sollen. Wenn du Signalwörter erkennst, kannst du schneller und genauer verstehen, was in der Aufgabe verlangt wird, und somit die richtigen Schritte zur Lösung der Aufgabe einleiten.
Signalwörter sind also spezielle Wörter oder Phrasen in Textaufgaben, die die Art der Operationen oder Funktionen, die benötigt werden, anzeigen. Signalwörter können beispielsweise Angaben über das Verhältnis von Mengen, Zeitabstände oder Mengenveränderungen beinhalten. Einige häufige Signalwörter in Textaufgaben sind „mehr als“, „weniger als“, „multipliziert mit“, „geteilt durch“, „proportional zu“, „zusammen“, „in Summe“ oder „Differenz“.
Übe regelmäßig, Signalwörter zu erkennen
In jeder Textaufgabe stecken wichtige Wörter, die dich oder dein Kind darauf hinweisen, was gefragt ist und um welche Rechenart es geht. Ohne diese Hinweise würde eine Textaufgabe oft nicht zu lösen sein.
Dein Kind kann also sicher sein, dass es neben den Zahlen und Ziffern auch Signalwörter in jeder Textaufgabe finden kann. Das Finden dieser wichtigen Wörter kann dein Kind trainieren. Lies deinem Kind zur Übung immer wieder Textaufgaben vor und frage nach, welche Informationen wohl wichtig sind. Und natürlich auch an welchen Wörtern es das erkennen kann.
Hilfreiche Signalwörter (eine kleine Auswahl):
- gemeinsam = etwas zusammenzählen
- erhöhen = aus weniger wird mehr
- ergänzen = etwas wird mehr als vorher
- herabsetzen = etwas wird weniger als vorher
- halbieren = etwas wird durch 2 geteilt
- verdoppeln = etwas wird mit 2 multipliziert
Beispiele von 15 Signalwörtern und ihren Bedeutungen
- Mehr als: Es gibt mehr als 20 Schüler in der Klasse.
- Weniger als: Die Temperatur ist weniger als 0 Grad Celsius.
- Summe: Die Summe von 3 und 5 ist 8.
- Differenz: Die Differenz zwischen 10 und 5 ist 5.
- Produkt: Das Produkt von 6 und 4 ist 24.
- Quotient: Der Quotient von 12 und 3 ist 4.
- Proportional zu: Die Geschwindigkeit ist proportional zur Entfernung.
- Prozent: Der Rabatt beträgt 20 Prozent.
- Rate: Die Rate des Wasserverbrauchs beträgt 5 Liter pro Stunde.
- Teilmenge: Die grünen Kugeln sind eine Teilmenge der Gesamtmenge.
- Insgesamt: Insgesamt gab es 100 Teilnehmer.
- Mindestens: Es müssen mindestens 3 Stunden pro Tag gearbeitet werden.
- Höchstens: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h.
- Gleich: Die Anzahl der Äpfel ist gleich der Anzahl der Birnen.
- Inverse Proportion: Wenn die Geschwindigkeit zunimmt, nimmt die Zeit ab und umgekehrt.
Diese Signalwörter geben Hinweise darauf, welche Art von mathematischen Operationen oder Funktionen benötigt werden, um die Aufgabe zu lösen. Durch das Erkennen und Verstehen von Signalwörtern in Textaufgaben können Schülerinnen und Schüler schneller und genauer verstehen, was in der Aufgabe verlangt wird und die richtigen Schritte zur Lösung der Aufgabe einleiten.
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Textaufgaben sind wie eine Geheimsprache
Sobald dein Kind verstanden hat, dass bestimmte Ausdrücke schon auf die Fragestellungen der Aufgabe hinweisen, hat es bereits einen großen Schritt auf dem Weg zur richtigen Lösung hinter sich.
Trainiere regelmäßig mit deinem Kind, diese Signalwörter zu erkennen. Rechen soll es erst in einem zweiten Schritt. Das folgende Beispiel zeigt, wie das gemeint ist.
Eine klar formulierte Rechenaufgabe, wie beispielsweise 99,00 € – 11,00 € = ? ist für die meisten Schulkinder leicht verständlich, es muss etwas abgezogen werden. Wird diese Rechenaufgabe jedoch eingekleidet in einen Sachtext, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dieselbe Rechnung bereitet dann unter Umständen Schwierigkeiten, weil sie nicht erkannt wird. So zum Beispiel bei der folgenden Aufgabe.
Beispiel 1
Rebecca hat zu Weihnachten insgesamt 99,00 € geschenkt bekommen, 30 von den Großeltern und den Rest von Mama und Papa. So viel Geld hatte sie noch nie!
Sie freut sich und sucht einen sicheren Platz, wo das Geld gut aufgehoben ist. Sorgfältig schließt sie es in ihrer Schatzkiste ein. Vorher nimmt sie allerdings noch 11,00 € davon weg, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Wie viel Geld bleibt Rebecca dann noch übrig?
„Ich weiß nie, was ich eigentlich rechnen soll!“
Roman sitzt verzweifelt an dieser Textaufgabe. Obwohl er in Mathematik nicht schlecht ist, bereiten ihm die Text- oder Sachaufgaben immer großes Kopfzerbrechen.
Er weiß einfach nicht genau, was von ihm verlangt wird. Erst als er übt, bestimmte Signalwörter in den Texten zu entdecken, fällt ihm das Verstehen der Aufgaben nach und nach leichter. Er kann nun endlich besser erkennen, welche überflüssigen Informationen in den Sachaufgaben stehen.
Beispiel: Roman fragt sich beim Durchlesen
- Welche Zahlen stehen im Text?
- Welche wichtigen Wörter können mir einen Hinweis auf die gesuchte Rechenaufgabe geben?
Das würde bei dieser obigen Textaufgabe so aussehen:
Rebecca hat zu Weihnachten insgesamt 99,00 € geschenkt bekommen, 30 von den Großeltern und den Rest von Mama und Papa. So viel Geld hatte sie noch nie! Sie freut sich und sucht einen sicheren Platz, wo das Geld gut aufgehoben ist. Sorgfältig schließt sie es in ihrer Schatzkiste ein. Vorher nimmt sie allerdings noch 11,00 € davon weg, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Wie viel Geld bleibt Rebecca dann noch übrig?
Roman findet die Zahlen 99 und 11, weiterhin scheinen ihm die Wörter insgesamt, wegnehmen und übrig bleiben als wichtig. Nun wird es leichter. Er fragt sich: Was habe ich und was will ich wissen? So kommt er auf die wichtigen Informationen der Textaufgabe Klasse 2.
Rebecca hat 99,00 €, sie nimmt 11,00 € weg und was bleibt dann übrig?
Inzwischen fällt Roman die Rechnung viel leichter, denn durch die Zahlen und die Signalwörter reduziert auf die wichtigsten Informationen, lässt sich die Textaufgabe ganz einfach lösen.
Er hat einen Anfangsbetrag und weiß, dass er etwas davon abziehen muss. Schnell kommt er jetzt auch die Rechnung 99,00 € – 11,00 € = 88,00 €, die er rasch lösen kann.
Ein weiteres Beispiel für eine Aufgabe mit Signalwörtern
„Ein Auto fährt mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Wie lange dauert es, um eine Strecke von 300 km zurückzulegen?“
Die Signalwörter hier sind „Geschwindigkeit“ und „Strecke“. Diese Wörter weisen darauf hin, dass man eine Formel verwenden muss, die Distanz und Geschwindigkeit in Beziehung setzt, nämlich die Formel „Distanz = Geschwindigkeit x Zeit“. Wenn wir die Formel anwenden, um die Zeit zu berechnen, die das Auto benötigt, um 300 km zurückzulegen, erhalten wir:
300 km = 60 km/h x Zeit
Zeit = 300 km / 60 km/h = 5 Stunden
Die Lösung dieser Aufgabe ist daher 5 Stunden.
Ein weiteres Beispiel für eine Aufgabe mit Signalwörtern
„Ein Eimer kann 10 Liter Wasser halten. Wenn der Eimer halb voll ist, wie viel Wasser ist dann im Eimer?“
Die Signalwörter hier sind „halb voll“ und „10 Liter“. Diese Wörter weisen darauf hin, dass wir eine mathematische Operation verwenden müssen, die die Hälfte von 10 Litern berechnet, also 5 Liter. Die Lösung dieser Aufgabe ist daher, dass sich 5 Liter Wasser im Eimer befinden, wenn er halb voll ist.
In beiden Beispielen zeigen die Signalwörter, welche Art von Operation oder Funktion erforderlich ist, um die Aufgabe zu lösen. Indem man Signalwörter erkennt und versteht, welche Art von Operation oder Funktion benötigt wird, kann man Aufgaben schneller und genauer lösen.
Häufige Fehler beim Lösen von Textaufgaben
Solche Fehler können verschiedene Ursachen haben. Einige der häufigsten Fehlerquellen sind:
- Unzureichendes Leseverständnis: Wenn Schülerinnen und Schüler den Text der Aufgabe nicht genau genug lesen oder wichtige Informationen übersehen, kann dies zu Fehlern bei der Lösung der Aufgabe führen. Es ist wichtig, den Text der Aufgabe sorgfältig zu lesen und sicherzustellen, dass alle wichtigen Informationen erfasst wurden.
- Fehler bei der Umsetzung des Textes in eine mathematische Formel: Oftmals ist die Umsetzung des Textes in eine mathematische Formel schwierig, insbesondere wenn es sich um komplexe Aufgaben handelt. Schülerinnen und Schüler müssen in der Lage sein, den Text der Aufgabe in eine mathematische Formel umzuwandeln, die zur Lösung der Aufgabe verwendet werden kann.
- Verwechslung von Einheiten: Einheiten wie Längen- oder Zeitangaben können in Textaufgaben eine wichtige Rolle spielen. Wenn Schülerinnen und Schüler Einheiten verwechseln oder nicht umrechnen, kann dies zu Fehlern bei der Lösung der Aufgabe führen. Es ist wichtig, Einheiten zu verstehen und sicherzustellen, dass sie korrekt verwendet werden.
- Rechenfehler: Rechenfehler können jederzeit passieren und sind oft ein Ergebnis von Unaufmerksamkeit oder fehlender Sorgfalt. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und die Rechnungen genau durchzuführen.
- Fehlende Kenntnisse in Mathematik: Wenn Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben, mathematische Konzepte oder Formeln zu verstehen, können sie Schwierigkeiten haben, Textaufgaben zu lösen. Es ist wichtig, eine solide Grundlage in Mathematik zu haben und sich Zeit zu nehmen, um die Konzepte und Formeln zu verstehen.
Um Fehler beim Lösen von Textaufgaben zu vermeiden, sollten Schülerinnen und Schüler den Text der Aufgabe sorgfältig lesen, wichtige Informationen erfassen, den Text in eine mathematische Formel umwandeln, Einheiten verstehen und korrekt verwenden, Rechnungen genau durchführen und eine solide Grundlage in Mathematik haben.
Warum sind Textaufgaben für viele SchülerInnen so schwer zu lösen?
Wenn DU Textaufgaben lösen möchtest, kann das schwierig sein, da sie mehrere Herausforderungen darstellen, die über die reine Mathematik hinausgehen. Einige Gründe dafür können sein, dass sie sehr komplex sind und oft das Verständnis von mehreren mathematischen Konzepten und Formeln erfordern. Zudem ist ein hohes Maß an Leseverständnis erforderlich, um den Text genau zu lesen, wichtige Informationen zu identifizieren und zu verstehen, was die Aufgabenstellung verlangt.
Du musst den Text interpretieren
Darüber hinaus kann es schwierig sein, die Informationen aus dem Text richtig zu interpretieren und in eine mathematische Formel umzuwandeln. Die Themen, die in Textaufgaben behandelt werden, können für Dich ungewohnt oder schwierig sein, wie zum Beispiel eine Aufgabe, die sich mit einer spezifischen Branche wie der Automobilindustrie befasst, wenn Du keine Erfahrung oder Vorstellung von diesem Bereich hast. Mathematische Sprache kann ebenfalls schwierig zu verstehen sein, insbesondere wenn sie in einer komplexen Aufgabenstellung verwendet wird.
Wenn Du Angst vor Mathematik hast, kannst Du Dich unsicher fühlen bei der Lösung von Textaufgaben. Diese Angst kann dazu führen, dass Du Fehler machst oder die Aufgabe nicht vollständig lösen kannst. Um besser in der Lage zu sein, Textaufgaben zu lösen, ist es wichtig, Deine Lesefähigkeiten, mathematischen Kenntnisse und Fähigkeiten, Problemlösungsfähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln.
Liste der Schwierigkeiten bei Textaufgaben
- Komplexität
- Leseverständnis
- Schwieriger Kontext
- Mathematische Sprache
- Angst vor Mathematik
- Kein Vertrauen in die eigene Leistung
- Leistungsdruck in der Arbeit