Um das Schreiben zu erlernen, werden und wurden unterschiedliche Methoden angewendet. Eine davon ist jetzt in Verruf gekommen. Schreiben nach Gehör (Jürgen Reichen) hat viele Kinder in den ersten Schuljahren begleitet. Mit der Anlauttabelle und viel Motivation haben sich seit den 90er Jahren Kinder in die wunderbare Welt der Worte begeben. Hauptsache der erste Buchstabe eines Wortes stimmt, der Rest kommt dann schon von selbst. Treuer Helfer dabei ist die Anlauttabelle, die jedem Buchstaben des Alphabets eine entsprechendes Wort gegenüberstellt: A, a = Apfel, B, b = Baum
Rechtschreibregeln und Grammatik müssen auch sein
Strategiegeleitete Rechtschreibprogramme vermitteln die Regeln, nach denen die deutsche Rechtschreibung funktioniert. Una Röhr-Sendlmeier, die die Abteilung für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie an der Universität Bonn leitet, beschäftigt sich seit Jahren wissenschaftlich mit dem Streit um das “Freie Schreiben” und meint dazu: “Es ist ein ganz großes Manko, dass in Deutschland die meisten Didaktiken kaum und zum Teil gar nicht erforscht worden sind”.
Die meisten Lehrer in Deutschland kombinierten heute unterschiedliche Methoden. Sie verwenden die Anlauttabelle und lehren auch die Orthografieregeln. Beides ist wichtig. Doch bei rund 4% – 5% der Kinder will das Rechtschreiben einfach nicht klappen. Sie leiden unter einer Legasthenie.