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ADHS und ADS sind zwei Bezeichnungen einer Störung, die in verschiedenen Ausprägungen vorkommt. ADHS ist die Abkürzung für den deutschen Ausdruck „Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Störung“, ADS für Aufmerksamkeites-Defizit-Störung, und bezeichnet ein klinisches Syndrom, das durch Beeinträchtigungen der Konzentrations- und Daueraufmerksamkeit, durch eine Störung der Impulskontrolle sowie unter Umständen auch durch extreme Unruhe oder Hyperaktivität (oder auch eine besondere Langsamkeit) gekennzeichnet ist.

Das Wichtigste zum Thema ADHS und ADS

Veröffentlichungen zur „Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Störung“ ADHS und ADS findet man im „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD 10) oder im „Diagnostischen Statistischen Manuals psychischer Störungen“ (DSM).

Diese beiden Klassifikationssysteme benennen die Erscheinungsbilder der AD(H)S und ADS:

  • ADHS und ADS überwiegend unaufmerksamen Typus
  • ADHS und ADS überwiegend hyperaktiven Typus
  • Kombination beider Typen

Die deutsche Bezeichnung ADHS „Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Störung“ ist das vorläufige Resultat einer langjährigen und anhaltenden Entwicklung im Forschungsbereich.

Wurden Kinder mit diesen spezifischen Störungsbildern einst als MCD-Kinder bezeichnet, sehr unruhige Kinder dann später als hyperaktiv (HKS), so hat man nun den Schwerpunkt auf die Aufmerksamkeit gelegt und in Amerika den gängigen Begriff des ADD/ADS geprägt. In Deutschland wird das zu ADS / ADHS.

Impulsivität charakterisiert ADHS und ADHD

Ein Syndrom charakterisiert sich dadurch, dass einige Merkmale immer, andere aber nur manchmal festzustellen sind. Als Hauptmerkmale stehen bei ADHS und ADS die emotionale Impulsivität und die Handlungsimpulsivität im Vordergrund.

Die ADH-Störung wird bei Kindern, Jugendlichen und auch noch bei Erwachsenen diagnostiziert, die erheblich in ihrer Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt sind und waren, deren Daueraufmerksamkeit wesentlich gestört ist, die sehr impulsiv reagieren und teilweise eine starke innere oder äußere Unruhe verspüren.

ADHS / ADS merkt man nicht ständig

In neuen, spannenden Situationen können auch ADHS-Kinder kurzfristig unauffällig sein, ist ihre Aufmerksamkeit jedoch nicht mehr gefesselt, so werden sie mit ihrer Rechthaberei, ihrem Dazwischenreden und ihrem impulsiven Störverhalten früher oder später anecken.

Menschen mit einer AD(H)S haben große Schwierigkeiten ihre Aufmerksamkeit zielgerichtet einzusetzen. Sie können sich durchaus lang anhaltend konzentrieren, haben aber wenig Einfluss darauf, welches Thema im Fokus ihrer Aufmerksamkeit steht.

Diese Therapieformen werden bei ADHS / AD(H)S / ADS angeboten

Medikation bei ADHS / AD(H)S / ADS

  • Stimulanzien wie Methylphenidat (wie Rit. bei ADHS)
  • Atomoxetin, ein Noradrenalinwiederaufnahmehemmer (wie Strattera)
  • Lisdexamfetamin aus der Stoffgruppe der Phenylisopropylamine (wie Elvanse)

Wichtig ist, dass die Familien mit der Problematik nicht alleine gelassen werden und die Therapie regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wird. Der Arzt kann so die einzelnen Bausteine anpassen, falls einzelne Parameter nicht mehr wirksam sind oder neue behandlungsbedürftige Bereiche im Alltag hinzukommen.

Psychotherapie bei ADHS / AD(H)S / ADS

Abhängig vom Erscheinungsbild, dem Schweregrad der Erkrankung und Art der Begleitstörungen und dem Ausmaß der Beeinträchtigung kommen für die Therapie psychosoziale, pädagogische, psychotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen in Frage, die sich als einzelne Bausteine im Rahmen eines Gesamtbehandlungskonzeptes ergänzen können.

Pädagogische Unterstützung bei ADHS / AD(H)S / ADS

Ausgebildete Pädagogen können den Kontakt zur Schule erleichtern, Lernstartegien einüben, den Eltern einen Schonraum geben und mit den Kindern Strategien einüben, die ihren Alltag leichter machen. In akuten Problemsituationen sind sie schnell erreichbar und können unmittelbar eingreifen.

Pädagogische Unterstützung ist besonders bei Jugendlichen sinnvoll, die das Gespräch mit den Eltern zunehmend ablehnen und sich jeder Klärung entziehen. Sie kann auf dem zuständigen Jugendamt beantragt werden.

Verhaltenstraining bei ADHS und ADS

In speziellen, auf Kinder und ihre Eltern ausgerichteten Programmen, können neue Verhaltensweisen eingeübt werden. Eines der bekanntesten Training stammt vom inzwischen verstorbenen Schulpsychologen Dieter Krowatschek: Marburger Konzentrationstraining und wird bundesweit angeboten.

ADHS und ADS sind sehr häufig

Bei rund einer halben Million betroffener Kinder stehen die Chancen gut, dass jeder Mensch mindestens einen sogenannten AD(H)Sler kennt, beziehungsweise dass in der Schulklasse ein Kind mit AD(H)S sitzt. Von einer seltenen Erkrankung kann also auf keinen Fall gesprochen werden.

Doch Vorsicht, allzu schnell werden anstrengende Kinder mit der Diagnose AD(H)S versehen, das zeigen aktuelle Untersuchungen immer wieder. Besonders oft trifft es sehr bewegungsfreudige, unruhige Jungen, denen das still Sitzen in der Schule und zuhause bei den Hausaufgaben schwer fällt. Sie können ihr Leistungspotenzial nicht abrufen und versagen trotz guter Intelligenz in der Schule.

Aber auch Mädchen und sehr stille Kinder sind von der Störung betroffen, die sich in 60 Prozent der Fälle nicht „auswächst“, sondern über die Jugend hinaus bis ins Erwachsenenalter besteht.

Die Störung bleibt oft das ganze Leben lang

adhs und ads

AD(H)S ist in aller Munde, bereits bei jedem fünften Kind zwischen drei und 17 Jahren wird eine psychische Störung diagnostiziert, am häufigsten AD(H)S. 5 % der Kinder und Jugendlichen sind betroffen, Jungen viermal häufiger als Mädchen.

Offenbar ist bei der Erkrankung die Informationsverarbeitung im Gehirn des Kindes oder Jugendlichen gestört.

Typisch sind Auffälligkeiten in drei Verhaltensbereichen:

  • Aufmerksamkeit / Konzentration
  • Aktivität
  • Kontrolle ihrer Gefühle

Nur bei rund 40 % der Betroffenen verschwindet die Störung in der Pubertät oder schwächt sich so weit ab, dass keine Beeinträchtigung im Alltag mehr vorherrscht. Die verbleibenden 60 % müssen sich darauf einstellen, lebenslange mit dem Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom zu leben. Gut, wenn die Kinder schon früh lernen, mit AD(H)S umzugehen.

Neue Medien sind nicht gut für Kinder mit AD(H)S

Bewegung ist besser als "daddeln"

Von den Computern und Smartphones geht für Kinder mit AD(H)S eine Bedrohung aus. Die Spiele und Programme sind so gestaltet, dass sie über ein Belohnungssystem schnell süchtig machen.

Dafür sind reizoffene Kinder besonders empfänglich. Aber die Beschäftigung mit den neuen Medien hat noch einen anderen Reiz. Da Kinder mit AD(H)S häufig Probleme mit Freundschaften haben, sind Computerspiele eine willkommene Beschäftigung für einsame Stunden.

Hier können Sie andere Persönlichkeiten annehmen und ihre Fantasien ausleben. Das kann so reizvoll sein, dass das Kind sich in der“ echten“ Welt gar nicht mehr bewegen möchte.

Bieten Sie Alternativen zum Computer an

Wenn Kinder sich Tage oder Wochen lang in ihrem Zimmer verbarrikadieren und am Computer sitzen, sollten die Eltern eingreifen. Zum einen müssen sie überprüfen, um welches Spiel es sich handelt. Viel wichtiger ist es aber, dem Kind Alternativen anzubieten.

Je jünger es ist, desto leichter gelingt das. Wichtig ist es, ein Hobby zu finden, in dem das Kind einen Ausgleich zur Schule, zu seinen Misserfolgen und zur Computerwelt findet. Vielleicht ist ein trendiges Hobby wie boldern oder Streetdance ein attraktives Angebot.

AD(H)S und das Verhalten  in der Öffentlichkeit

Natürlich zeigen sich die Auswirkungen von AD(H)S nicht nur im familiären Bereich, sondern ebenso auffällig können die Kinder im öffentlichen und im schulischen Umfeld sein. Ihr Umgang mit Geschwistern und Freunden, mit unübersichtlichen Situationen und allgemeinen Anforderungen kann zu Problemen führen.

Ihre besondere Art der Wahrnehmung, ihre Sensibilität, die Impulsivität und ihre emotionale Entwicklungsverzögerung machen einen besonders bewussten Umgang mit ihnen notwendig.

Die Empfindsamkeit von AD(H)S Kindern gegenüber Kritik

Die Konkurrenz zu anderen Kindern, zu Geschwistern und Freunden ist bei manchen AD(H)S Kindern ein leidiges Thema. Dass sie in vielen Bereichen mit den Leistungen von Gleichaltrigen nicht mithalten können, sich unangemessen verhalten und dies auch sehr genau registrieren, fühlen sie sich leicht ungerecht behandelt und in ständiger Konkurrenz zu den anderen. Dies macht Kinder mit AD(H)S noch unglücklicher, als sie schon sind.

Oft fangen die Probleme mit Freunden und Geschwistern so richtig an, wenn die befreundeten Kinder mit tollen Noten glänzen, während das AD(H)S Kind damit kämpft, die Hausaufgaben zu bewältigen, das Einmaleins auswendig zu lernen und den Anschluss im Unterricht nicht zu verlieren.

So gehen Sie mit einem Kind um, das AD(H)S hat

Umgang mit ADHS

Verständnisvolle und sensible Pädagogen verfügen im günstigsten Fall über die Fähigkeit und die Geduld, die positiven Ressourcen der betroffenen Kinder zu sehen und diese stärkend und motivierend in das Unterrichtsgeschehen mit einzubeziehen.

Eltern sollten sich der Fähigkeiten und Stärken ihres Kindes stets bewusst sein. Im gesamten Erziehungsalltag, der wahrlich nicht einfach ist, sind positive Verstärkungen von erwünschtem Verhalten ein gutes Mittel, um dem AD(H)S Kind zu zeigen, wo seine Stärken liegen und es zu motivieren, dieses Verhalten zu wiederholen.

Negative Befehle wie „Kippel nicht immer!“, „Renn nicht so schnell!“, „Du sollst nicht mit dem vollen Glas in dein Zimmer gehen!“ sollten im Vokabular einer Familie ersetzt werden durch positive Anordnungen.

„Geh bitte langsam in dein Zimmer!“, „Setz dich gerade und ruhig auf deinen Stuhl!“, „Trink erst mal etwas von deinem Glas ab, bevor du es in dein Zimmer trägst!“ – solche Aufforderungen klingen freundlich und zugewandt, es steht nicht die Kritik an erster Stelle, sondern der konkrete Hinweis auf das erwünschte Verhalten.

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