Fühlt sich Ihr Kind manchmal krank, gestresst oder hat keine Energie? Das kann die Folge von zu viel innerer Aufregung und Stress sein. Leistungsdruck, Prüfungsangst, digitale Dauerberieselung und vielleicht noch Ärger mit Freunden können auf die Stimmung und auch auf das Lernverhalten schlagen. Es geht laut, hektisch und schnell zu – auch in der Welt unserer Kinder. Helfen können Achtsamkeitsübungen.
Achtsamkeitsübungen helfen gegen Stress und Prüfungsangst
Achtsamkeitsübungen in der Schule werden immer beliebter – eine Reaktion auf das heutige Tempo, die Gesundheit der Kinder und die Digitalisierung. Aber auch Zuhause zieht eine neue Achtsamkeit ein. Doch worum handelt es sich bei dem Trend, der um sich greift?
Die Achtsamkeitsübungen, wie beispielsweise Meditationen oder Yoga, kommen ursprünglich aus dem Buddhismus, sind aber aus dem religiösen Kontext herausgelöst worden. Sie gelten als Methode, um mit Unsicherheiten, Entfremdungserfahrungen, Stimmungsschwankungen und schulischem Druck besser umzugehen.
Laut einer Studie der Harvard Universität (https://hms.harvard.edu/sites/default/files/assets/Harvard%20Now%20and%20Zen%20Reading%20Materials.pdf) reduzieren Achtsamkeits- und Meditationsübungen das Stresslevel, fördern Entspannung und Ausgeglichenheit und stärken sogar das Immunsystem.
Viele Schüler fühlen sich krank und gestresst
Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Gereiztheit, Panikattacken oder Rückenschmerzen – fast jedes vierte Kind unter 18 Jahren leidet unter Schulstress, Schulangst und fühlt sich überfordert. Mit Übungen aus der Achtsamkeitsmedikation sollen sie lernen, Stress besser zu bewältigen und ihre innere Anspannung lösen zu können.
Mit Achtsamkeitsübungen in der Schule lernen Kinder und Jugendliche Dinge wahrzunehmen, die automatisiert ablaufen und über die sie sich sonst keine Gedanken machen. Die Geräusche im Klassenraum, der Stoff auf dem Körper, das Kratzen der Kreide oder das Schaben der Stuhlbeine auf dem Linoleumboden. Diese alltäglichen Dinge sollen ihnen bewusster werden, damit sie dann gezielt entspannen können.
Achtsamkeitsübungen tun Kindern gut
Was passiert, wenn sich ein Kind, Jugendlicher oder Erwachsener ganz auf eine Sache konzentriert, sich nicht ablenken lässt und in sich hinein hört? Die Kinder lernen, ihre Impulse wahrzunehmen und zu steuern. Viele Schülerinnen und Schüler bestätigen die Beobachtungen der LehreInnen. Sie sind weniger aufgeregt vor Klassenarbeiten, ihre Prüfungsangst nimmt ab, sie können sich besser konzentrieren und erreichen bessere Leistungen. Insgesamt sind sie entspannter, leiden weniger unter Kopfweh oder Leistungsdruck und können ihre Potenziale besser entfalten.
Diese Übung hilft Ihrem Kind achtsamer zu werden
Übung: Entdecke die Schönheit der Dinge durch Achtsamkeitsübungen
Ziehen Sie sich mit Ihrem Kind an einem ruhigen Ort zurück und achten Sie darauf, ungefähr 15 Minuten lang wirklich ungestört zu sein. Ihr Kind soll sich nun bequem hinsetzen und sich auf die folgende Übung einlassen. Legen Sie ihm eine einzige Walnuss, Rosine, einen Apfel oder etwas anderes auf die offene Handfläche.
Dann geben Sie ihm Schritt für Schritt die folgenden Anweisungen. Lassen Sie ihm immer mindestens ein bis zwei Minuten Zeit, bis Sie die nächste Anweisung aussprechen.
- Sieh dir die Walnuss auf deiner Hand ganz genau an. Was siehst du? Wie ist die Farbe der Walnuss? Wie ist ihre Struktur? Was macht ihre Einzigartigkeit aus? Versuche sie im Geiste zu beschreiben.
- Rieche an der Walnuss. Was riechst du? Versuche den Geruch im Geiste ganz genau zu beschreiben sodass er sich von anderen Gerüchen abgrenzt.
- Höre die Walnuss, schüttele sie und versuche herauszubekommen, ob sie ein Geräusch macht. Was hörst du?
- Lege die Walnuss in deinem Mund, auf deine Zunge. Bewege sie hin und her und versuche ihre Struktur zu bestimmen. Was entdeckt deine Zunge, was die vorher entgangen ist? Was fühlst du?
- Beiße auf die Walnuss und lasse den Geschmack in deinem Mund explodieren. Beschreibe den Geschmack gedanklich, was kann eine einzige Walnuss in deinem Mund auslösen? Was schmeckst du?
Sprechen Sie über die Erfahrung
Wenn Ihr Kind die Übung mitgemacht und die Walnuss am Ende herunter geschluckt hat, soll es seine Erfahrungen beschreiben. Sprechen Sie mit ihm darüber, welchen Unterschied es macht, eine Walnuss achtsam zu essen oder eine Hand voll von ihnen gedankenlos beim Fernsehen zu schlucken.