Manieren sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil des sozialen Miteinanders. Doch in einer sich ständig wandelnden Welt stellt sich die Frage: Welche Manieren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind heute noch relevant und welche sind überholt? Wie bringst du deinen Kindern am besten bei, gute Manieren zu zeigen? Dieser Blogpost gibt dir Antworten und praktische Tipps.
Die Bedeutung von Manieren im Alltag
Manieren sind nicht nur oberflächliche Verhaltensregeln. Sie spiegeln Respekt und Rücksichtnahme wider und erleichtern das Zusammenleben. Gute Manieren helfen Kindern, sich in sozialen Situationen sicher zu fühlen und positive Beziehungen aufzubauen. Manieren, wie wir sie heute kennen, haben sich über Jahrtausende entwickelt und sind tief in der menschlichen Kultur verwurzelt. Doch seit wann gibt es Manieren wirklich?
Welche Manieren sind heute noch wichtig?
Unter guten Manieren verstehen die meisten Menschen, wenn die allgemein gültigen Verhaltensregeln eingehalten werden. Dazu zählt aufmerksames, hilfsbereites und respektvolles Verhalten gegenüber anderen Menschen.
1. Respekt und Höflichkeit
Respekt und Höflichkeit bilden das Fundament guter Manieren. Dazu gehört:
- Bitte und Danke sagen: Diese kleinen Worte zeigen Wertschätzung und Respekt.
- Augenkontakt halten: Dies signalisiert Aufmerksamkeit und Interesse.
- Zuhören ohne zu unterbrechen: Dies zeigt Respekt gegenüber dem Gesprächspartner.
2. Rücksichtnahme und Empathie
Rücksichtnahme und Empathie sind essenziell für ein harmonisches Miteinander:
- Anderen helfen: Sei es die Tür aufhalten oder jemandem etwas tragen, kleine Hilfen zeigen Großzügigkeit.
- Gefühle anderer respektieren: Dies fördert ein verständnisvolles und freundliches Miteinander.
Überholte Manieren: Was ist nicht mehr zeitgemäß?
Nicht alle traditionellen Manieren sind in der heutigen Gesellschaft noch relevant. Einige Beispiele:
- Stehen beim Eintreten einer Frau: Dies kann heutzutage als überholt und unnötig angesehen werden.
- Handkuss für Frauen: Diese Geste wirkt heute oft unpassend und altmodisch.
Manieren, die Kinder lernen sollten
Gute Manieren erleichtern das Zusammenleben. Sie sind Regeln des Zusammenlebens im weitesten Sinne. Sie bedeuten nichts anderes als Rücksichtnahme auf die einen umgebenden Menschen. Und zwar nicht nur Rücksichtnahme auf fremde Menschen, sondern auch innerhalb der Familie. Und das gilt für alle – egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Ein respektvoller Umgang wirkt sich angenehm aus: Andere Menschen sind offener und freundlicher und auch eher bereit, auf einen selbst einzugehen. Gute Manieren helfen deinem Kind, sich im Leben besser zurechtzufinden.
3. Tischmanieren
Gute Tischmanieren sind in vielen sozialen Situationen wichtig:
- Mund geschlossen halten beim Kauen
- Mit Besteck essen
- Nicht schmatzen oder schlürfen
4. Digitale Manieren
In der modernen Welt spielen digitale Manieren eine große Rolle:
- Respektvoller Umgang in sozialen Medien
- Nicht ständig auf das Handy schauen während eines Gesprächs
- Keine privaten Informationen online teilen
Praktische Tipps: Wie bringe ich meinem Kind gute Manieren bei?
Vorbild sein
Kinder lernen durch Nachahmung. Zeige selbst die Manieren, die du von deinem Kind erwartest. Übung macht den Meister. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du Manieren in den Alltag integrieren kannst:
- Rollenspiele: Spiele verschiedene soziale Situationen durch.
- Gemeinsame Mahlzeiten: Nutze diese Zeit, um Tischmanieren zu üben.
Positive Verstärkung
Lobe dein Kind, wenn es gute Manieren zeigt. Positive Verstärkung motiviert und stärkt das Verhalten.
Beispiel: Eine alltägliche Situation
Stell dir vor, dein Kind geht mit dir einkaufen. Beim Betreten des Ladens hält es die Tür für eine ältere Dame auf und sagt „Bitte sehr“. Die Dame bedankt sich und dein Kind antwortet höflich „Gern geschehen“. Dies zeigt Respekt und Hilfsbereitschaft und schafft eine positive Atmosphäre.
Tabelle: Wichtige Manieren und wie man sie lehrt
Manieren | Warum sie wichtig sind | Wie man sie lehrt |
---|---|---|
Bitte und Danke sagen | Zeigt Respekt und Wertschätzung | Regelmäßig üben und vorleben |
Augenkontakt halten | Signalisiert Aufmerksamkeit und Interesse | Durch Gespräche und Rollenspiele |
Zuhören ohne zu unterbrechen | Zeigt Respekt und fördert Kommunikation | Geduld und häufige Erinnerung |
Mit Besteck essen | Wichtig bei gesellschaftlichen Anlässen | Gemeinsame Mahlzeiten und klare Anweisungen |
Respektvoller Umgang online | Fördert ein positives digitales Miteinander | Diskussionen über richtiges Verhalten online |
Gefühle anderer respektieren | Fördert Empathie und Verständnis | Rollenspiele und Gespräche über Gefühle |
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Übungsaufgabe: Rollenspiel zu Tischmanieren
Aufgabe
Setze dich mit deinem Kind an den Tisch und spielt ein Essen im Restaurant nach. Achte dabei auf folgende Punkte:
- Mit Besteck essen
- Mund geschlossen halten beim Kauen
- „Bitte“ und „Danke“ sagen
Lösung
- Begrüßung: Dein Kind sagt freundlich „Guten Tag“ zum „Kellner“ (du spielst den Kellner).
- Bestellung: Es sagt höflich „Ich hätte gern… bitte.“
- Essen: Während des Essens achtet dein Kind darauf, mit Besteck zu essen und den Mund geschlossen zu halten.
- Dankbarkeit zeigen: Nach dem Essen bedankt sich dein Kind bei dir.
Die Ursprünge der Manieren
– Antike Zivilisationen
Manieren lassen sich bis zu den frühesten menschlichen Gesellschaften zurückverfolgen. Schon in antiken Zivilisationen wie Ägypten, Griechenland und Rom gab es klare Regeln für das soziale Miteinander. Hier einige Beispiele:
- Ägypten: Hierarchische Strukturen bestimmten das Verhalten. Höflichkeit und Respekt gegenüber Vorgesetzten und Göttern waren essenziell.
- Griechenland: Philosophen wie Platon und Aristoteles diskutierten über ethisches Verhalten und Tugenden.
- Rom: Die Römer legten großen Wert auf Gastfreundschaft und höfliches Verhalten, insbesondere bei offiziellen Anlässen.
– Mittelalter
Im Mittelalter wurden Manieren stark von der christlichen Kirche geprägt. Klöster und Adelshöfe waren Zentren des höfischen Lebens, wo Etikette und gute Manieren gelehrt wurden. Ritterliche Tugenden wie Ehre, Tapferkeit und Höflichkeit waren von großer Bedeutung.
– Die Renaissance
In der Renaissance erlebten Manieren eine Blütezeit. Bücher über Etikette, wie „Il Cortegiano“ (Der Hofmann) von Baldassare Castiglione, wurden weit verbreitet und gaben detaillierte Anleitungen für das Verhalten am Hof. Die Renaissance brachte auch ein verstärktes Interesse an den Künsten und der Wissenschaft mit sich, was sich in einem verfeinerten sozialen Verhalten widerspiegelte.
– Die Aufklärung
Im 17. und 18. Jahrhundert, während der Aufklärung, wurden Manieren zunehmend als Ausdruck von Vernunft und Zivilisation betrachtet. Philosophische Werke betonten die Bedeutung von Höflichkeit und zivilisiertem Verhalten in einer aufgeklärten Gesellschaft.
– 19. und 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert legte die viktorianische Ära großen Wert auf strenge Etikette und moralische Werte. Manieren waren ein Zeichen von sozialem Status und Anstand. Diese Traditionen setzten sich bis ins frühe 20. Jahrhundert fort, wurden jedoch nach den Weltkriegen zunehmend hinterfragt.
– Gegenwart
Heute haben sich Manieren weiterentwickelt, um den Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Während einige traditionelle Manieren überholt erscheinen, sind Respekt, Höflichkeit und Empathie zeitlos geblieben. Digitale Manieren haben ebenfalls an Bedeutung gewonnen, da die Online-Kommunikation einen immer größeren Teil unseres Lebens einnimmt.
Entwicklung der Manieren: Eine Zeitreise
Epoche | Gesellschaftliche Einflüsse | Wichtige Manieren und Verhaltensweisen | Beispiel |
---|---|---|---|
Antike Zivilisationen | Hierarchien, Philosophie, Religion | Respekt vor Göttern und Vorgesetzten, Gastfreundschaft | Römer hielten Gastmähler mit strikten Regeln ab. |
Mittelalter | Christliche Kirche, Rittertum | Höfische Etikette, Ritterliche Tugenden, Demut | Ritter zeigten Höflichkeit durch Ehrerbietung vor Damen. |
Renaissance | Humanismus, Adelshöfe | Kultiviertes Auftreten, Gastfreundschaft, Anstand | In „Il Cortegiano“ wurden ideale Verhaltensweisen am Hof beschrieben. |
Aufklärung | Rationalismus, Bürgerliche Gesellschaft | Höflichkeit, Vernunft, Zivilisierte Interaktion | Philosophische Diskurse betonten höfliches Verhalten als Ausdruck der Zivilisation. |
Viktorianische Ära | Strikte Moral, Soziale Hierarchien | Strenge Etikette, Moralische Reinheit, Anstand | Strenge Benimmregeln für Damen und Herren in der Öffentlichkeit. |
20. Jahrhundert | Soziale Veränderungen, Emanzipation | Anpassung der Etikette, Gleichberechtigung, Flexibilität | Nach den Weltkriegen wurden strenge Regeln hinterfragt und gelockert. |
Gegenwart | Digitale Kommunikation, Globalisierung | Digitale Manieren, Respekt, Inklusivität | Respektvoller Umgang in sozialen Medien und Multikulturalität. |
Beschreibung der Tabelle
- Antike Zivilisationen: In Gesellschaften wie Ägypten, Griechenland und Rom spielten Hierarchien und Religion eine wichtige Rolle. Manieren umfassten Gastfreundschaft und Respekt vor Autoritäten.
- Mittelalter: Die christliche Kirche und das Rittertum prägten die Etikette. Höfische Manieren und ritterliche Tugenden wie Ehre und Demut waren zentral.
- Renaissance: Mit dem Aufstieg des Humanismus und der Adelshöfe wurde kultiviertes Auftreten wichtig. Bücher wie „Il Cortegiano“ gaben detaillierte Anleitungen für höfisches Verhalten.
- Aufklärung: Die Betonung von Rationalismus und bürgerlichen Werten führte zu einem Fokus auf Höflichkeit und zivilisierte Interaktion als Ausdruck von Vernunft.
- Viktorianische Ära: Strikte Moralvorstellungen und soziale Hierarchien bestimmten das Verhalten. Manieren waren Zeichen von sozialem Status und moralischer Reinheit.
- 20. Jahrhundert: Soziale Veränderungen und Emanzipation führten zu einer Anpassung der Etikette. Strenge Regeln wurden hinterfragt, und Flexibilität gewann an Bedeutung.
- Gegenwart: Die digitale Kommunikation und Globalisierung haben neue Manieren hervorgebracht. Digitale Etikette und Respekt in sozialen Medien sind heute wichtig.
Die Bedeutung von Manieren heute
Manieren sind mehr als nur oberflächliche Regeln; sie sind ein Ausdruck von Respekt und Rücksichtnahme gegenüber anderen. Sie helfen uns, harmonische und positive Beziehungen aufzubauen, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Umfeld. Gute Manieren sind zeitlos und erleichtern das soziale Miteinander. Durch Vorbild sein, regelmäßige Übung und positive Verstärkung kannst du deinem Kind die wichtigsten Manieren beibringen. Dies hilft ihnen, selbstbewusst und respektvoll in der Gesellschaft aufzutreten.