Nervöse Eltern, unsichere Väter und Mütter, aufgeregte Kinder und genervte Lehrerinnen und Lehrer kurz vorm Übertritt – die Wahl der passenden Schule nach der vierten Klasse stürzt regelmäßig einen ganzen Jahrgang in hektische Betriebsamkeit. Besonders bei den Eltern herrscht große Angst, sie könnten einen Fehler machen. Die falsche Schulentscheidung könnte die gesamte berufliche Zukunft Ihres Kindes negativ prägen.
Ist die Angst vor dem Übertritt gerechtfertigt?
Diese Sorgen sind teilweise berechtigt, und teilweise auch nicht. Natürlich gibt es während der gesamten Schulzeit immer wieder die Möglichkeit, den gewählten Bildungsweg zu verändern. Alle Schulformen sind durchlässig und selbst nach einem Schulabschluss kann auch nach vielen Jahren immer noch ein höherer Abschluss angeschlossen werden.
Allerdings richtet sich die Motivation und auch die Leistung eines Kindes auch ganz maßgeblich nach den Angeboten. Schülerinnen und Schüler, die im Gymnasium gefördert und an ihre Leistungsgrenzen gebracht werden, steigern oft ihre Anstrengungen. Während sie auf einer anderen Schulform, würden sie sich möglicherweise einfach den Durchschnitt anpassen und ihr Potenzial nicht vollständig ausschöpfen.
Der Übertritt ist also wirklich eine sensible Entscheidung, an der viel hängt. Allerdings ist keine Entscheidung endgültig.
Dauer Überforderung ist sicher nicht gut
Andere hingegen sind von den gymnasialen Anforderungen dauerhaft überfordert und reagieren gestresst. Ständig agieren sie an ihrer Leistungsgrenze, immer in der Angst, zu versagen. Das wirkt sich negativ aufs Selbstbewusstsein aus und ist auch nicht zu empfehlen.
Worauf Eltern ganz besonders achten sollten und welche Auswirkungen die Schulwahl nach der vierten Klasse hat, erklärt die Diplompädagogin Uta Reimann Höhn in diesem Interview von Duden learnattack ausführlich. Letztlich wird dabei auch klar, dass jede Entscheidung immer eine Einzelprüfung sein muss. Jedes Kind, Eltern, Lehrer und auch Schulen sind anders und wirken sich in ihrer Zusammensetzung unterschiedlich aus.
Die Kernkompetenz von Eltern ist es, ihr Kind ständig neu einzuschätzen und die Herausforderungen seinen Möglichkeiten anzupassen. Das gilt im Umgang mit Freunden und auch im Umgang mit den Leistungsanforderungen, also mit der Schule..
Geben Sie die Entscheidung der Schulwahl nicht ab
Ob Ihr Kind für das Gymnasium geeignet ist, können Sie mit dieser Checkliste überprüfen Sprechen Sie auch mit den Lehrerinnen und Lehrern Ihres Kindes und mit Freunden und Bekannten. Je mehr Informationen Sie über Ihr Kind und die aufnehmende Schule haben, desto besser.