Füllwörter – die unsichtbaren Störenfriede im Text

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Du hast vielleicht unter deinem letzten Aufsatz gelesen, dass dein Text zu viele Füllwörter enthält. Und jetzt fragst du dich, was damit gemeint ist? In diesem Artikel werde ich dir erklären, was leere Ausdrücke sind, dir mindestens zehn Beispiele geben, warum sie in Texten nicht sinnvoll sind und dir zeigen, wie du Aufsätze schnell auf solche überflüssigen Begriffe überprüfen kannst. Ohne diese überflüssigen Wörter werden deine Aufsätze besser, sie sind klarer und lesen sich flüssiger.

Was sind Füllwörter in einem Text oder Satz?

Das sind, wie der Name schon sagt, Wörter, die Texte füllen, ohne dabei einen wirklichen Mehrwert zu liefern. Sie schleichen sich oft unbemerkt in unsere Sätze ein und können den Lesefluss stören. Du findest sie in Texten und kannst sie auch beim Sprechen heraushören. Vielleicht kennst du jemanden, der in jeden Satz das Wort „irgendwie“ einbaut oder ständig „in der Tat“ sagt. Schauen wir uns einige Beispiele an.

  1. Eigentlich möchte ich morgen ins Kino gehen.
  2. Das Wetter ist in der Tat ziemlich schön.
  3. Ich habe sozusagen zwei Möglichkeiten.
  4. Irgendwie finde ich das interessant.
  5. Das Buch war wirklich spannend.

10 besonders beliebte „leere Ausdrücke“

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beliebte Füllwörter

Warum sind solche Wörter in Texten nicht sinnvoll?

  • Sie machen Texte und Aussagen unpräzise

Ein Füllwort in der deutschen Sprache lässt deine Aussagen vage wirken. Betrachte diesen Satz: „Das Projekt war irgendwie erfolgreich.“ Was bedeutet „irgendwie“ genau? War das Projekt nun erfolgreich oder nicht? Präzision ist in Texten entscheidend, wenn du Aussagen treffen willst.

  • Sie verlängern Sätze unnötig

Sie können dazu führen, dass Sätze unnötig lang werden. Längere Sätze sind jedoch schwerer zu verstehen und können Leser langweilen. Möglicherweise möchtest du deine Texte verlängern, obwohl du nichts mehr zu sagen hast? Dann sind Füllwörter eine gute Wahl.

  • Sie mindern die Lesefreude

Wenn LeserInnen auf Füllwörter stoßen, kann dies den Lesefluss stören. Niemand liest gern Texte, die sich unnötig kompliziert anfühlen oder die nichtssagend sind.

  • Füllwörter lenken vom Eigentlichen ab

Füllwörter lenken die Aufmerksamkeit von wichtigen Informationen ab. Deine LeserInnen sollen sich auf den Inhalt konzentrieren, nicht auf überflüssige Wörter. Du verärgerst damit deine LeserInnen auf Dauer, deine LehrerInnen finden das auch nicht gut.

Beispiele Alternativen für leere Wörter in der gesprochenen Sprache

Eigentlich möchte ich morgen ins Kino gehen. Ich möchte morgen ins Kino gehen.

Das Wetter ist in der Tat ziemlich schön. Das Wetter ist schön.

Ich habe sozusagen zwei Möglichkeiten. Ich habe zwei Möglichkeiten.

Irgendwie finde ich das interessant. Ich finde das interessant.

Das Buch war wirklich spannend. Das Buch war spannend.

Wie überprüfe ich meine Texte am besten?

Die Überprüfung von Texten auf Füllwörter erfordert ein geschultes Auge. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können:

  1. Pausen und Überarbeiten:
    Nachdem du einen Text geschrieben hast, lege eine Pause ein, bevor du ihn überarbeitest. Dadurch erhältst du einen frischen Blick und erkennst Füllwörter leichter. Suche gezielt nach Füllwörtern, die du kennst. Das gelingt am besten, wenn du den Text rückwärts liest.
  2. Nutze Suchfunktionen:
    Nutze die Suchfunktion deiner Textverarbeitungssoftware, um gezielt nach Füllwörtern zu suchen. Dazu musst du jeweils die Füllwörter eintragen, sodass dir dann die entsprechenden Stellen im Text angezeigt werden.
  3. Lies deinen Text laut vor:
    Das laute Vorlesen hilft dabei, Füllwörter zu erkennen, da du sie beim Sprechen deutlicher wahrnimmst.
  4. Verwende Textanalysetools:
    Es gibt Online-Tools, die Füllwörter in Texten identifizieren können. Diese können dir einen guten Ausgangspunkt bieten. Allerdings sind viele davon kostenpflichtig. Wortliga kannst du kostenlos nutzen.
Überprüfe deinen Text auf Füllwörter

Beispieltexte eines 6.Klässlers mit und ohne Füllwörter

Text mit Füllwörtern
Also, gestern war ich, ähm, in der Schule, und wir haben, du weißt schon, Mathe gemacht. Und die Lehrerin hat uns irgendwie eine Aufgabe gegeben, die war in der Tat schwer. Aber ich habe also, versucht, sie zu lösen. Aber dann, habe ich bemerkt, dass ich eigentlich den falschen Ansatz genommen habe. Das war echt ganz schön blöd. Aber meine Freundin hat mir wirklich geholfen. Sie hat gesagt, wie man die Aufgabe richtig löst. Das war echt nett von ihr.

Text ohne Füllwörter
Gestern hatten wir Mathe in der Schule, und die Lehrerin gab uns eine ziemlich schwierige Aufgabe. Ich habe versucht, sie zu lösen, aber dann merkte ich, dass ich den falschen Ansatz gewählt hatte. Das war ärgerlich. Doch meine Freundin half mir, den richtigen Weg zu finden. Das war wirklich nett von ihr.

So kannst du ein Füllwort vermeiden – 10 Tipps

Das Vermeiden von Füllwörtern erfordert ein bisschen Übung und Aufmerksamkeit, aber es ist definitiv machbar. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können:

  1. Bewusstsein schaffen: Der erste Schritt ist, dir deiner Füllwörter bewusst zu werden. Nimm dir Zeit, um zu erkennen, welche Wörter du in deinem Alltagstext häufig verwendest. Oft sind es Wörter wie „also“, „ähm“, „irgendwie“, „eigentlich“, „sozusagen“, „wirklich“ und ähnliche.
  2. Übe das Sprechen: Übe das Sprechen vor einem Spiegel oder aufzeichnen dich selbst beim Sprechen. Dadurch wirst du sensibler für deine eigenen Füllwörter. Versuche, klar und deutlich zu sprechen, ohne zu zögern oder unnötige Wörter einzufügen.
  3. Lese deine Texte laut: Bevor du einen Text veröffentlichst oder abgibst, lies ihn laut vor. Dadurch kannst du Füllwörter leichter erkennen und eliminieren.
  4. Pausen einfügen: Anstatt Füllwörter zu verwenden, setze lieber kurze Pausen, um nachzudenken. Pausen können deinem Gespräch oder deinem Text Klarheit verleihen, ohne den Leser oder Zuhörer zu verwirren.
  5. Nutze klare und präzise Sprache: Versuche, deine Gedanken klar und präzise auszudrücken. Wenn du dir unsicher bist, wie du etwas sagen sollst, nimm dir einen Moment Zeit, um die beste Formulierung zu finden, anstatt auf Füllwörter zurückzugreifen.
  6. Bessere Alternativen finden: Identifiziere die Füllwörter, die du am häufigsten verwendest, und finde bessere Alternativen. Zum Beispiel, statt „irgendwie interessant“, könntest du „faszinierend“ oder „interessant“ verwenden.
  7. Textüberarbeitung: Nachdem du einen Text geschrieben hast, überarbeite ihn gründlich. Suche gezielt nach Füllwörtern und versuche, sie zu entfernen. Du kannst die Suchfunktion deiner Textverarbeitungssoftware verwenden, um Füllwörter zu finden.
  8. Feedback einholen: Bitte Freunde, Familie oder Kollegen, deine Texte zu überprüfen und speziell auf Füllwörter zu achten. Externes Feedback kann sehr hilfreich sein.
  9. Übung macht den Meister: Das Vermeiden von Füllwörtern erfordert Übung. Je öfter du dich darauf konzentrierst, desto besser wirst du darin, sie zu eliminieren.
  10. Geduld haben: Sei geduldig mit dir selbst. Es kann einige Zeit dauern, bis du Füllwörter konsequent vermeiden kannst. Gib nicht auf und bleib dran.

Indem du diese Tipps befolgst und bewusst an deiner Kommunikation arbeitest, kannst du Füllwörter nach und nach aus deinem Sprachgebrauch eliminieren und klarere, präzisere Texte und Gespräche führen.

Warum werden Füllwörter so gerne benutzt?

  • Eine häufige Ursache ist die Suche nach den richtigen Worten. Insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler können manchmal Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken präzise auszudrücken. In solchen Momenten fungieren Füllwörter als eine Art Puffer, der ihnen Zeit verschafft, um darüber nachzudenken, wie sie ihre Gedanken am besten formulieren können.
  • Nervosität und Unsicherheit spielen ebenfalls eine Rolle. In stressigen oder nervenaufreibenden Situationen, wie Präsentationen oder mündlichen Prüfungen, können Füllwörter auftreten. Sie bieten eine Art Sicherheitsnetz, das dazu beiträgt, die Nerven zu beruhigen und den Redner durch schwierige Momente zu begleiten.
  • Eine weitere mögliche Ursache ist die Gewohnheit. Kinder sind gute Beobachter und passen sich oft ihrem sozialen Umfeld an. Wenn sie hören, dass Erwachsene oder andere Kinder Füllwörter verwenden, tendieren sie dazu, diese Gewohnheit zu übernehmen, ohne sich dessen bewusst zu sein.
  • Füllwörter dienen auch dazu, Zeit zu gewinnen, wenn Schülerinnen und Schüler über ihre Antworten nachdenken müssen. Dies kann helfen, überstürzte oder unüberlegte Aussagen zu vermeiden, insbesondere in Situationen, in denen sie unter Druck stehen.
  • Soziale Anpassung spielt ebenfalls eine Rolle. Kinder möchten oft dazugehören und akzeptiert werden. Wenn sie bemerken, dass ihre Altersgenossen oder Freunde Füllwörter verwenden, neigen sie dazu, dies ebenfalls zu tun, um in der Gruppe nicht herauszustechen.

Schließlich sind Füllwörter auch ein natürlicher Teil der sprachlichen Entwicklung. In jüngeren Jahren befinden sich Schülerinnen und Schüler in einer Phase, in der sie ihre sprachlichen Fähigkeiten entwickeln. Füllwörter können Teil dieses Entwicklungsprozesses sein und sich im Laufe der Zeit verringern, wenn ihre sprachlichen Fähigkeiten wachsen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Gebrauch von Füllwörtern in der Kindheit und im Jugendalter oft normal ist und sich im Laufe der Zeit von selbst korrigiert, vornehmlich wenn Kinder ihre Kommunikationsfähigkeiten weiterentwickeln. Eltern und Lehrer können jedoch helfen, indem sie die Schülerinnen und Schüler auf die Verwendung von Füllwörtern aufmerksam machen und ihnen Techniken beibringen, um sie zu reduzieren, wenn dies für die Kommunikation wichtig ist, wie in schulischen oder formellen Situationen.

Noch einmal ganz kurz

Füllwörter sind in Texten wie ungebetene Gäste. Sie machen Sätze komplizierter, lenken ab und mindern die Lesefreude. Aber mit Übung und einem geschärften Blick kannst du sie eliminieren und deine Texte klarer und präziser gestalten. Also, fange an, deine Texte zu überarbeiten, und du wirst feststellen, wie viel besser sie werden!

Meistere klare Kommunikation, indem du Füllwörter gekonnt vermeidest. In einer Welt voller Informationen gewinnt die Kunst der prägnanten Kommunikation an Bedeutung. Tauche ein in die Welt wirkungsvollen Schreibens, und entdecke, wie das geschickte Eliminieren von Füllwörtern den Schlüssel zu einer ansprechenderen und effektiveren Botschaft liefert. Verstehe, dass Füllwörter wie „ähm“ und „äh“ in schriftlicher und gesprochener Kommunikation Unsicherheit signalisieren können. Erfahre, wie die bewusste Vermeidung dieser Elemente nicht nur die Klarheit steigert, sondern auch den natürlichen Fluss deiner Texte verbessert. Weniger ist oft mehr – wähle deine Worte bewusst, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

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