Immer mehr Kinder haben Haltungsprobleme. Sie klagen schon in jungen Jahren über Rückenschmerzen.
Die Zunahme von Rückenschmerzen bei Schülerinnen und Schülern kann auf verschiedene moderne Lebensgewohnheiten zurückgeführt werden. In einer Ära, in der digitale Technologien und sitzende Tätigkeiten einen bedeutenden Platz im Alltag einnehmen, neigen viele Jugendliche dazu, längere Zeiträume in ungesunden Haltungen zu verbringen. Die Kombination aus übermäßigem Sitzen, schlechten ergonomischen Bedingungen, unzureichender körperlicher Aktivität und einem Mangel an Bewusstsein für die Bedeutung einer gesunden Körperhaltung trägt dazu bei, dass Rückenschmerzen bei Schülerinnen und Schülern immer häufiger auftreten.
10 Gründe für zunehmende Rückenschmerzen bei Schülerinnen und Schülern:
- Langandauerndes Sitzen im Schulunterricht: Schülerinnen und Schüler verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Schulunterricht sitzend. Lange Perioden des Sitzens ohne ausreichende Pausen können zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen.
- Schlechte ergonomische Bedingungen: Unangemessene Stühle, Tische und Schreibtischhöhen können die Körperhaltung beeinträchtigen und zu Rückenschmerzen führen. Mangelnde ergonomische Anpassungen in Klassenzimmern können langfristige Auswirkungen auf die Wirbelsäule haben.
- Übergewicht und mangelnde körperliche Fitness: Ein sitzender Lebensstil und ungesunde Ernährungsgewohnheiten können zu Übergewicht führen. Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich und erhöht das Risiko von Rückenschmerzen.
- Schulranzen und schwere Rucksäcke: Überladene Schulranzen und Rucksäcke können zu einer ungleichmäßigen Belastung der Wirbelsäule führen. Schülerinnen und Schüler, die schwere Lasten tragen, sind anfälliger für Rückenschmerzen.
- Mangel an körperlicher Aktivität: Eine unzureichende Bewegung und Sportaktivitäten können zu einer schwachen Muskulatur im Rücken führen. Dies kann die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigen und zu Schmerzen führen.
- Digitale Technologien und Bildschirmzeit: Lange Stunden vor Bildschirmen, sei es beim Lernen oder in der Freizeit, können zu einer schlechten Körperhaltung führen. Der ständige Blick auf Bildschirme fördert zudem häufig ein nach vorne gebeugtes Sitzen.
- Unzureichende Aufklärung über ergonomische Praktiken: Viele Schülerinnen und Schüler sind sich nicht bewusst, wie wichtig eine gute Körperhaltung ist und wie sie ergonomische Praktiken in ihrem täglichen Leben umsetzen können.
- Psychosozialer Stress: Stress und psychische Belastungen können zu einer erhöhten Muskelspannung führen, insbesondere im Rückenbereich. Langfristiger Stress kann somit zu chronischen Rückenschmerzen beitragen.
- Wachstumsschübe und Haltungsentwicklung: In Phasen des schnellen Wachstums können muskuläre Ungleichgewichte auftreten, was die Entwicklung einer gesunden Körperhaltung beeinträchtigen kann.
- Mangelnde Pausen und Bewegung während des Unterrichts: Schulsysteme, die zu wenig Pausen und Gelegenheiten zur körperlichen Bewegung bieten, können die Problematik verstärken. Regelmäßige kurze Pausen können helfen, die Belastung auf den Rücken zu reduzieren.
Pezzi Ball gut für Gesundheit
Hilfe verspricht der Pezzi Ball. Mit einem Pezziball oder Sitzball können Eltern schon früh etwas für die Gesundheit ihrer Kinder tun. Hausaufgaben oder Malen am Schreibtisch klappt wunderbar mit einem Ball. Aber auch die praktischen Sitzhocker gibt es bereits in Kindergrößen. Als Ergänzung zum Schreibtischstuhl sind sie eine tolle Möglichkeit, um ein Kind in Bewegung zu halten und seinen Rücken zu schonen. Wer schon in der Schule stundenlang sitzt, soll wenigstens zu Hause entlastet werden.
Ein Sitzball, auch als Gymnastikball oder Pezziball bekannt, kann für Kinder verschiedene gesundheitliche und pädagogische Vorteile bieten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stühlen fördert die Verwendung eines Sitzballs als Sitzmöbel eine dynamische und aktive Sitzhaltung. Dies kann sich positiv auf die körperliche Entwicklung, Konzentration und die Stärkung der Muskulatur auswirken.
Der Sitzball ermutigt Kinder dazu, ständig ihre Balance zu halten, was zu einer ständigen Aktivierung der Kernmuskulatur führt. Diese ständige Bewegung unterstützt nicht nur die muskuläre Entwicklung, sondern fördert auch eine gesunde Haltung. Hier sind einige Gründe, warum ein Sitzball gut für Kinder sein kann:
- Förderung der aufrechten Haltung: Der Sitzball ermutigt zu einer aufrechten und stabilen Sitzposition. Kinder müssen ihre Muskulatur aktivieren, um das Gleichgewicht zu halten, was zur Entwicklung einer gesunden Körperhaltung beiträgt.
- Stärkung der Kernmuskulatur: Die instabile Oberfläche des Sitzballs zwingt die Kinder dazu, ihre Bauch- und Rückenmuskulatur zu verwenden, um stabil zu bleiben. Dies trägt zur Stärkung der Kernmuskulatur bei.
- Verbesserung der motorischen Fähigkeiten: Die ständige Bewegung auf dem Sitzball fördert die Koordination und verbessert die motorischen Fähigkeiten der Kinder. Dies kann insbesondere für Kinder mit motorischen Herausforderungen von Vorteil sein.
- Aktive Sitzposition fördert die Konzentration: Die Möglichkeit, sich auf dem Ball leicht zu bewegen, ohne den Platz zu verlassen, ermöglicht eine aktive Sitzposition, die die Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder verbessern kann.
- Ergonomische Unterstützung: Ein Sitzball passt sich den natürlichen Konturen des Körpers an und bietet somit eine ergonomische Sitzmöglichkeit. Dies kann helfen, den Druck auf den Rücken zu verringern und das Wohlbefinden zu steigern.
- Förderung der Aktivität: Kinder neigen dazu, auf einem Sitzball natürlicherweise in Bewegung zu bleiben. Dies fördert eine aktive Lebensweise und kann helfen, sitzende Gewohnheiten zu durchbrechen.
- Anregung zur Körperwahrnehmung: Die ständige Anpassung an die instabile Oberfläche des Sitzballs fördert die Körperwahrnehmung der Kinder. Dies kann dazu beitragen, dass sie besser verstehen, wie ihr Körper im Raum positioniert ist.
- Spaßfaktor und Motivation: Ein Sitzball kann als unterhaltsames und motivierendes Element wahrgenommen werden. Kinder empfinden oft Freude daran, auf dem Ball zu sitzen, was zu einer positiven Einstellung gegenüber dem Lernen beitragen kann.
Insgesamt bietet ein Sitzball eine aktive und unterstützende Sitzmöglichkeit, die die körperliche Gesundheit und die Lernumgebung für Kinder positiv beeinflussen kann.
Jedes zweite Kind ist betroffen
Schon vor Jahren warnten Ärzte davor, dass immer mehr Kinder unter Haltungsschäden leiden, die später zu chronischen Rückenschmerzen führen können. Inzwischen sind mehr als 50 Prozent aller Schüler zwischen sieben und 14 Jahren betroffen, in der Altersgruppe der Acht- bis 18-jährigen haben sogar 61 Prozent eine fehlerhafte Haltung.
Das geht aus einer Patienten-Analyse hervor, die das Marianowicz Medizin Zentrum in Bogenhausen schon vor einigen Jahren vorstellte. Wie rasant das Problem wächst, zeigt auch eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Danach kommen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene wegen Bandscheibenschäden und Kreuzschmerzen ins Krankenhaus. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Fälle um 30 Prozent gestiegen.
Langes Sitzen ist nicht gut für Kinder
Das stundenlange Sitzen in der Schule, ein schwerer Ranzen und erneutes Sitzen bei den Hausaufgaben, das tut Kindern nicht gut. Jungen und Mädchen entwickeln immer häufiger Probleme, die auf das lange Sitzen und auf zu wenig Bewegung zurückzuführen sind.
Hinzu kommen manchmal noch Tische und Stühle, die nicht auf die Größe der Kinder angepasst sind. Das schädigt Muskeln und Bänder, verursacht Schmerzen und fördert Haltungsprobleme. Leider müssen Kinder in der Schule ja noch immer lange stillsitzen, anstatt sich auch im Unterricht viel zu bewegen.
Tipps für Sitzbälle, Pezzibälle oder Sitzhocker
- Größe beachten: Kind muss Füße auf den Boden aufstellen können.
- Qualität: Sitzbälle sollten nicht chemisch riechen und nicht zu dünn sein.
- Pause machen: Ein Sitzball oder Pezziball strengt an, 20 bis 30 Minuten am Stück reichen aus
- Verhalten: Extrem unruhige Kinder können mit dem Ball umkippen
Ein Sitzball fördert die Bewegung
Ein normaler Stuhl gibt nicht nach, so wie das ein Pezziball kann. Und auch ein Sitzhocker für Kinder ist mit einer weichen, runden, nachgebenden Sitzfläche gepolstert, die zum Bewegen motiviert. Sitzt ein Kind auf einem Pezziball, einem Sitzball oder einem Sitzhocker, beginnt es sich automatisch zu bewegen. Die weiche, instabile Oberfläche verlangt vom Körper, ständig das Gleichgewicht wieder herzustellen. Dabei werden viele Muskeln aktiviert.
Den Sitzball in Maßen einsetzen
Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die beachtet werden müssen. Ein Sitzball oder Pezziball darf nicht ununterbrochen benutzt werden. Ein Kind sollte so einen Ball im Wechsel mit einem Schreibtischstuhl benutzen. So können sich die Muskeln auch mal wieder erholen, denn die ständige Belastung kann auch zu Muskelkater führen. In den Schulklassen, in denen Sitzbälle verwendet werden, wechseln sich die Kinder ab. Es gibt in der ganzen Klasse nur eine handvoll Sitzbälle, die sich die Kinder untereinander aufteilen.
Sitzhocker sind teurer, aber gut
Die gängigen Modelle stehen auf einem Gummiring, der gerade so viel Bewegung ermöglicht, dass der Gleichgewichtssinn gefördert wird. Der Sitz selber ist halbrund und gut gepolstert. Kinder sitzen sehr bequem darauf, auch weil die Sitzhocker in der Höhe verstellbar sind. Am besten ist es, die Füße berühren aufgestellt den Boden.
So kann das Kind sich mit dem Körper bewegen und mit den Füßen Stabilität herstellen. Der Rücken wird automatisch gerade gehalten, da es weder Lehnen für den Rücken noch für die Arme gibt.
Sitzhocker halten ewig
Ein Sitzhocker ist nur schwer kaputt zu kriegen, auch wenn Kinder sie sehr beanspruchen. Verliert der Gummireifen etwas Luft, kann er problemlos wieder aufgepumpt werden. Positiv ist auch, dass der Stuhl auf dem Boden durch das Gummi keinerlei Schäden anrichtet. Und auch Erwachsene sitzen sehr gerne auf den Sitzhocker.