Guanfacin – Zulassung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS seit 2016
Die Retardformulierung von Guanfacin (Intuniv®) ist 2016 in Deutschland eingeführt worden. Dieses Präparat ist im Rahmen einer umfassenden therapeutischen Gesamtstrategie bei Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 6 Jahren mit ADHS zugelassen, wenn eine Behandlung mit Stimulanzien (Methylphenidat, Amphetamin) nicht in Frage kommt, unverträglich war oder sich als unwirksam erwiesen hat.
In den USA ist Guanfacin seit 2009, dort auch für Erwachsene, zugelassen, wobei es dort auch in Kombination mit einem Stimulanz angesetzt werden kann. Guanfacin ist nicht BtM-pflichtig.
Betroffene Familien sind noch sehr unsicher
“ Meine große ist 10 Jahre alt. Sie hatte erst methylphenidat, dann kam medikenet von 2013 bis 2016. Bei den beiden wurde sie leider sehr aggressiv. Seit Februar 2016 bekommt sie Elvanse, das war super, nur dass sie von 40 kg auf 34 kg mit dem Gewicht runter ist. So kann das nicht weitergehn. Ab Samstag soll sie Guanfacin retard bekommen. Hat jemand damit schon Erfahrung gesammelt?“
Stand Juni 2015
Vielleicht gibt es bald ein neues Medikament gegen die Aufmerksamkeits- Hyperaktivitätsstörung, unter der so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene weltweit leiden. Die Rede ist von dem selektiven ?2-Rezeptoragonisten Guanfacin. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat das Medikament, das in sich langsam freisetzenden Kapseln oder Tabletten verabreicht wird, als Behandlung gegen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) zur Zulassung empfohlen. In der EU könnte es also bald ein weiteres Medikament neben den bereits existierenden Wirkstoffen (Stimulanzien) wie Methylphenidat oder Strattera geben.
Das Medikament gibt es schon in den USA
Guanfacin wird in den USA schon länger bei ADHS und bei Bluthochdruck verschrieben, nun sollen auch europäische Patienten davon profitieren. In der EU darf Guanfacin nicht alleine, sondern nur als Teil eines Gesamtkonzeptes verschrieben werden. Neben der Medikation gehört beispielsweise dann auch eine psychologische Betreuung der Betroffenen zur Behandlung dazu. Ohne eine medizinische und psychologische Begleitung soll der Wirkstoff nicht verabreicht werden.
Guanfacin für Kinder zwischen 6 und 17 Jahren
Die Zulassung wird für ADHS-Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren empfohlen, die auf die bisherigen Stimulanzien nicht ansprechen oder die eine Unverträglichkeit vorweisen. Laut der EMA wurden Sicherheit und Wirksamkeit in 13 Studien überprüft. Natürlich sind auch Nebenwirkungen festgestellt worden, beispielsweise Bradykardie, Hypotonie, Synkopen sowie Müdigkeit samt eines damit assoziierten Sturzrisikos.
Medikamentengabe gut abwägen
Die Verabreichung von Medikamenten gegen ADHS ist umstritten und wird immer wieder kontrovers diskutiert. Besonders im Zusammenhang mit schulischen Leistungen geraten viele Eltern unter Druck und greifen zum vermeindlichen Rettungsanker der Medizin. Ohne eine sorgfältige medizinische Begleitung und ein genaues Abwägen der Vor- und Nachteile sollten besonders Kinder jedoch keine Medikamente einnehmen.
Hallo ich weiß leider nicht wie ich auf die obige Anfrage antworten kann…..mein Sohn ist 8 und hat seit 15.10.16 INTUNIV. 1 mg für 2,5 Wochen, danach kam eine echte Verhaltensänderung. Dann bekam er 2 mg und hatte nach 1 Woche eine Bradycardie. Und ist seither wieder auf 1 mg. Damit ist er gut zu Händeln und es geht wesentlich besser als vorher. Er ist nicht verändert, nur nicht mehr so aggressiv, Diskussionen gibt es aber immer noch , aber mehr als abgeschwächt .