Die Ängste und Sorgen der Eltern, erschreckende Medienberichte oder überbesorgte Lehrkräfte können hochsensible Kinder sehr beeinflussen. Einer negative Stimmung, wie sie seit Monaten herrscht, können sie sich nur schwer entziehen. Doch ist Ihr Kind wirklich hochsensibel? An diesen Faktoren können Sie es erkennen.
9 Dinge, an denen Sie Hochsensible erkennen können
- Sie können schlecht NEIN sagen.
- Sie spiegeln die Befindlichkeiten anderer wider.
- Sie wollen stets helfen.
- Sie können schlecht mit Kritik umgehen.
- Sie sind dünnhäutig, nehmen sich alles zu Herzen.
- Sie haben starke Stimmungsschwankungen.
- Sie können sich schlecht entscheiden.
- Sie sind schnell erschöpft.
- Sie erkennen Lügen und Scheinheiligkeit schnell.
Corona kann beängstigend sein
Corona macht Angst und hochsensible Kinder sind davon häufig stärker betroffen als andere. Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist und merken, dass ihre Eltern und Freunde verunsichert sind. Diese Sorge kann zu vielen psychosomatischen Beschwerden führen. Vielleicht hat Ihr hochsensibles Kind zur Zeit öfter Bauchschmerzen, leidet unter Übelkeit oder ist stiller als sonst? Das könnte eine Folge der Corona Krise sein. Die Angst vor Corona oder besser, vor Covid-19, trifft jeden, aber manche leider mehr als andere darunter.
So kann Ihr Kind die Angst besser kontrollieren
- Halten Sie es von den sozialen Medien fern, denn hier reagieren Panik und Paranoia.
- Bieten Sie mehrmals täglich Auszeiten an. Das kann eine gemeinsame Yoga- oder Atemübung sein, etwas Sport im Garten oder eine Runde Kuscheln auf dem Sofa.
- Nutzen Sie die Zeit für Vorlesestunden oder Lieblingsspiele.
- Halten Sie sich mit aufgeregten Telefonaten zum Thema zurück, solange Ihr Kind Sie hören kann.
- Geben Sie Ihrem Kind aber auch die Gelegenheit, seine Ängste zu formulieren. Manches muss einfach raus. Richten sie dann seinen Blick auf die Gegenwart, denn im Moment ist bei den meisten Familien ja noch alles völlig okay.
So reagieren viele hochsensible Kinder
Die Berichte von Betroffenen oder von Eltern und Freunden hochsensibler Menschen (high-sensitive-person = HSP) gleichen sich in vielen Punkten, aber sie zeigen auch starke Unterschiede. Diese Hochsensibilität ist schwer greifbar, sie hat unterschiedliche Gesichter und verschiedene Auswirkungen. Besonders bei Kindern fällt die Hochsensibilität auf. Sie sind leichter aus der Ruhe zu bringen, brauchen viel Zuwendung und Verständnis. Gemeinsam ist allen Hochsensiblen, dass sie auf äußere Einflüsse innerlich stark reagieren.
„Reize werden tiefer, intensiver und detaillierter wahrgenommen und gespeichert. Oft wird diese Eigenschaft mit bloßer Nervosität und Empfindlichkeit verwechselt, jedoch ist die Ähnlichkeit rein äußerlicher Natur. Überempfindlichkeit im profanen Sinne ist meist eine persönliche unverhältnismäßig starke Reaktion auf Reize, die nicht mit erhöhter Bandbreite der Wahrnehmung einhergehen muss, was bei einer HSP (hochsensitive Person) fast immer der Fall ist. Bloße Empfindlichkeit und Reizbarkeit sind also kein Kriterium für Hochsensibilität.“
HSP s sind sensibel- und Sensibelchen
Doch das bedeutet nicht unbedingt, dass sie besonders sensibel sind. Eher empfindlich und empfindsam. Hochsensible (high-sensitive-person = HSP) können
- sich schnell von allem Möglichen gestört fühlen (Luftzug, Lärm, Geruch)
- auf feinste Stimmungen anderer reagieren (nicht unbedingt sensibel, oft auch mit schlechter Laune)
- ihre Konzentration schlecht halten, wenn sie sich gestört fühlen
- ganz leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden
- extrem empfindlich auf körperliche Veränderungen reagieren (Hypochonder)
- in den eigenen Gefühlen stark gefangen sein (nichts anderes mehr wahrnehmen als das eigene Befinden)
Hochsensible Kinder brauchen positive Impulse
Versuchen Sie, sich in der aktuellen Krise nicht zu sehr zu sorgen. Ihr hochsensibles Kind wird es merken und sich nicht gut fühlen. Die Psyche hat auch einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden und das Immunsystem. Denken Sie positiv, packen Sie Dinge an, die lange liegengeblieben sind und freuen Sie sich auf die warmen Tage, die man auch auf dem Balkon oder im Garten wunderbar genießen kann. Tipps für Beschäftigungen Zuhause gibt es zum Beispiel hier:
Innere und äußere Reize beeinflussen hochsensible Kinder (HSP)
Manche Kinder mit einer hochsensiblen Prägung lassen sich stark von äußeren Faktoren (Schule, Kinder, Lehrer) und ihren eigenen Gedanken und Gefühlen beeinflussen, andere reagieren eher auf die direkten Bezugspersonen empfindsam. Sicher wissen viele Eltern von hochsensiblen Kindern, wie schnell sich ihr eigenes Ungleichgewicht auf die Stimmung des Kindes überträgt. Sicher, auch andere Kinder reagieren auf die Gefühle ihrer Eltern, aber nicht so stark. Es scheint, dass die Antennen hier besonders weit herausgefahren sind.
Das Umfeld muss bei HSP s stimmen
Wenn das Umfeld stimmig ist, in der Schulklasse eine gute Stimmung herrscht, die Mutter ausgeglichen ist und die äußeren Reize nicht zu stark sind, haben Hochsensible ihr optimales Wohlfühlklima erreicht. Dann können sie sich der Außenwelt zuwenden und ihr Potenzial entfalten. Stimmt am Gesamtbild aber irgendeine Kleinigkeit nicht, dann fühlen sie sich gestört und beginnen, sich mit den Fehlempfindungen zu beschäftigen. Das macht sie unsensibel für andere und wirft sie auf ihr eigenes Innenleben zurück. Erst wenn das Gleichgewicht wiederhergestellt ist, können HSP s am Geschehen entspannt und ausgeglichen teilnehmen.