In den Ferien lernen? Das klingt „weird“ und die meisten Kinder reagieren auf diesen Anspruch allergisch. Diese tollen Lerntipps helfen dir dabei, dein Kind für das Lernen am Strand oder in den Bergen zu begeistern. Die Sommerferien sind eine Zeit der Entspannung und Erholung, doch sie bieten auch die perfekte Gelegenheit, das Gelernte zu festigen und neue Kenntnisse zu erwerben. Mit den richtigen Strategien können Eltern und Kinder das Lernen in den Urlaub integrieren, ohne dass der Spaß dabei zu kurz kommt. In diesem Artikel erfährst du, wie du Lernen und Urlaub optimal kombinieren kannst.
Warum Lernen in den Ferien wichtig ist
Während der langen Sommerferien können Kinder einen Teil des im Schuljahr erworbenen Wissens wieder verlieren. Für Kinder mit besonderen Herausforderungen wie Legasthenie, Dyskalkulie oder ADHS ist dieser Umstand besonders wichtig. Um dem entgegenzuwirken und den Übergang ins nächste Schuljahr zu erleichtern, macht es Sinn, das Lernen auch im Urlaub nicht völlig zu vernachlässigen. Dabei muss das Lernen nicht in stundenlangen Sitzungen erfolgen, sondern kann spielerisch und in den Alltag integriert werden.
Die Herausforderung von Kindern mit Lernschwächen
Kinder mit Lernschwächen haben oft große Mühe, Gelerntes im Bereich Lesen, Schreiben oder Rechnen zu behalten. Ein häufiges Problem, das viele Eltern beobachten, ist, dass ihre Kinder nach einer Pause, wie den Sommerferien, das mühsam Erlernte nahezu komplett vergessen haben. Dies kann zu großem Frust bei beiden führen, da es schwierig ist, das Kind erneut zum Lernen zu motivieren. Kinder, die in der ersten Klasse die Buchstaben mühelos gelernt haben, verfügen wahrscheinlich über stabile Verknüpfungen im Gehirn. Für sie ist es kein Problem, wenn sie während der Sommerferien nicht zum Lesen aufgefordert werden. Kinder mit Lernschwächen hingegen haben oft nur instabile Verknüpfungen. Um nach den Ferien nicht den großen Schrecken zu erleben, ist es wichtig, dass sie regelmäßig üben. Regelmäßige Übungen, also auch während der Ferien, sind absolut wichtig.
Ein plakatives Beispiel: Eltern eines Erstklässlers berichteten, dass ihr Kind die Buchstaben während der Sommerferien fast komplett vergessen hatte. Nach den Ferien war der Frust groß, und es war schwer, das Kind wieder zum Lernen zu bewegen.
Lernziele setzen
Bevor die Ferien beginnen, solltest du dir gemeinsam mit deinen Kindern realistische Lernziele setzen. Diese können auf den Stärken und Schwächen des Kindes basieren und beinhalten, was es bis zum Ende der Ferien erreichen möchte. Diese Ziele helfen, den Fokus zu bewahren und Fortschritte sichtbar zu machen.
Beispiel: Wenn dein Kind Schwierigkeiten in Mathematik hat, könnte ein Ziel sein, jeden Tag eine kurze Übungsaufgabe zu lösen oder eine bestimmte Anzahl von Kapiteln in einem Mathematikbuch durchzuarbeiten.
Lernspiele und Apps nutzen
Es gibt zahlreiche Lernspiele und Apps, die speziell darauf ausgelegt sind, Kinder zu fördern und gleichzeitig zu unterhalten. Diese Tools können spielerisch Wissen vermitteln und sind ideal für die Reise oder entspannte Stunden am Strand. So gelingt Lernen in den Ferien ganz ohne Probleme. Empfehlenswerte Apps sind unter anderem „Anton“ für verschiedene Fächer oder „Duolingo“ für das Erlernen von Fremdsprachen.
Beispiel: „Anton“ bietet Übungsaufgaben für Mathematik, Deutsch, Sachunterricht und viele weitere Fächer an, die auf den Lehrplan abgestimmt sind. „Duolingo“ ermöglicht es, spielerisch neue Sprachen zu lernen, was besonders nützlich ist, wenn ihr ins Ausland reist.
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Lernorte im Urlaub entdecken
Nutze den Urlaubsort als Lernumgebung. Besuche Museen, historische Stätten, einen Zoo, ein Aquarium oder Naturparks, die eine Fülle an Bildungsinhalten bieten. Solche Ausflüge machen nicht nur Spaß, sondern erweitern auch das Wissen des Kindes in Bereichen wie Geschichte, Biologie und Geografie.
Beispiel: Ein Besuch im Naturkundemuseum kann das Interesse deines Kindes an Biologie wecken, während eine historische Stätte spannende Einblicke in die Geschichte bietet.
Regelmäßige Lesezeiten einplanen
Lesen ist eine der effektivsten Methoden, um das Gehirn aktiv zu halten. Plane tägliche Lesezeiten ein, in denen dein Kind Bücher oder Magazine liest, die es interessieren. Dies kann sowohl in der Unterkunft als auch am Strand oder im Park geschehen. Wenn es mal regnet, habt ihr so die Möglichkeit, die Lesezeit auszuweiten. Durch das Lesen wird nicht nur das Sprachverständnis verbessert, sondern auch die Fantasie angeregt.
Beispiel: Ein spannendes Abenteuerbuch oder ein Wissensmagazin kann dein Kind stundenlang fesseln und gleichzeitig seinen Wortschatz erweitern.
Kreative Schreibübungen
Ermutige dein Kind, ein Urlaubstagebuch oder Ferientagebuch zu führen. Jeden Tag kann es kurze Texte über die Erlebnisse und Eindrücke des Tages schreiben. Diese Schreibübungen fördern nicht nur die schriftlichen Fähigkeiten, sondern helfen auch, Erinnerungen festzuhalten und das Erlebte zu reflektieren.
Beispiel: Dein Kind kann jeden Tag eine Seite im Tagebuch schreiben und dazu ein Bild malen oder Fotos einkleben, die die schönsten Momente festhalten.
Mathematische Herausforderungen im Alltag
Mathematik lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Sei es das Berechnen der Reisekosten, das Schätzen von Entfernungen oder das Lösen kleiner Rechenaufgaben während der Fahrt – mathematische Übungen können spielerisch und ohne Druck erfolgen.
Beispiel: Frage dein Kind, wie viel Wechselgeld ihr beim Einkaufen zurückbekommt oder lasst es die Entfernungen zwischen den Urlaubszielen schätzen und überprüfen.
Fremdsprachen im Urlaub anwenden
Falls du ins Ausland reist, nutze die Gelegenheit, um die Fremdsprachenkenntnisse deines Kindes zu verbessern. Ermutige es, einfache Gespräche auf der Landessprache zu führen, im Restaurant zu bestellen oder nach dem Weg zu fragen. Dies fördert das Selbstvertrauen und die Sprachkompetenz.
Beispiel: Lass dein Kind im Restaurant die Bestellung auf Spanisch aufgeben oder im Geschäft nach dem Preis fragen.
Pausen und Erholung beim Lernen in den Ferien nicht vergessen
Trotz aller Bemühungen um das Lernen sollten Erholung und Freizeit im Urlaub nicht zu kurz kommen. Gönne deinem Kind und dir selbst ausreichend Pausen und freie Tage, an denen das Lernen bewusst in den Hintergrund tritt. Eine gute Balance zwischen Lernen und Entspannung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und erholsamen Urlaub.
Beispiel: Plant feste Zeiten für Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Wandern oder einfach nur Faulenzen ein, damit das Lernen nicht zur Belastung wird.
Übung: Schreibaufgabe – Urlaubstagebuch
Aufgabe:
- Schreibe jeden Tag einen kurzen Eintrag in dein Urlaubstagebuch. Zeichne etwas dazu oder klebe etwas ein, was du gefunden hast. Vielleicht eine Möwenfeder vom Strand? Beschreibe dabei:
- Was du erlebt hast
- Was dir besonders gut gefallen hat
- Was du Neues gelernt hast
- Verwende vollständige Sätze und achte auf Rechtschreibung und Grammatik.
Lösungsschritte:
- Erster Tag: Wir sind heute angekommen. Die Reise war lang, aber spannend. Ich habe gesehen, wie sich die Landschaft verändert hat. Am Abend sind wir am Strand spazieren gegangen. Das Meer war wunderschön und die Wellen waren groß. Ich habe gelernt, wie die Ebbe und Flut funktionieren.
- Zweiter Tag: Heute haben wir ein Museum besucht. Es ging um die Geschichte der Region. Besonders spannend fand ich die alten Münzen und die Geschichten über Piraten. Ich habe gelernt, dass Piraten früher hier lebten und die Küsten unsicher machten.
- Dritter Tag: Wir haben heute eine Wanderung gemacht. Der Weg war steinig, aber die Aussicht war fantastisch. Wir haben viele verschiedene Pflanzen und Tiere gesehen und eine Feder gefunden. . Ich habe gelernt, wie man bestimmte Pflanzenarten erkennt und dass manche Tiere nur in dieser Region leben.
Tabelle: Lernstrategien im Urlaub
Lernstrategie | Beschreibung | Beispiele für Aktivitäten |
---|---|---|
Lernziele setzen | Realistische und erreichbare Ziele für die Ferien festlegen | Tägliche Matheaufgabe, neues Buch lesen |
Lernspiele und Apps nutzen | Digitale Werkzeuge, die spielerisch Wissen vermitteln | „Anton“ für Schulfächer, „Duolingo“ für Fremdsprachen |
Lernorte im Urlaub entdecken | Bildungsreiche Ausflüge zu Museen, historischen Stätten und Naturparks | Besuch eines Naturkundemuseums, historische Stadtführungen |
Regelmäßige Lesezeiten einplanen | Tägliche Zeitfenster für das Lesen von Büchern oder Magazinen | Lesen am Strand, in der Unterkunft oder im Park |
Kreative Schreibübungen | Führen eines Urlaubstagebuchs oder Schreiben von Postkarten | Tägliche Tagebucheinträge, kreative Geschichten schreiben |
Mathematische Herausforderungen | Mathematische Aufgaben in den Alltag integrieren | Reisekosten berechnen, Entfernungen schätzen |
Fremdsprachen anwenden | Praktische Anwendung der Sprache vor Ort | Bestellungen im Restaurant auf Spanisch aufgeben, nach dem Weg fragen |
Pausen und Erholung | Ausreichend Zeit für Freizeit und Erholung einplanen | Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Wandern, Faulenzen |
Diese Strategien helfen dabei, das Lernen in den Urlaub zu integrieren, ohne den Spaß und die Erholung zu beeinträchtigen. So wird der Urlaub nicht nur erholsam, sondern auch bildungsreich.
Gut geplant macht Lernen in den Ferien wirklich Spaß
Das Lernen im Urlaub muss nicht anstrengend oder langweilig sein. Mit den richtigen Strategien können Eltern und Kinder das Lernen auf spielerische Weise in den Urlaub integrieren und so den Grundstein für ein erfolgreiches neues Schuljahr legen. Die Kombination aus Spaß und Bildung sorgt dafür, dass das Gelernte gefestigt wird und die Kinder mit neuem Wissen und Selbstvertrauen ins nächste Schuljahr starten können.
Regelmäßiges Üben und kreative Lernmethoden können helfen, dass Kinder mit Lernschwächen das Gelernte nicht vergessen. Indem du Lernen in den Alltag integrierst und Spaß machst, wird dein Kind motiviert bleiben und stabile Verknüpfungen im Gehirn aufbauen. So wird der Frust nach den Ferien reduziert und der Lernprozess erleichtert. Probiere unsere Tipps aus. Mit ein wenig Übung wirst du selber viele weitere Ideen zum Lernen in den Ferien haben.