Kinder brauchen Taschengeld

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Wie viel Taschengeld gibt es?

Die Richtlinien für die Höhe des Taschengeldes ändern sich mit den Jahren. Eltern können sich an den aktuellen Empfehlungen der Sparkassen oder der Jugendämter orientieren. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich natürlich auch nach den finanziellen Möglichkeiten der Eltern und was Kinder und Jugendliche davon finanzieren müssen.

Taschengeld Tipps

Es kann also durchaus in verschiedenen Familien ganz unterschiedlich ausfallen. Sobald Kinder und Jugendliche Alltagsgegenstände wie Kleidung, Schulbücher oder Mittagessen davon bezahlen sollen, sollte der Betrag entsprechend erhöht werden.

Die Taschengeldtabelle 2020:

 Kindesalter

Empfohlenes Taschengeld

4 – 5 Jahre

0,5 Euro pro Woche

6 – 7 Jahre

1,50 – 2 Euro pro Woche

8 – 9 Jahre

2 – 3 Euro pro Woche

10 – 11 Jahre

13 – 16 Euro pro Monat

12 – 13 Jahre

18 – 22 Euro pro Monat

14 – 15 Jahre

25 – 30 Euro pro Monat

16 – 17 Jahre

35 – 45 Euro pro Monat

18 Jahre

70 Euro pro Monat

Was macht Taschengeld mit Kindern und Eltern?

Im gesamten Erziehungsprozess geht es darum, Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Schließlich sollen sie irgendwann mal ohne die Hilfe der Eltern im Leben zurecht kommen. Der Umgang mit Geld ist dabei ein ganz wichtiger Faktor.

Taschengeld hilft Kindern und Jugendlichen dabei, den Wert von Geld einzuschätzen und ihr Verhalten im Umgang mit dem Geld zu trainieren. Es macht sie in einem kleinen Bereich unabhängig von ihren Eltern. Mit Taschengeld üben sie schon mal für das richtige Leben.

Was sollen Kinder über den Umgang mit Geld von ihren Eltern lernen?

Das ist natürlich in jeder Familie anders, abhängig davon wie das eigene Verhältnis zum Geld ist. Grundsätzlich sollten Kinder und Jugendliche lernen, nie mehr Geld auszugeben, als sie haben. Sie sollten sich möglichst nichts von Freunden leihen, weil das zu Problemen führen kann.

Außerdem sollte der Stellenwert von Geld nicht zu hoch gehängt werden. Freundschaften, gemeinsame Erlebnisse und ein harmonisches Miteinander ist nicht von der Höhe des zur Verfügung stehenden Geldes abhängig.

Taschengeld Tipps
Wie wird das Taschengeld am besten ausgezahlt?

Grundschulkinder haben noch nicht einen so weiten Planungshorizont und würden ihr Taschengeld vermutlich ganz schnell ausgehen. Für sie ist es schon eine Herausforderung, das Geld für eine Woche einzuteilen.

Bis zum Alter von ungefähr zehn Jahren sollte das Taschengeld also wöchentlich ausgezahlt werden, wie es auch in den Richtlinien steht.

Umgang mit Geld – wie können Kinder das lernen?

Auf diese Frage ist die Zahlung von Taschengeld die Antwort – bzw. die Erfahrungen und Fehler, die Kinder mit ihm machen. Mit ihrem Taschengeld können Kinder ohne weitreichende Folgen Fehlentscheidungen treffen, sie können falsche Dinge kaufen oder das Geld nicht gut einteilen.

Grundschüler geben vielleicht alles für Süßigkeiten aus und haben schon in der Mitte der Woche kein Geld mehr, um sich noch ein Eis zu kaufen und. Diese Erfahrungen sind sehr wichtig. Dadurch lernen sie, ihr Taschengeld besser einzuteilen.

Ältere Kinder und Jugendliche haben erste Erfahrungen mit wöchentlichen Taschengeld bereits gemacht. Sie müssen nun lernen, das Geld über einen viermal so langen Zeitraum einzuteilen. Außerdem werden die Begehrlichkeiten größer und auch der zur Verfügung stehende Finanzrahmen erweitert sich.

Jetzt geht es nicht mehr nur um Süßigkeiten, sondern auch um teurere Wünsche wie ein neues Smartphone, ein E-Roller, eine Reitbeteiligung oder um Markenklamotten.

Taschengeld nur auf Nachfrage – macht das Sinn?

Kinder und Jugendliche sollten nicht Woche für Woche oder Monat für Monat nach ihrem Taschengeld fragen müssen. Schließlich wollen Erwachsene auch nicht bei ihrem Chef am Ende des Monats vorstellig werden müssen, um ihr Gehalt ausgezahlt zu bekommen.

Am sinnvollsten ist es, gemeinsam die Höhe des Taschengeldes und den Tag der Auszahlung zu vereinbaren, und dies dann auch konsequent einzuhalten. Wie soll ein Kind sonst das Planen mit seinen Finanzen lernen, wenn es gar nicht genau weiß, ob es sein Geld auch bekommt?

Wer bestimmt, wofür ein Kind sein Taschengeld ausgeben darf?

Das Taschengeld können Kinder und Jugendliche ausgeben, wofür immer sie wollen. Grenzen liegen nur bei verbotenen Dingen oder gefährlichen Substanzen. Darüber sollte es eine klare Absprache mit den Eltern geben.

Wer sein Geld beispielsweise für Tabak, Glücksspiel oder Apps für höhere Altersstufen ausgibt, darf mit einer Taschengeldsperre bestraft werden.

Kaufen sich Kinder oder Jugendliche Dinge, die sich dann als Schrott herausstellen, schnell kaputt gehen oder fehlerhaft sind, ist das eine wertvolle Erfahrung. Zum einen bedenken sie ihre Kaufentscheidungen in Zukunft vermutlich besser, zum anderen können sie auch lernen, Dinge zu reklamieren und eventuell Geld zurückzufordern.

Das sind Kompetenzen, die ihnen später sehr nützlich sein werden.

Wer entscheidet über die Höhe des Taschengeldes?

Falls möglich, sollten sich Eltern grundsätzlich an die Taschengeldrichtlinien halten. „Gehaltsverhandlungen“ von Kindern sind ebenfalls eine wertvolle Erfahrung. Kinder und Jugendliche lernen dabei, gute Argumente für eine Taschengelderhöhung zu finden. Außerdem trainieren sie ihre Frustrationstoleranz, wenn die Eltern den Wünschen nicht immer nachgeben.

Was tun, wenn ein Kind ständig pleite ist und sein Geld nicht einteilen kann?

Kinder und Jugendliche, die ständig pleite sind, haben den richtigen Umgang mit Geld noch nicht gelernt. Sie werden ihn auch nicht lernen, wenn die Eltern ihnen immer wieder aus der Patsche helfen noch etwas Geld zu stecken. Ab und zu (ein bis zweimal im Jahr) ist das natürlich in Ordnung und auch die Großeltern sind meist spendabel. Mehr halte ich nicht für sinnvoll, denn dann wird das Konzept der Taschengeldzahlung ad absurdum geführt.

Besser ist es, den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie etwas für ihr Geld tun können. Vielleicht übernehmen Sie erweiterte Aufgaben in der Familie, um ihr finanzielles Budget etwas zu erweitern. Dinge, wofür in der Familie ansonsten Geld an andere Personen ausgegeben wird, können sich so die Kinder und Jugendlichen selber erarbeiten. Das könnten zum Beispiel regelmäßige Reinigungsarbeiten sein und die Entsorgung des Altglases. Jugendliche können sich natürlich auch durch kleine Jobs außerhalb der Familie langsam etwas Geld dazu verdienen. Vielleicht betreuen sie eine ältere Person im Haus, kümmern sich um einen Hund oder mähen den Rasen bei Bekannten.

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