Rund 1/4 aller deutschen Schülerinnen und Schüler haben Lerndefizite, vermutet man. Geprüft werden soll das jetzt mit einer bundesweiten Lernstandserhebung. Diesen Kindern und Jugendlichen soll in den Sommerferien ein gezieltes Unterstützungsangebot gemacht werden. Kostenlos und außerschulisch, also nicht durch Lehrer*innen, sondern durch qualifizierte Nachhilfe- oder Lerninstitute.
Es kehrt Entspannung ein, die Inzidenzen sinken und viele Kinder gehen jetzt wieder in den Präsenzunterricht. Gleichzeitig schlagen die Kinder- und Jugendinstitutionen Alarm. Bei vielen Kindern und Jugendlichen sind die Bildung und die soziale Gesundheit auf der Strecke geblieben. Höchste Zeit gegenzusteuern, beispielsweise mit einer gezielten Nachhilfe. Die Bundesregierung plant ein gigantisches Förderprogramm.
Was ist eine Lernstandserhebung?
Bundesweit wird es für die meisten Schüler*innen in den nächsten Wochen eine Art standardisierter Klassenarbeit geben, die in den Fächern Deutsch, Mathe und erste Fremdsprache überprüft, ob und wenn ja welche Wissenslücken bestehen. Das ist dann die Grundlage für ein gezieltes Nachhilfeangebot. Diese Unterstützung soll hauptsächlich in den Sommerferien stattfinden und sowohl freiwillig als auch kostenlos sein.
„Mein Kind braucht doch keine Nachhilfe!“
Das mag vor einem Jahr noch so gewesen sein, aber inzwischen ist viel Zeit vergangen. Wichtiger Schulstoff, der laut Lehrplan längst vermittelt sein sollte, ist noch zwischen den Buchseiten verborgen. Natürlich haben sich viele Eltern große Mühe gegeben, keine Lernlücken entstehen zu lassen. Doch über diesen langen Zeitraum ist das fast unmöglich gewesen. Deshalb können jetzt auch solche Kinder und Jugendliche eine Unterstützung gebrauchen, die eigentlich ganz ohne Nachhilfe durch die Schulzeit gekommen wären.
Momentan brauchen viele Kids Unterstützung
Es muss ja nicht alles gleichzeitig sein. Es gibt Nachhilfe Englisch (als erste Fremdsprache), Nachhilfe Mathematik, Nachhilfe Deutsch. Es kann auch Online Hilfe geben, die muss nicht schlechter sein als der persönliche Kontakt. Besonders, wenn die Kinder und Jugendlichen leistungsstark und Kontakt-stark sind und strukturiert arbeiten können.
Lernstandserhebung als Chance betrachten
Endlich ist unsere Regierung aufgewacht und legt auch ein finanzielles Unterstützungsprogramm für Bildungsmaßnahmen vor. Daran sieht man, welche gravierenden Einbrüche es im letzten Jahr im Bildungsbereich gegeben hat. Wenn ein Kind in der Schule jetzt nicht mehr gut mitkommt, sollte es die angebotene Unterstützung unbedingt nutzen. Wie das in der Praxis genau aussieht, ist noch nicht so ganz klar. Eine Strategie wird gerade entwickelt.
Hier sollten die entsprechenden Informationen demnächst eingehen
- in der Presse
- in der Schule bei den Lehrerinnen und Lehrern
- im Internet
- bei anderen Eltern
Fünf Gründe für Nachhilfe nach der Lernstandserhebung
- Ein Kind kann damit schnell und effektiv Wissenslücken aufarbeiten.
- In den nächsten Monaten wird es so einfach wie nie sein, Nachhilfe finanziert zu bekommen. Bisher waren dafür immer aufwändige Anträge und das Vorliegen verschiedenster Rahmenbedingungen notwendig.
- Da viele Kinder und Jugendliche in nächster Zeit Nachhilfe in Anspruch nehmen werden, muss sich ein Kind dafür nicht schämen. Es wird eine Weile lang Normalität sein, mehr als vor Corona.
- Kinder und Jugendliche brauchen Erfolgserlebnisse, auch und besonders in der Schule. Durch gezielten Nachhilfeunterricht können diese Erfolgserlebnisse schnell erreicht werden. Das fördert die Motivation und hilft einem Kind oder Jugendlichen dabei, die Anforderungen des Bildungssystems besser zu bewältigen.
- Auch Lehrer*innen werden entlastet, wenn ihre Schülerinnen und Schüler außerschulische Hilfe bekommen. Wichtig ist dabei, dass eine gegenseitige Absprache möglich ist.
Wie kann das ganze klappen?
Die Lernstandserhebung wird bundesweit wie eine Klassenarbeit durchgeführt und dann von den einzelnen Lehrer*innen ausgewertet. Spätestens mit dem Zeugnis vor den Sommerferien sollte dann eine Empfehlung ausgesprochen werden. Die Kinder und Jugendlichen, die unter Defiziten leiden, sollen freiwillig und kostenlos unterstützt werden. 1 Milliarde € hat die Bundesregierung dafür zur Verfügung gestellt.
Nicht zu lange warten
Die meisten Eltern gehen davon aus, dass ihr Kind im letzten Jahr weniger gelernt hat, als es der Lehrplan vorsah. Das bedeutet, die nächste Zeit wird mühsam. Je älter Kinder und Jugendliche sind, desto umfassender sind die Lernbereiche, die aufgearbeitet werden müssen. Es ist absehbar, dass dabei einige auf der Strecke bleiben.
Ob die zusätzliche Nachhilfe über das Bildungspaket oder auf anderen Wegen beantragt werden kann, ist im Moment noch unklar.
Jede Chance nutzen!
Sobald sich die Möglichkeit einer außerschulischen Unterstützung ergibt, kann man zugreifen. Je hochwertiger eine Nachhilfe ist, desto schneller kann ein Kind den fehlenden Lernstoff aufholen. Und dann kann es natürlich mit der Nachhilfe auch ganz beruhigt wieder aufhören. Hier ist eine Checkliste, mit der die infrage kommenden Institute geprüft werden können.
Checkliste Nachhilfe
Auch die Freizeit wird unterstützt
Neben den Kosten für eine qualitative Nachhilfe hat die Bundesregierung auch 1 Milliarde € in Aussicht gestellt, die in den Freizeitbereich fließen soll. Wer hier Anspruch auf eine Unterstützung hat, ist noch nicht klar. Finanziert werden davon sowohl Tagesausflüge als auch kleine Freizeiten für Kinder und Jugendliche.