Eine Teilleistungsstörung wird in der Regel während der Schulzeit festgestellt, dazu benutzen die Experten einen Legasthenie-Check oder Legasthenie-Test. Erfahrene Lehrkräfte erkennen auch ohne Legasthenietest, dass ein Kind Schwierigkeiten beim Schreiben und / oder Lesen hat und Hilfe benötigt. Sie können, ganz ohne außerschulische Hilfe, besondere Schwierigkeiten erkennen und feststellen, die dann mit einem Nachteilsausgleich und einer Förderung angegangen werden.
Ab der zweiten Klasse erzielt man mit der Hamburger Schreibprobe gute Einsichten in den Schriftsprach – Entwicklungsstand der Grundschüler. Für Vorschüler gibt es das Bielefelder Screening, das Risikokinder frühzeitig entdeckt.
Legasthenie-Check für eine erste Verdachtsüberprüfung
- große Fehlerhäufigkeit beim lauten Vorlesen
- lernt Lesetexte auswendig
- mühsames Erlesen von Buchstaben, Silben oder ganzen Wörtern
- häufige Selbstkorrektur beim Lesen
- Vermeidungsverhalten beim Schreiben
- Sinnverständnis von gelesenen Texten fällt schwer
- Abwehrhaltung zum Lesen
- viele Fehler beim Abschreiben und / oder beim Diktat
- viele Rechtschreibfehler, immer andere
- Auslassungen von Buchstaben, Wortteilen oder Satzteilen
- Vertauschung der Reihenfolge von Buchstaben
- verkrampfte Schreibhaltung
Legasthenie kann sehr belastend sein
Die rund 5 Prozent betroffenen Legastheniker bekommen für ihre Rechtschreibfehler nicht nur schlechte Noten. Sie sind auch von seelischer Behinderung bedroht. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Einnässen, Herumkaspern in der Schule und andere körperlichen Beschwerden können darauf hindeuten, dass ein Kind Legasthenie hat und die Probleme kompensiert.
Treten ebenfalls viele Rechtschreibfehler auf, liest Ihr Kind weder gut noch gerne, ist es unmotiviert beim Erlernen der Rechtschreibung oder zeigt es eine Abneigung gegen das Schreiben, kann eine Legasthenie dahinter stecken. Probleme in der Schule können auch zu agressivem Verhalten führen.
Unterstützung an allen Fronten
Kinder mit Legasthenie benötigen liebevolle Unterstützung von ihren Eltern, fachliche Unterstützung von Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten und Verständnis von ihren Lehrerinnen und Lehrern. Gemeinsam kann eine Legasthenie gut gemeistert werden und muss zu keinen schulischen Problemen führen.