Märchen ausdenken

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Kinder lieben Märchen – und sie merken sich oft mehr vom Inhalt, als wir Erwachsene denken. Ganz intuitiv verstehen sie die Moral der verschiedenen Geschichten und integrieren sie in ihr Weltbild. Märchen ausdenken fällt ihnen daher oft gar nicht so schwer.

Märchen ausdenken – ein Beispiel von Simon

Märchen schreiben ist gar nicht schwer, wenn man die wichtigsten Grundfakten kennt. Die „Märchen-Hacks“ sozusagen. Im Laufe der Grundschulzeit lernen Kinder, wie das geht. Die ersten Versuche sind meist voller Fehler, die Handlung nicht logisch und die Figuren nicht stringent. Das ist nicht schlimm.

Am Anfang ist es gar nicht so leicht

Typisch ist, dass ein Schreibanfänger sich auf einen Aspekt konzentiert, vielleicht einen Kampf oder eine Hochzeit, und alles andere erstmal dahinter zurückbleibt. Das ist normal! Manche Kinder sind aber so begeisterte Schreiber und Leser, dass sie sich schon früh richtig tolle Geschichten oder Märchen ausdenken. So einer ist Simon.

Märchen ausdenken: Das hat Simon ganz alleine geschafft

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Simon geht in die 2. Klasse und hat als Ferienaufgabe ein Märchen geschrieben. Im Ganzen sieht es so aus, aber ich stelle gerne die einzelnen Seiten zum Nachlesen vor. Bevor ich an diesem tollen Beispiel erkläre, was ein Märchen ausmacht, möchte ich noch auf den Umfang hinweisen. Simon hat 7 Seiten geschrieben – für einen Zweitklässler eine großartige Leistung.

Simons Märchen- was er alles richtig gemacht hat

Ein Märchen zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es beginnt meist mit einem typischen Satz, hat immer einen klassischen Helden und einen Bösewicht, verfolgt ein positives Ziel, verbindet Fantasie und Realität und endet gut. Mal sehen, wie Simon diese Vorgaben umgesetzt hat.

Bild 1

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Simon beginnt sein Märchen mit einem klassischen Satz, und zwar : „Es war einmal….“ Er stellt gleich am Anfang den Bösewicht vor, den gefährlichen Zauberer, und auch seine Hauptpersonen, den armen Bauern und seinen Sohn.

Bild 2

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Jetzt nimmt Simons Märchen Spannung auf. Der Bauer kann ie Kräuter nicht bezahlen, der Zauberer droht ihm, Bauer und Sohn laufen weg. Nun vermischt er Realität mit Fantasie, indem er den Zauberer in seine Kugel sehen lässt. Natürlich spürt er die beiden auf und droht ihnen weiter.

Es wird dramatisch, als der Bauer und sein Sohn verzweifelt versuchen, eine Lösung zu finden. Das ist der Kern des Märchens, der zum Höhepunkt hinführt.

Bild 3

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In diesem Teil von Simons Märchen spielt der böse Zauberer nun seine ganze Macht aus. Er verzaubert den armen Bauern – was für eine Ungerechtigkeit! Diese Ungerechtigkeit muss gesühnt werden, und das macht der Sohn. Er ist der echte Held der Geschichte. Nun wendet sich das Märchen langsam zum Guten.

Bild 4

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Wunderschön, wie Simon sogar einen Zauberspruch in sein Märchen integriert. Und auch sein Schluss ist toll. Alleine der zornige Blick verrät, dass die kleine, graue Maus der Zauberer ist – der Spruch also gelungen ist. Und auch an den typischen Abschlusssatz, der in keinem Märchen fehlen darf, hat Simon gedacht. Sogar leicht abgewandelt, sodass er ganz genau zum Inhalt passt.

Eine 1 mit Sternchen für dieses Märchen

Ich hoffe, Simon hat für dieses Märchen eine fantastische Note bekommen, denn es ist für einen Zweitklässler wirklich hervorragend. Auch das Schriftbild ist gut, er macht kaum Rechtschreibfehler, verwendet wörtliche Rede und unterschiedliche Satzanfänge. Sein Wortschatz ist groß.

Mein Fazit: Ich freue mich auf den ersten Roman dieses künftigen Schriftstellers!

 

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