Mathe lernen mit Origami

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Es gibt viele Wege, Kinder auf die Mathematik vorzubereiten und ihnen mathematische Grundlagen beizubringen. Und das ist auch gut so, denn das mathematische Denken wird meiner Ansicht nach in Schule und Alltag vernachlässigt. Eine Möglichkeit ist das Mathe lernen mit Origami. Origami mag auf den ersten Blick wie eine einfache Papierfaltkunst erscheinen, aber es steckt viel mehr dahinter als man denkt. Diese faszinierende Handwerkskunst aus Japan hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern kann auch erstaunliche positive Auswirkungen auf das Matheverständnis von Schulkindern haben. In diesem Blogartikel werden wir uns näher mit Origami befassen, wie es funktioniert und wie es Kindern helfen kann, mathematische Konzepte besser zu verstehen.

Origami, die Kunst des Faltens

Was ist Origami genau?

Origami ist eine traditionelle japanische Kunst des Papierfaltens. Das Wort „Origami“ setzt sich aus den japanischen Wörtern „oru“ (falten) und „kami“ (Papier) zusammen, und genau das ist es, was man bei Origami tut – man faltet Papier auf verschiedene Weisen, um daraus verschiedene Formen und Figuren zu erstellen. Diese Kunstform reicht in Japan bis ins 17. Jahrhundert zurück und hat sich seitdem auf der ganzen Welt verbreitet. Das kreative Papierfalten, auch Origami genannt, erfreut sich beispielsweise in Japan schon in den Kindergärten großer Beliebtheit. Aber auch in Deutschland gibt es Fröbelkindergärten, die die Falttechnik konzeptionell und praktisch umsetzen. Was so verspielt klingt, hat jedoch einen hohen pädagogischen Wert.

Wie funktioniert Origami?

Origami mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber es basiert auf einfachen Prinzipien und Techniken. Hier sind die Grundlagen:

  1. Origamipapier ist speziell für diese Kunstform entwickelt worden. Es ist dünn, rechteckig und kommt in verschiedenen Farben und Mustern. Das Papier sollte leicht zu falten und zu formen sein.
  2. Der erste Schritt beim Origami ist das Markieren von Falzlinien auf dem Papier. Diese Linien dienen als Anleitung für die Faltungen. Ein Lineal und ein Bleistift werden oft verwendet, um die Linien präzise zu ziehen.
  3. Die eigentliche Faltarbeit beginnt hier. Du folgst den markierten Linien und faltest das Papier entsprechend. Es gibt verschiedene Arten von Faltungen, darunter die Bergfalte, die Talfalte und die Kantenfalte.
  4. Origami-Anleitungen sind oft in Form von Diagrammen oder schriftlichen Anweisungen verfügbar. Es ist wichtig, die Schritte genau zu befolgen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
  5. Während Origami oft bestimmte Figuren oder Modelle erstellt, ermutigt es auch zur Kreativität. Du kannst eigene Designs erstellen und experimentieren, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen.

Besorge dir passendes Faltmaterial

Auch wenn es durchaus möglich ist, sich bunte Papierquadrate selber zu schneiden, so lohnt das doch den Aufwand nicht. Im Papierwarenhandel oder im Internet bekommst du ungefähr 500 bunte, 15 x 15 cm große Papierquadrate in guter Qualität für unter zehn Euro. Am besten bestellst du dir noch eins der vielen Bücher dazu, in denen das Falten für Kinder Schritt für Schritt erklärt wird. Hier kannst du dich für ein Thema entscheiden, das deinem Kind besonders liegt, beispielsweise Tiere. Für Anfänger eignet sich das Buch Origami: Faltfiguren aus Papier Schritt für Schritt erklärt.

So lernt dein Kind die Sprache der Geometrie

Auch wenn es noch gar nicht rechnet, so ist eine korrekte Bezeichnung der einzelnen Faltelemente ganz wichtig, um die Objekte entstehen zu lassen. Dein Kind lernt durch das Falten mit Papier die Begriffe Quadrat, Rechteck und Dreieck ganz spielerisch kennen, es halbiert, viertelt und achtelt, ohne sich des mathematischen Lernens bewusst zu sein. Dadurch verbessert es seine mathematische Sprache und baut auch Fachbegriffe nach und nach automatisch auf.

Wie kann Origami das Matheverständnis verbessern?

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie Origami mit Mathematik in Verbindung steht und wie es dazu beitragen kann, das Matheverständnis von Schulkindern zu verbessern. Hier sind 5 faszinierende Wege, wie Origami Mathematik bereichern kann:

1. Geometrie verstehen:

Origami ist eine lebendige Demonstration von geometrischen Prinzipien. Beim Falten von Papier werden Konzepte wie Winkel, Symmetrie und Proportionen deutlich sichtbar. Kinder können diese Konzepte durch praktisches Handeln besser begreifen. Das genaue Falten erfordert das Messen von Winkeln und Längen. Dies kann dazu beitragen, das Verständnis von Winkeln und Messungen zu vertiefen, was in der Geometrie von Bedeutung ist.

2. Muster und Symmetrie erkennen:

Origami-Modelle weisen oft wiederkehrende Muster und Symmetrien auf. Das Erstellen solcher Modelle hilft Kindern, Mustererkennungsfähigkeiten zu entwickeln, die in der Mathematik von entscheidender Bedeutung sind. Das genaue Abmessen und Falten von Papier erfordert ein Verständnis für Proportionalität und Maßeinheiten. Dies kann grundlegende mathematische Fähigkeiten wie das Teilen von Flächen oder das Schätzen von Abständen verbessern.

3. Räumliches Denken schulen:

Origami erfordert räumliches Denken, da Kinder dreidimensionale Modelle aus flachem Papier erstellen. Dies fördert das Verständnis von räumlichen Konzepten und hilft bei der Entwicklung von Fähigkeiten wie dem Erkennen von Formen in verschiedenen Perspektiven. Das Falten von Papier erfordert das Verständnis von Raum-Lage-Beziehungen, da die Faltungen in einem dreidimensionalen Raum stattfinden. Dies kann dazu beitragen, das räumliche Vorstellungsvermögen zu verbessern, was in vielen mathematischen Konzepten, insbesondere der Geometrie, von Nutzen ist.

4. Mathematische Begriffe in Aktion:

Beim Origami kommen mathematische Begriffe wie Parallelität, Senkrechte, Diagonalen und viele mehr zum Einsatz. Kinder wenden diese Begriffe in der Praxis an, während sie Papier falten, was dazu beiträgt, sie besser zu verstehen.

5. Symmetrie erkennen

Origami-Anleitungen betonen oft Symmetrie, da die Faltungen dazu neigen, auf beiden Seiten des Papiers gleich zu sein. Das Verständnis von Symmetrie ist wichtig in der Mathematik, vornehmlich in der Geometrie und bei algebraischen Konzepten.

6. Problemlösung und kritisches Denken

Origami erfordert oft das Lösen von Problemen und das Überwinden von Herausforderungen. Dies fördert das kritische Denken und die Fähigkeit, mathematische Probleme zu lösen. Origami kann dazu verwendet werden, verschiedene Faltmuster zu erstellen, was das Verständnis von Kombinatorik fördert. Die Anzahl der Möglichkeiten, wie ein Blatt Papier gefaltet werden kann, kann ein interessantes mathematisches Problem darstellen.

7. Kreatives Denken

Origami fördert nicht nur das analytische Denken, sondern auch die Kreativität. Dieses Gleichgewicht zwischen strukturiertem Denken und kreativem Ausdruck kann auch das mathematische Denken fördern.

Mit Origami Mathe lernen
Origami macht Spaß und hilft bei Mathe

Mathe lernen mit Origami: Von der Hand in den Kopf

Ganz im Sinne des Lernens durch Bewegungen wird das Prinzip „von der Hand in den Kopf“ beim Origami Schritt für Schritt umgesetzt. Indem dein Kind ein Quadrat faltet und somit halbiert, führt es einen rechnerischen Vorgang aus, den es später im Kopf ohne die Bewegung immer wieder vollziehen wird. Auch wenn es sich dessen nicht bewusst ist, wird es beispielsweise beim Umgang mit Brüchen auf dieses selbst erlebte und vollzogene Wissen zurückgreifen.

Wie Origami im Schulunterricht integriert werden kann:

Die Integration von Origami in den Schulunterricht kann eine effektive Möglichkeit sein, das Matheverständnis von Schülern zu verbessern. Hier sind fünf Vorschläge, wie Lehrer Origami nutzen können:

  • Origami kann in den Geometrieunterricht integriert werden, um Schülern praktische Erfahrungen mit geometrischen Konzepten zu bieten.
  • Lehrer können Origami verwenden, um Schüler Symmetrie und Mustererkennung üben zu lassen.
  • Origami kann verwendet werden, um das räumliche Denken der Schüler zu entwickeln, indem sie Modelle erstellen, die ein Verständnis für Dimensionen und Perspektiven erfordern.
  • Origami kann dazu beitragen, abstrakte mathematische Begriffe in greifbare, praktische Anwendungen umzuwandeln.
  • Das Erstellen eigener Origami-Modelle fördert die Kreativität und das Lösen von Problemen.

Das spricht für die Falttechnik Origami

  • Dein Kind lernt zu beobachten und die Faltschritte nachzumachen.
  • Es trainiert Sorgfalt, Genauigkeit, Sauberkeit und Ausdauer.
  • Die Feinmotorik verbessert sich nach und nach.
  • Seine Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt.
  • Seine mathematische Sprache entwickelt sich.
  • Durch das dreidimensionale Falten wird die Raumvorstellung erweitert.
  • Kreativität und Experimentierfreudigkeit werden gefördert.

Anleitung für das Hundegesicht

In nur sechs Schritten kann dein Kind ein Hundegesicht selber falten. Um die Anleitungen nachzubauen, muss es die Symbole verstehen und sorgfältig arbeiten. Auf das fertige Faltprodukt malt es dann noch zwei Augen und ein schwarzes Dreieck für die Öffnung des Maules. Das macht Spaß und bringt jede Menge Lerngewinn.

Mathe lernen mit Origami
Origami: Kinder lieben Tiere, warum nicht mal einige davon falten?

Mein Tipp: Mathematik lernen mit Origami

Wenn dein Kind einige Figuren nach Anleitung gefaltet hat, sollte es selber kreativ werden. Gib ihm als Anleitung die Anzahl der Schritte aus, die eine Figur haben darf. Nun bekommt dein Kind ein Blatt in einer Farbe und Sie bekommen eine andere Farbe. Jeder macht 6,7 oder acht Faltschritte. Dann werden die Ergebnisse verglichen. Wie unterschiedlich sind die Produkte?

Und nochmal zusammengefasst

Origami ist nicht nur eine beeindruckende Kunstform, sondern auch ein wirksames pädagogisches Werkzeug, um das Matheverständnis von Schulkindern zu verbessern. Die praktische Anwendung mathematischer Konzepte beim Falten von Papier kann dazu beitragen, abstrakte Ideen greifbarer zu machen und das Interesse der Schüler an Mathematik zu wecken. Also, warum nicht mal ein Blatt Papier nehmen und mit dem Origami-Falten beginnen? Es ist eine unterhaltsame und lehrreiche Möglichkeit, die Welt der Mathematik zu entdecken und zu erleben.

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