Mit LoFi beats besser lernen – gute Lernmusik hilft vielen Schüler*innen

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ob man mit Musik, beispielsweise mit LoFi beats, besser oder schlechter lernen kann? An dieser Frage streiten von seit jeher die Geister. Dabei ist die Antwort gar nicht so kompliziert. Manche Kinder, Jugendliche und Erwachsene empfinden eine ganz bestimmte Musik als sehr entspannend. Sie können sich dabei wunderbar konzentrieren und gut lernen. Andere jedoch, die empfindlicher sind, fühlen sich von den meisten Reizen abgelenkt. Das gilt auch für Musik. Es ist also, wie oft in der Pädagogik, eine individuelle Entscheidung. Eine, die bei Grundschüler*innen die Eltern treffen sollte, aber bei Teenagern nicht mehr.

Eignen sich LoFi beats zum Lernen?

Auch diese Frage wurde ausreichend diskutiert, untersucht und erforscht. Am effektivsten lernen Kinder und Jugendliche, wenn die Musik nicht zu laut, nicht zur aufregend und möglichst auch ohne Gesang daherkommt. Texte lenken ab. Eine chillige, entspannende, Low Fidelity Berieselung (LoFi beats) eignet sich zum Lernen am besten. Besonders hilfreich ist es, wenn die Musik den Rhythmus des Herzschlages wiedergibt. Dazu finden sich in dieser Playlist verschiedene Beispiele. Probieren Sie doch einfach aus, welches Lied Ihrem Kind am besten gefällt.

LoFi beats als Lernmusik

Probieren geht über studieren

Beobachten Sie das Lernverhalten Ihres Kindes bei den verschiedenen Musikstücken und stellen Sie dem auch eine ganz ruhige Arbeitseinheit gegenüber.

  • Wo arbeitet Ihr Kind schneller?
  • Bei welchem Hintergrundgeräusch fühlt es sich wohler?
  • Welches Ambiente fördert seine Selbstmotivation?
  • Wo wird es weniger abgelenkt?

Vergessen Sie auf keinen Fall, Ihr Kind in die Entscheidung mit einzubeziehen.

Wie sinnvoll ist das Lernen eines Musikinstrumentes?

Ist wirklich was dran an der landläufigen Meinung, dass Kinder, die ein Musikinstrument spielen in der Schule besser sind? Lohnt sich der Kauf eines teuren Instrumentes und die Anmeldung in der Musikschule wirklich? Ich habe aktuelle Studien gelesen und präsentiere Ihnen die spannenden Ergebnisse. Außerdem stelle ich Ihnen interessante Projekte vor, die Grundschulen den Kindern zur musikalischen Förderung anbieten.

Welche Auswirkung hat das Hören von LoFi beats Musik?

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sowie eine Expertise des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dämpfen die euphorische Meinung der 90er-Jahre, dass schon das Hören von Musik schlau macht. Beim Lernen kann leichte Hintergrundmusik jedoch durchaus motivierend sein.

Erst das aktive Musizieren hat jedoch positive Effekte auf die Intelligenz, weil dabei bestimmte Gehirnregionen stimuliert und Glückshormone ausgeschüttet werden. Hat ein Kind also regelmäßig Musikunterricht und übt (am besten täglich), zeigen sich mit großer Sicherheit auch Auswirkungen auf sein Lernverhalten. Der schulische Musikunterricht zeigt wenig positive Effekte, wenn die Schüler nicht mit Instrumenten agieren können.

Kinder, die ein Instrument spielen

  • sind zufriedener.
  • weniger anfällig für Altersdemenz
  • sind stressresistenter und ausgeglichener.
  • sind kognitiv leistungsfähiger.
  • haben im Durchschnitt tatsächlich bessere Schulnoten.
  • haben einen größeren Ehrgeiz und ein höheres intellektuelle Leistungsvermögen.
  • machen mit einer um 8% höheren Wahrscheinlichkeit Abitur.
  • sind zuverlässiger.
  • haben besser vernetzte motorische Zentren und ausgebildetere Hörnerven.

Natürlich macht es keinen Sinn, wenn Sie Ihr Kind dazu überreden, ein Musikinstrument zu lernen, um bessere Schulnoten zu erzielen. Musik muss um ihrer selbst willen gepflegt werden. Nur wenn Ihr Kind mit Freude und aus eigenem Antrieb dabei ist, wird es jede Woche den Unterricht besuchen und zu Hause üben. Machen Sie Ihr Kind neugierig auf Musik! Besuchen Sie z.B. den nächsten Tag der offenen Tür an der örtlichen Musikschule oder kaufen Sie Karten für das Vorspiel des Schul- oder Stadtorchesters.

Frischer Wind beim Musikunterricht in der Schule

Seit der Einführung von Fächerverbünden und der Streichung des Musikunterrichts wird der Musikunterricht an vielen Schulen nur noch halbherzig unterrichtet. Meist besteht er aus dem regelmäßigen Singen von Liedern. Ist der Lehrer etwas motivierter werden Musikstücke (wie z.B. die Moldau, der Karneval der Tiere) besprochen. LoFi beats gehören in der Regel nicht zum Repertoire von Musiklehrer*innen. Instrumentenkunde oder gar das selbständige Musizieren mit Orff´schen-Instrumenten ist meistens Nebensache.

LoFi beats
Mach doch mal die Musik an!

Inzwischen gibt es mehrere Initiativen, um den Musikunterricht in den Schulen aufzuwerten.

  • „Jeki – Jedem Kind ein Instrument“

Dieses Projekt ist 2007 im Ruhrgebiet gestartet und wurde dann in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen und Hamburg übernommen. Es läuft allerdings zum Ende dieses Schuljahrs aus. In Klasse 1 haben alle Kinder eine kostenlose, zusätzlichen Musikstunde. Ein Tandem aus einem Grundschul- und einem Musikschullehrer führt die Schüler an verschiedene Instrumente herangeführt. Ab Klasse 2 ist die Teilnahme nicht mehr verpflichtend. In Gruppen von vier bis sechs Kinder wird dann unter der Leitung eines Lehrers der Musikschule ein Instrument erlernt. Die Eltern müssen die Musikstunden bezahlen, das gewählte Instrument ist eine kostenlose Leihgabe. In Klasse 3 spielen die Kinder im Kinder- oder Schulorchester mit.

  • „Jekits  – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“

Dieses Projekt ist 2015/16 gestartet. Bereits jetzt nehmen 720 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen daran teil, andere Bundesländer sollen nachziehen. Das Projekt beginnt in Klasse 2 mit einer verbindlichen kostenlosen Stunde für alle, die im Tandem unterrichtet wird. Ab Klasse 2 ist die Teilnahme freiwillig und kostenpflichtig (12 Euro Singen/17 Euro Tanzen, 23 Euro Instrument). Die teilnehmenden Schüler wählen einen Schwerpunkt und werden von Lehrern der Musik- oder Tanzschule unterrichtet.

  • Instrumentenklassen

Für diese besonderen Schulklassen ist eine Anmeldung erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Hier erlernen alle Kinder ein Blas- oder Streichinstrument (Bläser- oder Streicherklasse). Die Instrumente sind kostenfreie Leihgaben. Der Start ist in Klasse 3 oder in Klasse 5. Für die Teilnahme muss man sich bewerben.

  • Instrumentenkarusell

Einige Schulen bieten in Klasse 1 die Möglichkeit in einer zusätzlichen Musikstunde die verschiedenen Instrumentengruppen kennenzulernen.

  • Musikalisches Curriculum

In den letzten Jahren wurde die Eigenständigkeit der Schulen gestärkt und diese dürfen einzelnen Teilen des Lehrplans für die eigene Schule mehr Gewicht geben. So haben manche Schule das Erlernen der Blockflöte oder des Glockenspiels in ihrem Curiculum verankert.

Mein Tipp:

Sie können nichts tun, wenn die Schule Ihres Kindes nicht an einem musikalischen Projekt teilnimmt. Allerdings ist es Ihr gutes Recht, beim nächsten Elternabend das Thema „Musikunterricht“ anzusprechen und auf eine musikalische Ausbildung der Kinder im Rahmen des normalen Unterrichts und die Anstrengungen anderer Schulen hinzuweisen.

Richtig entschuldigen - kostenlose Vorlagen

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.