Immer mehr Kinder und Jugendliche sind stolze Besitzer eines Smartphones. Mit klaren Nutzungsregeln , dem entsprechenden Medienwissen und dem richtigen Tarif kann dabei nicht viel schief gehen. Obwohl viele Expertinnen und Experten die frühe Nutzung skeptisch sehen und in Frage stellen, ob schon Grundschulkinder oder sogar Vorschulkinder ein eigenes Handy benötigen, bimmeln, plingen und piepsen die kleinen Computer inzwischen in jedem zweiten Schulranzen.
Smartphones sind oft wertvoller als ein Fahrrad
Bei Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schule besitzen bereits über 90 % der Kinder ein internetfähiges Handy, also ein Smartphone. Und in den meisten Fällen ist das Smartphone der wichtigste Begleiter im Alltag. Geht es verloren oder geht es kaputt, bricht eine Welt zusammen. Besonders wertvoll sind Geräte der Marke apple, daher macht eine iPhone 14 Hülle oft Sinn. Fällt das Gerät einmal herunter, und wem ist das nicht schon mal passiert, sind gleich mehrere Hundert Euro verloren. Smartphones sind nicht auf Reparatur ausgelegt, sondern auf Neukauf.
Die Alleskönner bergen auch Gefahren
Seien wir doch mal ehrlich, das Smartphone ist aus unser aller Alltag nicht mehr wegzudenken. Warum sollte es dann bei den Kindern und Jugendlichen anders sein? Das Kinoprogramm checken, die Nachrichten aus der Klasse lesen, ein pdf herunterladen, sich bei Wikipedia informieren oder Musik zu hören – ohne Smartphone fast schon undenkbar. Trotzdem müssen auch die Gefahren berücksichtigt werden.
Bei jüngeren Kindern steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund:
- die Kinder sind ständig erreichbar
- die Kinder selber können sich sofort melden, wenn ein Problem auftritt
- eine Trackingfunktion gibt besorgten Eltern Sicherheit
- Infos oder Fotos können schnell übermittelt werden
Pro Smartphones bei Kindern und Jugendlichen:
- Durch die Erreichbarkeit gibt es den Eltern ein Sicherheitsgefühl.
- Hilfe kann jederzeit schnell und problemlos angefordert werden.
- Über ein Smartphone kann ein vermisstes Kind mit einer Tracking-Software geortet und gefunden werden. Das sollte aber der Ausnahmefall bleiben, da es auch die Freiheiten eines Kindes einschränkt.
- Den Kindern vermittelt der jederzeit mögliche „Draht“ zu Eltern oder FreundInnen Sicherheit.
- Verabredungen zu treffen, auch mit Gruppen, ist einfach wie noch nie.
- Kalender können geteilt werden, sodass alle immer gut informiert sind.
- In Chatgruppen können Informationen für viele Personen blitzschnell geteilt werden.
- Apps versprechen Hilfe und Rat in nahezu allen Lebenslagen.
Contra Smartphones bei Kindern und Jugendlichen:
- Mit dem falschen Tarif kann es teuer werden.
- Der Ablenkungsfaktor beim Lernen ist riesig.
- Eine Sperrung von jugendgefährdenden Seiten ist nicht lückenlos möglich.
- Ebenfalls besteht die Gefahr des Mobbings und des Kontaktes zu pädophilen Personen.
- Das Smartphone lenkt von anderen wichtigen Dingen ab, es kann auch zur Abkapslung führen..
- Auch die Gefahr einer Internetsucht, zumindest als Einstieg über das Smartphone, besteht.
So schützen Sie Ihr Kind oder Ihren Jugendlichen
Bei Kindern im Grundschulalter ist ein Smartphone nur in seltenen Fällen wirklich sinnvoll. Zum Telefonieren reicht ein Handy ohne Internetzugang. Erarbeiten Sie mit Ihren Kindern so früh wie möglich entsprechendes, aktuelles Medienwissen. Wenn Sie den Gebrauch üben und immer wieder thematisieren, kann Ihr Jugendlicher ab der weiterführenden Schule weitgehend verantwortungsvoll mit einem Smartphone umgehen.
7 Tipps fürs Smartphone in Kinderhänden
- Checken Sie regelmäßig den Verlauf eines Smartphones und sperren Sie gefährliche Inhalte.
- Zeigen Sie Ihrem Kind den Unterschied zwischen echten, redaktionellen Inhalten und Werbung. Kinder können das oft nicht unterscheiden.
- Machen Sie bookmarks von Seiten, die Ihr Kind problemlos ansehen kann.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Anfragen wie Challenges, Gewinnspiele oder Kontakt-SMS mit Rückrufwunsch.
- Üben Sie mit Ihrem Kind, Anrufe von fremden Nummern NICHT anzunehmen.
- Die Telefonnummer Ihres Kindes hat höchste Geheimhaltungsstufe. Sie geht nur an Freunde und Bekannte und niemals ins Netz (Facebook, Insta oder so).
- Eigene Fotos oder Fotos von FreundInnen sind im Netz tabu. Erklären sie Ihrem Kind oder Jugendlichen, welche bösen Folgen die Veröffentlichung von Fotos haben kann.
- Pornografische Fotos, Aufforderungen zum Offenlegen von Adressen oder anderen persönlichen Informationen oder merkwürdige Kontaktanfragen sind immer bedenklich. Machen Sie davon Bildschirmfotos und zeigen Sie diese beispielsweise der Polizei.
Smartphones sind in fast allen Schulen im Unterricht verboten
In den meisten Schulklassen müssen Smartphones, auch in den Pausen, ausgeschaltet im Schulranzen, im Flurfach oder ganz zuhause bleiben. Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer sammeln störende Smartphones im Unterricht ein, auch wenn das rechtlich sehr umstritten ist. Entweder werden diese noch am gleichen Tag, oder auch erst am Monatsende, zurückgegeben. Manchmal müssen sogar die Eltern in der Schule erscheinen, um das Smartphone abzuholen.
5 Benimm-Regeln fürs Smartphone
Gute Manieren sind out, so meinen jedenfalls viele Erwachsene. Um so wichtiger, dass ein ordentliche Benehmen auf am Smartphone eingeübt wird. Das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für viele, viele Erwachsene.
- Sage deinen Namen: Jeder Anrufer möchte gerne wissen, mit wem er es zu tun hat.
- Knapp und klar! Zeit ist knapp und jeder freut sich, wenn er gleich erfährt, worum es bei dem Anruf geht. Dann kann er selbst entscheiden, wie viel Zeit er dafür erübrigen kann.
- Höre nicht mit! Telefongespräche sind Privatsache und sollten es auch bleiben, es sei denn, der Lautsprecher ist eingeschaltet.
- Beachte Ruhezeiten! Zu früh, zu spät oder in der Mittagspause solltest du nur anrufen, wenn du sicher bist, dass du nicht störst.
- Gib nicht an! Nicht jeder kann sich ein teures Edel-Smartphone leisten, das ist ganz normal. Wer mehr Geld hat und sich mehr leisten kann, sollte niemals damit angeben.