Starke Jugendliche: Selbstbewusstsein und Sexualerziehung trotz Internet

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Als Diplompädagogin und Lerntherapeutin beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Herausforderungen, die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Kinder und Jugendliche im Bildungsalltag bewältigen müssen. Ein Thema, das immer wieder in meiner Arbeit auftaucht, ist die Entwicklung der Sexualität bei Jugendlichen und damit auch die Sexualerziehung, auch wenn ich natürlich keine Sexualpädagogin bin. Diese Phase der sexuellen Bildung ist für viele junge Menschen und deren Familien eine Zeit voller Fragen, Unsicherheiten und manchmal auch Sorgen. Heute möchte ich mich diesem sensiblen Thema widmen, insbesondere den Problemen, die Jugendliche während ihrer sexuellen Entwicklung erfahren können, und wie ein bewusster Umgang damit aussehen kann.

Findet Sexualkunde nur noch online statt?

In einer Welt, in der Jugendliche einen Großteil ihres Alltags online verbringen, wird das Thema Selbstwertgefühl immer wichtiger. Die Flut an perfekt inszenierten Bildern auf sozialen Medien kann bei Jugendlichen zu unrealistischen Körperbildern führen und ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen, eine objektive Richtlinie fehlt zunehmend. In diesem Beitrag beleuchte ich, wie die Darstellungen im Netz Probleme bei den Jugendlichen generieren können und wie ein gesunder, selbstbewusster Umgang mit der eigenen Sexualität aussehen kann. Leider denke ich, dass die schulische Sexualerziehung wenig dagegen zu setzen hat.

Jugendliche klären sich selbst über das Internet auf – das ist nicht immer gut.

Sexualerziehung: Wie sage ich es meinem Jugendlichen?

Die Entwicklung der Sexualität ist ein natürlicher Teil des Heranwachsens, doch sie bringt eine Reihe von Herausforderungen im Rahmen der Sexualaufklärung mit sich. Diese Probleme können sowohl psychologischer als auch sozialer Natur sein und tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die persönliche Entwicklung haben. Schließlich geht es um die Entwicklung der sexuellen Identität, um Selbstbestimmung und sexuelle Orientierung.

Wenn es darum geht, wie du die Sexualerziehung deiner Kinder angehen kannst, stehst du sicher oft vor der Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt, Ton und Umfang zu finden. Ein offener und ehrlicher Dialog über Körper, Gefühle und Beziehungen kann schon in jungen Jahren beginnen und sollte sich mit dem Alter des Kindes weiterentwickeln. Es ist wichtig, dass Eltern sich als vertrauensvolle Ansprechpartner etablieren, bei denen ihre Kinder mit Fragen und Sorgen jederzeit ankommen können. Hierbei ist eine altersgerechte, positive und inklusive Sprache essenziell. Anstatt einmalige „Aufklärungsgespräche“ zu führen, sollten Eltern die Sexualerziehung als fortlaufenden Dialog betrachten, der sich natürlich aus dem Alltag und den Fragen der Kinder ergibt. Dies beinhaltet auch, ein gesundes Selbstbild zu fördern und Respekt gegenüber verschiedenen Formen von Beziehungen zu vermitteln. Zudem ist es hilfreich, sich selbst als Elternteil weiterzubilden, um Unsicherheiten zu begegnen und auch schwierige Themen, wie zum Beispiel die Nutzung digitaler Medien und deren Einfluss auf die Sexualität, kompetent besprechen zu können. Letztlich geht es darum, Kindern und Jugendlichen ein sicheres und positives Verständnis ihrer eigenen Sexualität zu vermitteln, sodass sie informierte Entscheidungen treffen können.

Unrealistische Körperbilder und Selbstwertgefühl

Eine der größten Herausforderungen, mit denen Jugendliche heute konfrontiert sind, ist der ständige Vergleich mit den oft unrealistischen Körperbildern, die in den Medien und sozialen Netzwerken präsentiert werden. Dies kann zu einem verzerrten Selbstbild und zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen, was wiederum das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen kann.

Soziale Medien bieten eine Fülle an Informationen und Möglichkeiten, doch sie können auch zu einem verzerrten Bild dessen führen, was als „normal“ oder erstrebenswert gilt. Jugendliche sind besonders anfällig für diese Einflüsse, da sie sich in einer Lebensphase befinden, in der sie auf der Suche nach ihrer Identität sind. Die ständige Konfrontation mit perfektionierten Darstellungen kann zu Selbstzweifeln führen und den Druck erhöhen, diesen Standards entsprechen zu müssen.

Beispiel: Anna und der Instagram-Filter

Anna, 16 Jahre alt, scrollt täglich durch Instagram und sieht Bilder von Gleichaltrigen, die scheinbar makellos aussehen. Was Anna nicht sieht, sind die vielen Filter und Bearbeitungen, die hinter diesen Bildern stecken. Sie beginnt, an ihrem eigenen Aussehen zu zweifeln und fühlt sich zunehmend unwohl in ihrer Haut.

Der Weg zu einem gesunden Selbstbild – 3 Grundlagen

Es ist entscheidend, Jugendliche dabei zu unterstützen, ein gesundes Selbstbild zu entwickeln. Dazu gehört die Förderung eines kritischen Umgangs mit den Medien sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins.

  1. Medienkompetenz schärfen: Jugendliche sollten lernen, kritisch zu hinterfragen, was sie online sehen. Workshops oder Unterrichtseinheiten zum Thema Medienkompetenz können helfen, ein Bewusstsein für die Mechanismen hinter den Kulissen zu schaffen.
  2. Kommunikation fördern: Offene Gespräche über Selbstbild, Körperwahrnehmung und die Einflüsse sozialer Medien sind essenziell. Diese können im familiären Rahmen, aber auch in Schulen durch vertrauensvolle Lehrkräfte oder Schulpsychologen geführt werden.
  3. Vielfalt zelebrieren: Projekte, die die natürliche Vielfalt menschlicher Körperbilder hervorheben, können dazu beitragen, das Spektrum dessen, was als schön gilt, zu erweitern und Jugendliche in ihrer Einzigartigkeit zu bestärken.

Mangel an verlässlichen Informationen für die Jugendlichen

Trotz der Fülle an Informationen, die online verfügbar sind, haben Jugendliche oft Schwierigkeiten, verlässliche und altersgerechte Informationen zu finden. Viele Jugendliche berichten, dass die Sexualerziehung in der Schule nicht ausreicht, um ihre Fragen zu beantworten, und sie sich daher unsicher fühlen. Sexualität ist überall und gerade deshalb setzt es Jungen und Mädchen unter Druck.

Druck und Unsicherheit nehemn ständig zu – Sexualerziehung kann helfen

Viele Jugendliche spüren einen sozialen Druck in Bezug auf ihre sexuelle Aktivität – sei es, zu früh aktiv zu werden oder sich Sorgen zu machen, hinter ihren Altersgenossen zurückzubleiben. Hinzu kommt die Unsicherheit darüber, wie man intime Beziehungen gestaltet, was Libe ist. was zu Ängsten und Stress führen kann. Hinzu kommt das Thema der Verhütung und der Angst vor ungewollte Schwangerschaft. Kondome sind immer noch die erste Wahl bei Jugendlichen und Erwachsenen, um dieses Problem anzugehen. Doch schon der Kauf von Kondomen ist bei vielen mit Scham besetzt. Schade, denn der Weg in eine erfüllte Sexualität, gleichberechtigt und lustvoll, ist schließlich die Grundlage neuen Lebens. Ohne den Sexualtrieb wären die Menschen längst ausgestorben, warum haben wir dann so ein verklemmtes und oft ungutes Verhältnis dazu?

Ein sensibles Thema: Der Umgang mit Sexualität

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität ist ein normaler Bestandteil der Entwicklung im Jugendalter. Dabei ist es wichtig, dass Jugendliche lernen, ihren Körper zu respektieren und zu akzeptieren. In diesem Zusammenhang kann auch der verantwortungsvolle Umgang mit Erotik eine Rolle spielen. Für junge Erwachsene, die sich bewusst und in einem geschützten Rahmen mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, bieten seriöse Online-Erotikversände eine Möglichkeit, sich informiert und sicher mit der eigenen Sexualität zu beschäftigen. Es ist allerdings von höchster Bedeutung, dass solche Entscheidungen mit Bedacht und Selbstbewusstsein getroffen werden und dass Jugendliche Zugang zu vertrauensvollen Ansprechpartnern und korrekten Informationen haben.

Also Achtung: Digitale Medien und Sexualität passen nicht gut zueinander

Die digitale Welt, in der Jugendliche heute aufwachsen, bietet nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Pornografische Inhalte, Sexting und unangemessene Interaktionen in sozialen Medien können ein verzerrtes Bild von Sexualität vermitteln und junge Menschen verwirren. Nur die wenigsten Jugendlichen informieren sich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga) über Themen rund um ihre Sexualität. Doch wie können Eltern ihre Kinder und Jugendlichen bei Sexualpädagogik und sexueller Entwicklung unterstützen?

Mein Rat als Pädagogin

Als Eltern und Pädagogen ist es unsere Aufgabe, Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten und ihnen eine vertrauensvolle Unterstützung zu bieten. Hier einige Empfehlungen:

  1. Offene Kommunikation fördern: Sprecht offen und ohne Urteil über Körper, Beziehungen und Sexualität. Eine offene Gesprächskultur hilft Jugendlichen, Vertrauen aufzubauen und Fragen zu stellen.
  2. Zugang zu verlässlichen Informationen bieten: Stellt sicher, dass Jugendliche Zugang zu altersgerechten und verlässlichen Quellen haben. Dies kann Bücher, Websites oder Beratungsstellen umfassen.
  3. Ein gesundes Selbstbild unterstützen: Helft Jugendlichen, ein positives und realistisches Bild von sich selbst zu entwickeln. Dies beinhaltet die Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Person unabhängig von äußeren Standards.
  4. Medienkompetenz stärken: Lehrt Jugendliche, kritisch mit den Medien umzugehen und zu hinterfragen, was sie online sehen. Dies kann sie davor schützen, unrealistische Vorstellungen von Beziehungen und Sexualität zu entwickeln.
  5. Räume für Gespräche schaffen: Ob in der Familie, in der Schule oder in Jugendgruppen – es ist wichtig, sichere Räume zu schaffen, in denen sich Jugendliche mit ihren Fragen und Sorgen wohlfühlen.

Als Gesellschaft müssen wir eine Umgebung schaffen, in der junge Menschen sich sicher und unterstützt fühlen, ihre Sexualität zu entdecken und zu entwickeln. Dies erfordert von uns allen Sensibilität, Offenheit und das Bekenntnis zu einer umfassenden Bildung, die über reine Fakten hinausgeht und auch emotionale und soziale Kompetenzen einschließt.

Scher aber nicht unmöglich – die gute Sexualerziehung

Der Weg zu einem gesunden Selbstwertgefühl und einem selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Sexualität ist für Jugendliche mit vielen Herausforderungen verbunden. Als Gesellschaft liegt es in unserer Verantwortung, junge Menschen auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Indem wir Raum für offene Gespräche schaffen, Medienkompetenz fördern und Vielfalt zelebrieren, können wir Jugendlichen helfen, ein starkes und positives Selbstbild zu entwickeln.

In einer Welt, die von digitalen Darstellungen geprägt ist, ist es umso wichtiger, Jugendlichen zu vermitteln, dass wahre Schönheit in der Vielfalt und in der Authentizität liegt. Durch Bildung, Unterstützung und das Zulassen einer gesunden Neugier können junge Menschen lernen, sich selbst und andere zu respektieren und ein erfülltes Leben zu führen.

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