Die Schulpolitik der AfD zielt auf eine tiefgreifende Reform des deutschen Bildungssystems, die viele der aktuellen Errungenschaften, wie Inklusion und moderne Unterrichtsmethoden, stark beeinträchtigen würde. Ihre Pläne basieren auf einer Rückkehr zu traditionellen, konservativen Werten, die einen autoritären Schulalltag und eine Abkehr von progressiven Ansätzen bedeuten.
Rückkehr zu Autorität und Disziplin mit der AfD Schulpolitik
Einer der zentralen Punkte der AfD Schulpolitik ist die Forderung nach mehr Disziplin und Ordnung. Dies zeigt sich besonders in ihrem Wunsch, die Schule stärker hierarchisch zu organisieren. Frontalunterricht soll wieder Standard werden, während individualisierte Lernmethoden, die heute oft für einen differenzierten Unterricht sorgen, abgelehnt werden. Die Partei spricht sich gegen Schulsozialarbeit und unterstützende Maßnahmen aus, die als „unnötig“ betrachtet werden. Stattdessen sollen „problematische Schüler“ stärker kontrolliert und diszipliniert werden, ohne dass auf individuelle Bedürfnisse eingegangen wird. Quellen: ZDFmediathek GEW – Die Bildungsgewerkschaft
Abkehr von Inklusion
Besonders kritisch ist die Haltung der AfD gegenüber der Inklusion. Menschen mit Behinderungen sollen nach Meinung der Partei nicht in Regelschulen unterrichtet werden, sondern auf Förderschulen verwiesen werden. Dieser Ansatz widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland unterzeichnet hat und die ein inklusives Bildungssystem fordert. Würde die AfD ihre Vorstellungen durchsetzen, bedeutete dies einen deutlichen Rückschritt in der Integration von Menschen mit Behinderungen. ZDFmediathek Lehrer-News
Zentrale Prüfungen und elitärer Zugang zum Gymnasium
Ein weiterer Punkt der AfD ist die Verschärfung der Zugangskriterien für Gymnasien. Der Zugang soll streng leistungsbasiert sein, und nur Schüler mit sehr guten Noten sollen die Möglichkeit haben, weiterführende Schulen zu besuchen. Dieser Elitarismus könnte dazu führen, dass Kinder aus weniger privilegierten Familien benachteiligt werden, da nicht nur Leistung, sondern auch das soziale Umfeld eine Rolle bei den schulischen Erfolgen spielt. swr.online
Ideologische Bildungskontrolle
Ein besonders umstrittenes Ziel der AfD ist die Zurückdrängung politischer und gesellschaftlicher Bildung, die als „Indoktrination“ bezeichnet wird. Themen wie Gleichstellung, Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen oder die kritische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit sollen laut AfD aus den Lehrplänen verschwinden oder stark reduziert werden. Dies könnte dazu führen, dass Schüler weniger lernen, gesellschaftliche Missstände zu hinterfragen und sich mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. ZDFmediathek Lehrer-News
Beispiel: Inklusion gefährdet
Ein plakatives Beispiel, das die Konsequenzen der AfD-Politik verdeutlicht, ist die Gefahr für die Inklusion. Stell dir vor, ein Kind mit einer Lernbehinderung besucht die Grundschule zusammen mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft. In einem inklusiven System kann dieses Kind am regulären Unterricht teilnehmen, bekommt aber zusätzlich spezielle Unterstützung. Mit der AfD-Politik würde dieses Kind auf eine Förderschule abgeschoben werden, was seine soziale Isolation verstärken und seine Bildungschancen erheblich einschränken würde. Das widerspricht nicht nur modernen pädagogischen Ansätzen, sondern würde auch die Vielfalt und das gegenseitige Verständnis in der Schule stark einschränken. swr.online
Vor- und Nachteile der AfD-Schulpolitik
Vorteil (aus Sicht der AfD) | Nachteil (aus pädagogischer Sicht) |
---|---|
Mehr Disziplin und Ordnung im Unterricht | Einschränkung von Kreativität und individueller Förderung |
Leistungsstarke Schüler werden gefördert | Soziale Ungerechtigkeit durch elitäre Zugangsbeschränkungen |
Rückkehr zu traditionellen Bildungsinhalten | Rückschritt bei Inklusion und moderner politischer Bildung |
Vereinfachte Schulstrukturen | Keine Berücksichtigung von Vielfalt und unterschiedlichen Bedürfnissen |
Warum die AfD-Pläne Unsinn sind
Die Pläne der AfD erscheinen rückwärtsgewandt und realitätsfern. Die Abschaffung von Inklusion und die Rückkehr zu einem starren, autoritären Schulsystem ignoriert die positiven Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Schulen sind heute mehr als nur Orte des Wissens, sie sind auch Orte der sozialen Integration und des Miteinanders. Eine solche Umgestaltung würde vor allem benachteiligte Gruppen treffen – Kinder mit Behinderungen, Migrationshintergrund oder aus ärmeren Familien. Außerdem würde die Konzentration auf ein elitistisches Bildungssystem die Bildungsgerechtigkeit weiter verschlechtern und das deutsche Bildungssystem isolieren. swr.online ZDFmediathek
Abschließend lässt sich sagen, dass die AfD-Pläne eine Gefahr für ein modernes und inklusives Schulsystem darstellen. Sie ignorieren wichtige gesellschaftliche Fortschritte und laufen Gefahr, Deutschland bildungspolitisch von der internationalen Gemeinschaft abzukoppeln. Schulen müssen ein Ort sein, an dem alle Kinder unabhängig von ihren Hintergründen gefördert werden – nicht nur die leistungsstärksten.
Persönliche Stellungnahme zur AfD Schulpolitik
Die Pläne der AfD Schulpolitik widersprechen in mehreren Punkten grundlegenden Prinzipien der Verfassung und der internationalen Abkommen, die Deutschland unterzeichnet hat. Besonders bedenklich ist die Ablehnung der Inklusion. Laut der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland ratifiziert hat, ist es verpflichtend, Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Schulunterricht zu integrieren. Die AfD jedoch möchte diese Schüler aus Regelschulen ausschließen und auf Förderschulen verweisen, was einen klaren Verstoß gegen diese Konvention darstellt. ZDFmediathek swr.online
Auch die stark leistungsorientierte Auswahl für den Gymnasialbesuch stellt eine Ungleichbehandlung dar und widerspricht dem Grundsatz der Bildungsgerechtigkeit. Dieser Schritt würde die soziale Spaltung in der Gesellschaft weiter vorantreiben, da vor allem Kinder aus benachteiligten Familien weniger Zugang zu höheren Bildungswegen hätten. swr.online
Persönlich finde ich, Uta Reimann-Höhn, die Vorstellungen der AfD Schulpolitik nicht nur gefährlich, sondern auch rückwärtsgewandt. Sie fördern die Spaltung der Gesellschaft, indem sie benachteiligte Gruppen – wie Kinder mit Migrationshintergrund oder Behinderungen – systematisch ausgrenzen. Die Bildungsgerechtigkeit würde stark darunter leiden, und die Chancenungleichheit im Bildungssystem würde sich massiv verschärfen.
Statt diese ideologischen und ausgrenzenden Maßnahmen umzusetzen, sollten die wahren Probleme im Bildungssystem angegangen werden: mehr Lehrer, eine bessere finanzielle Ausstattung und eine Überarbeitung der Lehrpläne. Diese sollten sich stärker an den individuellen Stärken und Bedürfnissen der Kinder orientieren, um jedem Kind die bestmögliche Förderung zu bieten. Nur durch eine solche progressive Reform kann das deutsche Bildungssystem gerechter und zukunftsfähiger gestaltet werden.