Ostern ist der älteste Feiertag der Christen inclusive der Osterbräuche. Doch was es damit auf sich hat, wissen nicht mehr alle Kinder und Jugendliche. Und auch viele Erwachsene tun sich mit den einzelnen Feiertagen der Karwoche schwer. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Zum einen treten immer mehr Familien aus der Kirche aus und befassen sich mit dem Thema Religion wenig. Das führt dazu, dass immer weniger Kinder am Religionsunterricht teilnehmen und dort die Informationen zum christlichen Glauben erhalten.
Nicht jeder kennt die Osterbräuche
Aber natürlich gibt es auch eine große Gruppe von Nichtgläubigen oder Andersgläubigen in Deutschland, ebenso wie auf der ganzen Welt. So leben allein in Deutschland rund 5 Millionen Muslime, die mit Ostern gar nichts anfangen können. Sie feiern zur Zeit den Fastenmonat Ramadan. Grundsätzlich geht es auch hier darum anderen Gutes zu tun, sich selber etwas zurückzunehmen und eine besinnliche Zeit zu verbringen. Einige der wichtigsten Fragen möchte ich in diesem Beitrag klären.
Was hat es mit Ostern jetzt wirklich auf sich?
Warum ist der traurigste Tag des Jahres der Karfreitag?
Was haben der Osterhase und die bunten Eier damit zu tun?
Welches Wunder ist am Ostersonntag geschehen?
Die Rahmenhandlung
An Weihnachten feiern die Christen die Geburt von Jesus Christus, die Grundlage für die vielen Osterbräuche. Das ist die Geschichte von Maria und Josef, die wegen einer Volkszählung in ihre Heimatstadt Nazareth pilgern. Dort gebiert Maria in einer Scheune ein Kind, den jungen Jesus. Es ist der Sohn Gottes, man spricht von der unbefleckten Empfängnis. Nach der Geburt wird er von den drei Königen aus dem Morgenland besucht, die wertvolle Geschenke mitbringen. Engel hatten seine Ankunft den Hirten verkündet, diese gaben die Botschaft weiter.
Ostern und die Karwoche
Der junge Mann wird langsam älter und als Erwachsener pilgert er zum Passafest nach Jerusalem, wo er Freunde besuchen möchte. Von vielen Menschen wird er freudig begrüßt, sie werfen Palmenzweige und feiern ihn. Ein paar Tage später trifft sich Jesus mit seinen Aposteln zum Abendmahl. Dort wird er dann von Judas an die Hohepriester verraten, gefangen genommen und ans Kreuz geschlagen. Jesus wird beerdigt, aber als man sein Grab besucht, ist es leer. Ein Zeichen dafür, dass er unsterblich geworden ist.
Palmsonntag
Die verschiedenen Tage in der Osterwoche haben auch unterschiedliche Bedeutungen und unterschiedliche Osterbräuche. Die Osterwoche beginnt am Palmsonntag. Das ist der Tag, als Jesus nach Jerusalem gekommen ist. Auch heute noch werden Weidenkätzchen und Palmzweige zum Schmücken der Kreuze verwendet, ein beliebter Osterbnrauch. Der Palmsonntag liegt genau eine Woche vor Ostern, es ist der letzte Sonntag vor dem Osterwochenende. In manchen Gemeinden gibt es Osterprozessionen am Palmsonntag, um die Geschichte nach zu spielen.
Gründonnerstag
Nach ein paar Tagen folgt der Gründonnerstag. An diesem Tag hat sich Jesus mit seinen zwölf Aposteln zum Abendmahl getroffen. Dabei wird er von einem der Apostel, von Judas verraten. Er bekommt dafür 30 Silberlinge. Die Römer, denen Jesus ein Dorn im Auge ist, fangen ihn im Garten Gethsemane ab, verhaften ihn und die Hohepriester verurteilen ihn zum Tode. Seine Apostel oder Jünger, also seine engsten Anhänger, können ihm nicht helfen, einer verleugnet ihn sogar. Das Urteil wird schon am nächsten Tag vollstreckt.
Karfreitag
Der Karfreitag ist dann der traurigste Tag im christlichen Glauben. Jesus wird gekreuzigt, eine sehr brutale Art, einen Menschen umzubringen. Er selber muss das Kreuz bis zu dem Ort tragen, an dem er dann getötet wird. Dabei sehen viele Menschen zu, das war damals so. Der Karfreitag ist heute ein Feiertag, an dem Freude, Spaß, Tanz und Gesang nicht erwünscht ist. Zumindest bei den Christen, die nicht Gläubigen müssen sich diesem Feiertagsgebot beugen.
Ostersonntag
Am Ostersonntag schließlich pilgern die Anhänger Jesu Christi zum Grab ihres Anführers. Sie wollen dort beten. Doch das Grab ist leer! Für die Christen ist das ein Zeichen dafür, dass Jesus unsterblich ist und nach seinem Tod in den Himmel aufgestiegen ist. Ostersonntag ist daher ein glücklicher Tag für die Christen, sie feiern die Auferstehung von Jesus Christus.
Und was haben die Osterhasen und die bunten Eier damit zu tun?
Diese Frage wird natürlich immer wieder gestellt. Und es stimmt, die bunten Eier und die Hasen sind sonderbare Osterbräuche. Schon seit dem 16. Jahrhundert ist das Eiersuchen ein fester Bestandteil des Osterbrauches. Diese Tradition hat ihren Ursprung im zwölften Jahrhundert. Vor Ostern liegt ja die Fastenzeit. Die nicht gegessenen Eier aus dieser Zeit wurden bunt eingefärbt, um sie von den frischen Eiern unterscheiden zu können.
Um den neugierigen Kindern damals zu erklären, wer die Eier versteckt hat, dachten sich die Familien den Hasen aus. Er setzte sich, wegen seiner Nähe zu Menschen, neben Fuchs, Raben und Kuckuck durch. Ein weiterer Grund, der für den Hasen sprach, war, dass er im Frühling als erstes Junge bekommt. Dieses trägt die Symbolik der Auferstehung.
Ostern gibt es Ferien
Für viele Familien ist Ostern allein schon deswegen schön, weil es zwei Wochen Osterferien gibt. Es ist Frühling, es wird langsam warm und die Familie kommt an diesen Tagen gerne zusammen. Manche fahren auch gemeinsam weg und genießen die angenehme Pause vom hektischen Alltag. Aber manche lernen auch in den Osterferien – zum Beispiel mit diesen Rechenaufgaben.
Schöne Ostern!