Äh, was gibt es eigentlich für Wortarten und was sind Wortarten? Diese Frage ist ein Grammatik-Dauerbrenner in der Lerntherapie, in der Schule und in der Nachhilfe. Vor einigen Jahren haben mein Mann und ich deswegen den Wortarten-Rap aufgenommen. Im Wohnzimmer, nach dem Frühstück, ganz spontan. Erst haben wir selber darüber gelacht, weil es einfach Spaß gemacht hat, den Text zu schreiben und zu singen. Nachdem wir das Video dann bei YouTube hochgeladen haben, erreichten uns nach und nach immer mehr Kommentaren.
Warum kann ein Lied beim Lernen von Wortarten helfen?
Das Lernen von Wortarten mithilfe von Liedern kann eine effektive und unterhaltsame Methode sein, die verschiedene Lernvorteile bietet. Auch der Wortartenrap hilft dabei, sich die verschiedenen Grundwortarten langfristig zu merken. Damit ist eine stabile und sichere Grundlage für weitere Wortarten gebildet worden.
- Melodische Struktur und Rhythmus:
- Ein Lied hat eine eingängige Melodie und einen rhythmischen Aufbau, was dazu beiträgt, dass Informationen besser im Gedächtnis bleiben. Die musikalische Struktur kann das Lernen angenehmer machen und die Aufmerksamkeit der Lernenden fördern.
- Wiederholung:
- Durch die Wiederholung von Wortarten in einem Liedtext können die Schülerinnen und Schüler die Begriffe mehrmals hören, was zur Festigung des Gelernten beiträgt. Wiederholungen sind eine bewährte Methode, um Informationen im Gedächtnis zu verankern.
- Merksätze und Reime:
- Oft enthalten Liedtexte Merksätze, Reime oder rhythmische Muster, die das Lernen erleichtern. Merksätze können komplexe grammatische Regeln auf eine leicht verständliche Weise vermitteln und das Erinnern fördern.
- Emotionale Verbindung:
- Musik kann Emotionen hervorrufen und eine positive Verbindung zu einem Lernthema schaffen. Durch das Hinzufügen von Emotionen zum Lernprozess können Schülerinnen und Schüler motivierter sein und sich besser an die gelernten Inhalte erinnern.
- Kontextualisierung:
- Lieder können verschiedene Beispiele und Kontexte für die Verwendung von Wortarten enthalten. Dies erleichtert das Verständnis, wie Wortarten in unterschiedlichen Situationen eingesetzt werden können.
- Verknüpfung von Auditivem und Visuellem:
- Wenn Liedtexte visuell präsentiert werden, beispielsweise durch Untertitel, können Schülerinnen und Schüler sowohl das Gehörte als auch das Gelesene mit dem jeweiligen Begriff verknüpfen. Dies fördert multisensorisches Lernen.
- Motivation und Spaß:
- Das Singen von Liedern macht den Lernprozess spaßiger und motiviert die Schülerinnen und Schüler. Eine positive Einstellung gegenüber dem Lernen kann die Lernleistung verbessern.
- Gruppenaktivitäten:
- Das Singen von Liedern kann in Gruppenaktivitäten integriert werden, was den sozialen Aspekt des Lernens stärkt. Durch die Zusammenarbeit können Schülerinnen und Schüler ihr Wissen teilen und voneinander lernen.
Insgesamt fördert die Verwendung von Liedern beim Erlernen von Wortarten eine interaktive und ansprechende Lernumgebung, die die Retention und Anwendung des Gelernten unterstützen kann.
Wortarten spielerisch lernen
Wortarten sind ein umfangreiches Thema, das bereits in der Grundschule beginnt. Nomen, Verben und Adjektive sollten Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse bekannt sein. Später geht es dann noch um weitere Wortarten, es gibt Konditionen und Präpositionen, Modalverben oder Adverbien. Je besser sich eine Wortart einprägt, desto leichter ist sie von den anderen zu unterscheiden. Mit dem Wortartensong gelingt das schon Grundschülern sehr gut.
Wortarten verwirren viele SchülerInnen
Das Erlernen von Wortarten stellt für Schülerinnen und Schüler oft eine Herausforderung dar, da es mehrere Schwierigkeiten gibt, die auftreten können. Eine häufige Schwierigkeit liegt darin, dass viele Wörter je nach Kontext unterschiedliche Funktionen erfüllen können. Ein und dasselbe Wort kann als Substantiv, Verb, Adjektiv oder sogar in anderen Funktionen auftreten. Dieses flexible Verhalten der Wörter kann zu Unsicherheiten führen, besonders wenn Schüler versuchen, feste Regeln anzuwenden.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Zuordnung von Wortarten oft aufgrund von Ausnahmen und Sonderregeln kompliziert wird. Manche Wörter verhalten sich nicht immer eindeutig nach den gängigen Regeln für ihre jeweilige Wortart. Dies führt zu Verwirrung und möglichen Fehlern bei der Identifikation.
Ein Wort – viele Möglichkeiten
Ein anschauliches Beispiel für die verschiedenen Wortarten eines Wortes ist das Adjektiv „schnell“. Hier sind einige Beispiele, wie „schnell“ in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Wortarten annimmt:
- Adverb:
- Er rennt schnell.
- Adjektiv:
- Er ist ein schneller Läufer.
- Substantiv:
- Die Schnelligkeit des Läufers ist beeindruckend.
- Interjektion:
- Schnell, schließ die Tür!
In diesen Beispielen wird deutlich, wie das Wort „schnell“ je nach Funktion im Satz seine Form verändert. Als Adverb beschreibt es die Art und Weise des Laufens, als Adjektiv modifiziert es das Substantiv „Läufer“, als Substantiv selbst bezieht es sich auf die Qualität der Schnelligkeit, und als Interjektion wird es verwendet, um eine sofortige Handlung zu fordern. Dies verdeutlicht die Vielseitigkeit der deutschen Sprache und wie Wörter verschiedene Rollen je nach Kontext einnehmen können.
Häufige Fehler beim Lernen von Wortarten sind Verwechslungen zwischen ähnlich klingenden, aber unterschiedlichen Wortarten. Zum Beispiel kann es zu Verwirrungen zwischen Nomen und Adjektiven kommen ( das Rot, das rote Buch) , insbesondere wenn diese in ihrer Grundform identisch sind. Ein weiterer Fehler besteht darin, dass Schüler manchmal die syntaktische Funktion eines Wortes mit seiner Wortart verwechseln.
Die Vielfalt der Wortarten in der deutschen Sprache und die Möglichkeit von Worten, mehrere Funktionen zu erfüllen, erfordern ein tiefgehendes Verständnis der Kontextabhängigkeit. Daher ist es wichtig, den Schülern nicht nur die grundlegenden Regeln beizubringen, sondern auch ihnen die Bedeutung des Kontexts in der sprachlichen Analyse zu verdeutlichen. Durch praktische Anwendungen und kontinuierliche Übungen können Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten im Bereich der Wortarten verbessern und eine genauere Sprachkompetenz entwickeln.
Kommentare zum Wortarten-Rap
Einige waren skeptisch, aber die meisten äußerten sich sehr positiv über den Song. Sie lernten ihn einfach auswendig, indem sie ihn mehrfach anhörten. Nach einiger Zeit ist ihnen der Text so ins Ohr gegangen, dass sie die Wortarten darüber gut gelernt haben. Vermutlich lebenslang, jedenfalls geht es mir so.
„Schreib morgen einen Test und hab jetzt einfach den Song auswendig gelernt ? danke dafür ?“ | „Vielen lieben Dank, toller Song!“ | „War sehr hilfreich“ | „danke 😀 hat mir echt geholfen xD ich bin so dumm das ich nur so lernen kann haha“ | „toller Ohrwurm und toll mit SuS zu singen 🙂 kann man den Text bekommen (vll hier in der Beschreibung?“
Den Text zum Song findet Ihr hier. Vielleicht schaut ihr auch mal in unsere anderen Videos rein, es werden ständig mehr. [zum youtube Kanal lernfoerderng]
Text vom Wortarten-Rap
alle Rechte bei Uta Reimann-Höhn | Musik Tilmann Höhn
Die Artikel, ohne Spaß,
sind ganz häufig, der, die, das.
Manche sind auch unbestimmt,
doch das weiß ja jedes Kind.
Einem, eine, eins, und einer,
sind für Nomen die Begleiter.
Verben, Nomen, Adjektive, sind des Schülers große Liebe.
Nomen schreibst du immer groß,
Auto, Flugzeug, Fahrrad, Floß.
Auch die Luft, das Meer, der Hass
und der Name Nicolas.
Rhein und Elbe, Mittelmeer,
alle Namen ist nicht schwer.
Verben, Nomen, Adjektive, sind des Schülers große Liebe.
Willst du etwas tun und machen,
nimm die Verben, so wie lachen,
singen, tanzen, laufen, schreien
diese schreibst du immer klein.
Adjektive, keine Frage,
machen klar, so ist die Lage.
Windig, eisig, oder kalt
jung und knackig oder alt.
Verben, Nomen, Adjektive, sind des Schülers große Liebe.
Auch cool – der Deklinationssong
Das sind die 10 häufigsten Fehler beim Lernen von Wortarten
Das Lernen von Wortarten kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein, und Schülerinnen und Schüler neigen dazu, bestimmte Fehler zu machen. Hier sind die 10 häufigsten Fehler, die beim Lernen von Wortarten auftreten können:
- Verwechslung von Wortarten:
- Schüler neigen dazu, ähnlich klingende Wörter unterschiedlicher Wortarten zu verwechseln, wie zum Beispiel Verben und Adjektive.
- Unklare Zuordnung bei Homonymen:
- Homonyme, also Wörter mit gleicher Schreibweise, aber unterschiedlicher Bedeutung, können zu Verwirrung führen, wenn es um ihre Wortart geht. Ein Beispiel ist „Bank“ (Sitzgelegenheit) und „Bank“ (Finanzinstitut).
- Fehlende Kontextsensibilität:
- Ein Mangel an Verständnis für die kontextabhängige Natur von Wortarten kann dazu führen, dass Schüler die Funktion eines Wortes in einem Satz nicht richtig erkennen.
- Sonderfälle übersehen:
- Das Übersehen von Ausnahmen und Sonderregeln bei bestimmten Wortarten kann zu falschen Zuordnungen führen.
- Synaktische Verwechslung:
- Verwechslung von syntaktischer Funktion (z. B. Subjekt, Objekt) mit der eigentlichen Wortart des Wortes.
- Falsche Bildung von Wortstämmen:
- Fehler bei der Ableitung von Wortstämmen und der Erkennung von Präfixen und Suffixen können zu ungenauen Zuordnungen führen.
- Unzureichendes Verständnis der Grammatikregeln:
- Ein unzureichendes Verständnis der grammatischen Regeln kann zu unsicherem Umgang mit Wortarten führen.
- Vernachlässigung der Flexibilität von Wörtern:
- Das Ignorieren der Tatsache, dass Wörter in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Funktionen haben können.
- Übersetzungsfehler:
- Fehlende Äquivalenz zwischen den Wortarten in der Zielsprache und der Muttersprache kann zu Fehlern führen.
- Unzureichende Praxis:
- Mangelnde Übung und Anwendung im Kontext können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben, ihre Kenntnisse der Wortarten zu festigen.
Um diese Fehler zu minimieren, ist es wichtig, kontinuierliche Übungen, praktische Anwendungen und klare Erklärungen der grammatischen Konzepte zu integrieren. Kontextbezogene Beispiele und interaktive Lernmethoden können ebenfalls dazu beitragen, ein tieferes Verständnis der Wortarten zu entwickeln.