Bestimmt musst du im Deutschunterricht auch hin und wieder einen Zeitungsbericht schreiben. Du hast schon jede Menge verschiedener Aufsatzformen kennengelernt, beispielsweise die Personenbeschreibung, den Unfallbericht oder auch eine Reizwortgeschichte. Jetzt ist also der Zeitungsbericht an der Reihe. Hier erfährst du, worauf du achten musst du Schritt für Schritt vorgehen kannst.
Was ist das Besondere am Zeitungsbericht?
Vielleicht hast auch du schon ab und zu mal in eine Zeitung geschaut. Besonders in der Tageszeitung, aber auch in Magazinen oder Fachblättern, findest du sehr viele unterschiedliche Berichte. Manche davon fallen dir gleich ins Auge und du willst sie lesen, andere interessieren dich überhaupt nicht. Das liegt zum einen natürlich am Thema. Wenn du Pferde nicht leiden kannst, wirst du über einen Zeitungsbericht zum Thema Pferderennen wahrscheinlich weiterblättern. Aber auch die Art und Weise, wie ein Artikel geschrieben ist, entscheidet darüber ob du ihn lesen wirst oder nicht. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die Überschrift. Sie zeigt dir, worum es geht und ob es für dich vielleicht etwas Interessantes, Spannendes, Unterhaltsames oder Wissenswertes zu erfahren gibt. Wenn dich die Überschrift nicht packt, wirst du den Zeitungsbericht wahrscheinlich überhaupt nicht lesen.
1. Gibt dir mit der Überschrift richtig Mühe
Das bedeutet natürlich, dass die Überschrift ein sehr wichtiger Teil eines Zeitungsberichtes ist. Es macht also durchaus Sinn, sich mehrere Überschriften zu überlegen und dann später zu entscheiden, welche am interessantesten ist. Sie dir deine Überschriften genau an und entscheide dann selber, bei welcher du den Zeitungsbericht lesen würdest.
2. Kenne deine Zielgruppe
Eine Zielgruppe sind genau die Leute, die du mit deinem Zeitungsbericht gerne ansprechen möchtest. Wenn wir bei den Pferden bleiben, dann richtet sich dein Bericht wahrscheinlich an Pferdeliebhaber, Pferdebesitzer oder Menschen, die den Pferderennsport mögen. Jetzt wäre es noch interessant zu wissen, ob es eher Kinder sind, Jugendliche oder Erwachsene. Je breiter gefächert deine Zielgruppe ist, desto einfacher und klarer solltest du schreiben. Fachausdrücke gehören nur in Fachzeitschriften, der ganz normale Leser wird sie nicht verstehen und sich davon abgeschreckt fühlen.
3. Ein Zeitungsbericht ist ein Aufsatz – gliedere ihn auch so
Und ein Aufsatz braucht eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Am besten machst du dir Stichwörter über das Ereignis, über das du berichten möchtest. Benutze dazu die W Wörter und frage dich
- wann ist etwas passiert
- wem ist es passiert
- wo ist es passiert
- warum ist es passiert
- wie ist es passiert
- welche Folgen hatte es
Aus den Antworten auf diese W-Fragen kannst du nun deinen Zeitungsbericht zusammenstellen. Denke daran, kurz und knackig zu schreiben, um deine Leser nicht zu verlieren. Bilde nicht zu lange Sätze und vermeide Verschachtelung.
4. Beachte diese Richtlinien für Zeitungsberichte
Es gibt eine tolle Richtlinie für das Schreiben von Zeitungsberichten, aber auch von anderen Texten. Packe in einen Satz nur einen Gedanken. In die ähnliche Richtung geht auch die Vorgabe, jedes Komma zu fragen, ob es nicht ein Punkt werden möchte. Damit ist gemeint, lange und verschachtelte Sätze möglichst zu vermeiden.
Ein Satz – ein Gedanke | Ein Satz – zwei Gedanken |
Die Kinder erschreckten sich sehr, als sie das sonderbare Tier zum Wasser laufen sahen. Sofort zückten sie ihre Handys, um Fotos davon zu machen | Die Kinder erschreckten sich sehr, als sie das sonderbare Tier zum Wasser laufen sahen, und zücken sofort alle ihre Handys, um Fotos davon zu machen. |
Für ungeübte und langsame Leserinnen und Leser ist die erste Spalte sehr viel einfacher zu verstehen. Durch die beiden kurzen Sätze wird verdeutlicht, dass es sich um zwei verschiedene Dinge handelt. In der zweiten Spalte wird schon ein besseres Leseverständnis vorausgesetzt. Das könnte einige deiner Leserinnen und Leser abschrecken.
5. Halte unbedingt die Reihenfolge der Ereignisse ein
Zeitungsberichte berichten über ein Ereignis, das bereits vergangen ist. Die Reihenfolge der Ereignisse ist also festgelegt und lässt sich im Nachhinein auch nicht mehr verändern. Deswegen musst du sehr stark darauf achten, diese Reihenfolge einzuhalten. Es macht nämlich einen Unterschied, ob die Kinder erst das Tier sehen und dann versuchen ein Foto zu machen. Oder ob sie erst versuchen ein Foto zu machen und dann (zufällig) ein sonderbares Tier sehen. Auch wichtig, schreibe stets in der Vergangenheitsform.
6. Fakten, Fakten, Fakten
Sicherlich weißt du, dass in einem Bericht nur Fakten gehören. Es ist strengstens verboten etwas hinzu zu erfinden oder Vermutungen anzustellen. Du kannst natürlich schreiben, dass jemand Vermutungen geäußert hat, wenn er dies wirklich getan hat.
Das darfst du schreiben: Die befragten Expertinnen vermuteten, dass es sich um eine Schnappschildkröte handelte.
Das darfst du nicht schreiben: Vermutlich hatten die Kinder große Angst.
7. Checke deinen Zeitungsbericht
Wenn du fertig bist mit deinem Zeitungsbericht, solltest ihn unbedingt noch einmal kritisch durchlesen. Bestimmt lässt sich noch das ein oder andere Füllwort (auch, je, also, eigentlich) entweder ganz streichen oder durch etwas Konkreteres ersetzen. Ein Zeitungsbericht sollte kurz und knackig sein, für ausufernde Erzählungen ist darin kein Platz. Möchtest du ein Ereignis aus allen Sichtweisen beleuchten und auch deine eigene Meinung dazu schreiben, so wähle eine andere Textform. Hierzu eignet sich der Erlebnisbericht oder eine Fantasieerzählung
Am Ende kommt die Rechtschreibkontrolle
Wie jede Aufsatzform sollte auch der Zeitungsbericht frei von Rechtschreibfehlern sein. Wenn deine Leserinnen und Leser in einem Text Fehler entdecken, verlierst du an Glaubwürdigkeit. Sie denken dann vermutlich, wer schon nicht richtig schreiben kann, der hat auch die Ereignisse möglicherweise nicht richtig verstanden oder wiedergegeben. Prüfe also deine Texte auf Fehler. Am besten geht das, wenn du sie laut von hinten nach vorne liest. So fallen dir Fehler schnell auf.