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Hausaufgaben sind in jeder Familie ein Thema

Hausaufgaben sind ein Dauerthema in den meisten Familien. Sobald ein Kind zur Schule geht, muss es sich mit den Schulaufgaben auseinandersetzen. Als eines der 5 größten Schulprobleme macht es Sinn, die Probleme bei den Hausaufgaben anzupacken. Die Idee, Kindern sinnvolle Schulaufgaben außerhalb des Unterrichts zu geben, ist nicht neu. Bereits im alten Rom und Griechenland wurden Schülern schriftliche Aufgaben erteilt, die zu Hause erledigt werden sollten. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Praxis der Hausaufgaben weiterentwickelt und in verschiedenen Bildungssystemen etabliert.

Sind Hausaufgaben für alle SchülerInnen sinnvoll?

Die Frage, ob alle Schülerinnen und Schüler Hausaufgaben machen sollten, ist ein umstrittenes Thema. Einige Bildungssysteme setzen auf Hausaufgaben als festen Bestandteil des Lernprozesses, während andere Schulen und PädagogInnen einen kritischen Blick auf diese Praxis werfen. Es gibt keine einheitliche Antwort auf diese Frage, da sie stark von pädagogischen Ansichten und regionalen Unterschieden abhängt. Dabei geht es um die Hausaufgabenzeit, den Hausaufgabenumfang, die Hausaufgabeninhalte, das selbstständige Arbeiten und das Verhältnis zwischen Eltern und Kind.

Leider fällt das Lernen nicht allen Kinder gleich leicht, und es gibt in jeder Klasse einige Schüler, die Nachmittag für Nachmittag am Schreibtisch verbringen und sich durch den Schulstoff quälen.

Die Vorteile von Hausaufgaben

Hausaufgaben haben zweifelsohne einige Vorteile. Sie bieten Schülern die Möglichkeit, das im Unterricht Gelernte zu vertiefen, unabhängiges Arbeiten zu fördern und Verantwortung für ihren eigenen Lernfortschritt zu übernehmen. Darüber hinaus können Hausaufgaben die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern stärken, da Eltern die Gelegenheit haben, sich in den Lernprozess einzubringen und Unterstützung anzubieten.

Auf der anderen Seite gibt es auch kritische Standpunkte gegenüber Hausaufgaben. Einige Gegner argumentieren, dass sie zu viel Stress und Druck auf Schülerinnen und Schüler ausüben können, insbesondere wenn die Arbeitslast zu hoch ist. Zudem wird oft befürchtet, dass Hausaufgaben soziale Aktivitäten, Freizeit und Entspannung beeinträchtigen können. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Hausaufgaben nicht immer effektiv genutzt werden und manchmal nur aus Routine erledigt werden, ohne tatsächliches Lernen zu fördern.

Überprüfe das Hausaufgabenverhalten deines Kindes

Wenn die Hausaufgaben bei dir und deinem Kind zu ständigen Auseinandersetzungen führen, solltest du zunächst einmal überprüfen, worum es da eigentlich geht. Hausaufgaben dienen der Wiederholung und Festigung des Schulstoffes. Sehen die Hausaufgaben Ihres Kindes anders aus, muss es beispielsweise häufig neue Inhalte erarbeiten, ist ein Lehrergespräch notwendig.

Auch wenn der Umfang der Hausaufgaben den Rahmen von ½ Stunde (Klasse 1 + 2) und ab Klasse 3 1 bis 1 ½ Stunden regelmäßig sprengt, muss sich etwas ändern. Ist an der Art und dem Umfang der Hausaufgaben nichts auszusetzen, kannst du dein Kind zu Hause motivieren.

Hausaufgaben fallen nicht jedem Schüler leicht

Manchmal machen Hausaufgaben Stress

Die meisten Aufgaben sind im Allgemeinen zur Nach- oder Vorbereitung des Unterrichtsstoffes gedacht. Sie sollten durch die Schüler, ohne außerschulische Hilfe in angemessener Zeit zu bewältigen und in Umfang und Schwierigkeit dem Alter und Leistungsvermögen der Schüler angepasst sein. Die tägliche Gesamtbelastung der Schüler sollte bei den Hausaufgaben berücksichtigt werden.

Die innere Haltung zu einer Aufgabe hat einen maßgeblichen Einfluss auf deren Ausführung. Sicher kennst du das? Wenn du etwas für sinnlos hältst, beispielsweise die immer wiederkehrende Arbeit des Unkrautjätens, macht die Tätigkeit einfach keinen Spaß.

Es ist nur mühsam und zeitraubend. Dieser Haltung ist ein Motivationskiller und führt darüber hinaus noch dazu, dass eine Arbeit nur oberflächlich verrichtet wird. Siehst du die Tätigkeit jedoch im Gesamtzusammenhang, bekommt sie einen Sinn.Der Garten sieht gepflegt aus, die Blumen können prachtvoller blühen und das Unkraut wird am explosionsartigen Vermehren gehindert.

Nachbereitung gehört zum Unterricht

Hausaufgaben müssen sorgfältig in die Unterrichtsplanung einbezogen sein und dürfen den SchülerInnen nicht am Ende jeder Stunde als notwendiges Übel auferlegt werden. Sie müssen sich aus dem Gang des Unterrichtes ergeben; sie sollen nicht mit mechanischer Regelmäßigkeit erteilt werden, sondern nur, wenn sie unter den unterrichtsgemäßen Gesichtspunkten notwendig und in arbeitsökonomischer Hinsicht sinnvoll sind.

Schulaufgaben sind keine Strafe

Die Schulaufgaben sollten kontrolliert, aber in der Regel nicht zensiert werden. Sie dürfen keine Bestrafung darstellen. Ob dein Kind Hilfe beim Bewältigen der Aufgaben benötigt oder ob es diese Aufgabe schon gut alleine bewältigt, kannst du mit unserer Checkliste schnell überprüfen.

Hausaufgaben sind oft knifflig und zu viel
Gleich bin ich fertig.

Checkliste: Braucht dein Kind Hilfe bei seinen Schulaufgaben?

  • Beginnt dein Kind meistens zügig mit den Hausaufgaben?
  • Weiß dein Kind in der Regel, welche Aufgaben es lösen soll?
  • Hält sich die Arbeitszeit deines Kindes für die Hausaufgaben in Grenzen?
  • Versteht dein Kind die Aufgaben fast immer, oder musst du sie erklären?
  • Kann dein Kind die meisten Aufgaben ohne Hilfe weitgehend fehlerfrei lösen?
  • Arbeitet dein Kind konzentriert und lässt es sich nicht leicht ablenken?
  • Ist es deinem Kind wichtig, dass es die Hausaufgaben vorzeigen kann?
  • Ist dein Kind so ordentlich, dass es die notwendigen Materialien alleine findet?
  • Kann dein Kind eine Weile alleine in seinem Zimmer arbeiten?
  • Ist die Lehrkraft deines Kindes mit seinen Schulaufgaben zufrieden?
  • Vergisst dein Kind selten Hausaufgaben?
  • Sind die täglichen Hausaufgaben bei euch in der Regel kein Streitthema?
  • Reicht die Hausaufgabenzeit deinem Kind meistens aus?
  • Wirkt dein Kind gelöst und entspannt bei den Hausaufgaben für die Schule?

 Auswertung

Wenn du alle Fragen mit Ja beantworten konnten, braucht dein Kind keinerlei Hilfe bei den Hausaufgaben. In diesem Falle wäre eine regelmäßige Unterstützung oder Kontrolle in der Tat ein überflüssiges und eher schädliches „Klammern“, weil seine Selbstständigkeit damit eingeschränkt und auf Dauer unterbunden wird.

Je mehr Fragen du mit Nein beantwortet hast, desto mehr braucht dein Kind Hilfe. Dabei solltest du jedoch schrittweise vorgehen und immer darauf bedacht sein, dass das Ziel das selbstständige Arbeiten sein muss.

Schreibtischplakat Hausaufgaben

Richtlinien Hausaufgaben

Zeitliche Richtlinie Hausaufgaben

  1. Klasse bis 30 Minuten
  2. Klasse 30 Minuten
  3. Klasse bis 60 Minuten
  4. Klasse bis 60 Minuten
  5. Klasse bis 90 Minuten
  6. Klasse bis 90 Minuten

Wenn du merkst, dass dein Kind diese Zeiten oft überschreitet, dann solltest du aufmerksam werden und das in der Schule mit den Lehrern thematisieren.

Tipp 1: Verbessere die Einstellung deines Kindes zu den Hausaufgaben

Sammele mit deinem Kind Gründe, warum Hausaufgaben sinnvoll sind. Diese Gründe können beispielsweise sein:

  • Dein Kind erkennt, was es verstanden hat und was nicht.
  • Dein Kind trainiert das selbstständige Arbeiten.
  • Das in der Schule Gelernte prägt sich besser ein und verringert daher den künftigen Lernaufwand.
  • Hausaufgaben sind eine verantwortungsvolle Aufgabe und dein Kind kann dadurch zeigen, dass es seine Anforderungen erfüllt

Tipp 2: Haltet klare „Arbeitszeiten“ ein

Immer wieder kommt es vor, dass Lehrer sich im Umfang der Hausaufgaben verschätzen und die Kinder zu Hause stundenlang arbeiten müssen. Stärke deinem Kind den Rücken und beende die Hausaufgaben nach einer angemessenen Zeit.

Schreibe den LehrerInnen eine Mail oder gib deinem Kind eine Mitteilung mit, mit der es entlastet wird. Biete dem Lehrer ein Gespräch an, falls er deine Entscheidung als falsch empfindet.

Wenn dein Kind eine verlässliche Hausaufgabenzeit hat, kann es sich viel besser auf das Arbeiten einlassen. Es weiß, nach 30 oder 60 Minuten beginnt die Freizeit.

Tipp 3: Schließe jeden Tag mit Anerkennung ab

Entlasse dein Kind nie mit einem negativen Gefühl aus den Hausaufgaben. Auch wenn es keine Lust hatte, unkonzentriert oder müde war, sollte es dieses Gefühl nicht in den Abend, die Nacht oder den nächsten Tag mitnehmen. Kritik ist in Ordnung, aber nicht als „letztes Wort“.

Du kannst das Arbeitsverhalten kommentieren, Verbesserungsvorschläge machen und Fehler korrigieren. Zum Ende der Hausaufgabenzeit ist es dann aber wichtig, noch etwas Anerkennung zu vermitteln. Beispiel: „Heute hast du besonders schön geschrieben“, „Prima, dass du versucht hast, alle Aufgaben alleine zu lösen“ oder „Ich finde es ganz toll, dass du dich trotz mieser Laune angestrengt hast.“

Tipp 4: Vereinbare ein „Hausaufgaben-Wochenende“

Wie jeder Arbeitnehmer hat auch das Schulkind ein Anrecht auf arbeitsfreie Tage. Je nach Stundenplan müssen das nicht immer der Samstag und der Sonntag sein. Orientiere dich an den wichtigen Fächern und an der Leistungsfähigkeit deines Kindes.

Ist es am Freitag erschöpft und von der Schulwoche ausgelaugt, kann der Nachmittag frei bleiben. Stattdessen erledigt es seine Hausaufgaben vielleicht am Samstag oder Sonntag.

Tipp 5: Stellt gemeinsam Ziele auf

Wer nicht weiß, warum er etwas tun soll, kann wenig Motivation für die Tätigkeit entwickeln. Planspiele können dabei helfen, die Hausaufgaben mit Zielen zu verbinden. Vielleicht möchte Idein Kind ein großer Erfinder werden und nicht nur mit Lego tolle Fantasiefahrzeuge bauen.

Überlegen, was ein Entwickler von Fahrzeugen wissen muss und wie die Schulfächer dieses Wissen vermitteln. Mathe benötigt dein Kind für das Errechnen von Geschwindigkeiten, Innen- und Außenmaßen des Fahrzeuges oder um die Reichweite zu ermitteln. Aber auch Schreiben ist wichtig, um das Cockpit zu beschriften und eine schöne Werbebroschüre zu erstellen.

5 Hausaufgabenmythen: Die Wahrheit über das tägliche Übel

Es gibt zahlreiche Mythen und Missverständnisse rund um das Thema Hausaufgaben. Du wirst überrascht sein, wie viel davon tatsächlich wahr ist und was nur hartnäckige Legenden sind.

Mythos 1: Je mehr Hausaufgaben, desto besser

Viele Eltern glauben, dass die Menge der Hausaufgaben direkt mit dem Bildungserfolg ihrer Kinder korreliert. Das bedeutet, je mehr Aufgaben, desto besser. Das klingt logisch, oder? Doch die Realität sieht anders aus.

Ein übermäßiges Maß an Hausaufgaben kann zu Überlastung und Stress führen. Kinder haben bereits einen vollen Schultag hinter sich, und zu viele Hausaufgaben können ihre Freizeit, Schlaf und soziale Entwicklung beeinträchtigen.

Beispiel: Stell dir vor, du bist ein 12-jähriger Schüler. Du gehst von der Schule nach Hause und hast einen Berg von Aufgaben vor dir. Du machst sie bis spät in die Nacht, weil du denkst, das sei der einzige Weg, um gute Noten zu bekommen. Aber du fühlst dich überfordert, müde und frustriert. Das ist kein gesunder Lernprozess.

Mythos 2: Eltern müssen bei den Hausaufgaben helfen

Ein weiterer weit verbreiteter Mythos ist, dass Eltern immer bei den Hausaufgaben ihrer Kinder anwesend sein müssen, um sicherzustellen, dass sie erfolgreich sind. Sicher, elterliche Unterstützung ist wichtig, aber es gibt Grenzen.

Beispiel: Dein Kind bringt seine Mathe-Hausaufgaben nach Hause, und du verstehst die Aufgaben nicht. Du bist unsicher, wie du ihm helfen kannst, also versuchst du, das Thema selbst zu erlernen. In der Zwischenzeit fühlt sich dein Kind frustriert und unsicher, weil es auf deine Hilfe angewiesen ist. Das kann zu Spannungen führen.

Mythos 3: Hausaufgaben müssen immer perfekt sein

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Hausaufgaben immer fehlerlos sein müssen, um als erfolgreich erachtet zu werden. Doch das ist nicht der Fall. Hausaufgaben sind in erster Linie dazu da, das Gelernte zu vertiefen und zu üben.

Beispiel: Dein Kind hat Schwierigkeiten in Englisch und muss einen Aufsatz schreiben. Es kann sein, dass der Aufsatz Fehler enthält, aber das ist in Ordnung. Wichtiger ist, dass es sich bemüht hat, die Sprache zu üben und zu verbessern. Perfektionismus kann zu Angst und Frustration führen.

Mythos 4: Hausaufgaben sollten immer alleine erledigt werden

Es wird oft angenommen, dass Kinder ihre Hausaufgaben alleine erledigen sollten, um ihre Selbstständigkeit zu fördern. Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt, aber es gibt auch Zeiten, in denen Unterstützung notwendig ist.

Beispiel: Dein Kind hat Schwierigkeiten mit einer komplexen Physik-Aufgabe. Es hat versucht, sie alleine zu lösen, kommt aber nicht weiter. In diesem Fall ist es völlig in Ordnung, um Hilfe zu bitten. Gemeinsames Lernen und Problemlösen kann oft effektiver sein.

Mythos 5: Hausaufgaben müssen in einem bestimmten Zeitrahmen erledigt werden

Viele Eltern und Kinder glauben, dass Hausaufgaben immer direkt nach der Schule erledigt werden müssen. Aber jeder hat seinen eigenen Rhythmus.

Beispiel: Dein Kind kommt nach der Schule nach Hause und ist müde. Es braucht eine kurze Pause und eine gesunde Mahlzeit, bevor es sich auf die Hausaufgaben konzentrieren kann. Das ist völlig normal. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse deines Kindes einzugehen und nicht starr an einem Zeitplan festzuhalten.

Entzauberte Hausaufgaben

Hausaufgaben sind ein wichtiger Bestandteil des schulischen Lernens, aber es gibt viele Mythen und Missverständnisse, die sie umgeben. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten deines Kindes zu berücksichtigen. Hausaufgaben sollten nicht zu einem Stressfaktor werden, sondern eine Gelegenheit bieten, das Gelernte zu vertiefen und selbstständiges Lernen zu fördern.

Denke daran, dass jedes Kind einzigartig ist, und es gibt keine Einheitslösung für das Hausaufgabenmanagement. Indem du die Bedürfnisse und Grenzen deines Kindes respektierst, kannst du dazu beitragen, dass Hausaufgaben eine positive Lernerfahrung werden.

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