Rund fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler haben Schwierigkeiten mit dem Lesen und / oder mit der Rechtschreibung. Eine Leitlinie Legasthenie ist daher schon lange überfällig. Regelmäßig wird die Leitlinie überarbeitet – die letzte von 2015 ist abgelaufen, eine Überarbeitung aber noch nicht veröffentlicht.
Seit über 100 Jahren forschen Fachleute, um diese Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und dann sinnvoll und effektiv zu therapieren. Jetzt hat die Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) eine Leitlinie Legasthenie veröffentlicht, die eine Vielzahl von frühreren Untersuchungen verglichen und ausgewertet hat.
Die Leitlinie Legasthenie verleiht Sicherheit
Entstanden ist eine Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen“ die Eltern, Lehrer und Therapeuten kennen sollten, um sich beim Umgang mit dem Thema auf sicherem Boden zu bewegen.
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Die Leitlinie Legasthenie beantwortet drängende Fragen
Der Umgang mit der Problematik Legasthenie stellt Pädagogen, Therapeuten und Eltern immer wieder vor viele Fragen. Wann kann man die Legasthenie erkennen? Welche Förderung bringt wirklich etwas? Wer soll die Therapie durchführen?
Reicht die schulische Förderung aus? Welche Ursachen bedingen Legasthenie? Welche Kinder benötigen eine Förderung?
Auf viele dieser Fragen gibt die Leitlinie Legasthenie eine Antwort. Sie schafft eine Sicherheit auf der Basis langjähriger Vergleiche und Auswertungen zahlreicher Untersuchungen.
Auszüge der Inhalte der Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- und/oder Rechtschreibstörungen“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP)
Leitlinie Legasthenie 2015 (zur Zeit in Überarbeitung)
- Je eher gefördert wird, desto besser
- Überprüfung des Seh- und Hörvermögens
- Überprüfung psychosozialer Verfassung
- Auflistung der anerkannten Testverfahren
- Auflistung ineffektiver Therapien
- Empfehlung sinnvoller Förderinhalte
Die Leitlinie Legasthenie ist aber auch umstritten
Kritische Stimmen bemängeln, dass die Leitlinie Kinder und Jugendliche mit Lese- und / oder Rechtschreibstörungen stigmatisiert. Außerdem würden nicht alle Kinder mit Schwierigkeiten erfasst, sodass erneut ein Teil der Betroffenen keine Therapie oder Förderung bekommt.
Die vollständige Leitlinie finden Interessierte hier www.kjp.med.uni-muenchen.de/downloa/leitlinie_lrs_kjp_langfassung.pdf. Evidenz – und konsensbasierte Leitlinie AWMF – Registernummer 028 – 044 Die Leitlinie wurde finanziell unterstützt durch den Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL) und die Deutsche Gesellschaft für Kinder – und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP)
Motivierendes Übungsmaterial macht Rechtschreibung transparent
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