Ein gutes Gedächtnis wird Ihrem Kind sein ganzes Leben lang nutzen, deshalb empfehlen wir Lernspiele für Kinder. Nicht nur in der Schule, sondern in nahezu allen Lebensbereichen ist es hilfreich, sich Namen, Zahlen, Ereignisse, Gesichter oder Stimmen gut behalten zu können. Mit den folgenden Lern- und Gedächtnisspielen können Sie gemeinsam Spaß haben und ganz nebenbei etwas für die Gedächtnisleistung Ihres Kindes tun.
Kinder lieben alle Spiele
Sicher hat Ihr Kind Sie auch schon damit überrascht, dass es schon im Vorschulalter besser Memory gespielt hat als die Erwachsenen. Das liegt daran, dass sich Kinder in diesem Alter noch ganz und gar auf das Spiel und die visuellen Eindrücke einlassen können. Mit zunehmendem Alter verliert sich diese Fähigkeit jedoch und die Leistungen der Spieler gleichen sich einander an. Das muss aber nicht so sein, wenn das Gedächtnis regelmäßig trainiert wird.
1. Geschichten erfinden (ab 1. Klasse)
Bei dieser Übung geht es um Fantasie und Kreativität, aber auch um Schnelligkeit. Je häufiger Ihr Kind diese Übung ausführt, desto schneller und besser wird es die Aufgaben lösen. Das sind tolle Lernspiele für Kinder.
Geben Sie Ihrem Kind 3, 4 oder 5 Wörter vor, aus denen es innerhalb von drei Minuten eine kleine Geschichte „basteln“ soll. Nehmen Sie plakative Begriffe, die die Fantasie anregen. Hier ein paar Beispiele für diese clevere Lern- und Gedächtnisspiele:
- Piratenschiff, Sonnenfinsternis, Butterbrot (3 Wörter)
- schwarzer Kater, Sommerferien, Türkei (3 Wörter)
- Nudelauflauf, goldener Ring, antiker Tisch, Großvater (4 Wörter)
- Gitarrenkoffer, Fußballspiel, Puppe, Pizza (4 Wörter)
- Pony, Flöte, Waldspaziergang, Pilze, Regenwurm (5 Wörter)
- Kinobesuch, Poppcorn, Busfahrschein, Affe, Weihnachtsstern (5 Wörter)
2. Wörter finden (ab 3. Klasse)
Bei dieser Übung geht es um Schnelligkeit, daher sollten Sie die Zeit stoppen. Je häufiger Ihr Kind diese Übung ausführt, desto schneller wird es die Aufgaben lösen. Lernspiele für Kinder sollen Spaß machen und auf keinen Fall Druck ausüben. Besprechen Sie das mit Ihrem Kind, bevor Sie mit dem Spiel beginnen. Wenn es keinen Spaß daran hat, wird das Spiel auch keine positiven Effekte haben können. Übrigens: Kinder lieben Wettkämpfge, also spielen Sie ruhig mal gegeneinander.
Bitten Sie Ihr Kind:
- 10 Wörter mit 3 Buchstaben aufzuschreiben (z.B. Tag, Hut, Oma, Tor, Alm, Aal, Weg, Uwe, Uta, Udo, von, vom…….)
- 10 Namenwörter mit 4 Buchstaben aufzuschreiben (Auto, Saal, Bild, Hund, Ruhe, Keil, Boot, Berg, Mond, Nase, Rand, Dose…..)
- Eine 10 gliedrige Wortkette bilden beginnend bei A, bei der das nächste Wort jeweils mit dem letzten Buchstaben des vorherigen beginnt (Affe, Eisschrank, Käse, Eltern, Notstand, Dachdecker, Reis, Schiff, Flaschenpost, Tiger, Ratte……)
- sich 5 Fantasiewörter auszudenken und die entsprechenden Erklärungen dazu zu formulieren (z. B. Robolitogelenk = Das Kniegelenk eines Robotors, der nur auf dem Mond eingesetzt wird)
3. Rechnen für flotte Merker (ab 4. Klasse)
Ihr Kind soll diese verrückte Aufgabe langsam durchlesen. Kann es erklären, was sie bedeutet. Tipp: Ersetze die Tiere durch Zahlen.
1 Esel und 3 Gorillas und 2 Enten und 3 Kolibris ergeben zusammen 4 Pinguine.
(Lösung: 1 x 4 = 4 / 3 x 8 = 24 / 2 x 3 = 6 / 3 x 2 = 6 / 4 x 10 = 40 also 4 + 24+ 6 + 6 = 40)
4. Sehenswürdigkeiten in Deutschland (ab 3. Klasse)
Kennt Ihr Kind die folgenden deutschen Sehenswürdigkeiten? Seine Aufgabe besteht darin, die einzelnen Bauten den entsprechenden Städten zuzuordnen. Hilfe darf es sich in Büchern oder im Internet holen. Ein lehrreiches Lern- und Gedächtnisspiel, Lernspiele für Kinder von Pädagogen.
- Der Kölner Dom steht in ______________________________
- Das Brandenburger Tor steht in __________________________
- Das Hofbräuhaus steht in ______________________________
- Der Michel steht in ___________________________________
- Die Siegessäule steht in _______________________________
- Der Herkules steht in __________________________________
- Der Zwinger steht in ___________________________________
- Das Münster steht in ___________________________________
- Die Wartburg steht in __________________________________
- Die Semper Oper steht in _______________________________
(Lösung: Köln, Berlin, München, Hamburg, Berlin, Kassel, Dresden, Ulm, Eisenach, Dresden)
5. Scherzfragen (ab 1. Klasse)
Scherzfragen sind immer eine gute Möglichkeit, die kleinen grauen Zellen in Bewegung zu bringen und Kinder lieben diese Art der Gripsgymnastik in der Regel sehr.
- Was ist schwerer? Ein Kilo Beton oder ein Kilo Schaumstoff?
- Welches Kätzchen ist kein Tier?
- Warum sind Schulkinder so reich?
- Was ist ein super ordentlicher Mensch?
- Wer hört alles und sagt nie etwas?
- Was wird aus Anna, wenn sie badet?
- Wer geht spazieren und bleibt doch immer zu Hause?
Lösungen: (keines, denn ein Kilo ist immer ein Kilo / das Weidenkätzchen / fast jeder besitzt eine Bank / zu faul zum Suchen / das Ohr / Ananas / die Schnecke)
Lernspiele für Kinder: Herzspiele zur Förderung der emotionalen Intelligenz
Mit den folgenden Anregungen Ihr Kind lernen, seine und die Gefühle anderer besser einzuschätzen. Das hilft ihm dabei, Konflikte zu bewältigen oder mit einer schlechten Stimmung besser umzugehen.
1. Skala der Stimmungslage
Es ist viel leichter mit der Familie oder Freunden umzugehen, wenn du weißt, wie sich jeder fühlt. Wer seine Wut, seinen Ärger, die Angst oder Trauer nicht zeigen kann, wird auch auf wenig Verständnis bei den anderen stoßen.
Sicher sitzt du mit deiner Familie mindestens einmal am Tag in Ruhe beisammen, zum Beispiel beim Abendessen. Bitte nun jeden, auf einer Skala von 1 bis 10 seine Stimmungslage einzuordnen. Dabei ist 1 ganz mies und 10 super gut.
Name: _____________1 ___________________________________________________ 10
Name: _____________1 ___________________________________________________ 10
Name: _____________1 ___________________________________________________ 10
Name: _____________1 ___________________________________________________ 10
Name: _____________1 ___________________________________________________ 1
Jetzt soll natürlich auch jeder begründen, warum er seine Zahl genannt hat. Beispiel: „Meine Zahl ist 4, denn ich habe heute einen Streit mit Pia gehabt. Das macht mich noch traurig.“ Du wirst sehen, mit der Zeit wird es immer leichter, die eigene Stimmung einzuschätzen und die Gefühle der anderen zu verstehen.
2. Ich finde das toll an dir
Geschwisterstreit oder Krach mit den Eltern ist ganz normal und kommt in jeder Familie vor. So alltäglich Streitigkeiten auch sind, am Ende steht immer die Versöhnung – und eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Falls ihr damit nicht weiterkommt, versucht doch mal Folgendes. Jedes Familienmitglied muss drei positive Dinge über jeden anderen aufschreiben. Diese Zettel werden dann an die entsprechenden Personen weitergegeben. Indem ihr über Dinge nachdenkt, die euch am anderen wichtig sind und gefallen, tritt der Streit ganz automatisch in den Hintergrund.
3. Wie komme ich ans Ziel?
In der folgenden Situation ist dein Einfühlungsvermögen gefragt. Wie würdest du reagieren, fallen dir drei gute Ideen ein?
Problemsituation: Große Pause, eine Gruppe von Kindern spielt Softball. Luca steht daneben und schaut still zu. Es klingelt und alle Kinder rennen ins Gebäude. Du siehst, dass Luca stehen bleibt und zu weinen beginnt. Was würdest du tun?
- Idee: _______________________________________________________________
2. Idee: _______________________________________________________________
3. Idee: _______________________________________________________________
Lösungsmöglichkeiten: a) Die Lehrerin holen b) Luca fragen, was los ist, warum er weint und ihm Hilfe anbieten c) die Freunde zurückrufen und Luca gemeinsam trösten und mit in die Klasse nehmen
Lernspiele für Kinder: Tolle Spiele mit Zahlen
Manche Kinder stehen mit Zahlen einfach auf dem Kriegsfuß und finden keinen Zugang in die Welt der Mathematik. Dabei sind Zahlen und Rechnungen überall, wenn man genau hinsieht. Wie viele Finger hast du? Wie viel Uhr ist es? Wann ist dein Geburtstag? Schon kleine Kinder benutzen Zahlen, ohne darüber nachzudenken, zum Beispiel beim Abzählen oder in Kinderreimen. Mit unseren Zahlenspielen begeistern Sie auch „Rechenmuffel“, probieren Sie es einfach mal aus!
1. Hausnummern würfeln (ab 2. Klasse)
Fördert die Sicherheit im Hunderterzahlenraum
Sie brauchen: 1 Augenwürfel, Papier und Stift
Jeder Spieler hat vor sich ein Blatt Papier liegen, das in drei Spalten eingeteilt ist. In der ersten Spalte werden die Hunderter eingetragen, in der zweiten die Zehner und in der dritten die Einer.
Nun wird abwechselnd gewürfelt. Der jeweilige Spieler muss nun entscheiden, ob er die gewürfelte Ziffer zwischen 1 und 6 in das erste, zweite oder dritte Feld einfügt. Bei einer 6 bietet sich das erste an, bei einer 1 das letzte Feld. Die nächste Ziffer muss dann in einer der noch freien Felder eingetragen werden und die dritte und letzte Ziffer ins letzte Feld. Am Ende hat gewonnen, wer die höchste Zahl erwürfelt hat.
Variation 1: Sieger ist, wer die kleinste Zahl erwürfelt.
Variation 2: Erweiterung auf den Tausenderzahlenraum, indem eine Spalte ergänzt wird. (ab 3. Klasse)
2. Jetzt wird geteilt! (ab 2. Klasse)
Fördert die Sicherheit beim Teilen und das Einmaleins
Sie brauchen: 2 Augenwürfel, Papier und Stift
Jeder Spieler würfelt mit den beiden Würfeln und zählt dann die Augen laut zusammen. Anschließend würfelt er nocheinmal, aber nur mit einem Würfel. Lässt sich die Summe des ersten Wurfes (z.B. 5 + 3) durch die Augenzahl des zweiten (z.B. 2) teilen, gewinnt der Spieler einen Punkt (oder einen Chip, ein Gummibärchen). Wer eine 1 würfelt gewinnt immer, denn jede Zahl ist durch 1 teilbar. Sieger ist, wer als erster 10 Gewinnpunkte gesammelt hat.
3. Ein Tag – eine Zahl! (ab 1. Klasse)
Steigert das Verständnis für Ziffern und macht den Unterschied zwischen Ziffern (0 bis 9) und Zahlen (Symbol für eine bestimmte Menge) deutlich
Stellen Sie einen Tag unter ein Zahlen-Motto! Ihr Kind und Sie dürfen sich schon morgens jeweils unterschiedliche Ziffern von 0 bis 9 aussuchen, die sie dann den ganzen Tag über suchten. Ziffern tauchen überall auf und es wird Ihr Kind erstaunen, wie stark sein Alltag davon beeinflusst wird. Abend wird dann „abgerechnet“. Jeder zählt die Situationen auf, in denen „seine“ Ziffer aufgetaucht ist. Wer die meisten Berührungspunkte gefunden hat, ist Sieger. Beispiel:
Die 2 kann
- eine Busnummer
- eine Hausnummer
- die beiden Frühstücksbrötchen
- beide Schuhe
- die Nummer der Hausaufgabe in der Fibel / im Lesebuch
- die beiden Sessel auf dem Balkon eine Buchseite oder
- ein Autokennzeichen
und vieles mehr sein.
Variation: Das Spiel wird wesentlich schwerer, wenn die Zahlen erweitert werden und sich zwischen 11 und 99 bewegen.
4. Finde den richtigen Platz! (ab 2/3. Klasse)
Fördert die Sicherheit beim Addieren, Malnehmen und übt das kleine und das große Einmaleins
Sie brauchen: 2 Augenwürfel, Papier und Stift
Zu Beginn schreibt sich jeder Spieler die Ziffern 3 bis 8 mit einem Malzeichen auf ein Blatt Papier, das sieht dann so aus:
David |
Julia |
3 x |
3 x |
4 x |
4 x 6 = 24 |
5 x |
5 x |
6 x 11 = 66 ((die 66 bitte orange)) |
6 x |
7 x |
7 x |
8 x |
8 x |
Summe: |
Summe: |
Nun würfelt der erste Spieler, hier David, mit 2 normalen Würfeln und zählt die Augen zusammen. Zum Beispiel 4 + 7 = 11. Jetzt muss er entscheiden, in welche Reihe er die 11 platziert, damit am Ende des Spiels ein möglichst hohes Ergebnis herauskommt. David wählt die 6er Reihe und rechnet 6 x 11 und notiert das Ergebnis auf seinem Blatt. Nun ist Julia am Zug. Sie würfelt 1 + 5 = 6 und wählt die niedrigere 4er Reihe, weil sie hofft, dass der nächste Wurf höher ausfällt. Jeder Spieler würfelt insgesamt 6 mal und kann sein Ergebnis immer nur dort eintragen, wo noch Platz ist. Am Ende werden die jeweiligen Ergebnisse zusammengezählt und Sieger ist, wer die höchste Summe erreicht hat.
Variation 1: Es wird um die niedrigste Endsumme gewürfelt.
Variation 2: Es wird mit 3 Würfeln gespielt, dann ist das Spiel für die 3. Klasse aufwärts geeignet.