Wenn Sie die Lernausrichtung Ihres Kindes kennen, fällt Ihnen die Unterstützung seiner schulischen Anstrengung erheblich leichter. Wissen Sie, ob Sie die Lernpersönlichkeit Ihres Kindes richtig einschätzen und auch entsprechend fördern können? Diese 8 Lernpersönlichkeiten haben wir in deutschen Schulklassen gefunden – keine Garantie auf Vollständigkeit.

Die 8 wichtigsten Lernpersönlichkeiten

Die häufigsten 8 Lernpersönlichkeiten haben wir für Sie zusammengestellt. Hier bekommen Sie Tipps, wie Sie mit den Lernpersönlichkeiten am besten umgehen, wie Sie ihre Stärken fördern können und was ihnen gut tut. Das unterstützt das effektive Lernen, spart Zeit und verbessert Noten.

Ich lerne entspannt und strukturiert.

8 Lernpersönlichkeiten aus deutschen Schulklassen

Kinder sind sehr unterschiedlich und lernen auch sehr unterschiedlich. Ohne sie in Schubladen stecken zu wollen, lassen sich verschiedene Zugangsmethoden zum Lernen feststellen. Die folgenden 8 Lernpersönlichkeiten finden sich nahezu in jeder Schulklasse.

Lernpersönlichkeiten

 1. Merkmale für den „Senkrechtstarter/in“

  • Zeigte Ihr Kind schon vor der Schule ungewöhnliche Leistungen, konnte zum Beispiel etwas lesen und rechnen?
  • Hat Ihr Kind ältere Geschwister, die es auf die Schule vorbereitet haben? War es an der Schule seiner Geschwister sehr interessiert?
  • Hat Ihr Kind keine Geschwister und ist daher von Geburt an hauptsächlich mit zugewandten Erwachsenen zusammen, die es stark gefördert haben?
  • Waren die Leistung Ihres Kindes zu Beginn der Grundschule besonders gut und haben sich dann im Laufe der Jahre an den Durchschnitt angepasst?
  • Hatte und hat Ihr Kind bei den Hausaufgaben und beim Lernen intensive Unterstützung von zu Hause?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Senkrechtstarter“

Senkrechtstarter haben ihr Wissen und ihre guten Leistungen meist durch eine intensive Förderung von zu Hause mitgebracht. In der Schule sind sie daher ihren Klassenkameraden erst mal ein gutes Stück voraus. Mit der Zeit relativieren sich aber die Leistungen und auch der Senkrechtstarter wird sich auf ein normales Maß einpendeln. Nun ist er nicht besser oder schlechter als der Durchschnitt der Klasse. An Stelle weiterer intensiver Förderung brauchte Senkrechtstarter nun emotionale Unterstützung. Geben Sie ihm liebevollen Rückhalt und bauen Sie sein Selbstbewusstsein auf. Dann kann er an seiner alten Leistungen anknüpfen und aus eigener Kraft gute Erfolge erzielen.

Lernpersönlichkeiten

2. Merkmale für den „Spätzünder“

  • Ist Ihr Kind noch sehr verspielt?
  • Hat Ihr Kind Freunde, die in der Regel etwas jünger sind als es selbst?
  • Wurde Ihr Kind später eingeschult, hat eine Vorklasse besucht oder ist ein Jahr länger im Kindergarten geblieben?
  • Ist Ihr Kind sehr anhänglich, traut sich wenig zu?
  • Hat(te) Ihr Kind Schwierigkeiten, sich in der Grundschule einzugewöhnen?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Spätzünder“

Momentan ist das deutsche Bildungssystem dadurch geprägt, dass es eine frühe Einschulung forciert und Rückstellungen erschwert. Für den Spätzünder ist das eine verzwickte Situation, denn er braucht mehr Zeit als die anderen Kinder. Wenn möglich sollte er erst mit sechs oder sogar sieben Jahren die die Schule kommen, um seine lange verspielte Phase ausleben zu können. Wird er nicht unter Druck gesetzt und kann sich ungestört weiterentwickeln, gelingen ihm häufig mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule durchaus gute Leistungen. Spätzünder fordern die Geduld ihrer Eltern, die aber dann auch belohnt wird. Vielleicht braucht Ihr Kind den Umweg über die Realschule, um sich über sein Lernpotential bewusst zu werden.

Lernpersönlichkeit
Ich bin ein Normalo
Lernpersönlichkeiten

3. Merkmale für den „Normalo“

  • Ist Ihr Kind eher unauffällig in seiner Klasse, gibt es eigentlich wenig über sein Lernverhalten zu klagen?
  • Macht Ihr Kind selbstständig seine Hausaufgaben?
  • Ist Ihr Kind psychisch stabil?
  • Geht Ihr Kind gerne in die Schule und hat dort auch Freunde?
  • Hat Ihr Kind gute Noten, ohne dass es besonders viel dafür tun muss?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Normalo“

Der „Normalo“ entspricht genau dem Typ Schüler, für den das deutsche Schulsystem konzipiert wurde. Je nach seinem Leistungsvermögen, Intelligenz und Arbeitsverhalten passt er sich reibungslos in das dreigliedrige Schulsystem ein. Er ist eher unauffällig und benötigt wenig Unterstützung.

So ein Kind wird oft als „pflegeleicht“ bezeichnet. Erst im Vergleich mit den anderen Lerncharakteren merken Eltern, wie entspannt die Schullaufbahn ihres Kindes verläuft. In den höheren Klassen kann es notwendig werden, dass er etwas Nachhilfe bekommt, um seine Noten halten zu können.

Lernpersönlichkeiten

 4. Merkmale für das „fleißige Bienchen“

  • Nimmt Ihr Kind das Lernen in der Schule besonders ernst?
  • Macht es seine Hausaufgaben stets sorgfältig und erledigt auch immer die Fleiß- oder Zusatzaufgaben?
  • Nimmt Ihr Kind die Schule wichtiger als seine Hobbies?
  • Legt Ihr Kind großen Wert auf gute Noten?
  • Hat Ihr Kind stets ordentlich geführte Hefte und vergisst fast nie etwas für die Schule zu erledigen?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „fleißiges Bienchen“

Diese Kinder sind enorm ehrgeizig und lernen ganz von alleine. Eltern tun gut daran, diesen Ehrgeiz nicht auch noch anzustacheln, denn ihr Kind setzt sich schon genug unter Druck. Durch sein kontinuierliches Lern- und Leistungsverhalten entstehen keine Wissenslücken und das vorhandene Potenzial, das natürlich sehr unterschiedlich sein kann, wird optimal ausgenutzt.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr ehrgeiziges Kind genügend Erholungspausen hat und die eine oder andere schlechte Note nicht allzu schwer nimmt. Ein Ausgleich zur Schule, viel Bewegung und ein solider Freundeskreis helfen dabei, seinen Ehrgeiz in vernünftige Bahnen zu lenken.

5. Merkmale für den „schlaue/n Professor/in“

  • Zeichnet sich Ihr Kind durch große Neugier und Interesse aus?
  • Hinterfragt Ihr Kind gerne und oft das Wissen, dass es in der Schule gelernt hat?
  • Geht Ihr Kind gerne in Ausstellungen oder in Museen und eignet sich dort Spezialwissen an? Liest es spezielle Bücher?
  • Wirkt Ihr Kind manchmal altklug, diskutiert wie ein Erwachsener?
  • Unterhält sich Ihr Kind gerne mit Erwachsenen und ist von Gleichaltrigen schnell gelangweilt?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „schlauer Professor“

Diese wissbegierigen und intelligenten Kinder sind dankbar für jede Form von spannenden Informationen. Geben Sie ihnen Gelegenheit, sich ihrem Anspruch gemäß weiterzubilden. Wochenendausflüge zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung, Wissenssendungen im Fernsehen und spannende Hobbies stillen seinen Hunger.

Vielleicht haben Sie auch in Ihrer Nähe eine Kinder Uni, die in den Ferien spannende Bildungsangebot gemacht. Allerdings dürfen Freizeit und Sport nicht vernachlässigt werden, denn sonst kommt der wichtige Kontakt zu anderen Kindern zu kurz.

Lernpersönlichkeiten

6. Merkmale für den „Minimalist/in“

  • Nimmt Ihr Kind die Schule nicht besonders ernst und regt es sich über schlechte Noten nicht besonders auf?
  • Tut Ihr Kind nur das notwendigste, um den schulischen Anforderungen zu genügen?
  • Legt Ihr Kind großen Wert auf seine Hobbies und auf seine Freunde?
  • Glauben Sie, dass Ihr Kind mehr kann als es zeigt?
  • Lernt Ihr Kind für Arbeiten nur das notwendigste und verlässt sich gerne auf sein Glück?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Minimalist“

Mit dem geringsten Aufwand versucht er das beste Ergebnis zu erzielen. Handelt es sich um ein leistungsstarkes Kind, werden die Noten im oberen Drittel liegen. Ein leistungsschwaches Kind jedoch wird immer nur am Ende der Leistungskurve landen, vielleicht viele Flüchtigkeitsfehler machen.

Da dem Minimalist die Motivation zum Lernen fehlt, braucht er viele Anregungen von außen. Mit Lernverträgen und viel Anerkennung und Lob für gute Leistungen schaffen sie es vielleicht, mehr aus ihm rauszuholen. Vielleicht kennen Sie das Verhalten von sich selbst oder Ihrem Partner?

Oft gibt es mehr als einen Minimalisten in der Familie.

Lernpersönlichkeiten

7. Merkmale für die „Überflieger“

  • Ist Ihr Kind extrem wissbegierig und neugierig?
  • Ist Ihr Kind in der Schule schnell gelangweilt, weil es nichts Neues lernt?
  • Hat Ihr Kind für sein Alter ungewöhnlichen Fähigkeiten oder ist es schlichtweg auf allen Gebieten seine Klassenkameraden weit voraus?
  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten Freundschaft mit Gleichaltrigen zu schließen?
  • Beschweren sich die Lehrkräfte Ihres Kindes darüber, dass es den Unterricht stört und die Klassenkameraden ablenkt?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Überflieger“

Den Überflieger werden Sie seltenen direkt beim Lernen finden, denn das Wissen fliegt ihm zu. Schon beim ersten Durchlesen weiß er genau, um was es geht, und sein Gedächtnis ist phänomenal. Bei einem IQ-Test wird er mindestens auf 130 kommen und somit zu den Hochbegabten zählen.

In der Schule kann er entweder eine Klasse überspringen oder sich mit zusätzlichen Aufgaben beschäftigen – der normale Lernstoff wird ihn nicht ausfüllen. Seine Freizeit sollte er mit anspruchsvollen Dingen füllen: ein Instrument lernen, eine seltene Sprache sprechen, Schach spielen, etc.

Lernpersönlichkeiten

8. Merkmale für die  „Lern-Verweigerer“

  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten das fremdbestimmte Lernen in der Schule zu akzeptieren?
  • Fällt es Ihrem Kind schwer, Hausaufgaben vollständig zu erledigen, weil es keine Lust dazu hat?
  • Fehlt Ihrem Kind die Motivation, sich in der Schule anzustrengen?
  • Erkennt Ihr Kind die Autorität der Lehrkräfte nicht an?
  • Sind Ihrem Kind die Folgen von schlechten Noten oder mangelhaften Schulleistungen ziemlich egal?
Das braucht die Lernpersönlichkeit „Lern-Verweigerer“

Trotz guter Intelligenz, engagierten Lehrern und liebevollen Eltern sind diese Kinder am Lernen in der Schule einfach nicht interessiert. Der Lern-Verweigerer möchte lieber praktisch arbeiten, etwas mit seinen Händen schaffen und nicht in der Theorie verhaftet bleiben.

Wenn sich das Verhalten während der Grundschulzeit absolut nicht ändert, sollten Sie Ihr Kind nicht länger als nötig unterrichten lassen. Finden Sie heraus, welcher Beruf ihm Spaß machen könnte, und suchen Sie lieber nach der Regelschulzeit dort einen Ausbildungsplatz.

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