Ein Krimi für Kinder

Lesen ist eine Kernkompetenz, aber immer mehr Jungen und Mädchen greifen nicht mehr zum Buch oder zum Ebook. Ein Grund ist, dass ihnen Lesen einfach nicht mehr leicht fällt, weil die Übung fehlt. Zu groß ist die Konkurrenz von Computerspielen, Smartphone-Chats oder den sozialen Medien. Es müssen also nicht nur interessante Themen her, sondern auch leicht zu lesende Texte. Die Internet Kids online können als Worddokument in jede Schriftgröße oder -format konvertiert werden. So wird auch ein langer Text überschaubar und für Leseanfänger leichter erfassbar.

Kapitel 1: Sommerloch
Kinderkrimi Internet Kids online

„……und bleiben sie dran!“ Marc schaltete den Fernseher aus und ärgerte sich darüber, wie schlecht das Programm in diesen Sommerferien wieder war. Eine Wiederholung jagte die nächste und zwischen den alten Schinken übertrafen sich zahlreiche Gerichtsshows, Quiz und Doku-Soaps an Dämlichkeit. Wie gut, dass es wenigstens einen Sender gab, der rund um die Uhr Zeichentrickfilme brachte. Die waren zumindest lustig und lenkten ihn von seiner Langeweile ab. Am liebsten würde er Videos im Internet ansehen, aber seine Eltern waren da streng und hatten das W-Lan limitiert.

Marc ging in sein Zimmer, setzte sich auf die Fensterbank und starrte nachdenklich durch die Scheiben in die Sonne. Geräuschvoll saugte er dabei an seiner Apfelsaftschorle. Sommer. Heiß. Nichts los. Alle seine Freunde im Urlaub. Superlangweilig.

Er blickte aus dem Fenster in den strahlend blauen Himmel und überlegte, was er heute mit sich anfangen sollte. Natürlich könnte er ins Schwimmbad gehen, aber ohne Freunde machte das keinen richtigen Spaß. Oder in die Stadt fahren, durch Kaufhäuser schlendern, neue CDs anhören und nach DVDs gucken? 

Es war Dienstagmittag und seine Eltern würden noch zwei bis drei Stunden unterwegs sein. Arbeiten. Sie hatten keinen Urlaub und Marc war in der Wohnung für sich alleine. Eigentlich konnte er tun, was er wollte. Aber immer nur fernsehen machte keinen Spaß, dann schon lieber ein neues Computerspiel aus seiner umfangreichen Sammlung ausprobieren, vielleicht ein Rollenspiel anfangen. Aber auch das war zu zweit einfach spannender.

Trotzdem stellte Marc seine Trinkflasche auf der Fensterbank ab und setzte sich an seinen Schreibtisch, der von seinem PC fast vollständig eingenommen wurde. Er schaltete den Computer an und suchte dann unter einem Berg von Blättern, Zeitungen und Schulheften nach seiner mouse. Als er sie gefunden hatte, klickte er sich geschickt durch die Symbole auf dem Desktop und schon bald vertiefte sich Marc in eine Fantasiewelt, die ihn über zwei Stunden durch fremde Galaxien führte und von seiner Langeweile ablenkte.

Als es klingelte und seine Eltern sich damit von der Arbeit zurückmeldeten, schaltete Marc den Computer aus und rieb sich seine überanstrengten Augen. Jetzt freute er sich richtig auf ein nettes Gespräch, denn er hatte seit Stunden seine Stimme nicht mehr benutzt. Bestimmt würde sein Vater gleich vorschlagen, doch zur Feier des Tages gemeinsam etwas essen zu gehen. Das machte er schon seit Beginn der Sommerferien, denn eigentlich hatte keiner Lust, bei dieser Hitze auch noch großartig zu kochen.

Pizza und Nudeln for President

Marc genoss diese gemeinsamen Essen mit seinen Eltern. Er konnte dann bestellen was er wollte, und während er sich über seine Pizza oder die Nudeln hermachte, lauschte er dem Gespräch zwischen den Erwachsenen. Die hatten meistens ganz interessante Dinge zu erzählen, denn sein Vater arbeitete als Reporter bei der größten Tageszeitung der Stadt, und seine Mutter versuchte, sich bei der Kripo eine Karriere aufzubauen. Ihr großes Ziel war es einmal Polizeihauptkommissarin zu werden. Vorerst absolvierte sie jedoch noch ihren normalen Dienst, denn sie war erst seit wenigen Jahren wieder in diesem Beruf.

Eine gute Stunde später saß der schlaksige Junge mit seinen Eltern an einem gemütlichen Ecktisch in seiner Lieblings-Pizzeria. Während er den harten Rand von seiner Pizza abschnitt und den leckeren Geruch nach Tomaten und Knoblauch einatmete, unterhielten sich seine Eltern angeregt.Marcs Mutter hatte sich gerade furchtbar darüber aufgeregt, dass Kinder heutzutage immer mehr Gefahren ausgeliefert waren:

„Hans, guck dir doch nur mal an, wie viele Kinder und Jugendliche verschwinden. Gerade heute hatten wir eine Meldung von Revier 3 über ein Ehepaar, das seinen 13jährigen Sohn vermisst. Er ist schon seit vier Tagen verschwunden, ist das nicht furchtbar, und niemand hat eine Ahnung, wo er steckt. Die armen Eltern sind völlig fertig, sie befürchten das Schlimmste. Und das ist kein Wunder, nach den Berichten, die man immer wieder in der Presse, auch in deiner Zeitung Hans, liest. Vielleicht hat er Drogen genommen, oder er wurde von einer Entführerbande verschleppt, um Lösegeld zu erpressen. Du glaubst ja gar nicht, wie viele Spinner es gibt.“

Presse und Polizei eingeschaltet

„Ach ja“, antwortete Marcs Vater interessiert, „die Eltern waren auch bei mir in der Redaktion. Wie war doch gleich noch der Name? Stein, stimmt’s? Der Junge heißt Lukas Stein, ist 13 Jahre alt und geht in die Fritz-Kalle-Schule. Seine Eltern haben eine Suchmeldung in unserer Zeitung aufgegeben, vielleicht hat ja jemand das Kind gesehen oder kann wichtige Hinweise geben. Mit 13 Jahren verschwinden die Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Gründen. Das muss doch nicht immer gleich ein Verbrechen sein. Du bist einfach zu pessimistisch, weil du bei der Polizei arbeitest. Wie die Medizinstudenten. Bei jeder neuen Krankheit, die auf dem Lehrplan steht, finden sie gleich die entsprechenden Symptome bei sich. Es muss ja nicht gleich ein Drama dahinter stecken oder? Du kennst ihn nicht zufällig, Marc?“

Marc, dessen Ohren immer größer geworden waren, verschluckte sich an einem Stück Pizza und musste husten. „Äh, mmh, nein, den kenne ich nicht. Wissen die Eltern denn nicht, warum er weg ist? Hatten sie Streit, war sein Zeugnis vielleicht schlecht, hat er Liebeskummer oder so was?“

„He, Marc, du kannst ja bald bei der Polizei anfangen“, scherzte seine Mutter, „so schlaue Fragen stellt bei uns keiner.“ Sie lachte, obwohl das Thema ja wirklich nicht zum Lachen war. Aber anscheinend wurde man bei der Polizei ziemlich abgehärtet, dachte Marc. 

Nachdem seine Eltern noch eine Weile über den Fall Oliver Stein gesprochen hatten, aber nichts Neues dabei herauskam, wechselten sie das Thema und diskutierten über Marc. Das gefiel ihm aber ganz und gar nicht. Dabei ging es nämlich immer um das Gleiche. Seine Hosen seien zu weit, seine Ernährung zu eintönig, seine Schulleistungen könnten besser sein und überhaupt könne man den Jungen doch nicht die ganzen Sommerferien lang jeden Tag alleine zu Hause rumhängen lassen.

„Doch, ihr könnt,“ protestierte Marc. „Ich habe euch schon hundert Mal gesagt, dass ich nicht in so eine dämliche Ferienfreizeit will. Ich fühle mich sehr wohl zu Hause und finde es echt erholsam, mal nichts tun zu müssen.“ Dass er sich heute gelangweilt hatte, das wollte er seinen Eltern nun doch besser nicht sagen, sonst kämen sie wieder mit dem blöden Vorschlag, er solle mit lauter fremden Jugendlichen zwei Wochen auf einem Bauernhof in Bayern verbringen. Ferienfreizeit von der Stadt organisiert, puh, das hätte ihm gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Dann wirklich lieber ein wenig Langeweile.

„Aber ich weiß, wie ihr mich glücklich machen könnt,“ lächelte er seine Eltern an. „Wie denn, Marc?“, fragte sein Vater und legte sein Besteck zur Seite. „Erzähl, ich höre gespannt zu.

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Ein nicht abzuschlagender Wunsch

„Erlaubt mir doch, jeden Tag zwei Stunden im Internet zu surfen. Ich verspreche euch, dass ich es nicht übertreibe und mir auch keine verbotenen Seiten ansehe. Außerdem kann ich das für die Schule sehr gut gebrauchen, ich muss nämlich noch eine Hausaufgabe schreiben zum Thema ´Die Gefahren des Internets´. Bitte, Dad, bitte, Mom.“

Marc blinzelte seine Eltern charmant an, und als er das Grinsen in den Augen seiner Mutter sah, wusste er, dass er gewonnen hatte.

„Na gut, Marc“, sagte sie. „Da wir ja in diesem Sommer wirklich kaum Geld für Urlaub ausgeben und du auch auf deine Kosten kommen sollst, darfst du jeden Tag zwei Stunden im Internet surfen, das gilt für Handy UND PC. Ich vertraue dir. Aber übertreibe es nicht. Und keine Seiten ansehen, die nicht für Kinder gedacht sind, okay? Hans, kann man da nicht eine Sperre einbauen, damit er keinen Unsinn macht?“ „Das fragst du mich?“, lachte Marcs Vater. „Wer ist denn hier die Computer Spezialistin im Hause Rendel? Ich bin ja froh, wenn das Ding nicht alle zehn Minuten abstürzt. Aber lass Marc mal machen. Er ist wirklich alt genug, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Stimmt’s, Sohnemann?“

Sohnemann!!! Marc hasste diesen Ausdruck, aber sein Vater hatte manchmal so eine kumpelhafte Art, mit der er ihren freundschaftlichen Umgang dokumentieren wollte, da stellte er die Ohren am besten auf Durchzug. Hatte ja doch keinen Sinn sich darüber aufzuregen.

Marc versicherte seinen Eltern vernünftig mit der Internetnutzung umzugehen, und nun versprachen seine Sommerferien doch noch toll zu werden. [weiterlesen]

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