Leseschwäche kann für Kinder und Eltern gleichermaßen frustrierend sein. Doch mit den richtigen Strategien, Geduld und Unterstützung kann jedes Kind Fortschritte machen. In diesem Beitrag erfährst du, woran du eine Leseschwäche erkennst, welche Ursachen sie haben kann und welche bewährten Methoden helfen, die Lesekompetenz deines Kindes zu fördern. Die Leseschwäche ist ein Sammelbegriff für verschiedene Schwierigkeiten im Bereich des Lesens und Schreibens. Ein häufig verwendeter Begriff ist Legasthenie, der eine spezifische Lese-Rechtschreibstörung beschreibt. Diese Störung betrifft Kinder und Erwachsene gleichermaßen und kann sich auf unterschiedliche Weisen äußern.

Eine Leseschwäche kannst du beheben, mit Tipps und Übungen

Je früher Kinder mit Leseschwäche entdeckt und gefördert werden, desto schneller können sie ihre Schwierigkeiten überwinden und die Leseschwäche beheben. Dabei sind Motivation, Ermutigung, Geduld und ein individuelles, gezieltes Training die zentralen Faktoren, die zum Erfolg führen.

3 Ausprägungen der Leseschwäche

Eine Leseschwäche äußert sich in Schwierigkeiten beim Erkennen, Verstehen und flüssigen Lesen von Wörtern und Sätzen. Sie kann in unterschiedlicher Ausprägung auftreten:

  • Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS): Kinder haben nicht nur Probleme beim Lesen, sondern auch beim Schreiben.
  • Dyslexie: Eine ausgeprägte Form der LRS, die meist genetisch bedingt ist und das Verarbeiten von Schriftzeichen erschwert.
  • Allgemeine Leseschwäche: Kinder lesen langsam, stockend oder verstehen den Inhalt des Gelesenen nicht.

Eine Leseschwäche bei Kindern schon in der ersten Klasse zu erkennen, ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Es gilt dabei zu unterscheiden, ob ein Kind sich dem Lesen aus Desinteresse oder Unvermögen verschließt. In beiden Fällen bleibt das Kind beim Lesenlernen in seinem Tempo weit hinter den anderen Kindern zurück und zeigt ein Vermeidungsverhalten, das zunimmt. Lesen macht ihm einfach keinen Spaß!

Ursachen der Leseschwäche erkennen – schwierig

Die Ursachen für Legasthenie und Leseschwäche sind komplex und können sowohl genetische als auch Umweltfaktoren umfassen. Die Veranlagung für Leseschwäche kann in einigen Fällen familiär gehäuft auftreten. Auch neurologische Faktoren spielen eine Rolle, denn bei Menschen mit Legasthenie sind bestimmte Regionen des Gehirns, die für das Lesen und Schreiben zuständig sind, oft anders ausgeprägt oder vernetzt. Dies kann zu Problemen beim Erkennen und Verarbeiten von Schrift führen.

Die Gründe für eine Leseschwäche sind vielfältig:

Mögliche UrsacheErklärung
Genetische VeranlagungLeseprobleme können in der Familie liegen.
Auditive WahrnehmungsstörungDas Gehirn verarbeitet Laute nicht richtig.
Visuelle WahrnehmungsproblemeBuchstaben und Wörter werden unscharf oder verzerrt gesehen.
Konzentrationsschwierigkeiten (z. B. ADHS)Kinder können sich schwer auf das Lesen fokussieren.
Fehlende LeseerfahrungKinder, die wenig mit Büchern in Kontakt kommen, haben oft größere Schwierigkeiten.
Psychosoziale FaktorenStress, Angst oder familiäre Probleme können das Lesen beeinträchtigen.

Typische Anzeichen, wie du eine Leseschwäche erkennen kannst

Kinder mit Leseschwäche und Erwachsene mit einer Leseschwäche haben mit dem Lesen und dem Textverständnis Schwierigkeiten. Obwohl sie alle Buchstaben kennen und oft auch verbinden können, ist ihr Lesefluss und das Lesetempo sehr langsam. Die Auswirkungen von Leseschwäche können beträchtlich sein.

  • Kinder mit Legasthenie haben oft Schwierigkeiten, Buchstaben und Wörter zu erkennen und zu verstehen.
  • Das Lesen gestaltet sich langsam und fehlerbehaftet, was zu Frustration und einem negativen Selbstbild führen kann.
  • Schreibprobleme äußern sich in einer schlechten Rechtschreibung, unleserlichen Handschriften und einem begrenzten Wortschatz.
  • Dies kann das Schulleben stark beeinträchtigen und zu schlechten Noten führen.
  • Ein Kind mit einer Leseschwäche hat Schwierigkeiten, Texte flüssig zu lesen und zu verstehen.
  • Es kann auch Mühe haben, Texte laut vorzulesen, da es Buchstaben oder ganze Wörter auslässt, vertauscht oder nicht erkennt.
  • Die Betroffenen können Buchstaben verwechseln, zum Beispiel „b“ und „d“ oder „p“ und „q“. Beim Schreiben kann die Reihenfolge der Buchstaben in einem Wort durcheinander geraten, und die Wörter können phonetisch falsch geschrieben werden.

Die Leseschwäche ist anstrengend

Kinder und Erwachsene mit einer Leseschwäche verbrauchen ihre Energie damit, die Wörter hinter den Buchstaben zu entschlüsseln. Für den gesamten Textzusammenhang fehlt die Ausdauer bei einer Leseschwäche. Doch das kann besser werden. Es ist wichtig, frühzeitig auf Leseschwäche oder Legasthenie zu reagieren und entsprechende Unterstützung anzubieten. Lehrerinnen und Lehrer können durch gezielte Förderung und individuelle Lernmethoden den betroffenen Kindern helfen, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern. Dabei spielen auch spezielle Lernmaterialien und pädagogische Konzepte eine Rolle.

Nicht überfordern beim Leseschwäche beheben

Eine sinnvolle Leseförderung baut nach und nach einen sicheren Wortschatz auf. Sie verharrt so lange auf einer Stufe, bis das Kind oder der Erwachsene diese mit großer Sicherheit bewältigen kann. Zu den vertrauten und möglichst schon automatisierten Wörtern kommen langsam neue hinzu.

Häufige Wörter werden bei einer Leseschwäche zuerst gelernt, seltene vorerst vernachlässigt. Es gilt dabei immer, dem Leser nicht den Mut zu nehmen, sondern ihm im Gegenteil zu verdeutlichen, wie viel er mit seinem Wissen schon anfangen kann.

28 tolle Ideen für die Leseförderung hier [hier]

5 Tipps für Schüler mit einer Leseschwäche

1. Die Freude am Lesen wecken

Das Wichtigste ist, dass dein Kind positive Erfahrungen mit dem Lesen sammelt.

  • Lies ihm täglich vor – mit viel Betonung und Freude.
  • Lass es spannende Bücher oder Comics auswählen.
  • Nutzt Hörbücher, um das Interesse an Geschichten zu wecken.

2. Spielerische Übungen einbauen

Lesen muss nicht nur mit Büchern geübt werden!

  • Buchstaben-Puzzle: Lass dein Kind Wörter aus einzelnen Buchstaben zusammensetzen.
  • Schatzsuche mit Wörtern: Verstecke Wörter in der Wohnung, die dein Kind suchen und laut vorlesen muss.
  • Reime und Silben klatschen: Fördert das Sprachgefühl und hilft beim Leseverständnis.

3. Unterstützende Materialien nutzen

Es gibt viele Hilfsmittel, die das Lesen erleichtern:

  • Leselineale helfen, sich nicht in der Zeile zu verlieren.
  • Bücher in Silbenschrift (z. B. von „Leselöwen“) erleichtern das Lesen.
  • Apps und Lernspiele bieten spielerische Übungen für den Alltag.

4. Regelmäßiges, aber entspanntes Üben

Kurze, tägliche Leseeinheiten (5-10 Minuten) sind effektiver als lange Leseübungen.

  • Lobe dein Kind für kleine Fortschritte.
  • Akzeptiere Fehler – Korrekturen sollten sanft erfolgen.
  • Lies gemeinsam und wechselt euch beim Vorlesen ab.

5. Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen

Wenn die Schwierigkeiten trotz regelmäßiger Übung bestehen bleiben, kann professionelle Hilfe sinnvoll sein:

  • Lese-Rechtschreib-Therapie (bei LRS oder Dyslexie)
  • Logopädische Unterstützung (bei Sprachverarbeitungsproblemen)
  • Nachhilfe oder Förderunterricht

Hier kann eine individuelle Förderung durch Fachleute helfen, die Ursachen zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Übungsaufgabe für zu Hause

Buchstaben-Detektive

Ziel: Dein Kind lernt, Buchstaben und Laute bewusst wahrzunehmen.

Anleitung:

  1. Schreibe zehn Wörter auf Kärtchen (z. B. Haus, Sonne, Baum, Katze).
  2. Dein Kind zieht eine Karte und liest das Wort.
  3. Es sucht nun in seiner Umgebung einen Gegenstand, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt.
  4. Anschließend darf es das Wort laut buchstabieren.

Diese spielerische Übung fördert die Wahrnehmung und das Buchstabenverständnis.

Seie ein Vorbild – so gelingt Leseschwäche beheben

Kinder nehmen sich auch in Bezug auf das Lesen ihre Eltern zum Vorbild. Es ist daher wichtig, dass Eltern ihnen vermitteln, wie interessant und spannend Lesen sein kann. Mit einem informativen Kinder-Duden können schon Kinder ab 3 etwas anfangen, wenn ihre Eltern mit ihnen auf Entdeckungsreise gehen. Wenn sie dann in die Schule kommen ist ein kindgerechtes Nachschlagewerk ein tolles Geschenk für das eigene Bücherregal.

Leichter lesen lernen: Kreative Leseübungen mit lauttreuen Texten von der ersten bis zur vierten Klasse (34 Seiten)

Lesen lernen ist ein schwieriger und langwieriger Prozess. Um diese Aufgabe zu bewältigen braucht ein Kind liebevolle und kompetente Hilfe. Der Unterricht in der Schule reicht dazu alleine kaum aus, denn ohne zusätzliche Übung geht es nur schleppend voran. Durch die häusliche Motivation und Unterstützung finden Kinder Gefallen an Geschichten und werden neugierig, das Lesen selber zu lernen.

Dabei sind einige grundlegende Informationen hilfreich, damit keine Überforderung stattfindet. Lesen lernen baut sich in Stufen auf. Kein Kind kann Texte entziffern, bevor es Buchstaben kennt. Und erst wenn es jedem Buchstaben einen charakteristischen Laut zuordnen kann, also lauttreu liest, kann es zu schwierigeren Wortaufbauten wechseln.

Dieses Training bringt dein Kind sicher weiter

Die vorliegenden Vorlagen, die neben der Lesefähigkeit auch das Leseverständnis und die Motivation fördern, halten sich eng an lauttreues Wortmaterial, das dem Wortschatz der Grundschule angepasst ist. So kann Ihr Kind jeden Buchstaben laut vorsprechen und beim Zusammenziehen aller Buchstaben ein Wort identifizieren B – l – u – m – e.

Alle Texte sind dahingehend gestaltet, dass dein Kind keine nicht-lauttreuen Wörter lesen muss. So bekommt es ein Erfolgserlebnis nach dem anderen und erfährt, wie das Lesen immer flüssiger gelingt. Das macht Spaß und wird dazu führen, dass dein Kind immer sicherer und häufiger liest.

Eine Leseschwäche ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen, dass dein Kind gezielte Unterstützung braucht. Mit Geduld, Motivation und passenden Methoden kann es Schritt für Schritt seine Lesekompetenz verbessern. Am wichtigsten ist, dass dein Kind Freude am Lesen entwickelt – denn nur wer gerne liest, wird langfristig erfolgreich sein.

👉 Mehr Tipps und Übungen zur Förderung der Lesekompetenz findest du auf www.lernfoerderung.de!

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