Tipps, um Texte besser zu verstehen
Lesen alleine reicht nicht – nur wer Texte versteht, kann damit auch etwas anfangen. Zum Beispiel bei Textaufgaben, Sachtexten oder bei Arbeitsanweisungen (z.B. Bastelanleitung, Rezept, Betriebsanleitung). Das Textverständnis ist eine grundlegende Fähigkeit, die laut wissenschaftlichen Untersuchungen bei Schülerinnen und Schülern immer mehr abnimmt.
Lesen aber nicht verstehen
Viele Kinder und Jugendliche können einen Text zwar lesen, aber sie verstehen den enthaltenen Sinn nicht. Das ist schlecht. Stockendes Entziffern kostet viel Zeit, der Sinn bleibt ihnen verborgen.
Sie können die wichtigsten Informationen nicht entnehmen und profitieren nicht vom Gelesenen. Langfristig ist fehlendes Textverständnis ein gravierender Mangel und wird zum Schulversagen führen. Wer sich alles vorlesen und erklären lassen muss, verliert kostbare Lernzeit und hängt langsam aber sicher in allem nach.
Wie kann das Textverständnis verbessert werden?
Für ältere Schülerinnen und Schüler wird es wichtig, nicht nur einfach Fragen aus Texten beantworten zu können, sondern sich darüberhinaus auch weitergehenden Überlegungen zu stellen. Anfngs ist das mühsam, aber mit etwas Übung erschließen sich Texte immer leichter. Das gelingt, indem sich Ihr Kind Fragen zum gelesenen Text stellt.
Diese Fragen verbessern das Textverständnis
- Was sagt die Geschichte aus?
- Wie geht die Story möglicherweise weiter?
- Was kann ich daraus lernen?
- Welche Aspekte sind nachdenkenswert?
- Was habe ich selber schon einmal erlebt?
- Wie hätte ich mich verhalten?
- Hätte die Geschichte auch anders verlaufen können, wenn der / die Hauptfigur sich anders verhalten hätte.
Texte können weiterentwickelt werden
Manchmal wird auch erwartet, dass ein Kind einen gelesenen Text weiterentwickelt. Auch dazu gehört nicht nur Fantasie und Kreativität, sondern natürlich ebenfalls das Wissen, um den gelesenen Inhalt und die Absicht der Autorin / des Autors in seine Ideen zu integrieren.
Mit den folgenden Techniken fällt es Ihrem Kind leichter, sich den Sinn der Texte zu erarbeiten. Mit diesen etwas schwierigeren Fragestellungen beginnen Kinder jedoch nicht vor der 3. Klasse. Zu den wichtigsten Techniken gehören.
Übung zum Textverständnis
Lies dir den folgenden Text sorgfältig durch und verwende dabei einige Verständnistricks. Nachdem du die Geschichte gelesen und bearbeitet hast, kannst du sicher die Fragen unter dem Text spielend leicht beantworten.
Deine Aufgaben zum Textverständnis
- Markiere alle Wörter, die du nicht kennst mit einem roten Marker, und lasse sie dir von deinen Eltern erklären.
- Markiere Signalwörter, die dir wichtig erscheinen, mit einem gelben Marker.
- Unterstreiche alle Namen.
- Erfinde eine Überschrift für den Text.
- Fasse die wichtigsten Ereignisse aus dem Text in einem Satz zusammen.
Überschrift: __________________________________
Nach einem anstrengenden Tag fällt Lukas am Abend müde in sein Bett. Der 8jährige ist völlig erschöpft von diesem denkwürdigen Tag, an dem er sein erstes Hockeyturnier gewonnen hat. Mit seiner Mannschaft hat er noch den ganzen Nachmittag bei Eis und Pfannkuchen gefeiert, bis alle vor Erschöpfung nur noch nach Hause wollten.
Ein paar Stunden gegen 2 Uhr morgens später schreckt Lukas plötzlich auf. Es muss spät sein, wenn er nicht mal seinen Vater im Wohnzimmer hört. Etwas fühlt sich merkwürdig an. Lukas spürt Feuchtigkeit unter seiner Backe. Hat er vielleicht aus Versehen mal wieder ins Bett gemacht? Erschrocken greift er über sich und findet sofort den Lichtschalter seiner Leselampe. Nach einem kurzen Moment haben sich seine Augen an das Licht gewöhnt. Was Lukas sieht, versetzt ihm einen großen Schreck.
Sein Kopfkissen ist feucht und blutrot, seine Haare sind verklebt und auch die Bettdecke hat Flecken. Was ist passiert? Lukas fängt vor Schreck an zu weinen und ruft ängstlich nach seinen Eltern. Schlaftrunken steht kurze Zeit später sein Vater in der Zimmertür und murmelt: „Was ist los?“ Hast du schlecht geträumt?“ Dann sieht er die blutige Bescherung. „Auweia!“ lacht Lukas Vater nach einer Schrecksekunde. „Das sieht aber gefährlich aus.“ Dann nimmt er seinen Sohn in den Arm und tröstet ihn. „Du hast Nasenbluten im Schlaf gehabt. Keine Sorge, das passiert vielen Kindern und ist nicht gefährlich.
Im Bad wäscht er ihm das klebrige Blut mit einem Waschlappen vorsichtig aus Gesicht und Haaren. Die Blutung ist schon gestillt und nach 5 Minuten sieht Lukas wieder sauber aus. In sein verschmiertes Bett möchte er nun aber nicht mehr. Ausnahmsweise erlaubt sein Vater ihm, im Bett der Eltern den Rest der Nacht zu verbringen. Erleichtert schläft Lukas nach kurzer Zeit zwischen seinen Eltern ein.
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Lösung zum Text
- In welcher Sportart hat Lukas gewonnen? ((Hockey))
- Um wie viel Uhr wird Lukas wach? (Gegen 2 Uhr))
- Was denkt Lukas, als er aufwacht? ((dass er ins Bett gemacht hat))
- Was ist Lukas im Schlaf passiert? ((er hatte Nasenbluten))
- Wie verbringt Lukas den Rest der Nacht? ((bei seinen Eltern im Bett))