Rechnen mit Zeit

Rechnen mit Zeit: Die Zeit bestimmt heute mehr denn ja den Alltag. Keine Zeit haben, Zeit totschlagen, sich Zeit nehmen oder Zeit verschwenden sind nur einige Ausdrücke, die sich um die Zeit drehen. Doch was ist die Zeit eigentlich?

Niemand kann sie anfassen, sie ist unsichtbar und macht keine Geräusche. Trotzdem orientiert sich der gesamte Tagesablauf an der Uhrzeit. Auch die Wahrnehmung der Zeit ist sonderbar, manchmal vergeht sie schnell, manchmal langsam. Kein Wunder, dass Kinder lange brauchen, bis sie die Uhr lesen können. Noch länger dauert es, bis sie das Rechnen mit Zeit beherrschen.

Die Zeit folgt eigenen Regeln. Nicht 100 Einheiten ergeben eine Minute, Stunde oder gar einen Tag. Das müssen Kinder langsam begreifen.

So nähert sich Ihr Kind dem Rechnen mit Zeit

Sprechen Sie ausgiebig über das Phänomen Zeit und suchen Sie gemeinsam so viele Beispiele wie möglich, die verdeutlichen, warum es wichtig ist die Zeit zu messen. Lassen Sie Ihr Kind dann verschiedene Zeitspannen schätzen.

  • Wie lange dauert eine Unterrichtsstunde?
  • Wie lange dauert es von deinem Geburtstag bis Weihnachten?
  • Wie lange brauchst du, um einen Apfel zu essen?
  • Wie funktioniert es, dass zum Unterrichtsbeginn alle in der Klasse sind?
  • Ist der Abstand zwischen deinen Geburtstagen immer gleich?
  • Wie ist es mit dem Abstand zwischen Ostern und Ostern?

Die Einteilung der Stunde in 60 Minuten geht vermutlich auf die Babylonier zurück. Deren Zahlsystem beruhte auf der Zahl 12, die eine religiöse Bedeutung hatte und von der die 60 ein Vielfaches ist. Die ersten schriftlichen Hinweise auf eine Unterteilung der Minute in 60 Sekunden finden sich erst Jahrhunderte danach in spät-römischer Zeit.

Rechnen mit Zeit ist gewöhnungsbedürftig

Wenn Ihr Kind gerade gelernt hat, dass beispielsweise 1 Meter in 100 kleiner Stücke eingeteilt wird und das Kilogramm in 1000 kleinere Einheiten, sich also nach dem Dezimalsystem richtet, so wird es sich über die 60 Minuten vielleicht wundern.

So richtig erklären, warum eine Stunde 60 Minuten und eine Minute 60 Sekunden hat, kann das wahrscheinlich auch die Lehrkraft nicht. Und warum hat dann der Tag 24 Stunden und das Jahr 12 Monate? Warum haben nicht alle Monate gleich viele Tage?

Welche Bezeichnungen zum Zeitmessen kennt Ihr Kind?

Wenn Ihr Kind verstanden hat, wozu es die Messeinheiten der Zeit benötigt, können Sie den nächsten Schritt gehen und Stunde, Minuten und Sekunden erklären. Gehen Sie dabei langsam vor. Anhand einer gut lesbarenUhr  zeigen Sie zunächst die vollen Stunden. Am besten ist es, wenn Ihr Kind dazu selber an den Zeigern der Uhr dreht. So lernt es langsam das Rechnen mit Zeit.

Fragen Sie beim Rechnen mit Zeit
  • Wie viele Stunden vergehen vom Schulbeginn um 7:50 Uhr bis um 11:35 Uhr?
  • Wie viele Stunden vergehen von Mitternacht (12:00 Uhr) bis zum Frühstück um 7:30  Uhr?
  • Wie viele Stunden vergehen vom Beginn der Ballettstunde um 15 Uhr Uhr bis zum Ende um 17 Uhr Uhr?
Übungsaufgaben für das Rechnen mit Zeit

1. Rechne um:

2 h = _________ m     |     4 h 20 m = _____________ m    |    360 s = __________ m

(( Lösung: 120 m  |   260 m  |   6 m  ))

2. Nutze die Rechenkästchen

Bina nimmt ihre vier Lieblingslieder auf eine CD auf. Das erste Lied dauert 4 Minuten und 12 Sekunden, das zweite 5 Minuten und 5 Sekunden, das dritte 9 Minuten und 4 Sekunden und das vierte 6 Minuten und 30 Sekunden. Wie viele Minuten Laufzeit hat diese CD?

Rechenkästchen

((Lösung: 24 Minuten und 49 Sekunden))

Verknüpfen Sie das Rechnen mit Zeit mit Alltagsdingen
Rechnen mit Zeit

Wenn Ihr Kind sicher die vollen Stunden ablesen kann, können Sie halbe und Viertelstunden erklären. Für die noch kleineren Zeitabschnitte werden Minuten gebraucht. Lassen Sie Ihr Kind auch hierfür wieder Beispiele finden.

  • Was dauert 15 Minuten? ((die Tagesschau))
  • Was dauert 30 Minuten? ((eine Halbzeit im Handball))
  • Was dauert 8 Minuten? ((ein hart gekochtes Ei))
  • Was dauert 3 Minuten? ((Ziehzeit einer Tasse Tee))
Rechnen mit Zeit: Sekunden, Minuten und Stunden

Lassen Sie Ihr Kind bis 60 zählen und dabei die Uhr beobachten. Bei einer Uhr mit Sekundenzeiger kann es gut mitzählen. Hier ist auch deutlich zu sehen, dass der Minutenzeiger nach 60 Sekunden weiter springt auf die nächste Minute.

Je länger Ihr Kind solche Übungen macht, desto leichter kann es sich einprägen, dass 60 Sekunden eine Minute und sechzig Minuten eine Stunde ergeben. Wenn es diesen Vorgang verstanden hat, ist es in der Lage Umrechnungsaufgaben zu lösen.

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