Internetrecherche: Google ist die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine der Welt, daher hat sich auch der Begriff „googeln“ etabliert. Für Referate, Vorträge, Berichte und alle Arten von Informationen ist sie für die meisten Schülerinnen und Schüler unverzichtbar geworden. Doch gesucht wird auch auf Youtube, denn Videos sind deutlich leichter zu verstehen, weil sie Informationen visuell aufbereiten. Erfahren Sie, worauf Kinder und Jugendliche (aber auch Erwachsene) besonders achten müssen.
Lexika sind out – Internetrecherche ist in
Was bedeutet nochmal eponentiell? Was versteht man unter der Weltwirtschaftskrise? Wer war eigentlich Einstein und was hat es mit Pandemien auf sich? Auf diese und viele anderen klassischen Schulfragen brauchen Kinder und Teenager Antworten. Lexika sind out, viele Kinder kennen diese Nachschlagewerke überhaupt nicht mehr. Recherchiert und nachgeforscht wird fast ausschließlich im Internet, meistens bei Google und Youtube. Ergebnisse kommen schnell, in großer Vielzahl und oft viel aktueller als im gedruckten Buch.
Vorteile einer Internetrecherche
- Anfahrtswege in Bibliotheken entfallen.
- Die Ergebnisse sind sofort verfügbar, zum Beispiel auf dem Smartphone.
- Es werden viele unterschiedliche Ergebnisse ausgegeben.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Ergebnisse einzugrenzen.
- Ergebnisse können direkt kopiert oder ausgedruckt werden, so ist die Weiterverarbeitung kinderleicht.
Nachteile einer Internetrecherche
- Die Qualität der Ergebnisse kann sehr unterschiedlich sein.
- Die Algorithmen einer einzigen Suchmaschine können das Ergebnis verfälschen.
- Es können falsche Informationen ausgegeben werden.
- Wichtige Fakten und Informationen können fehlen.
Mit Suchmaschinen alle Möglichkeiten ausschöpfen
Diese und Tausende von anderen Fragen beantwortet das Internet, allen voran Google, zuverlässig und schnell. Doch ob die Antworten vollständig und immer korrekt sind, überprüfen leider viel zu wenig Jugendliche. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen mit den Ergebnissen der ersten zehn Einträge bei Google zufrieden sind und nicht weiter suchen. Doch viele Informationen erfahren sie so überhaupt nicht. Besonders bei Aufgaben für die Schule, einem Vortrag oder einem Referat, können Ihrem Teenager wertvolle Fakten verborgen bleiben.
Beispiel Aufgabe: Schreibe ein Referat mit dem Thema Viren
Beim Abfragen des Begriffs „Viren“ bietet Google unfassbar viele Ergebnisse an. Schülerinnen und Schüler müssen nun entscheiden, welche Seiten sie aufrufen und welche Informationen sie nutzen.
Schritt eins: Den gesuchten Begriff so genau wie möglich eingeben
Zuerst wird der gesuchte Begriff in die Suchzeile eingegeben, und zwar möglichst genau. Ausgegeben werden nun Internetseiten, deren Reihenfolge sich nach einem speziellen Logarithmus errechnet. Vorne dabei sind Seiten, die einen gut lesbaren und ausführlichen Inhalt bieten, häufig aufgerufen werden und viele Verweise von anderen Seiten aufweisen. Neue Webangebote werden dabei weniger berücksichtigt als etablierte Internetseiten. Und natürlich werden auch bezahlte Homepages angezeigt, die die vordersten Werbeplätze belegen. Nicht allen Jugendlichen ist klar, dass hier der Werbeetat die Platzierung bestimmt.
Top: Findet sich ein Suchbegriff bei Wikipedia oder wird er von einer relevanten Internetseite aufgeführt, so wird dieser Eintrag auf Google entweder an erster Stelle oder in der rechten Seitenleiste präsentiert. In den meisten Fällen lohnt es sich, diesen Link weiter zu verfolgen.
Text: Die Arbeit am Computer, besonders beim Recherchieren für Referate, Vorträge oder zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit, ist Alltag für Teenager.
Schritt 2: Erweiterte Suchmöglichkeiten ausprobieren und Suche verfeinern
In der Zeile direkt unter dem Eingabefeld können Suchergebnisse nach verschiedenen Rubriken angezeigt werden. Je nach Bedarf kann Ihr Jugendlicher hier beispielsweise nach Bildern, Videos, Shopping Infos, Büchern, Maps, News, Flügen oder Finanzen suchen.
Es lohnt sich auch, die Einstellungen für die Suche zu verfeinern oder mit Tools praktische Filter zu nutzen. Hier kann man die Sprachen einstellen oder nach bestimmten Zeiträumen suchen. Bei aktuellen Themen kann es beispielsweise hilfreich, nur die neusten Nachrichten angezeigt zu bekommen.
Unter Wortwörtlich können zum Beispiel Suchergebnisse für ein Wort mit Rechtschreibfehlern angezeigt werden – die sonst üblichen Google-Rechtschreibvorschläge entfallen dann.
Aufgabe: Schreibe ein Referat mit dem Thema „Virus“
- Den Link zu Wikipedia folgen und nachlesen, was Virus bedeutet.
- Unter dem Menuepunkt „Bilder“ passende Grafiken ansehen.
- Unter dem Menuepunkt „News“ die aktuellsten Beiträge durchlesen.
- Unter dem Menuepunkt „Videos“ nach aktuellen Beiträgen suchen.
- Die Suche auf eine weitere Suchmaschine erweitern.
Wichtige Einstellung: In der Standardeinstellung werden die Suchergebnisse gezeigt, die in einer persönlichen Beziehung zum Benutzer stehen. Das können Seiten sein, die erst kürzlich besucht worden sind oder Seiten, die zu einem getätigten Einkauf passen. Mit der Einstellung „Private Ergebnisse ausblenden“ werden nur noch Ergebnisse angezeigt, die keinen Bezug zur Person oder zu den Aktivitäten des Nutzers haben.
Schritt 3: Recherche in wissenschaftlichen Dokumenten
Manchmal ist es sinnvoll, bestimmte Begriffe oder Sachverhalte in wissenschaftlichen Dokumenten zu recherchieren, besonders bei wissenschaftlichen Themen. Auch diese Funktion bietet Google an. Dazu wird einfach vor den gesuchten Begriff das Wort „definiere“ geschrieben und schon öffnet sich Google Scholar. Google arbeitet mit wissenschaftlichen Bibliotheken zusammen, die es dem Unternehmen gestattet haben, ihre Bücher zu scannen. Das heißt, dass bei Google Scholar originalgetreue Kopieren wissenschaftlicher Bücher zu finden sind.
Richtig zitieren: Verwenden Schülerinnen und Schüler Textstellen aus den Büchern, auch für Referate oder Hausarbeiten, so müssen die Quellen angegeben werden. Autor, Buchtitel, Herausgeber, Jahr der Veröffentlichung und Seitenangaben finden sich bei Googlebooks genauso wie bei den Originalen in Papierform.
Aufgabe: Schreibe ein Referat mit dem Thema „Covid-19″
Eingegeben bei Google Scholar werden hier wissenschaftliche Quellen ausgegeben, die für eine anspruchsvolle Vertiefung des Themas sehr hilfreich sein können.
Youtube wird von vielen Jugendlichen als Suchmaschine genutzt
YouTube ist der größte Videodienst der Welt, im Sommer 2017 verzeichnete YouTube 1.500 Millionen Besucher im Monat. Weil es so schön ist, kurze Filme anzusehen, wird YouTube immer häufiger von Jugendlichen als Suchmaschine genutzt. Für schulische Themen eignet sich der Kanal aber nur bedingt.
In dem Videoportal tummeln sich zahlreiche selbst ernannte Pädagogen, die ihre Meinung zu einem Thema vortragen. Häufig ist diese individuelle Sichtweise nichts anderes als ein persönliches Statement. Es ist also Vorsicht geboten, wenn die Erklärvideos von Jugendlichen als Grundlage für ein Referat oder eine Hausarbeit ausgewählt werden. Als ergänzendes Rechercheportal kann YouTube allerdings neue Sichtweisen eröffnen und besonders für kontroverse Diskussionen interessanten Input bieten.
YouTube bietet auch wertvolles Wissen, man muss es nur finden
Allerdings gibt es inzwischen auch zahlreiche große Anbieter, die auf eigenen Kanälen sorgfältig und hochwertig aufbereitetes Faktenwissen präsentieren. Diese Videos finanzieren sich entweder über Werbeeinblendungen oder sie fungieren als Lockfilm, um ein kostenpflichtiges Abo zu buchen. Besonders empfehlenswert sind beispielsweise die Videos lernfoerderung.de, von funk, dem gemeinsamen Kanal von ARD und ZDF unter dem Namen musstewissen oder von den Pionieren des Lernens bei youtube, thesimpleclub.
Zusammenfassung: Internetrecherche – das muss man unbedingt beachten
- Suche auf aktuelle Informationen eingrenzen, Tools und Einstellungen nutzen.
- Gefundene Informationen im Impressum die Seriosität überprüfen, Autoren oder Quellen sollten aufgeführt sein.
- Die ersten 20 oder 30 Suchergebnisse auswerten.
- Andere Quellen hinzuziehen, beispielsweise Lexika, Experten oder Fachjournale.
- Zitate nicht einfach übernehmen, sondern korrekt zitieren.
- Andere Portale zur Kontrolle befragen, beispielsweise Bing, Duckduckgo oder Yahoo, da sie andere Algorithmen verwenden.