Sowohl im Deutschunterricht als auch im Fach Kunst kann eine Bildbeschreibung in der Schule vorkommen. Immer geht es darum, ein Bild als Ganzes zu erfassen. Die Schüler*innen sollen die wesentlichen und wichtigsten Merkmale so detailliert wie möglich herausstellen. Zusätzlich zur einfachen Beschreibung eines Bildes kann auch eine Bildanalyse gefragt sein. Diese geht dann sehr viel stärker in die Tiefe. Eine gelungene Bildbeschreibung geht über das bloße Erkennen des Dargestellten oder des Hauptmotivs hinaus und vermag es, die Schönheit, Bedeutung und Emotionen eines Bildes treffend zu vermitteln. Bevor wir uns in die Details stürzen, ist es wichtig, einen strukturierten Aufbau für eine Bildbeschreibung zu schaffen, der es uns ermöglicht, alle relevanten Aspekte des Bildes in einem zusammenhängenden und ansprechenden Absatz zu erfassen. Eine gute Bildbeschreibung zeichnet sich nicht nur durch eine präzise Wiedergabe des Motivs aus, sondern sie führt den Leser auch durch eine sorgfältig gewählte Sprache und treffende Adjektive in die Atmosphäre und die Nuancen des Bildes ein. Sie erlaubt es dem Betrachter, das Bild nicht nur zu sehen, sondern es mit allen Sinnen zu erleben.
Bild beschreiben – darum geht es
Die Beschreibung eines Bildes, einer Zeichnung, einer Grafik oder eines Gemäldes muss möglichst objektiv sein. Eine persönliche Wertung hat dabei nichts zu suchen – außer eventuell im Schlussteil. Die Sprache ist sachlich und klar, sie hat einen stringenten Aufbau. Tipp: Das Zoomverfahren eignet sich hervorragend für eine Bildbeschreibung. Zunächst wird das ganze Bild betrachtet und beschrieben, dann kommen nach und nach die Details dazu.
Bildbeschreibung einfach erklärt
Wie bei jeder Beschreibung geht es darum, nach einem bestimmten Muster die einzelnen Aspekte eines gezeichneten oder gemalten Bildes zu beschreiben. Selbstverständlich geht das auch mit Fotos. Anders als bei der Personenbeschreibung oder der Tierbeschreibung sind beim Bild die Farben und künstlerische Gestaltungsmerkmale oft ein zentraler Faktor.
Bei der Bildbeschreibung sollen Schülerinnen und Schüler das genaue Hinsehen erlernen. Dazu müssen sie sich konzentrieren und die einzelnen Aspekte eines Bildes wahrnehmen. Wichtig ist auch, dass sie sich nicht zu schnell zufrieden geben. Oft hat ein Bild eine vordergründige Aussage, die sich beim genauen Hinsehen noch mal verändert.
Vielleicht stehen fröhliche Farben im Gegensatz zu einem weinenden Menschen, ein dunkler Himmel transportiert eine düstere Stimmung, obwohl die Sonne gerade aufgeht. Durch die Perspektive, verschiedene Farben, die einzelnen Motive und die Aufteilung eines Bildes kann der Künstler viel ausdrücken. Bei der Bildbeschreibung geht es darum, die zentralen Aspekte eines Bildes genauso zu berücksichtigen wie seine versteckten Merkmale.
Wer ein Bild beschreibt, muss auf drei Dinge achten
- die Beschreibung und Erläuterung des abgebildeten Motivs, also die detaillierte Wiedergabe der abgebildeten Elemente
- die Beschaffenheit des Bildes selber, also die Verwendung bestimmter Materialien oder Farben
- die Wirkung des Bildes auf die BetrachterInnen
Beispiel: Bildbeschreibung Guernica von Picasso
Einleitung:
Die Guernica von Picasso ist eins der bekanntesten Gemälde des Malers Picasso. Der spanische Künstler hat damit globale Aufmerksamkeit nach der Veröffentlichung im Jahr 1937 erreicht.
Hauptteil:
Bei dem Gemälde der Guernica handelt es sich um ein riesiges Ölgemälde auf Leinwand. Es ist rund 3,3 Meter hoch und 7,5 Meter breit, was seine Wirkung noch verstärkt. Das Bild ist sehr groß und dominiert den Raum. Picasso wählte eine schwarz-weiße Darstellung mit vielen schwarzen und weißen Flächen. Möglicherweise spielt Picasso damit auf die mediale Berichterstattung der Geschehnisse in Guernica an, die genauso entschieden ein bestimmtes Bild darstellen wollten. Eine texturierte Fläche in dem Gemälde erinnert ein wenig an die Schrift einer Zeitung, ein weiteres Indiz für diesen Interpretationsansatz.
Das Gemälde ist im kubistischen Stil Picassos gemalt worden, der sich in vielen seiner Gemälde wiederfindet. Auf den ersten Blick sieht es nach einem einzigen Chaos aus, was wiederum das Motiv unterstreicht. Beim genauerem Hinsehen lassen sich jedoch einzelne Figuren ausmachen. Am hervorstechendsten sind die vor Schmerz schreiende Frau, die den Körper ihres Kindes nur noch tot in den Händen halten kann…….
Schluss:
Nachdem das Gemälde bis 1981 im Museum of Modern Art in New York City aufbewahrt wurde, wurde es nach Spanien zurückgebracht. Picasso hatte festgelegt, dass das Gemälde nicht nach Spanien zurückkehren dürfe, bis das Land demokratisch wurde. Derzeit befindet es sich im Reina Sofia Museum in Madrid, Spanien.
Schritt 1 Bildbetrachtung: genau Hinsehen
Zu aller erst muss das Bild ganz genau angeschaut werden. Dazu muss man sich Zeit lassen. Ein Bild muss Zeit haben, das Bewusstsein zu erreichen. Vielleicht geht man von oben nach unten oder von links nach rechts vor, jeder hat dabei eine andere Strategie. Auf jeden Fall muss das ganze Bild genau angesehen werden, damit keine wichtigen Aspekte übersehen werden.
Bei dieser ersten äußerlichen Bildbetrachtung sollte das Gemälde eine emotionale Reaktion auslösen. Auch diese ist wichtig und vermutlich von der Malerin oder dem Maler gewollt. Wie das Bild auf die Betrachterin oder den Betrachter wirkt kann auf jeden Fall auch Teil der Bildbeschreibung sein.
Schritt 2: Notizen machen
Informationen zum Bild | Farben und Materialien | Inhalt |
Jahr? | eher dunkel | orientalisch |
Künstler*in? | Acrylfarbe | Kamelritt |
Leinwand | 4 Personen |
Bevor es mit der Bildbeschreibung losgeht, sollte man sich unbedingt Notizen machen. Und zwar zu den drei Kategorien, in die die Bildbeschreibung eingeteilt ist. Hier geht es zum Beispiel um das Alter eines Bildes, den Maler oder die Malerin, die Art des Bildes und das gewählte Motiv.
Es kann hilfreich sein, mit solch einer vorgefertigten Tabelle zu arbeiten. Die Informationen der einzelnen Gemälde werden hier eingetragen, um später bei der Ausformulierung der Bildbeschreibung schnell abgerufen zu werden zu können. Wenn einzelne Punkte oder Fragen offen bleiben, bleiben eben in der Tabelle leere Stellen. Vielleicht weiß man nicht, wann das Gemälde oder Bild entstanden ist. Dies kann ebenfalls Teil der Bildbeschreibung sein.
Schritt 3: die Einteilung der Bildbeschreibung
Es liegt nun in der Entscheidung des Schülers unter der Schülerin, mit welcher Reihenfolge der Bildeinteilung begonnen wird. Entweder startet die Bildbeschreibung mit den wesentlichen Aspekten, den offensichtlichen und sichtbaren Merkmalen, oder sie beginnt mit den nebensächlichen Kriterien. Der Betrachter beschreibt das Bild entweder von außen nach innen, oder von oben nach unten, oder von den offensichtlichen Motiven hin zu den kleinen Details.
Bildbeschreibung Einleitung
Hier wird etwas über das Thema des Bildes geschrieben, die Art des Bildes (Gemälde, Fotografie, Comic, oder Zeichnung), den Titel des Bildes, den Maler oder die Malerin des Bildes, sein Erstellungsdatum und die Bildquelle, also wo es zu finden ist. Auch das Entstehungsjahr und die verwendeten Materialien finden hier ihren Platz.
Bildbeschreibung Hauptteil
Der Hauptteil der Bildbeschreibung beinhaltet alle wichtigen Informationen. Hier sollte sich der Schüler oder die Schülerin richtig Zeit lassen und möglichst viele Merkmale beschreiben. Diese werden noch nicht persönlich bewertet. Eine persönliche Bewertung eines Gemäldes oder eines Bildes ist nicht automatisch Bestandteil einer Bildbeschreibung. Sie kann aber zum Ende einer Bildbeschreibung durchaus Platz finden.
Dieser Teil ist je nach Klassenstufe und ausgewählten Bild mehr oder weniger lang. Er enthält zum einen die Aspekte der tatsächlichen äußeren Bildbeschreibung. Diese sind beispielsweise
- Bildperspektive (von wo wird auf das Bild geschaut)
- Vordergrund des Bildes (was sticht ins Auge)
- Hintergrund des Bildes (vielleicht Gebäude oder Natur)
- Bildgegenstand, also zentrales Motiv des Bildes
- Nebendarstellungen
- Bildkomposition oder Bildaufbau, Bildausschnitt, Blickachsen
- Darstellungsweise, Malstil
Bildbeschreibung Schluss
Hier geht es um eine kurze Zusammenfassung des geschriebenen, der Wirkung des Bildes auf den Betrachter und, wenn verlangt, die eigene Meinung zum Bild. Beim eigenen Fazit geht es darum, die Wirkung des Bildes auf den Betrachter, also auf den Schreibenden, zu erklären. Hier helfen die wie Fragen. Wie wirkt das Bild? Warum hat es diese Wirkung? Was löst es beim Betrachter aus?
Probleme beim Verfassen einer Bildbeschreibung
- Die Schüler oder die Schülerin hält sich nicht an die Struktur einer Beschreibung, die aus Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht.
- Wichtige Informationen über das Bild fehlen in der Beschreibung, beispielsweise der Maler oder die Malerin, das Jahr des Entstehens oder die verwendeten Materialien.
- Das Bild oder das Gemälde wird nur unvollständig beschrieben. Details am Rand oder im Hintergrund werden übersehen, sodass die Beschreibung unvollständig ist.
- Die Bildbeschreibung ist nicht objektiv, sondern nur von subjektiver Wahrnehmung geprägt. Eine Beschreibung ist in erster Linie objektiv zu halten, die eigene persönliche Wahrnehmung und Meinung findet ihren Platz, wenn überhaupt, am Ende. Sie muss deutlich gekennzeichnet werden.
- Viele Rechtschreibfehler, eine chaotische Handschrift, ein geringer Wortschatz sowie eine schlechte Grammatik oder immer gleichbleibende Satzanfänge zeugen von einem fehlerhaften Schreibstil. Das wirkt sich immer negativ auf die Note aus.
Perspektiven in der Fotografie – Entdecke die verschiedenen Sichtweisen!
Als Fotografie-Enthusiast solltest du dich mit den verschiedenen Perspektiven vertraut machen, um ein beeindruckendes Bild zu kreieren. Die Normalperspektive ist die gängigste und zeigt das Hauptmotiv in einer gewohnten Sichtweise, so wie wir es mit unseren eigenen Augen sehen würden. Diese Perspektive ist perfekt, um das Hauptmotiv klar und deutlich in den Fokus zu rücken und eine natürliche Darstellung zu erzielen.
Die Vogelperspektive hingegen eröffnet dir eine faszinierende Sicht von oben und erzeugt eine beeindruckende Weitläufigkeit. Hier kannst du beeindruckende Landschaften oder Menschenmengen aus einer erhöhten Position einfangen und dadurch eine einzigartige Wirkung erzielen. Die Vogelperspektive eignet sich besonders für großflächige Aufnahmen oder um Strukturen und Muster hervorzuheben.
Die Froschperspektive, auch als Low-Angle-Perspektive bekannt, ermöglicht dir, das Hauptmotiv von unten aus zu betrachten. Diese Perspektive schafft eine dramatische Wirkung, da sie das Motiv größer und imposanter erscheinen lässt. Du kannst diese Technik verwenden, um beeindruckende Architektur oder majestätische Bäume zu porträtieren.
Indem du diese verschiedenen Perspektiven gekonnt einsetzt, eröffnest du dir als Fotograf eine Welt voller kreativer Möglichkeiten. Experimentiere mit Normal-, Vogel- und Froschperspektive, um den Kontrast zwischen den Sichtweisen zu nutzen und das Bild in seiner ganzen Schönheit zu sehen. Dein Auge für die richtige Perspektive wird es dir ermöglichen, einzigartige und fesselnde Aufnahmen zu gestalten, die die Betrachter begeistern werden. Also gehe raus und erkunde die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln, um deine fotografischen Fähigkeiten auf ein neues Level zu heben!
Übung macht den Meister
Bildbeschreibung sind nicht einfach und zu Anfang machen Schülerinnen und Schüler viele Fehler. Es bedarf gewisser Übung, sich ein Bild im Detail anzusehen und alle Merkmale zu erkennen. Doch diese Übung ist problemlos in den Alltag zu integrieren. Bilder gibt es überall. Vielleicht nehmen Sie sich mal ein altes Plattencover und sehen sich das darauf abgebildete Art Work mit Ihrem Kind gemeinsam genau an. Natürlich können Sie auch jederzeit in ein Museum gehen oder sich einen Bildband gemeinsam ansehen. Mit der Zeit wird Ihr Kind sicherlich merken, wie viele interessante und spannende Geschichten in Bildern versteckt sind. Nach und nach lernt das die verschiedenen Epochen kennen zu lernen, unterschiedliche Zeichenstile zu sehen und auch versteckte Informationen in Bildern und Grafiken oder Gemälden zu entdecken.
Zusammenfassung Bildbeschreibung verfassen
Die Bildbeschreibung wird wie eine Personenbeschreibung, eine Gegenstandsbeschreibung oder eine Tierbeschreibung auch, im Präsens, also in der Gegenwartsform, geschrieben. Aus den Notizen entsteht nun die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss. Wie umfangreich eine Bildbeschreibung sein muss, ergibt sich aus den Anweisungen des Lehrenden und dem vorangegangenen Unterricht.