Beim Stellungnahme schreiben geht es darum, seine eigene Position mit Worten zu verdeutlichen. Das kann in einer Diskussion wichtig sein, für eine Begründung oder einfach in einem Gespräch. Sehr häufig wird eine Stellungnahme als Klassenarbeit verfasst, als Aufsatz oder auch in Briefform. Meistens muss die Stellungnahme erst in der Oberstufe geschrieben werden, aber sie ist lebenslang wichtig.
Wo benötigst du das „Stellungnahme schreiben“?
- in der Schule im Deutschunterricht
- zur Schilderung eines Unfalls
- im Beruf, bei der Einschätzung einer Situation
- als Texter
- in einem Rechtsstreit
- in der Diskussion mit Freunden
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Stellungnahme schreiben – so geht das
Es geht also um die Vertretung der eigenen Meinung, des eigenen Standpunktes. Dazu brauchst du natürlich auch eine Meinung, musst also über das Thema gut nachdenken. Und dann kann es auch schon losgehen mit dem Schreiben der Stellungnahme.
Um dies zu tun, wird deine eigene Position als These zunächst einmal der Stellungnahme vorangestellt. Zu vielen Dingen kann Stellung bezogen werden, zur politischen Entwicklung, zur Stadtplanung, zur Farbzusammenstellung eines Outfits oder zu den Fähigkeiten eines Pädagogen. Die Form kann auch unterschiedlich sein:
- ein Aufsatz
- ein Brief
- ein Podcast
Darum geht es in einer Stellungnahme
Das Schreiben einer Stellungnahme ist leicht, wenn eine gewisse Vorgehensweise eingehalten wird. In einer Stellungnahme versucht man, einen eigenen Standpunkt zu einer Position oder einem Sachverhalt deutlich zu machen und diesen gegenüber anderen Personen zu begründen. Das kann man in Form eines Leserbriefs machen, einer Beschwerde oder eines Kommentars. Wenn jemand mündlich Stellung bezieht, wird das Statement oder Meinungsäußerung genannt. Übrigens: Wenn du dich für das Schreiben von Artikeln, Texten oder Stellungnahmen begeistern, dann könnte die Stelle als Texter im Homeoffice die ideale Möglichkeit für dich sein.
Diese Punkte sind wichtig
- der Autor muss einen Standpunkt haben und diesen genau beschreiben,
- der Autor muss einen Standpunkt begründen,
- der Autor braucht dafür Argumente und am besten ein Beispiel,
- der Autor muss eine bestimmte Form dafür finden
Für deine Begründung brauchst du gute Argumente und am besten auch ein Beispiel.
Praktisch: die Stichwortsammlung
Bevor die Stellungnahme ausformuliert wird, ist es sinnvoll, eine Stichwortsammlung anzulegen. Um eine These zu begründen, sind drei gute Argumente ausreichend. Je anspruchsvoller die Stellungnahme ist, desto besser müssen die Gründe nachgewiesen werden. Oberstufenschüler müssen Quellennachweise beifügen. Für kurze Stellungnahmen in den unteren Klassen ist das nicht notwendig.
Die Stellungnahme beginnt mit (d)einer These
In einer Klassenarbeit Stellungnahme schreiben kann das Thema sein: Auswirkungen von Smartphones auf Jugendliche und Kinder. Grundlage ist beispielsweise ein Zeitungsartikel eines bekannten Erziehungswissenschaftlers, der behauptet, durch Smartphone würden Jugendliche vereinsamen. Dazu muss nun eine eigene Meinung gebildet werden – eine These. Diese könnte lauten: These: Durch Smartphones können Jugendliche eher mehr als weniger Kontakte haben, werden also NICHT einsamer.
Aufgabe: Nimm Stellung zu einem Zeitungsbericht über die Auswirkungen von Smartphones auf Jugendliche.
Suche nun Argumente für deine These
- immer mehr Jugendliche haben ein Smartphone
- das Smartphone wird jeden Tag stundenlang genutzt
- mit dem Smartphone kann man schnell Kontakte knüpfen
- durch das Smartphone kann man sich gut verabreden
- mit dem Smartphone kann man viele Freunde gleichzeitig informieren
- Verabredungen werden viel einfacher
Und widerlege die anderen Argumente
- das Smartphone ist ein Zeitfresser
- mit dem Smartphone ist Mobbing ganz einfach
- Smartphone Freunde sind keine echten Freunde
Stellungnahme schreiben: Argumente sortieren
Prüfe jetzt alle gesammelten Argumente im Hinblick auf deine These. Was spricht dafür, was dagegen? Wenn alle Argumente gesammelt und nach pro und contra sortiert sind, geht es an das Schreiben der Stellungnahme. Du weißt jetzt schon, in welche Richtung deine Stellungnahme geht. Ordne deine Argumente, sodass sie im Laufe deiner Stellungnahme immer stärker werden.
Dabei ist der folgende Aufbau sinnvoll.
Aufbau einer Stellungnahme
1. Einleitung
Hier nimmst du Bezug auf den Schreibanlass (z.B. den Artikel des Erziehungswissenschaftlers) , erklärst worum es geht, wie dein eigener Standpunkt aussieht (also deine These) und welche Position du als Verfasser einnimmst.
Beispiel Einleitung:
In meiner Stellungnahme gehe ich auf eine Behauptung von XY ein, der behauptet, dass Jugendliche durch Smartphones vereinsamen. Ich denke, dass das Gegenteil der Fall ist und das werde ich im Folgenden argumentativ belegen.
2. Hauptteil
Hier hast du nun viel Platz dafür, deinen Standpunkt durch verschiedenste Argumente zu begründen. Nenne jeweils ein Argument und gibt ein gutes Beispiel dafür. Du kannst natürlich wissenschaftliche Untersuchungen zitieren, aus seiner eigenen Erfahrung sprechen oder berichten, was der andere erzählt haben.
Beispiel: Hauptteil
Smartphones haben viele Vorteile für Jugendliche. Heute haben 95 Prozent aller Jugendlichen bereits ein Smartphone. Es ist das Kontaktmittel Nummer 1. Kommunikation findet über Social Media statt, wer da nicht mitmachen kann, wird schnell zum Außenseiter. Das sind die Vorteile.
- Sie sind überall und jederzeit erreichbar.
- Sie können zu vielen Freunden gleichzeitig Kontakt haben.
- Verabredungen sind viel einfacher als früher.
- Es ist auch einfacher durch Smartphones neue Freunde zu finden oder online miteinander zu spielen.
- Entfernungen spielen nicht mehr so eine große Rolle.
Beweis: Der Anteil der Smartphone-Besitzer unter den 12- bis 13-Jährigen beläuft sich auf 95 Prozent. Die intelligenten Mobiltelefone sind für viele ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens geworden. Quelle: de.statista.com (2019)
Gegenargumente sind nicht haltbar
Sicher gibt es auch Gefahren, zum Beispiel Mobbing, aber mit einer guten Medienaufklärung kann man das in den Griff kriegen. Medienaufklärung wird in den Schulen ab Klasse 5 immer stärker forciert. Dadurch schrumpfen auch die Gefahren für die Jugendlichen.
3. Schlussteil
Hier kannst du nun ein Fazit ziehen, das sich aus den vorausgegangenen Argumentationen ergibt. Stelle eventuell Forderungen an die Politik, beispielsweise Smartphones und Schulen vollkommen zu verbieten. Du kannst Lösungsvorschläge für aktuelle Probleme machen oder auch feststellen, dass deine These nicht haltbar ist.
Beispiel: Schluss
Fazit: Bei einem vernünftigen Gebrauch und bei Aufklärung besteht keine Gefahr, dass Jugendliche durch Smartphones vereinsamen. Sie müssen allerdings früh lernen, mit den Sozialen Medien und ihren Smartphones verantwortungsbewusst umzugehen.
Beispiel: Stellungnahme zu Smartphones für Jugendliche
Diese 6 häufigen Fehler kannst du mein Schreiben einer Stellungnahme verhindern
1. Die Falle der Oberflächlichkeit
Ein verbreiteter Fehler ist das ungenaue Lesen oder Verstehen des Themas. Vielleicht kennst du das: Im Eifer des Gefechts überfliegst du die Fragestellung und denkst, „Ach, ich weiß, worum es geht!“ Doch halt! Hier lauert die erste Falle.
Plakatives Beispiel: Alex bekommt die Aufgabe, eine Stellungnahme zum Thema „Sollten Handys in der Schule erlaubt sein?“ zu schreiben. Alex fokussiert sich sofort auf die Vorteile der digitalen Hilfsmittel für den Unterricht, übersieht aber, dass es auch um die sozialen und psychologischen Auswirkungen auf SchülerInnen geht.
Vermeidungsstrategie: Nimm dir Zeit, das Thema genau zu analysieren. Frag dich: Was wird genau gefragt? Gibt es Unterpunkte oder spezifische Aspekte, die ich adressieren sollte?
2. Unklare Positionierung
Ein weiterer häufiger Fehler ist eine schwammige oder unklare These. Eine Stellungnahme lebt von einer starken, deutlichen Position.
Plakatives Beispiel: Marie schreibt eine Stellungnahme zum Thema Klimawandel. Sie beginnt mit: „Der Klimawandel ist vielleicht ein Problem, aber es gibt auch andere Sichtweisen.“ Dies schwächt ihre Argumentation von Anfang an.
Vermeidungsstrategie: Sei mutig und positioniere dich klar. Eine starke These könnte sein: „Der Klimawandel stellt eine ernste Bedrohung für unser Ökosystem dar, und es ist entscheidend, dass wir sofort handeln.“
3. Loses Flickwerk an Ideen
Oftmals mangelt es an einer logischen Struktur oder nachvollziehbaren Argumentation. Ideen wirken zusammengewürfelt und nicht durchdacht.
Plakatives Beispiel: Tom schreibt über Online-Unterricht und springt von Vorteilen für SchülerInnen mit langen Anfahrtswegen zu technischen Herausforderungen, ohne eine klare Linie zu verfolgen.
Vermeidungsstrategie: Entwickle einen klaren Aufbau. Beginne mit der Einführung deiner These, gefolgt von Argumenten, die diese stützen, und beende deine Stellungnahme mit einer Zusammenfassung oder einem Fazit.
4. Mangel an Unterstützung
Ein Argument ohne Beleg ist wie ein Haus ohne Fundament – wackelig und wenig überzeugend.
Plakatives Beispiel: Laura argumentiert, dass Online-Lernen ineffektiv ist, bietet aber keine Studien, Statistiken oder Expertenmeinungen an, die ihre Sichtweise stützen.
Vermeidungsstrategie: Recherchiere gründlich und beziehe dich auf verlässliche Quellen, um deine Argumente zu stärken.
5. Der Ton macht die Musik
Zu informell, zu umgangssprachlich oder gar flapsig – der Tonfall kann deine Glaubwürdigkeit untergraben.
Plakatives Beispiel: Jonas schreibt über die Bedeutung von Hausaufgaben und verwendet dabei Ausdrücke wie „mega wichtig“ und „total unnötig“.
Vermeidungsstrategie: Halte dich an einen sachlichen und angemessenen Stil. Verwende Fachbegriffe korrekt und vermeide Umgangssprache.
6. Einseitige Betrachtung
Ein häufiger Fehler ist die einseitige Betrachtung des Themas. Eine ausgewogene Erörterung zeigt, dass du dich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hast.
Vermeidungsstrategie: Beleuchte das Thema von verschiedenen Perspektiven. Das zeigt nicht nur deine Fähigkeit zur kritischen Reflexion, sondern stärkt auch deine Hauptargumente.